Human Rights, das Gewinner-Logo

Predrag Štakić heißt der Gewinner des welt­weiten Wettbewerbs um ein Menschenrechtslogo, das gestern in New York ausge­zeichnet wurde (siehe auch Ist dies das neue Symbol für Menschenrechte?). Der 32-Jährige Serbe lebt als frei­be­ruf­li­cher Grafikdesigner in Belgrad. Auf seine Idee für das Logo sei er beim Lesen der Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen gekommen, schreibt das Außenministerium auf seiner Website. Die weiteren Gewinner des Abends kamen aus Griechenland und Ägypten. Seit heute kann das Logo in verschie­denen Formaten auf human​rights​logo​.net herun­ter­ge­laden werden.

Bekanntgabe des Siegers Predrag Štakić (MItte) und Preisverleihung in New York (Foto © Bader TV)

In den vergan­genen 4 Monaten wurde mittels einer Online-Abstimmung aus 15.000 Einreichungen 100 Entwürfe für eine engere Auswahl eine Human Rights Logo bestimmt. Aus dieser wählte eine inter­na­tional besetzte Jury die zehn Finalisten aus. Jury-Mitglieder waren unter anderem die Friedensnobelpreisträger Aung San Suu Kyi, Jimmy Carter, der kolum­bia­ni­sche Musiker Juanes und die Designer Erik Spiekermann, Tina Roth Eisenberg und Philippe Apeloig. Über die von der Jury ausge­wählten 10 Finalisten konnten Menschen aus aller Welt bis zum 17. September für ihren Favoriten abstimmen.


37 Kommentare

  1. Paul S.

    Die Killer-Messerhand-Taube kommt!

  2. sufle

    da kräht doch kein hahn nach ;)

  3. Kurt

    Na, die Designer sind hier wohl die einzigen, die das Recht zur Wahl des Logos hätten zuge­spro­chen bekommen sollen.

  4. nelly

    „THE UNIVERSAL HUMAN RIGHTS LOGO: Die Friedenstaube“/ „Auswahl der Friedenstaube als ‚Logo für alle Menschen auf der Erde'“ (Zitat)

    tja, schon dieser erste tolle und gut gemeinte Einsatz wie auch erste Nachrichtenüberschriften zeigen, dass das Gewinnerlogo Missverständnisse auslöst. Wir haben schon ein Friedenszeichen, gesucht war keine Friedenstaube (die schön aussieht, die aber niemand leicht nach­malen kann), sondern ein Menschenrechtslogo. Alle Leute, denen ich das Logo bisher gezeigt habe, hielten es auf den ersten Blick sofort für eine (Friedens-)Taube. Die Jury offenbar nicht.

  5. Vroni

    @ nelly
    Ist was dran.
    Es wird Mistverständnisse geben wg. des Federviehs Friedensstaube. Am End auch noch Verwechslung mit dem Heiligen Geist. Köstlich: http://​www​.taunus​portal​.de/​e​m​k​/​h​e​i​t​e​r​e​s​/​d​e​r​_​h​e​i​l​i​g​e​_​g​e​i​s​t​.​htm

    Die Idee Hand wird inter­na­tional wohl am ehesten einheit­lich verstanden, wenn sie zur Faust wird. (U. a. zusammen mit dem Panther Zeichen der Black Panther Bewegung: Power to The People)

  6. Bert Vanderveen

    I like it. It’s simple, clear, multi-usable. Good design, excel­lent execution. 

    But it’s the next phase that will deter­mine its worth: imple­men­ta­tion. And that‘s where so many great ideas get snuffed… Keeping my fingers crossed.

  7. Jürgen Siebert

    …dass das Gewinnerlogo Missverständnisse auslöst.

    Nun lasst dem Zeichen doch erst mal seine Freiheit. Es ist gerade erst ein Tag als empfoh­lenes Symbol für Menschenrechte auf der Welt. Niemand weiß, wohin seine Reise gehen wird.
    Diese Debatte ist schlimmer als eine Elefantenrunde nach der Wahl. ›Das Volk ist doof und hat eine falsche Wahl getroffen‹ heißt es da meis zwischen den Zeilen. Wer eine Friedenstaube in dem Zeichen sieht, der soll sie um Himmels Willen sehen … wer etwas anderes asso­zi­iert … auch gut. Ist das so schwer zu ertragen?

