Human Rights Logo: Die Preisverleihung (Video)
Im Rahmen einer Gala in New York City enthüllte ein internationales Komitee aus Diplomaten, Menschenrechtlern und Prominenten das »offizielle« Logo für Menschenrechte, ein Entwurf von Predrag Štakić, 32-Jähriger Grafikdesigner aus Belgrad, Serbien. Siehe auch: Ist dies das neue Symbol für Menschenrechte? und Human Rights, das Gewinner-Logo.
39 Kommentare
Kommentarfunktion ist deaktiviert.
<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
<a href="http://www…">Link</a> <img src="http://bildadresse.jpg">
carlos
Blöde Frage, aber warum wird denn der Name des Gewinners hier im Text bei mir nicht richtig angezeigt?
Jürgen Siebert
Sorry, war mein Fehler … musst das Zeichen hart verdrahten mittels HTML-Code: ć
Johannes Erler
es ist schön zu sehen, wie diese sache ernst genommen und gefeiert wird. trotzdem bleibe ich dabei: das zeichen ist zu kompliziert. und dass kinder es mal eben sauber mit kreide auf die straße zeichnen können werden, glaube ich nicht. an solchen stellen kippt der film vom feierlichen ins kitschige. die blaue flamme wäre besser gewesen.
Vroni
Vielleicht müssen es ja weder Kinder noch Erwachsene zeichnen können. Immer dieser Weidemann-Gedanke.
Ein simpler Handabdruck mit Farbe reicht. Für alle, die keinen Sandstrand und keine weiche Erde haben, sondern nur harte Häusermauern haben oder Lehmwände.
Das ist auch schön einfach. Wunderbar!
R::bert
Ich muss mich Johannes anschließen.
Im Vergleich zu den anderen neun Finalisten war »Free as a man« zwar formal wohl der größte Wurf. Dynamisch, prägnant und bedeutungsschwanger. Aber bezüglich »einfacher Reproduktion« bietet es einen nennenswerten Schwach- und Angriffspunkt. Die Idee, die eigene Hand mit Outline abzubilden, hat etwas sehr Spielerisches und Verbindendes. Jeder kann es tun. Das Ergebnis hat aber leider wenig mit dem Zeichen »Free as a man« zu tun.
Zur Aufgabenstellung gehörte es meines Wissens nach aber, dass genau dieses Kriterium der einfachen Reproduzierbarkeit gewährleistet sein sollte. Da dies jedoch offensichtlich nicht der Fall ist, kann ich auch die Stimmen verstehen, die den Wettbewerb als ungerecht empfinden.
Dennoch hat das Zeichen Qualität. Anfangs war es mir durch die spitzen Abschlüsse der Finger/Federn für dieses Thema einen Ticken zu aggressiv. Je länger ich mich damit aber auseinander setze, desto mehr gefällt es mir. Eines fehlt mir aber im Großteil der bisher gesehenen Anwendungen: die Logo-Schutzzone. Abgesehen von der handwerklichen Anforderung einer solchen, drückt diese inhaltlich ja auch etwas aus.
Also an dieser Stelle die Frage: wie geht es jetzt mit dem neuen Logo weiter? Gibt es in Zukunft noch eine Art CD-Manual? Wenn ja, wer gestaltet es?
nelly
Liebe Vroni,
Sie haben ja Recht. Aber es geht eben nicht nur um Kinder, die sich evtl. die Hand mit Farbe beschmieren, um ein kleines Logo an die Wand zu drücken. So ein Logo muss vor allem funktionieren, denke ich, wenn man z.B. bei Demonstrationen ein Plakat trägt. Doch es dürfte ziemlich schwer sein, die Hand-Taube (in Groß) so auf ein Plakat zu bekommen, dass sie noch toll ausschaut. (Und nicht jeder kann sich professionellen Druck leisten.)
Jürgen Siebert
Absolut überflüssig … weil es kein Logo ist, sondern ein Zeichen. Das Ding soll schließlich nicht auf Visitenarten eingesetzt werden. Es geht hier nicht um Corporate Design, sondern um Protest. Benutzer dürfen alles mit dem Zeichen machen, so wie jeder sein eigenes €-Zeichen malen kann so wie ihm die Hände gewachsen sind.
