Gute Werbung … es gibt sie noch
Eben bei Spiegel Online gesehen: Eine Plakat-Kampagne der Michael-Stich-Stiftung, gemeinsam mit der Werbeagentur Jung von Matt entwickelt. »Zwischen Leben und Tod liegen nur 0,003 mm Latex«, lautet der Claim eines Motiv, auf dem eine Frau vor einem nackten Mann in eindeutiger Pose kniet … doch in ihrem Mund steckt der Lauf einer Pistole.
Ziel der Kampagne ist, das Thema Aids verstärkt in das öffentliche Interesse zu rücken. Das oben abgebildeten Konterfei eines Babys ist unterschrieben mit: »Das Kinn von Opa. Die Augen von Papa. HIV von Mama.«
36 Kommentare
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thomas
vielleicht sollte JVM vorher ein wenig recherchieren. fellatio ist nicht so hochgradig ansteckend wie geschlechtsverkehr. wenn allerdings folgt, dass man nach dem »job« diesen hat, DANN erst mal das bild sinn, vorher ist es mal wieder reiner sex sells.
und säuglinge haben noch lange nicht aids, nur weil die mutter infiziert ist. zwei getrennte blutkreisläufe. geburt dann per sectio.
die inhalte mögen zwar pi mal daumen stimmen, sind aber dennoch mehr schein, als sein.
stefano picco
dennoch funktioniert die abschreckung und bewegt den einen mehr oder weniger dazu, sich damit zu beschäftigen.
es geht hier nicht um 100% wasserdichte fakten, sondern um die sensibilität für das thema wieder zu erhöhen!
zu den plakaten kann ich nur sagen, ich finde alle sehr gut bis auf das mit dem fan. das scheint mir eher so ein abklatsch zu sein, der versucht immer noch auf die fußballeuphorie in deutschland im zuge der wm 2006 zu setzen.
Christian Büning
Die Zahl der Neuinfektionen nimmt wieder zu seit ein paar Jahren, vielleicht hilft hier daher wirklich nur die Angstkeule. Es gibt Anzeigen von glaxo smith kline, die hiv als lästige Lapalie darstellen und durch die Todesangst sogar einen Gewinn an Lebensintensität vorgaukeln. Ist alles schon diskutiert worden, dieser Anzeige hier haut aber in eine ähnliche Kerbe.
Ich hätte nicht auf Angst gesetzt, sondern auf Intelligenz, das zieht langfristiger.
AM
„Gute Werbung … es gibt sie noch“ möchte ich Ihnen gerne an dieser Stelle widersprechen, außer, dass es etwas provokant ist, kann man diese Art der Werbung (oder Bild-Wort-Sprache) seit mindestens 10 Jahren im Lürzers Archiv anschauen.
Thema Aids/HIV mit Fellatio und Konsorten zu bebildern ist so was von, na was, abgelutscht.
microboy
ich finde die motive in sich nicht schlüssig. das koffer-motiv passt überhaupt nicht und der »fussball-fan« wirkt auch deplaziert. dafür gefällt mir das motiv mit den umrissen der sex-toys. insgesamt wirkt die kampange aber wenig durchdacht – ein gutes motiv reicht eben nicht.
Ivo
Was ich neben der zum Teil sehr konstruktiven Diskussion, die mir hier in den Kommentaren immer wieder begegnet, schätze, ist folgendes Phänomen: Kommt eine Werbung bei dir schlecht weg, gibt es immer Leute, die dem widersprechen. Bekommt eine Werbung Lob von dir, gibt es ebenfalls Leute, die dir widersprechen. Das zeigt wunderbar, wie trotz aller geschriebenen und ungeschriebenen Werbegesetze die persönlichen Betrachtungsweisen der Einzelnen am Ende über Erfolg und Misserfolg einer Kampagne bestimmen.
thomas
wobei jürgen ja nocht gesagt, warum er die werbung gut findet.
Jürgen
Dann will ich das mal nachholen.
Lürzer’s Archiv: Zirka 90 % der dort gelobten Kampagnen kommen aus Brasilien, England, Holland, Singapur und den USA. Wenn nun diese deutsche Kampagne dort einen Platz verdient hat, dann ist das Fortschritt und Kompliment in einem.