  8. Sebastian

    Jürgen, in diesem Punkt gebe ich dir absolut Recht. Nun ist es aber auch nicht wirk­lich über­ra­schend, dass trotz des großen Stimmenvorsprungs des Gewinnerlogos hier erstmal 90% der Kommentatoren dagegen wettern. Das ist nun kein neues Phänomen und nicht all zu ernst zu nehmen.
    Aber die Situation ist schon eine beson­dere, da dieser Wettbewerb wohl in seiner Größenordnung bisher einmalig ist. Ein tolles Experiment das viele neue span­nende Fragen aufwirft.
    Dein Vergleich zu Elefantenrunde passt hier sehr gut und in vielerlei Hinsicht. Denn poli­ti­sches Thema der Stunde (und hoffent­lich der nächsten Jahre) ist Teilhabe und Beteiligung der Bürgergesllschaft via Internet. Ich werfe mal die These in den Raum, daß auch dieser Wettbewerb einige Prinzipien beinhaltet von denen man mit Blick auf direkte Demokratie etwas lernen könnte. Sowohl von dem was gelungen war als auch das was frag­würdig war. Es war toller Prototyp wie ich finde, obwohl ich absolut kein jovoto Freund bin.

    Jetzt gilt es unfas­send den Prozess auszu­werten und nicht weiter das Ergebnis zu zerreissen. Wenn man mit dem Logo unzu­frieden ist sollte man sich doch eher fragen wie es trotz der Mägel die man selbst fest­ge­stellt hat von so vielen Menschen gewählt werden konnte.
    Also wie kam es zu diesem Abstimmungsverhalten? Liegt die Hauptleistung des Siegers viel­leicht mehr in der Werbung um Stimmen für sein Logo als für die Gestaltung selbst? Ist viel­leicht die dirkete Gegenüberstellung der Logos bei der wirk­lich nur visu­elle Erscheinung und nicht deren Erklärung im Vordergrund steht doch nicht so geeignet und damit zu emotional geprägt?
    Ich wünschte wir könnten hier eher solche Fragen zusam­men­tragen als noch mehr Gründe warum es nun doch nicht so toll ist. Denn daran wird sich nun nichts mehr ändern, aber Online Beteiligungen und Online-Abstimmungen wird es in Zukunft immer mehr geben in so vielen Bereichen.

  9. Jean

    Letzten Endes wird es vermut­lich ohnehin egal sein, wie das Logo aussieht, es wird sich sicher gut auf den diversen Broschüren der Herausgeber und Organisationen machen und vllt. durch selek­tive Warhnehmung ab und zu auftauchen.

    Im Prinzip war es von vorn­herein eine ange­legte „gute PR-Aktion“. Auch im Hinblick auf die real­po­li­ti­schen Vorgänge, wird es nicht mehr als ein Logo bleiben, weil sich dera­tige konkrete Menschenrechtsforderungen eher selten mit einem globa­li­sierten, aber sonst unde­fi­nierten Logo schmü­cken werden. Hinter Bewegungen steht zumeist eine direkte Forderung, hervor­ge­gangen aus spezi­fi­schen Bedingungen. Zumeist über­wiegt aber die Forderung nach Frieden oder Freiheit, was jedoch genau­so­wenig globa­li­siert verstanden werden kann – da hier ebenso verschie­dene Kulturvorstellungen hineinspielen.

    Im Prinzip war dieser Wettbewerb wohl auch Populismus. Eine grund­le­gende Auseinandersetzung mit Experten (aus möglichst allen Kulturkreisen) und argu­men­ta­tiven Vorschlägen einer „Crowd“ – wenn man so will, wäre evtl. sinn­voller gewesen, vllt. hätten Sie die Idee auch aufge­geben, aber ein solches „Scheitern“ dürfte dabei nicht als nega­tiver Schritt empfunden werden, sondern viel­mehr als Zeichen, dass die Human Rights grund­le­gend sind und keiner Bebilderung bedürften.

  10. Fabian

    Ich finde das Logo grafisch schon OK, auch wenn man die Taube erst auf den dritten Blick erkennt.