Es scheint gar nicht so einfach zu sein (für Designer), Freiheit zu akzeptieren …
Vroni
Ich würd die Leut anderswo als im heiligen Mittel-Europa der hohen typografischen Künste demomäßig nicht unterschätzen wollen. Nur weil sie vielleicht im nahen Osten oder in der Dritten Welt (darf man Dritte Welt noch sagen?) keinen Setzer oder Typografen oder kein Geld für die haben, die ihnen beim Demoplakate Machen zur Hand gehen. Sie sind künstlerisch oft besser (als manche deutsche Normalos mitsamt ihrem Arial-Office-Word und Satzstudio) unterwegs im Buchstabenmalen oder Tiere zeichnen oder Schablonen herstellen.
Der Zudelvugel ist da einfachst.
Teile also die Bedenken immer noch nicht.
:-)
koni
Die meisten hier gehen von der sentimentalen Vorstellung aus, daß die Betroffenen selber die Gelegenheit hätten, noch ein Zeichen mit wasauchimmer wohinauchimmer zu kritzeln, zufälligerweise wenn grad ein westliches Fernsehteam warumauchimmer in der Nähe ist und die Aufnahmen dann spektakulär genug sind um sie zwischen Dschungel und BigBrother für ein paar Sekunden einer Gesellschaft zuzumuten, die mit solcher Leidenschaft für Menschenrechte kämpft, daß sich deren Chefdiplomat genötigt sieht, das von ihm in den Boden getrampelte Image eines deutschen Außenministers durch die Heldentat einer Initiierung eines Logowettbewerbs für Menschenrechte wieder aufmöbeln zu müssen. (uuups: Ist mir jetzt ein wenig entglitten der Satz). Nur leider hat die saudische Frau, die gerade gesteinigt wird, während besagter Held mit Ihrem König Waffen dealt, weder Lust noch Kraft noch Zeit die auf sie geworfenen Steine schön in die von der heldenhaften Jury gewählte Form zu legen … auch wenn das dann taugen würd für einen Beitrag zwischen Musikantenstadel und NextTopModel. Wirken allerdings würd ein Zeichen schon, wenn sich denn der Hr. Außenminister getraute zu landen mit einer Maschine auf dem Pekinger Flughafen auf dem der auserwählte Fingervogel groß prankt und er den Heerscharen von mitgeflogenen Wirtschaftsbossen je einen Stempel mit eben diesem seinem Zeichen mitgegeben hätt um die vorbereiteten milliardenschweren Verträge anstatt mit deren Unterschrift mit eben einem Zeichen für Menschenrechte zu entwerten verbunden mit dem Hinweis, daß erst wieder gedealt würde, wenn denn zumindest fundamentalste Rechte den Geschundenen zu Teil würden.
Nein, die Betroffenen selber haben halt nur als prominente Einzelfälle die Gelegenheit, ein Zeichen zu geben. Menschenrechte durchsetzen müssen schon diejenigen, die die Chance und die Macht auf Einfluß auch haben. Und denen stünde dann schon mehr zur Verfügung als ihre große Zeh und Sand.
Johannes Erler
@ jürgen: ich fürchte, dass der vergleich mit dem euro-zeichen hinkt. das nämlich kann man wirklich in zig varianten zeichnen und es bleibt immer das euro-zeichen (selbst drei statt zwei striche dürften dem zeichen immer noch nicht den garaus machen).
beim hr-zeichen verhält es sich jedoch anders. denn dieses zeichen funktioniert zumindest in seiner deutung als (friedens)vogel nur in den ausgewogenen proportionen des orignalzeichens. meint: schon geringfügige abweichungen der abzeichnung lassen den vogel sofort verschwinden.
wenn man aber in der deutung des zeichens auf die form einer hand abzielt und also z.b. die eigene hand mit einem stift outlined, kommt exakt das dabei auch raus: eine hand, aber nicht mal auch nur ansatzweise das neue hr-zeichen. leider.
deshalb, liebe vroni, reicht der simple handabdruck eines kindes eben nicht, um dieses zeichen abzubilden, so schön die idee auch ist.
und möglicherweise wäre exakt dies das weitaus bessere zeichen gewesen: ein handabdruck. den nämlich kann wirklich jeder so herstellen, wie ihm die hand gerade gewachsen ist und er beinhaltet immer die gesamte, schützenswerte individualität seines menschen. schade, dass mir dieser gedanke erst jetzt kommt ;-)
nelly
Stimme Johannes leider zu. Mir ist es gerade (habe es probiert) auch nicht gelungen, mit der Hand den Vogel im Umriss hinzukriegen. Die Behauptung, dass das für jeden Menschen zwischen 3 und 100 super-leicht geht, war aber mit zentral für das ganze Vogel-Hand-Konzept.
robertmichael
ich könnte mir vorstellen das sich später auch eher die hand als der vogel im zeichen durchsetzt, in verschiedenen formen und varianten. die hand reichen/zeigen = zeichen für menschenrechte. die punk-taube wird sich weniger durchsetzten, weil sie zu komplex ist.
