»HOLLYWOOD« ist gerettet
Das HOLLYWOOD Sign, der Schriftzug auf dem Cahuenga Peak über Hollywood, einem Stadtteil von Los Angeles, ist eine der berühmtesten Wortmarken der Welt. Die Buchstaben des Schriftzugs sind etwa 15 Meter hoch und zusammen 137 Meter lang. Der gesamte Aufbau wiegt rund 220 Tonnen. Er wurde 1923 als Werbegag einer Maklerfirma für Grundstücke in den unbewohnten Hügeln aufgestellt, damals noch HOLLYWOODLAND geschrieben. In den späten 40er Jahren wurde die Konstruktion saniert, die letzten vier Buchstaben abmontiert.
In den letzten Tagen geriet der Schriftzug in die Schlagzeilen, weil er durch ein Bauvorhaben gefährdet war. Das Land, auf dem die Buchstaben stehen, wurde 1940 von dem exzentrischen Unternehmer Howard Hughes gekauft. Er wollte seiner damaligen Geliebten Ginger Rogers in den Hügeln eine Villa bauen. Die Beziehung zerbrach vor dem ersten Spatenstich. Als Hughes 1976 starb, verkauften seine Nachlassverwalter das Grundstück an Investoren in Chicago, die jetzt ernst machen wollen mit der Bebauung: Das HOLLYWOOD sollte 6 Luxusvillen weichen.
Als dies bekannt wurde, gründete sich die Initiative Trust for Public Land und startete die Aktion Save Cahuenga Peak (savehollywoodland.org), angeführt von Filmstars wie Steven Spielberg und Tom Hanks. Diese forderten ihre Freunde auf, tief ins Portemonnaie zu fassen, um das Wahrzeichen zu retten. Sie gewannen nicht nur 25.000 Fans auf Facebook, sondern auch millionenschwere Kollegen aus der Film- und Medienbranche. Am Montag war es dann der Playboy-Gründer Hugh Hefner, der mit einer Spende von 900.000 Dollar die geforderten 12,5 Millionen Dollar voll machte. Gegenüber der Los Angeles Times begründete er seinen Einsatz: »Es ist ein Symbol wie der Eiffelturm für Paris. Das Sign steht für Filme«. Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger nannte den Schriftzug »ein Symbol der Träume und der Möglichkeiten«. Seine Regierung habe 3,1 Millionen Dollar gespendet, 6,9 Millionen seien von der Initiative bereitgestellt worden, der Rest waren Online-Spenden. (Abb: Sörn, Wikipedia.de)
11 Kommentare
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Mensch
Die 12,5 Millionen hätten sie mal lieber für den Aufbau Afghanistans oder des Irak gespendet.
arti
Nur gut, dass sich immer gleich jemand findet, der weiß, wo man Geld am sinnvollsten einsetzen kann.
Ich finde es schön, dass der Schriftzug bleiben kann.
Mensch
Gut, dass es noch Menschen gibt.
Weed
Schon okay so’ne Landmark zu retten – aber was da immer für Summen zusammen kommen wundert man sich dann doch. 12,5 Mio ist echt ’ne Stange Geld für so’n paar Buchstaben.
John Inglehoe
Das gabs doch schonmal… damals hat jemand gedroht sein Kaninchen zu schlachten und zu essen. Kein großes Ding, aber er hat es halt vorab angekündigt und versprochen, wenn er 100.000 Dollar auf seinem Konto hat, lässt er das Kaninchen leben.
… Ich glaube das Kaninchen ist seeehr alt geworden… von dem was ich gehört hab.
Ääähm, davon abgesehen: Kaum zu glauben, dass ein bankrotter Staat wie California noch Geld für Kultur hat.
Frank Meier
Ein schönes Beispiel wie es laufen kann, wenn man nicht linken Traditionen folgen möchte. Hierzulande wäre der schon längst unter Denkmalschutz gestellte Schriftzug mit den gleichen Summen, diese aber jährlich kaputtsaniert worden.
Ist es den Menschen wichtig, werden sie dafür einstehen. Anders in zwangsverordneten Systemen, in dem Verantwortung ans System delegiert wird.
Jürgen Siebert
@Weed: Die Summe wurde nicht für die Buchstaben ausgegeben, sondern für das Land, auf dem sie stehen bzw. die Flächen davor. Wenn man bedenkt, dass Hollywood aktuell an den KInokassen weltweit rund 30 Miliarden umsetzt und einen ähnlichen Betrag aus DVD-Verkäufen erwirtschaftet, erscheint es mir geradezu jämmerlich, das ein Verleger, Steuerzahler und die Spenden von Bürgern dafür herhalten müssen, diese Ikone zu retten. Ich meine: Mit einem Anspruch der Landbesitzer war seit Jahren zu rechnen, da hätten die Hollywood-Bosse schon längst einen Fond einrichten können – der zwischenzeitlich sogar Zinsen abgeworfen hätte. Trotzdem finde ich es gut, wenn Menschen helfen, egal wofür.
Zum Beispiel meinen Kollegen vom Bildblog, die von Axel Springer verklagt wurden, 2500 € Anwaltskosten an der Backe haben und nach einem Spendenaufruf in den letzten 14 Tagen 16.000 € von den Bildbloglesern spendiert bekamen. Find’ ich richtig gut. Vielleicht kam sogar ein größerer Batzen von BILD selbst, denn was kann einem Medium besseres passieren, als tagtäglich kostenlos Verbesserungsvorschläge von einem Watchblog serviert zu bekommen?!
Stephan
@ Mensch
Es ist ein Stück Kultur. Wo wären wir Menschen ohne diese? Bedenke das auch zur Rettung der Buddah-Statuen in Afghanistan von der UNO und div. Regierungen aufgerufen wurde. Es ist durchaus ein Zeichen von Menschlichkeit Kultur zu erhalten, egal in welcher Form.
Thomas
12.000.000$ sind doch in HOLLYWOOD nichts! Wobei das natürlich schon irgendwie bedenklich ist.
Aber schon krass, dass man da bauen darf …
Bjarne
Schöne Aktion in sachen Kulturerhalt. Ein bisschen teuer vieleicht aber das darf halt der Grundstückseigentümer bestimmen.
@ Frank Meier
So ein Müll.
sosos
Denkmalschutz FTW!