    Was ich aber sehr schade finde ist, dass es von den 10 Finalisten nun gerade ein Logo geworden ist, was man nicht einfach so wie das Peace-Symbol mit einem dicken Edding oder Pinsel auf ein Transparent oder ein Schild malen kann. 

    Das wäre ja in meinen Augen eigent­lich das Ziel gewesen: Ein Zeichen für die mensch­li­chen Grundrechte müssen welt­weit Leute mit den einfachsten MItteln wieder­erkennbar darstellen können. Das erfüllt das Gewinnerlogo defi­nitiv nicht.

    Mein Favorit wäre das hier gewesen: http://​human​rights​logo​.net/​i​d​e​a​s​/​1​5​2​4​6​?​n=1

    Deshalb gebe ich Kommentar Nr. 3 recht: Design darf nicht demo­kra­tisch sein!

  11. Vroni

    Lieber Jürgen

    Wer eine Friedenstaube in dem Zeichen sieht, der soll sie um Himmels Willen sehen … wer etwas anderes asso­zi­iert … auch gut. 

    Ist schwer in Ordnung.
    Muss ja erst mit Bedeutung aufge­füllt werden.
    Und hand­werk­lich sehr ordent­lich gemacht ist es auch.
    (Wenn ich da an Cottbus denke…, ganz andere Subwelt, grins.)

  12. Sebastian

    @Fabian
    So ein Satz wie der in deinem Post

    Design darf nicht demo­kra­tisch sein!

    ist leicht ausge­spro­chen, sollte aber gut über­legt sein. Ich glaube da bist du ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.

    Ich gebe dir absolut recht was die einfache zeich­ne­ri­sche Reproduzierbarkeit angeht, kein Zweifel das funk­tio­niert nicht wirk­lich. Allerdings kann ich daran den vielen Laien nicht die Schuld geben, denn dies ist eine Frage deren Beantwortung ein gestal­te­ri­sches Denkes voraus­setzt. Im Grunde eine tech­ni­sche Frage.
    Stattdessen hätten die Experen der Jury bei der Auswahl der zehn Finalisten aus den hundert Besten diesen und andere tech­ni­sche Maßstäbe anlegen müssen und damit ihrer Verantwortung gerecht werden.

  13. Ich !

    Da hat doch Twipsy seine Hand im Spiel gehabt !

    (Maskottchen der Expo2000)

  14. Horst

    Ob es gefällt oder nicht, scheint mir zweit­rangig. Wichtiger ist, dass es, wie schon woan­ders beschrieben, die Geste der offen entgegen gestreckten Hand bereits gibt und diese nicht unbe­dingt eine posi­tive Bedeutung hat:
    https://​www​.font​blog​.de/​i​s​t​-​d​i​e​s​-​d​a​s​-​n​e​u​e​-​s​y​m​b​o​l​-​f​u​r​-​m​e​n​s​c​h​e​n​r​e​c​h​t​e​#​c​o​m​m​e​nts
    (Kommentar Nr. 3)

  15. Knruxelchen

    Design und Demokratie schließen sich aus, die Leute müssen nicht bekommen was sie WOLLEN sondern was sie wirk­lich brauchen…

  16. Knruxelchen

    Man wird ja sehen ob es sich durchsetzt…

  17. Fabian

    @ Sebastian Kommentar Nr. 13:

    Du sagst ich bin übers Ziel hinaus geschossen und schreibst dann selber „dies ist eine Frage deren Beantwortung ein gestal­te­ri­sches Denkes voraus­setzt“. Hast Du Dir mal ange­sehen, wer da abge­sehen von Erik Spiekermann so in der Jury war? Und ja: Mich hat es auch über­rascht, welche Logos trotz einer „Experten-Jury“ in die Finalrunde gekommen sind.

    Ich habe jeden­falls nichts demo­kra­tie­feind­li­ches gesagt! Das Statement sollte nur zum Ausdruck bringen, das Entscheidungen auf einem Spezialgebiet wie dem Design ein gewisses Fach- bzw. Expertenwissen erfor­dern um Qualität legitim beur­teilen zu können.