Vroni
Gute Gedanken kommen oft erst im Gespräch. :-)
Es gab mal diese Idee, die Leute das Apple-Logo aus dem Gedächtnis zeichnen zu lassen, da kamen auch alle möglichen Äppel raus. Stiel und Blatt links, Blatt rechts, ohne Blatt, mit und ohne Biss links oder rechts.
Na und?
Kennst du Kippfiguren? Einmal Vase, einmal Jungfrau? So ist das ein bisschen. Oder Schattenfiguren? Einmal echte Hand, einmal der Schatten der Hand ist ein Hund. Einmal Hand, dann auch wieder Taube. Eindeutig ist was anderes, klar.
Warten wir einfach drauf, wie es sich verbreitet. Man wird sehen.
Theo
Ich kann nicht einmal sagen, ob es mir gefällt oder nicht, da von diesem Zeichen viel erwartet wird und ich glaube jeder weiß wie mit Menschenrechte umgegangen wird. Es wäre schön, wenn ich mich irre, aber ich glaube einfach nicht das dieses Zeichen die Kraft hat etwas zu ändern und mehr Glaubwürdigkeit der Sache zu verleihen.
Und ja @Johannes Erler hat recht, ein handabdruck wäre kraftvoller. Grundsätzlich ist der Handabdruck ein Symbol für Schutz und Abwehr.
Vroni
Davon gehe ich auch nicht aus. Wer im Gefängnis sitzt, kann schwer demonstrieren gehen, wer gerade gefoltert wird, wird kaum Vögel malen. Gebongt. Aber ihre Freunde, Anhänger draußen können das.
Ja, und dass unser guter Libyen-Westerwelle es so gut verstanden hat, gegenüber Libyen herumzudrucksen, und dass ein Logo nicht die Welt verändern kann, stattgegeben. Man sollte eigentlich umgehend mit allem aufhören, denn vieles ergibt keinen direkten Nutzen.
markus
recht hat er:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/09/25/dlf_20110925_1753_74c0b70c.mp3
markus
ich finde übrigens, dass dies hier mehr inhalt bietet und einfacher zu reproduzieren ist: http://humanrightslogo.net/ideas/12045
außerdem orientiert es sich nicht an schon bestehenden symbolen, wie der friedenstaube, die nicht überall auf der welt so definiert ist (höre im link des von mir erstellten, vorhergehenden posts)
Johannes Erler
Für mich bleibt unterm Strich die Erkenntnis, dass in solchen Fällen (und nur in solchen Fällen) Crowdsourcing als quasi Beschaffungsmaßnahme erlaubt ist, die Entscheidung aber in die Hände von Fachleuten gelegt werden sollte.
Dass alle mitmachen konnten, ist vielleicht human, aber das Ergebnis ist leider nicht right. Ich fand die Aktion alles in allem dennoch gelungen.
Matthias Schulz
Ich stimme Johannes Erler zu, dass das Logo bei der Reproduzierung durch die eigene Hand (Umriss, Farbabdruck) nicht mehr als Friedenstaube zu erkennen ist, und somit sich der tiefere Sinn nur für Wissende ergeben könnte. Aber vielleicht reift das Zeichen in den nächsten Jahren soweit, dass ein reines Handsymbol für die Menschenrechte steht.
Bis jetzt besteht für mich aber bei händischer Reproduzierung die unangenehme Verwechslungsgefahr der „Weißen Hand Sarumans“, die für alles andere als Menschenrechte steht.
nelly
@Johannes: Stimme Ihnen zu. Crowdsourcing als Beschaffungsmaßnahme (hat gut geklappt), dann aber die Entscheidung durch eine überschaubare Runde von Fachleuten, die eine Woche lang irgendwo „e i n g e s p e r r t“ werden und sich wirklich alle in Frage kommenden Logos anschauen und darüber reden. (Das waren von den 15.000 ja letzten Endes „nur“, ich sage mal irgendetwas, 2.000, wenn überhaupt.)
