Jetzt TYPO-2008-Tasche für alle
TYPO-Taschen gab es in den vergangenen Jahren nur für TYPO-Besucher (bisweilen nicht mal für diese). Auf vielfachem Wunsch haben wir vor einem Jahr beschlossen, die TYPO-2008-Tasche in mehr als ausreichender Menge zu produzieren, so dass ein paar übrig bleiben für den Verkauf an Nicht-TYPO-Besucher.
Nun ist die Stunde gekommen: hier liegen 50 Taschen, die wir im FontShop für 25 € (+ MwSt.) anbieten. Benno hat mir heute demonstriert, wie man einen 17″-Laptop unterbringt. Dafür gibt es eine Extra-Schutzhülle, die sich eng um den Rechner legt. Anschließend versenkte er beides in der Tasche, die noch weiter Fächer und Hüllen bereithält. Da passen auch rein: 1 iPhone/Blackberry, 2 Stifte und 1 A6-Schreibblock.
21 Kommentare
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Ivo
Leck im Raum-Zeit-Kontinuum!!!
konstantin
Schade, dass das „Papier, Stifte, iPhone“ nicht wirklich draufsteht – am besten auch noch vorne…
Claus
Wieso eigentlich 2009, Jürgen? Seid ihr alle auf der Überholspur? – Abermachtjanix … ;-))
Jürgen
Tatsächlich habe ich mir heute wieder ein paar Ideen für die TYPO 2009 notiert … und war mit meinen Gedanken in der Zukunft. Ich ändere die Jahreszahl gleich …
Sebastian Nagel
Meine alte Tasche ist so unattraktiv, so werde ich im Bus nie angelächelt… ganz klar, ich brauche .img
– Österreich?
– Passt ein IBM-Netzteil rein (11 × 4 × 2,5cm + Kabel)?
patrick
und ich hab während der typo immer gerätselt für was diese extra schutzhülle sein soll/wie man die benutzen soll. :-)
Simone
Danke, Danke, Danke Jürgen – ich hab‘ mich die ganze Zeit gefragt wofür die Schützhülle ist (und zwischenzeitlich einen A5 Schreibblock untergebracht :-/). Aber fragen wollte ich nicht, weil ich dachte, ich komm‘ schon drauf. Klar, dass ich nicht drauf gekommen bin.
Eure Tasche kommt übrigens auch gut in Italien an ;-)
Jürgen
Das Netzteil sollte in die Außentasche passen.
thomas | BFA
witzig ist ja auch den steve heller über totalitäres design zu hören und im gleichen atemzug »alle« mit dieser tasche rumrennen zu sehen. ;-)
Jürgen
Ich finde den Vergleich relativ unwitzig. Niemand wird gezwungen, die TYPO-Tasche anzunehmen oder zu tragen. Totalitäre Mechanismen beruhen meiner Kenntnis nach nicht auf Freiwilligkeit.
thomas | BFA
nein, aber alles sieht eben gleich aus in der zeit. war mir nur aufgefallen. unterstellen wollte ich euch mit sicherheit nichts, aber das weisst du.
Benjamin Hickethier
massregel, massregel…
und wenn man kein 17inch laptop und kein iphone hat?
aber das findest du natürlich noch nicht mal lustig, lieber earlyadopter-jürgen.
HD Schellnack
Der Effekt mit der uniformen Typo-Tasche war letztes Jahr mit dem giftgrün viel lustiger/nerviger/whatever. Der Unterschied ist, dass Holger und Jürgen keine Gulags und KZs bauen.
Dass Designer tatsächlich zur Gleichform neigen ist aber schon erschreckend. Es ist ja weniger – wie bei mir – der Klassiker schwarzer Anzug, keine Haare, sondern eine Neo-Uniformität, die der NEON oder VICE entsprungen scheint. Die Taschen, die T-Shirts, die Haare und Bärte und Röcke und die immergleichen Apple.Laptops und das iPhone und all die Accessoires. Man erkennt uns einfach, finde ich. Und auf der Typo ist das manchmal erschreckend, wenn da ganze Reihen von Leuten hinter bleigrauen Laptops verschwinden. Eine Branche, die Vielfalt und Verschiedenheit feiern sollte, und wir alle laufen Me-too herum. Nicht, dass ich besser wäre, vor allem wenn ich jetzt auch zu Apple switche (seufz), aber erschreckend bleibt es halt.