  18. Sebastian

    @Fabian
    Klar habe ich mir die Jury ange­sehen. 9 Personen die als Designer dekla­riert werden. Dazu kommen noch 21 Design Experten. Link Wenn die es nicht schaffen tech­ni­sche Makel aufzu­de­cken, diese der rest­li­chen Jury klar­zu­ma­chen und sich dann mit dem Ausschluß der proble­ma­ti­schen Zeichen nicht durch­setzen können, dann haben diese 9 Designer ihren Job nicht gut gemacht und sind ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden. Aaaaber, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die 9 Designer so leicht die Butter vom Brot haben nehmen lassen. Ich vermute daher, dass es keine wirk­liche Jurysitzung oder Telko gab, sondern die Mitglieder auch nur ihre likes oder viel­leicht ein paar punkte verteilt haben. Ich habe den Veranstaltern aber gerade mal genau diese Frage gestellt. Sobald ich die Antwort habe werde ich sie hier posten.

  19. Jean

    @ Fabian, Kommentar Nr. 18.

    Das Statement sollte nur zum Ausdruck bringen, das Entscheidungen auf einem Spezialgebiet wie dem Design ein gewisses Fach- bzw. Expertenwissen erfor­dern um Qualität legitim beur­teilen zu können.

    Damit schließt man aber in gewisser Weise alle anderen aus. Die wenigsten Leute unter den Gestaltern befassen sich neben „szene-aktu­ellen“ und fach-beruf­li­chen Aspekten in einem fundierten Sinne mit anderen Wissenschaften, daher besteht bei der Sichtweise die Gefahr, dass es ein selbst­re­fe­ren­ti­eller Zirkel wird. Es ist unbe­dingt notwendig, dass man den Dialog mit anderen Disziplinen sucht und auch nach­fragt. Die Abschottung ist inso­fern auch oftmals ein Vorwand um Kritik aus dem Weg zu gehen. (Ähnlich wie auch in anderen Bereichen)

    Es ist verständ­lich, dass man über die „hand­werk­li­chen“ Qualitäten von Design nur mit entspre­chendem Hintergrundwissen disku­tieren kann, trotzdem besteht auch hier die Gefahr der selek­tiven Wahrnehmung seitens des Gestalters/-in, damit meine ich insbe­son­dere den Trend zum „Designen und Stylen“, der wiederum auf der falschen gesell­schaft­li­chen Ansicht beruht Design hätte nur etwas mit Form oder Gestalt zu tun, würde ledig­lich die Dinge verschö­nern oder derglei­chen. Genausowenig stimmt die Annahme „Form follows Funktion“, weil sie andere Aspekte ebenso vernachlässigt. 

    Darum muss man unbe­dingt den Dialog mit anderen suchen – alles andere ist Fach-Doktrin. Außerdem ist jede/r Gestalter/in Teil der gesell­schaft­li­chen Verhältnisse und damit verbunden, kann sich also nicht soweit von den Bedingungen und Einflüssen eman­zi­pieren, dass er/sie von einem eigenen unbe­ein­flussten Standpunkt etwas entwi­ckeln könnte – zudem „fällt“ die Gestaltung wieder in die Gesellschaft zurück und hat darin zumeist eine Aufgabe zu erfüllen.

  20. Oliver

    Wird der Daumen hier eigent­lich raus­ge­streckt oder in die Handfläche (die weiße Innenkonstruktion) gelegt?

  21. Fabian

    @Jean: Gebe Dir in allen Deinen ange­spro­chenen Punkten komplett Recht.

    Allerdings glaube ich, dass wirk­lich gute Gestalter sich nicht abschotten. Im Gegenteil: gute Gestaltung ensteht nur dann, wenn sie eben nicht selbst­re­fe­ren­ziell ist und dazu bedarf es wie von Dir schon gesagt den Blick nach links und rechts.

    Und den Dialog suchen: Unbedingt! Aber im Zweifelsfall eben nur den Dialog. Und nicht die Abstimmung … womit wir wieder bei der Demokratie in Bezug auf Design wären.

  22. koni

    Hab das Gefühl manchmal wird Demokratie mit Stimmeneinsammeln verwechselt.

  23. Kurt

    Guter Aspekt „koni“, sonst wären unsere Staaten nämlich keine Demokratien, weil sehr oft Stimmen zu einem Thema oder zu mehreren Themata einge­sam­melt und dann von den (auweh!) Führern igno­riert werden: Die bekannte Das-Volk-ist-zu-dumm,-um-das-verstehen-zu-können-These flammt da wieder auf!