So viel Aufwand kann man für ein universelles Zeichen erwarten! Zumal wenn so viele Organisationen und sogar Regierungen dahinter stehen.
@ Vroni: Ich glaube, der Vergleich mit dem Apple-Logo hinkt ein klein bisschen. Unternehmen gehen nicht davon aus, dass ihr Logo an die Wand gesprüht oder in den Sand gemalt wird. Das ist bei gemeinnützigen Anliegen etwas anderes, da sollte nicht jede Taube/Hand, die gezeichnet wird, anders aussehen. (War eigentlich eine Vorgabe des Wettbewerbs: leichte Reproduzierbarkeit.)
Die Diskussionen auf Facebook zeigen, dass das Logo sehr unterschiedlich aufgenommen wird. Letzten Endes wird es nicht um die Schönheit dieses Logos gehen (es ist meiner Meinung nach ziemlich hübsch), sondern darum, ob es im Leben gut angewendet werden kann, denke ich. Nicht nur auf stylischen Buttons am Kragen.
honk
Ich fand die blaue Flamme auch am besten. Die Hand/Taube kommt aber visuell in der breiten Öffentlichkeit nunmal besser an. Ist halt typisch Wettbewerb. Wo es viel mehr abzuwägen gilt als nur die Lösung selbst und viele Faktoren, die Entscheidung beeinflussen können. Insider wissen was gemeint ist.
Saskia
Überraschend ist es, dass das Zeichen auf BRAND NEW überragende Zustimmung erfährt, zumindest wenn man sich die Abstimmung über Konzept und Ausführung anschaut. In den Kommentaren siehts dann nicht ganz so deutlich aus.
Die Leser dürften sich zum Großteil aus Gestaltern und Marketing Heinis zusammensetzen.
Aus Markting Sicht dürfte es auch tatsächlich ein großer Erfolg sein und darum gehts ja eigentlich. Ein Zeichen zu finden war ein guter Ansatz um erstmal Leute zum mitmachen zu bringen es durch die Welt zu pushen. Ich denke ich werde mich jedenfalls auch noch in zehn Jahren an diesen Contest erinnern und das Zeichen.
Vroni
Lieber Matthias Schulz,
die Weiße Hand, das wäre wirklich fatal.
Vielleicht wäre dann doch eine Kombination Vogel/Hand der Ausweg.
Nicht nur die Hand allein, bei der kommt man wohl in Teufels Küche.
Hier wäre eine „Handvogel“ -Idee, die wirklich jeder an die Wand malen kann:
http://2.bp.blogspot.com/-d_qBluCIlNs/Tepc7c793kI/AAAAAAAADW0/o4k8grgOKX0/s1600/IMG_0584.jpg
Ich mag eigentlich schon die Idee der Kombination:
Die Hand, die sich wehrt + der Vogel , der daraus entsteht.
Der in die Freiheit fliegen kann. Kombi-Idee kapiert und gekauft.
Die Umsetzung des Bulgaren ist halt sehr grafisch-artifiziell.
Ich unterscheide immer zwischen Idee und Umsetzung.
Auf dem Fontblog wird mir zu oft zu sehr die reine Umsetzung diskutiert, ohne jedoch genau zu benennen, WAS man nun genau diskutiert. Mir geht es um die Idee. Und die ist gut.
Ich diskutiere weniger die Umsetzung.
Ich kann mir durchaus weitere Umsetzungen vorstellen. Aber ich möchte nicht wegen der Umsetzung die Idee kaputt reden. Und die Idee ist eindeutig die Hand die sich wehrt plus die Freiheit, die daraus entsteht. Nicht die Wehrhand alleine.
Nelly, aber kein Grund, das sklavisch genauso nachgemacht sehen zu wollen, nur damit das überall gleich aussieht. Ein verbohrter Wunschtraum von Logografikern, die nicht zulassen können, dass ihre Idee fliegen lernt und daher nicht immer wie geklont aussieht.
Kleinwenig offtopic: Ich komme ja ursprünglich aus der Werbung.