Dass die Motive »in sich nicht schlüssig« sind (microboy), ist in meinen Augen ein große Stärke, denn die Plakate sollen unterschiedliche Zielgruppen ansprechen: Väter, Mütter, Reisende, Kluge und einfach gestrickte Gemüter. Gegenbeispiel Auris: Alles sehr schlüssig und homogen, wer jedoch kein Freund der Farbe Sand ist und ein versessener Wintersportler und -urlauber, dem wird die Kampagne entgangen sein.
Mit gefällt der Überraschungseffekt, die Mechanik hinter den Plakaten. Ästhetisch sind sie auch noch … was will man mehr? Vielleicht, dass sie wirklich plakatiert werden und nicht nur fürs ADC-Jahrbuch entstanden sind.
microboy
mit den zielgruppen hast du natürlich recht. ich seh sowas gern zu grafisch … :/
thomas
danke jürgen. gute begründung.
thomas
btw. habe gerade mit meiner freundin gesprochen (hebamme). sie regt sich immer tierisch auf, dass bilder von brüsten, die stillende frauen darstellen, eigentlich fast nie eine brust zeigen, die tatsächlich gerade stillt.
warum eigentlich nicht?
Heinrich
thomas, die sind zu groß, da würden sich wieder andere aufregen ;)
Achim Schaffrinna
Gute Werbung = Provokation?
Die Kampagne erinnert mich ein wenig an Toscanis Benetton-Kampagne. Klar ist, die Schockeffekte lösen Diskussionen aus. Genau das sollen sie. Man könnte sagen – Ziel erreicht. Für die Zielgruppe Jugend ist die Kampagne jedoch vollkommen ungeeignet vielleicht sogar gefährlich. Wichtiger als Schockeffekte ist Aufklärung. Die erreicht man meiner Meinung nach nicht, indem man Ängste schürt. Motive mit einer Pistole im Mund können sprichwörtlich nach hinten losgehen, deshalb halte ich unabhängig von Fragen, die die Ästhetik betreffen rein gar nichts von dieser Brachialmethode. Geht es darum ein Thema den Menschen näher zu bringen oder um mit den Fotos ins Lürzer’s Archiv, ins ADC-Jahrbuch oder in die Cannes-Rolle zu kommen?
thomas
BRAVO achim. das ist das fazit, zu dem ich jetzt schlussendlich auch gekommen bin.
lvgwinner
Letztlich eine typisch JvM-Krawall-Kampagne für eine Non-Profit Organisation. Vor allen anderen möglicherweise verfolgten Zwecken scheinen mir die Motive insbesondere ideal zum in die Mappe heften und Preise abräumen zu sein. Und damit wäre das Ziel ja dann erreicht.
Alex CP
Das Motiv mit dem Baby ist gelungen und geht in Verbindung mit dem Text durchaus unter die Haut.
Der Rest ist so la la. (meine Meinung)
jamie
Mir gefällt das ganze auch nicht. Der Schockeffekt geht auf Kosten deren die mit der Krankheit zu leben haben. Der HIV Infizierte wird dabei entfremdet – statt respektiert. HIV infizierte sehen sich selber wohl nicht als Todesengel. Von dem her für die Opfer respektlos.
Christian Jung
@ Achim: natürlich geht es nur um das ADC Jahrbuch! Schockeffekt + coole Artwork + Gutmenschentum = Award.
Ich finde die Kampagne ebenfalls gefährlich. Sie schürt unkontrolliert Ängste mit schlimmen Folgen. Ich kann dazu dringend Gerd Gigerenzers „Das Einmaleins der Skepsis“, Berlin 2002, empfehlen. Ab S 163 wird ausführlich dargestellt, wie es sich mit AIDS, AIDS-Tests, Risiko und Ängsten verhält. Nach Lesen dieses Kapitels erscheint einem die JvM Kampagne haarsträubend vereinfachend und kontraproduktiv.
Man kann es auch so sehen: JvM versucht sich auf Kosten derer, die es nicht besser wissen, zu profilieren. Man hat’s wohl nötig.
Jürgen
Warum muss man in Deutschland jeder Agentur, die mal keine Kommerz-Werbung macht sondern ihre Kreativität für soziale Ziele einsetzt, immer gleich ein abfälliges »Gutmenschentum« vor den Latz knallen? Für mich ein Zeichen, dass wir immer noch ein gestörtes Verhältnis zu Charity und Fund-Raising haben. Da beneide ich Briten und Amerikaner.