    Sind wir nach diesem Blickwinkel nur Demokratien, Halbdemokratien oder gar Diktaturen oder viel­leicht nur Halbdiktaturen? Oder sind wir einfach nur ein biss­chen weniger igno­rant geworden als früher? Vielleicht sind wir aber auch nur immer gerade das, was die Führer zu einem bestimmten Zeitpunkt wollen?

    Ich weiß nicht, was wir sind, aber tole­rant sind wir ganz bestimmt, wie der Umstand beweist, dass die Kanzlerin Ackermanns Geburtstagsfeier mit einer (zuge­ge­benen!!!) Million Euro unter­stützt hat. Wohlgemerkt: Ackermanns Jahresfixum beträgt 15 Millionen Euro. Tolerant sind wir also – und das zur Genüge!

    Merkelt euch das!

  24. Jürgen Siebert

    Hab das Gefühl manchmal wird Demokratie mit Stimmeneinsammeln verwechselt.

    Das Stimmeneinsammeln (besser: Mehrheit gewinnen) ist in der Tat eine Komponente bei demo­kra­ti­schen Prozessen. Dem voraus geht das Finden von einer oder mehrerer Lösungen.

  25. tim

    @koni
    viel­leicht hast du recht. welche erwar­tungen an eine demo­kra­ti­sche logo­suche hast du denn? oder wie sollte der prozess aussehen? demo­kra­tisch war es ja auch, daß jeder seine idee erstmal unter den glei­chen bedin­gungen einbringen konnte, oder?

  26. Kurt

    Kleine Korrektur zu 24 | Kurt: … diesem Blickwinkel nun Demokr…

    @ 21 | Oliver

    Wird der Daumen hier eigent­lich raus­ge­streckt oder in die Handfläche (die weiße Innenkonstruktion) gelegt?

    Ich denke raus­ge­streckt, weil der einem Fingernagel glei­chende Spitz innen fehlt.

  27. R::bert

    Einige Eurer Gedanken greifen Überlegungen auf, die vor ein paar Tagen auch im Bundestag zu hören waren. Deshalb einfach mal folgendes Zitat, dass mich zum Nachdenken brachte:

    In einem Großteil der recht­lich zu regelnden Materien kann die Mehrheit ein genü­gendes Kriterium sein. Aber daß in den Grundfragen des Rechts, in denen es um die Würde des Menschen und der Menschheit geht, das Mehrheitsprinzip nicht ausreicht, ist offen­kundig: Jeder Verantwortliche muß sich bei der Rechtsbildung die Kriterien seiner Orientierung suchen.
    (aus der Rede Papst Benedikts XVI. im Deutschen Bundestag am 22. September 2011.) 

  28. koni

    welche erwar­tungen an eine demo­kra­ti­sche logo­suche hast du denn?

    Die Erwartung, daß es eine demo­kra­ti­sche logo­suche in Form einer Volksbefragung schlichtweg nicht braucht.

    Angesichts des dile­tan­ti­schen Procederes bin ich aber der Meinung, daß das Ergebnis dann doch ein eher versöhn­li­ches ist.

    Insgesamt ist aber die ganze Veranstaltung eher eine Verhöhnung derer, die ernst­haft um ihre funda­men­talsten Rechte kämpfen müssen allein schon ange­sichts der Tatsache, daß ein Komplize derer, gegen die ein Solches Zeichen denn wirken soll, sich so eine Art Schirmherrschaft auftragen ließ und auch noch in der Jury sitzt.

  29. Sebastian

    @Robert
    Ein sehr passendes Zitat wie ich finde und wie du schon mein­test ein inter­es­santer Denkanstoß. Vielen Dank dafür.
    Ich habe inzwi­schen eine Menge gelesen in den Foren und die zentralen Probleme scheinen vorallem im weitesten Sinne mora­li­sche Fragen zu sein.
    Wohl jeder der Finalisten und auch den anderen Teilnehmern sind der Frage ausge­setzt gewesen in wie weit es vertretbar ist für sein Logo zu werben und mit welchen Mitteln und noch mehr als das. Denn tech­nisch war es nicht wirk­lich schwer sich mit diversen Accounts auszu­statten und für sich selbst zu stimmen. Im laufe des Wettberbs erhöht sich der Druck mehr und mehr diesen Versuchungen nach­zu­geben. Die Frage ist also wie kann man die Teilnehmer vor dieser Entscheidung schützen? Und wer? Der Veranstalter oder gibt es noch etwas, eine Instanz über ihm. Oder einen Codex, viel­leicht ist es das was aus diesem Experiment als Essenz entspringen kann. Ein Katalog, Wegweiser oder um im Bild zu bleiben ein paar Gebote für die Durchführung solcher Wettbewerbe.