Da heißt es: Keine Idee, wenn sie wirklich gut ist, kann mehr durch noch so schlechte grafische Umsetzung/Execution verdorben werden. Sie lebt trotzdem und wird erfolgreich sein. Ein starker Hinweis, dass eine Idee gut ist: Bereits bei der Präsentation eines Ideen-Skribbles vor dem Kunden geht bei ihm ein lebhafter Film ab, wie sie umgesetzt aussehen könnte. Bei schlechten, langweiligen Ideen geht bei ihm kein Film ab.
Oliver
Die Selbstdarstellungskräfte der Politiker, vieler Teilnehmer wie auch der Contest-Guides während dieser Veranstaltung haben dazu geführt, dass, sollte mal eine Spendenanfrage an mich ergehen, HR keinen einzigen Eurocent meinerseits erhalten würde. Dass sich die Organisation HR mittels Politikern und auch Schauspielern zu Ruhm verhelfen will, ist für mich der fatalste Bruch an Glaubwürdigkeit.
Das hat nur dazu geführt, dass ich selbst meine bisherige, sehr großzügige Bereitschaft zu spenden, (auch) gegenüber anderen Organisation – und davon gibt es einige! – überdenken muss, ja, eigentlich schon überdacht habe: Ein Schuss ins Genick meines Vertrauens sozusagen!
Thomas Hühn
> Es scheint gar nicht so einfach zu sein (für Designer), Freiheit zu akzeptieren …
Sieht man schön, wenn man die Begriffe „Logowettbewerb für die Bürger“ oder „Crowdsourcing“ in die Runde wirft. *eg*
R::bert
@ Jürgen
Ich finde den Begriff »Protest« nicht treffend. Aber abgesehen davon – auch die Erhaltung, nein Umsetzung und Vollendung der Menschenrechte ist eine Unternehmung. Daher sehe ich auch das mit dem CD etwas anders. Aber möglicherweise hast Du Recht – ein CD-Manual für HR ist Motivation an der falschen Stelle : )
Auch das könnte eine CD-Richtlinie sein ; ) … auch wenn ich die hier so nicht unterschreiben würde (siehe Johannes).
Komm, lass uns nicht auf diesem Niveau diskutieren! Darum ging es nicht.
@ Johannes
Guter Plan! Ich frage mich bloß, wie das bei 15.000 Einreichungen zu bewerkstelligen ist. Aber wo ein Wille ist, …
A. A. A. H.
Dramatische Musik! Starpräsenz! Und schon sind wir mit unseren Gedanken weit, weit weg… zu weit, um noch auf solche Kinkerlitzchen zu achten wie die Tatsache, dass hier einem Thema, das scheinbar weltweit und für jeden Menschen gleichermaßen von Bedeutung zu sein hat, ganz unverhohlen der Pop-Stempel des Westens unter Führung »Gottes Eigener Nation« aufgedrückt wird. Und weil wir seit einiger Zeit glauben, uns so von unserer eigenen Vergangenheit freikaufen zu können, dackeln wir brav dem spätkolonialistischen, franko-angelsächsischen Weltmoralapostel- und Weltpolizeidenken hinterher.
Schlau:
Es bleibt zu erwarten, dass das Zeichen nur bei westlichen oder pro-westlichen Demonstranten Akzeptanz finden wird, während »nicht-pro-westliche« Staaten ein in New York gekürtes Menschenrechtszeichen (zurecht) als westlichen Propaganda-Affront ablehnen müssen.
Wer aber unser schönes Menschenrechtslogo nicht mag, der zeigt uns seine wahre Gesinnung zum Thema Menschenrechte!
Im Übrigen sind zwei Szenarien möglich:
1.) das Zeichen setzt sich nicht durch
2.) das Zeichen setzt sich durch, wird bald von parteiischen NROen, etwas später dann von jedem popeligen Gewerkschaftsbund inflationär benutzt und hinterlässt dann – zumindest bei den Menschen, die die Welt NICHT in »gut«, »wieselhaft« und »schurkisch« aufteilen – so viel Begeisterung für das Thema wie das oben gezeigte Werbefilmchen.
Die sinnfreien Worthülsen der Befragten unterstreichen die Bedeutung von diesem Logo schon ganz gut.
Am besten aber trifft es der letzte Satz im Filmchen (de Niro):
That symbol… makes it clearer… and simpler around the world, yeah.