Lockert doch bitte mal eure elitär-ästhetische Haltung: Die Adressaten für die Kampagne haben wahrscheinlich nicht »Das Einmaleins der Skepsis« gelesen und auch keinen Pschyrembel im Regal. Wenn es bei Euch nach dem Blasen nicht mit Ficken weiter geht … warum soll dies das Problem von JvM sein. Die Botschaft der Plakate ist viel einfacher, als das, was in Euren Köpfen wabert: ›Vögelt nicht ungeschützt in der Gegend herum!‹ (Könnte man auch mal so direkt auf Plakate drucken, erzielt aber garantiert keine Wirkung, weil es de Sprache von Schule und Eltern ist … damit es raffiniert und wirkungsvoll ankommt, dafür gibt es Werbung).
Alles Gesagte gilt übrigen nur für die Print-Motive … der eben vom Werbeblogger entdeckte Spot auf YouTube ist ein platter Rohrkrepierer, der jeden Betrachter zu macht.
Another Jürgen
So ist das, wenn Werber über AIDS nachdenken: ansprechend gestaltete Bildmotive, die Aussagen hübsch provokant. Leider bleibt unklar, an wen die Kampagne adressiert ist. An Menschen, die gerne ungeschützten Sex haben? An werdende Mütter? Beides wohl kaum, denn unter Präventionsfachleuten herrscht mittlerweile Konsens darüber, dass Angstbotschaften ziemlich effektiv zur Verdrängung führen. Die Kampagne liefe dann ins Leere, wie viele andere vor ihr. Die zentrale Frage lautet: wie wird erreicht, dass die Zielgruppe ihr Verhalten ändert? Nach einem Vorabgespräch mit Fachleuten hätte man möglicherweise von einer klassischen Kampagne Abstand genommen. Ich will gar nicht die Verdachtskeule herauskramen (Du-bist-Deutschland-Method-Extension für das Themenfeld AIDS) sondern unterstelle den Machern einfach mal Uneigennutz und Altruismus. Wir haben es hier aber nicht mit Konsumgüterwerbung zu tun sondern mit einer Präventionskampagne. Versagen die Maßnahmen, so wird die Zahl der Neuinfektionen weiterhin ansteigen. Knapp gesagt: es geht um Menschenleben. Man denke nur an die unsägliche Gemüse-Kampagne der BZgA – schwer vorstellbar, dass damit auch nur eine einzige Neuinfektion verhindert wurde. Hier wie dort gilt leider: Gut gemeinte Werbung, es gibt sie noch.
robertmichael
der spot ist wirklich affig, JvM und der flughafen *gähn*. erinnert mich eher an werbung für einen horrorfilm der im flugzeug spielt. die plakatmotive find ich zwar etwas heftig, aber sie sprechen mich an, vorallem das baby mit der zugehörigen copy. wer auffallen will muss halt provokant werben. ich denke bei social marketing kann man sich ruhig mal austoben und versuchen damit einen platz im jahrbuch zu bekommen, why not.
Nick Blume
Bravo, Achim. Eben, dazu auch zum Thema „Hitler“ eins und zwei.
jan
Was dafür spricht, dass es sich bei dieser Kampagne um gute Werbung –was zum Teufel ist eigentlich gute Werbung? – handelt, ist dass sie es schafft Aufmerksamkeit für ein Thema, dass diese Aufmerksamkeit verdient, zu wecken. Ob es mit dem Nebeneffekt, dem Gewinn eines Awards, gestaltet wurde oder nicht, ist bei dieser Betrachtung erst einmal zu vernachlässigen.
Was nach meiner Definition von guter Werbung, aber eindeutig dagegen spricht, die Kampagne als gutes Beispiel für Werbung zu markieren, ist dass ihr Konsequenz, Authenzität und gute inhaltliche Tiefe fehlen.
Das Thema HIV/Aids ist ein sehr gutes Thema, mit dem man sich auseinandersetzen kann und zu dessen Auseinandersetzung man anregen kann und damit meine ich nicht das alljährliche, meist zum Sommerbeginn stattfindende Warnen vor steigenden Infektionen, sondern die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen die auch in westlichen Gesellschaft in Zusammenhang mit HIV/Aids auftauchen. Da sei an allererster Stelle das fehlende Wissen und Bewusstsein über und für diese Krankheit bemerkt.