    Der Verstalter befindet sich nun in der Zwickmühle in der einst WikiLeaks steckte. Eine Unternehmung die es sich auf die Fahnen schreibt Tranzparenz zu schaffen und dabei die eigenen interen Vorgänge und Kriterien nicht offen legt wird auf kurz oder lang immer in dieser Zwickmühle landen. Also wie kann es funk­tionen, totale Transparenz von allen Seiten?

  30. Kurt

    Die totale Transparenz ist dein Untergang, würde ich allge­mein behaupten. Vieles würde durch sie verschwiegen bleiben, da viele Offenlegungen im Internet und auch anderswo ausblieben. Die totale Transparenz ist der Vorwand der Gruppen, die Zensur bevor­zugen. Nicht unbe­dingt bei Logowettbewerben, aber im Allgemeinen eben schon.

    Merkelt euch das: Die totale Transparenz ist euer Untergang!

  31. Marc

    Ist eigent­lich noch niemandem die wirk­lich enge Verwandtschaft des Logos zum TomTom Logo aufgefallen?

  32. Saskia

    Ne Marc ist nicht aufge­fallen, weil „wirk­lich enge Verwandtschaft“ einfach anders aussieht, Hände okay, wow. Und selbst wenn sie sich ähnli­cher wären, total irrele­vant. Das besteht keinerlei gemein­samer Kontext. Dieses „das Logo sieht aber dem oder dem ähnlich“ ist total albern in 90% der Fälle.
    Wenn du aber nach weiteren ähnli­chen logos suchen willst, empf­elhe ich dir einfach die 15000 anderen Wettbewerbseinsendungen durch zu stöbern. Da findest du ne Menge die dichter dran sind als TomTom. Oder schau dir einfach nochmal die top 10. Selbst dieses hier hat mehr ähnlich­keit als TomTom. 

    oder wie wärs hiermit:

    oder das hier:

    ich empfehle dir die neue google bilder­suche per bildu­pload, ein groß­ar­tiger zeit­ver­treib für jeden logostalker

  33. Stephan

    Vermutung trifft Polemik … ein herr­li­cher Orakelklub is das hier :D

  34. Saskia

    ja und bezug­lose, unkon­krete Schlaumeier Kommentare wie deine sind das Salz in der Suppe. Schön dass du auf uns aufpasst Herr Wachmeister.
    Ich nehme aber alles zurück wenn du es schaffst mich vom Mehrwert DEINES Eintrags zu überzeugen.

    Ich finde die Diskussion hier wirk­lich gar nicht so übel, inters­sante Einwürfe aus verschie­denen Richtungen gab es jeden­falls einige und das vorallem abseits des übli­chen Logogemäkel!!!

  35. Stephan

    Liebe Saskia, Schlaumeierei kann ich in meinem Kommentar beim besten Willen nicht erkennen. Steht schließ­lich nix schlaues drin. :) Auch möchte ich nicht auf dich aufpassen müssen. Ich denke du bist alt genug, um für dich unin­ter­es­sante Kommentare zu ignorieren.

    Wenn du dir einmal die Mühe machst und sämt­liche Beiträge zum Thema Human Rights Logo hier quer­liest wird dir der Grund für meinen beitrags­fernen Kommentar auffallen.

    Dies ist aller­dings keine Kritik an der ernst­haften Auseinandersetzung mit dem Logo.

  36. Erich K.H. Kalkus

    Ich erkenne im Menschenrechtslogo den „5. Bremer Stadtmusikanten“ (die „Bremer Friedenstaube“ – s. GOOGLE) und schlage allen Schulen vor, die sich für den Erhalt der Menschenrechte einsetzen, das Menschenrechtslogo als „kleinsten gemein­samen Nenner“ aufzu­nehmen (z.B. zum Schullogo).
    Erich K.H. Kalkus, Lehrer i.R. (Bremen)

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