Sebastian
Ich habe gestern (die bedauerliche) Antwort der Veranstalter auf meine Frage zu der Jurysitzung bekommen:
Albert
Insgesamt wäre es ohnehin egal gewesen welche der 15000 Einsendungen gewonne hätte. Es haben sich ja alle mal mit dem Thema beschäftigt, wir haben festgestellt das Menschenrechte wichtig sind und man sich immer mal wieder damit beschäftigen sollte.
Gut, ist halt ein symbolischer Akt über den in zwei Wochen keiner mehr redet (ach was rede ich da, jetzt schon nicht mehr). Auch über die Unsauberheiten des Wettbewerbes.
Für mich ist dieser Wettbewerb eine miniaturisierte Form eines ideologischen Gedankengebildes. Es war interessant zu sehen wie die Initiatoren mit der Kritik an ihrer kleinen Utopie umgegangen sind. Da hat sich im Wasserglas doch einiges wiederholt das im Grossen identisch abläuft.
Kritiker ignorieren, keine argumentative Diskussion, Ausnutzung der eigenen Grösse um einfach seine Auffassung der Tatsachen durchzusetzen. Und klar, anstatt den Wettbewerb aus Sinnlosigkeit abzusagen, muss natürlich bis zum Ende durchgezogen werden was einmal begonnen worden ist, auch wenn die Aktion ab einem gewissen Punkt ihr eigentliches Ziel nicht mehr erreichen kann.
Hätte man doch den Wettbewerb umgewandelt ein eine offene Diskussion darüber, wie man Menschenrechte real umsetzen kann. Hätte man Ideen entwickelt und viel gesprochen über das, was in der Welt schief läuft, dann hätte sich vielleicht sowas wie eine Bewegung entwickeln können. Aus dieser wäre vielleicht auch ein Symbol erwachsen das genau so einen Nährboden braucht.
Nun ist es aber so, dass alle nach getaner arbeit, müde vom Händeschütteln und Schulterklopfen und Abstimmen wieder zurück in ihre eigene Wirklichkeit zurückkehren. Mit etwas Glück kleben sich vielleicht ein paar Menschen irendwann zu ihrem Fisch auch einen Vogel aufs Auto.
So vieles war an dem Wettbewerb unglücklich, angefangen von Westerwelle der in der Lybienthematik versagt hat und durch seine unbeliebtheit auch deutlich ungeeignet für einen solchen Job ist, über das Crowdsourcing (Hoffnungsausbeute) und am Ende auch noch ein Nobelrestaurant in NewYork auszuwählen ist symbolisch gesehen schon etwas fragwürdig und offenkundig unüberlegt… Es fehlten noch die anschliessende Freilassung von Friedenstauben am Groundzero). Ach ja, die finanzielle Transparenz fehlte vollständig. Was hat die Aktion denn an Kohle verschlungen, oder darf man solche Fragen nicht stellen wenn es um so hohe Themen geht?
Es wäre final dennoch interessant, wenn man einige, vielleicht auch selbstkritische, Stimmen zu dem ganzen Projekt vernehmen könnte. Glaubt Herr Spiekermann wirklich das, dass ganze wirklich sinnvoll und gelungen war? Glaubt die Jury wirklich das man etwas bewegt hat? Kann hier jemand was mit dem Begriff „Gutmenschentum“ anfangen und erkennt parallelen zu dieser Aktion? Hat die Aktion eine messabare Wirkung oder verbleibt es bei einem positiven herumgeschwurbele?
Ich weiss, das ist hier der Fontblog und den Werbegrafiker wird eher interessieren wie man selber mal in den Kreis der priviligierten Ansprechpartner aufgenommen wird denen man solche Aktionen anträgt, nicht der Ort für „wirkliche Welt“.
Wirkliches Problem ist, dass Menschen sowas tun -> grafic: Menschenrechtsverletzung
Albert
Hm, kann es sein das hier Kommentare auch mal verloren gehen?
Kurt
Ja, Albert, sie zerschellen zuweilen an den Bits ’n‘ Bytes der Programm- beziehungsweise der Rechnerarchitektur.
koni
Kluge Worte Albert!
nelly
Ja, kluge und richtige Worte, Albert. Es war insgesamt doch eine eher traurige (Politik-)Veranstaltung, bei der die Teilnehmer nicht wirklich respektiert worden sind. Die dürfen sich jetzt mit netten Facebook-Filmchen trösten.
Kurt
Na, Albert, was nun? Entweder hat deinen Link niemand angeklickt, oder wir sind wirklich so ignorant, wie manch seltener Kritiker behauptet. Leider hat Stanley Milgram in einer Studie, die er an der Universität von Yale durchgeführt hat, bewiesen, dass Menschen überall auf der Welt so sind, sobald sie eine Tat als Befehl durch eine übergeordnete Institution vor sich und natürlich vor anderen rechtfertigen können, indem diese durch einen Befehl solcher Stelle zuvor legitimiert worden ist. Nachdenklich an seiner Studie sollte auch der Umstand stimmen, dass zuvor die weltbekanntesten Psychologen und Psychiater befragt worden sind, wie denn ihrer Meinung nach die Probanden handeln würden und alle total danebengelegen sind. So haben alle gemeint, dass der Befehl zur höchsten Bestrafung nur von 0,125% der Personen durchgeführt werden würde; das nüchterne Ergebnis wies allerdings, unabhängig vom Geschlecht!, alle als Träumer aus. Mehr als 60% der überprüften Personen sind bereit gewesen, die Höchststrafe zu verabreichen!
Kurt
„… unabhängig vom Geschlecht …“ habe ich in die falsche Zeile eingebaut! Hier hieße es, dass die Forscher das erwartete Ergebnis unabhängig vom Geschlecht falsch vorhergesagt haben, was zwar so gewesen ist, den Nagel jedoch nicht auf den Kopf trifft; ich habe ausdrücken wollen, dass die überprüften Personen unabhängig vom Geschlecht dazu bereit gewesen sind, die Höchststrafe gegenüber den vermeintlichen Prüflingen auszuüben, was den menschlichen Charakter natürlich wesentlich besser beschreibt.
So, jetzt nochmals Alberts Link zum Blog namens „BlogdelNarco“!
Manfred Hassler
Ich habe keine Ahnung, Albert und Kurt, weshalb die menschenrechtsverachtende Videoübertragung des von euch verlinkten Blogs, der die Hinrichtung zweier spanisch sprechender, männlicher Personen gezeigt hat, gelöscht worden ist; und vor allem, von wem.
Sicher ist, dass der, der dies veranlasst hat, eine möchtegerngerechte, saudumme Person sein muss – ganz im Gegenteil zu dem, was diese Person von sich selbst hält. Dummheit beweist man dadurch, dass man nicht weiterdenkt. Somit handeln dumme Menschen, ganz im Gegenteil zur eigenen Erwartung, dieser Erwartung dadurch zuwider, indem sie durch Fehleinschätzung des möglichen Handelns einer Klientel (hier meine ich die Leser dieses Blogs, die ganz andere Eigenschaften vorzuweisen haben als der Leser eines Blogs, in dem sich z. B. Spielefreaks betätigen) genau das Gegenteil vom gewünschten Ergebnis erreichen.
Ich meine, wer solche Gräueltaten sieht, ist dazu zu motivieren, auch dagegen initiativ zu werden; wem so etwas verschwiegen wird, wird sich darüber auch nicht weiter aufregen.
Zu dumm, so selbstgerecht zu sein, dass man im negativen Video nicht das Potential erkennen kann, welch positives Resultat sich daraus schöpfen ließe – ganz besonders für die Menschenrechte!
Aber wer schon will sich von übermotivierten Menschenrechtsaktivisten und/oder Politikern etwas (eine besondere Geistesleistung oder eine konkret abwägende Zielgruppeneinschätzung) erwarten?
M. H.
Aber hier ist die Gräueltat ebenfalls zu finden! – So ist das www.!
Oliver
Das Schlimme daran ist, dass es sich bei den Opfern um Dealer, bei den Tätern sich aber um eine von der Regierung Mexikos akzeptierte (zumindest aber, um eine nicht entlegitimierte!) Söldnertruppe handelt. (Ejecución con motosierra y cuchillo)
Oliver
Und dies ist der entscheidende Hinweis: Narcos de mexico fueron pillados por la unidad „counter narco“ alias el chaparras al percatarse fueron sorprendidos once kilos de cocaina de la mas alta pureza.
Wenn nun eine Regierung mit solchen Staaten Handel treibt, was sagt uns das über die Politiker dieser Länder und was über die Geschäftsleute, Fabrikanten …?