Das schöne andererseits an der Typo-Tasche im besonderen ist, dass man im Berliner Nachtleben eben die Chance hat, beim Kneipengang noch Typonauten wiederzuentdecken. Dadurch wirkt es manchmal, als sei die Typo eine Blume und wir Taschenträger die Saat, die über die City weht :-D.
HD Schellnack
Insofern hat Benjamin Unrecht mit seinem Vergleich, aber die Ironie der Beobachtung drängt sich auf, da hat er schon recht.
Daniel
@HD
Das ist wirklich erschreckend, dass Designer zur Gleichform neigen, da muss ich dir vollkommen zustimmen.
Ich muss jedoch sagen, dass es im Studium (wie bei mir momentan) noch nicht »so extrem« ist. Jeder will oder soll sich sogar seinen eigenen individuellen Stil aneignen und diesen auch fördern. Klar gibt es auch vereinzelt welche mit Apple Mac Books, aber das war es auch schon. Da zählt in erster Linie, wie kreativ man ist und man ist nicht automatisch kreativ, wenn man ein iphone besitzt.
Außerdem muss man keinen Rollkragen-Pulli oder sonst irgendetwas in der Richtung tragen um »up to date« zu sein. Das soll nicht heißen, dass man wie der letzte »Schluffi« rumlaufen soll, aber man muss sich nicht jedem Trend und jedem Klischee anschließen. Besser ist, seinen EIGENEN STIL heraus zu finden. Vielleicht wird man sogar so berühmt, dass die Leute dann anfangen deinen Stil zu kopieren.
In dem Sinne, wünsche ich Euch noch viele gute und kreative Ideen ohne iphone, Mac Book, etc. Mal einen Stift in die Hand nehmen bewirkt wunder ;).
Jürgen
Geht doch mal in eine Bank und schaut Euch dort die (männlichen) Angestellten an … oder zu einem Heavy-Metal-Konzert … oder zu Douglas ;-)
thomas | BFA
hmm. die haben einen dresscode. die einen offiziell die anderen eher weniger. mich hats ja nicht gestört und hässlich find ich die tasche auch nicht, und was HD sagt, das man so sieht, wer clubmember ist, ist auch korrekt. es war mir ledigleich aufgefallen, dass es »gleich« aussieht. ;-)
Daniel
Achso und die neue Typo Tasche finde ich gar nicht mal schlecht ;). Wäre dieses Jahr gerne auf der Typo gewesen, aber konnte leider nicht.
@Jürgen
Vielleicht mal als kleine Anregung. Ich weiß zwar jetzt nicht genau wer dieses Jahr die Tasche entworfen hat, aber letztes Jahr war es glaube ich mich erinnern zu können Magnus Hengge.
Wie wäre es wenn man so ein Projekt mit der Tasche, zusammen mit einem Fachbereich aus der Mode machen würde? Sprich zusammen mit Studenten eine Typo-Tasche für 2009 entwerfen. Somit könnte man dazu beitragen diesen Studenten die Möglichkeit zu geben Praxis Erfahrungen zu sammeln. Jedes Jahr wäre dann ein anderer Fachbereich dran.
Könnte bei Interesse (Typo Tasche für 2009) einen Kontakt mit unserem Modebereich herstellen ;).
Benjamin Hickethier
HD: Danke.
Daniel: Die Beobachtung, dass Designstudenten ›zu Designern werden‹ bzw. sich ›aus gackernden Abiturient/innen‹ rollbekragte, designerbrillentragende (und fast zwangsläufig macusende) Designerreplikanten formen, griff auch Sandy Kaltenborn in seinem Vortrag auf der Typo auf – bei diesem Phänomen geht es eben um ›images‹, solche die wir selbst von uns haben und Identitäten mit denen wir nach außen treten und kommunizieren. Passend in dem Zusammenhang auch die gerade eröffnete Ausstellung ›nicht alles tun. Ziviler und Sozialer Ungehorsam in Kunst und Aktivismus‹ in der Galerie emyt in Berlin, u.a. mit dem Büro image-shift.
Was die Typotaschendebatte betrifft, bleibt natürlich das pragmatisch-organisatorisch-logistische Produktionsproblem der Individualität von ca. 1500 Goodiebags, deren Herstellung die Preise der Typotickets sicherlich nicht auch noch erhöhen soll.
Insofern ist die Debatte teilweise müssig, richtig bleibt trotzdem immer das Hinterfragen von Uniformität slash Codierung slash Identität(sfeststellung)en, denke ich – und, wie hier richtig bemerkt, insbesondere ›bei uns Designern‹, die wir doch scheinbar das Individuelle, Einzigartige, Kreative verkörpern sollen. Zuletzt bleibt natürlich immer die persönliche Individualisierung der Typotaschen (also eine Banane statt einem iPhone oder ein MacBook Air statt 17inch Laptop).
HD Schellnack
Jürgen hat natürlich recht – solche Cluster gibt es in vielen Bereichen, und sie gehen interessanterweise bis hinein in die Physiognomie… viele DesignerInnen haben sogar einen ähnlichen Körpertonus. Das ist beileibe auch nicht als Kritik gemeint, sondern einfach eine interessante Sache. Wie ja ZB das Exactitudes-Projekt von Ari Versluis zeigt: http://www.hdschellnack.de/?p=353 (Mann, was wäre ich ohne mein digitales Gedächtnis…) We all look the same. In jeder Szene ist das so, jeder will individuell sein – aber bewegt sich dabei bewusst oder unbewusst immer im Gleichschritt seiner Subkultur, in denen oft sogar extremer Anpassungszwang herrscht.
Die Gleichschaltung qua Apple bleibt einfach nicht aus – es ist das Werkzeug der Branche und anders als in der etwas bunteren PC-Welt gibt es nur einen Anbieter, ergo nur einen Style – und ich geb zu, ich würds auch nicht über mich bringen, über Ive’s grandios schlichte Designs irgendwelche Sticker zu pappen, die andererseits auf einem Dell oder Toshiba irgendwie sinnvoll wirken. Aber in toto – auf einer Versammlung wie der Typo – sieht dieser Clustereffekt in Kleidung, Körper, Styling und eben Accessoires schon absurd aus. Vor allem, wenn man an den Werbespot von Apple 1984 denkt, in dem die rote Apfel-Lola gegen die grauen IBM-Zombies antritt :-D.
Sebastian Nagel
Meine persönliche, intuitive Reaktion auf stilistische Gleichschaltung im Berufsfeld Gestaltung ist offenbar, eine Verweigerungshaltung gegen jegliche „Stilisierung“ einzunehmen. Ich kokettiere immer wieder mit schwarzen Rollis, Hornbrillen, Farbakzenten, Freitag-Taschen, so grauen Notebook-Dingern (mein schwarzes ist eh viel besser :P).
Wenn ich dann Dinge aus dieser Stilrichtung entdecke, die mir spontan auch gefallen, seh ich auf den zweiten Blick wieder diese individuellen Gestaltungsstudenten-Uniformen. Und auch ein Versuch, da selbst was zu entwickeln geht mir dann auch schnell gegen den Strich.
Bleibt die Erkenntnis, dass meine Person und mein Leben bitte ungestaltet bleiben soll, ich mag da gar nicht so bewusst drüber nachdenken, das lenken und dann konsequenterweise dabei bleiben müssen, das entwickelt sich schon von selbst.
So werde ich halt nicht als Grafiker erkannt und gehör nicht „dazu“, kann ich gut damit leben. Die Typo-Tasche passt nicht zu mir, drum passt sie mir :)