Gerade bei der Ideenwahl sehe ich das Problem. Denn ich kann hinter der gesamten Kampagne kein Konzept erkennen, außer das Thema Aids wieder in die Medien zu rufen. Ein lobenswerter Ansatz, der allerdings nicht ausreicht. Die Idee, auf den zweiten Blick zu schocken ist nett, aber auch sehr platt. Sie funktioniert nur soweit, soweit der Betrachter über die Folgen informiert ist. Ansonsten ist sie ein Produkt, dass auf die Verpackung hinweist, ohne den Inhalt zu kennen. Und entgegen der breiten Erwartung, ist das wirkliche Leiden von HIV-Kranken doch weitesgehend unbekannt.
Deshalb halte ich die Kampagne für mich eher für den weiteren gescheiterten Versuch, mit eindeutigen Werbemitteln ein sensibles Thema anzugehen. Dass dies auch funktionieren kann, hat Oliviero Toscani für Benetton demonstriert.
Die Awards wird sich JvM trotzdem anheften dürfen.
Vielleicht sollte lieber versucht werden, diesem Thema mit mehr inhaltlicher Auseinandersetzung und weniger mit platter Schlagkraft zu begegnen.
jan
wobei ich finde, dass die kampagne nicht besonders provokant ist. innerhalb der grenzen, die sich die werbung in ihrer bisherigen zeit gesteckt hat, bleibt sie sogar zahm zurück.
Christian Jung
@Jürgen S.: Das ist es doch genau: Niemand nimmt doch JvM ernsthaft ab, sich für soziale Ziele einzusetzen. Schön wär’s! Aber es ist eben nicht so, es ist einfach ein Teil der Award-Maschinerie die fürs Werbegeschäft wichtig ist. Ohne Awards kein Top-Kreativranking, ohne Ranking keine Leads. Ob man die Amerikaner um ihr soziales Umverteilungssystem beneiden sollte, steht auf einem anderen Blatt.
Ich finde übrigens nicht, dass die Aussage der Plakate eine Warnung ist, ungeschützt herumzuvögeln. Ich sehe eher: Sex ist gefährlich, Punkt. Und das stimmt eben nicht, solange man sich auf halbwegs gesitteten Bahnen bewegt. Eine Kampagne die das rüberbringt, das wäre mal soziale Verantwortung.
thomas
anders gefragt christian, ist fons hickmanns der bessere mensch, weil er alleine (!) für sein engagement steht und nicht wie im falle von JvM eine agentur mit zig mitarbeitern?
ich glaube nicht, dass man nur weil man erfolg hat in einem umkämpften geschäft automatisch ein schlechterer mensch wird nur weil man seine »guten taten« nicht immer an die große glocke hängt.
ich halte diese argumentation für reichlich verkürzt und eines ist denke ich mal sicher. so ausgebuffte werbeprofis werden sicher nicht den fehler machen, sich absichtlich in ein so schlechtes licht zu stellen.
miseror ist ja das beispiel schlechthin für gut gemeint, aber schlecht ausgefüht? glaubt ihr, dass das der bessere weg ist?
zumindest haben doch jetzt schon reichlich leute über das thema nachgedacht und ist das nicht schon ein erfolg? in unseren köpfen ist das thema nun wieder präsent.
AM
Eines wollte ich noch nachschieben, gerade weil ich die verwendete Aesthetik/Bildsprache angesprochen habe. Ich habe dieser Tage einen Bericht in einer Zeitung gelesen – es ging dabei um eine traurige Tendenz, dass immer Jüngere (14+) schwanger werden, den Vater nicht benennen können (Gang Bang – cool) und die Rate mit HIV-Infektionen, in dieser Altersschicht seit Jahren zunimmt.
Dies ist nicht eine neue Erkenntniss meinerseits, sondern, wenn man sich mit dem Thema näher auseinandersetzt (weil man zB. dafür eine Werbekampagne machen darf), sicher ein offensichtlicher Punkt.
Schön, provokant, gute Fotos, vielleicht auch noch ein Witz im Text, vielseitige Motive, verschiedene Stile, eine Aesthetik der Werbung auf hohem Niveau.
Die verwendete Bildsprache spricht diesen Personenkreis (s.o.) sicher nicht an.
Meine Meinung. Die Meinungsäußerungen von Jürgen Siebert schätzte ich sehr. