Geht es Industriedesignern besser als Grafikdesignern?
Eine frühe Zwischenbilanz zum Honorar- & Gehaltsreport 2014 zieht der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner, Christian Brüning: „Die ersten Tendenzen sind schon erkennbar, die Industriedesigner sind sichtbar besser gestellt als die KDler.“ Bereits zum vierten Mal startet der Verband seine Online-Umfrage zu Honoraren und Gehältern im Design.
Die Umfrage ist bereits freigeschaltet und läuft noch bis zum 16. Dezember 2014. Teilnehmen können alle selbständigen und angestellten Kommunikations- und Industriedesigner in Deutschland und Österreich: Hier klicken, um mitzumachen.
Design wird als bedeutender Wirtschaftsfaktor gefeiert, Gestaltung gilt als überaus attraktives Berufsfeld. Aber wie lebt es sich als Designer? Gesicherte Existenz oder gerade mal wieder so über die Runden gekommen? Das Klischee malt glanzvolle Altbau-Residenzen wie prekäres Lebenskünstlertum mit dem Laptop im Café. Seriöse Zahlen, die ein realistisches Bild vermitteln, sind Mangelware. Änderungen auf politischer oder gesellschaftlicher Ebene sind jedoch nur auf Basis seriöser Zahlen zu erzielen.
Erstmalig sind neben den Kommunikationsdesignern auch alle Industrie- und Produktdesigner zur Teilnahme eingeladen. Ebenso die österreichischen Kolleginnen und Kollegen. Sowohl der VDID Verband Deutscher Industrie Designer wie der österreichische Designverband designaustria sind Kooperationspartner beim diesjährigen Honorar- & Gehaltsreport.
Der BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner will wissen, wie Designer leben und arbeiten, wie viel Geld Sie bekommen und wie Sie damit zurecht kommen. Ob das Geld zur Familienplanung reicht und ob Designer sich fair behandelt fühlen.
Die mit dieser Umfrage gewonnenen Zahlen leisten einen wichtigen Baustein zur Diskussion über die Situation der Kreativwirtschaft und helfen den Verbänden dabei, die Interessen der Designer besser gegenüber der Politik zu vertreten. Im Mai 2015 werden die Ergebnisse dieser Umfrage veröffentlicht.
Die Beantwortung der Multiple-Choice-Fragen beansprucht rund 10 Minuten. Die Teilnahme ist anonym und die erhobenen Daten werden nicht an Dritte weiter gegeben. Lediglich die IP-Adressen der Teilnehmer werden temporär gespeichert, um versehentliche Doppelteilnahmen zu verhindern.
10 Kommentare
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Otto von Linnen
Das kann ich mir gut vorstellen, besonders, wenn sie eine fixe Anstellung haben.
Von der Presse zum Ton.
Oder: Vom Industriedesign über ’s Kommunikationsdesign zum Sounddesign: http://dasfilter.com/kultur/the-sound-the-story-ein-film-ueber-die-schallplatte-von-1956 – Die Schallplatte hat alles verlangt. Zum Glück gibt es Nachfolgeprodukte. (Curd)
K. sagt: "Bingo!"
Wer hier genau zuhört: http://www.kontext-tv.de/10082012/eurokrise-flassbeck/exportweltmeister-deutschland, wird auch verstehen, weshalb viele Berufsgruppen kaum noch leben können. Es hat alles mit Sparsamkeit zu tun.
Johannes
Erstens: Wir Selbständigen werden vergütet. Wir erhalten kein Honorar, also keine Ehrengabe, sondern gutes Geld für gute Leistung.
Zweitens: Diese Art der Umfrage ist kontraproduktiv. Denn sie zeigt unseren (potentielle) Auftraggebern, dass es Design für ein kleines Geld gibt. Sie zeigen, dass die Tarifsätze von AGD und BDG scheinbar Luxus sind, weil viele Designer sie nicht verlangen, sondern Dumping betreiben. Dabei sind die Tarifsätze das Mindeste, was wir ansetzen müssen, um nicht nur heute über die Runden zu kommen.
Schlussfolgerung: Kollegen vom BDG, veröffentlicht die Ergebnisse so, dass die Auftraggeber uns daraus keinen Strick drehen können! Macht das so, dass es nicht heißen kann »Ich habe das aber viel günstiger bekommen!«, sondern dass wir eine höhere Vergütung begründen können!
Johannes
Ergänzung: Zum Vergütungstarifvertrag Design der AGD hier klicken</a<
Oops
@ Johannes: Und auch hier beginnt schon wieder alles mit einem Geschäft und/oder einer Registrierung. Geschäft, Geschäft, Geschäft: Nur die Kleinkunden wollen immer weniger zahlen. Bilder für Leaflets etc. bis hin zu den Schriften werden alle aus dem Netz gestohlen. Heute kann eben JEDER alles selbst. Sogar das Gestalten von Schriften ist in den Augen der Kunden eine Sache von Stunden. Wie ein Baumeister zu mir mal: »Die Schrift bezahlen wir aber nicht!«
Ich habe mich tatsächlich um einen neuen Auftraggeber kümmern müssen, was aber nur mir geschadet hat, weil die anderen tun es einfach: Schriftenklau beim Häuserbau.
Pongratz
Dieses Thema hat noch vor einiger Zeit anscheinend mehr Interesse erweckt als heute: https://www.fontblog.de/fontblog/grafikdesigner-verdienen-so-wenig-wie-nie-zuvor/ Geht es uns zu gut oder sind die meisten während der Krise, die Ende 2007 – wie sooft – in den USA ihren Ausgang nahm, schon weg gestorben?
Pongratz
Noch ein Link: https://www.fontblog.de/fontblog/gehaltscheck-grafikdesigner-sind-spitzenverdiener/
Bingo Bongo
Weitere informative Links dazu, habe ich hier platziert: https://www.fontblog.de/fontblog/
Bingo Bongo
Ups, hier natürlich ganz konkret: https://www.fontblog.de/fontblog/monotypes-legt-recorder-magazin-neu-auf/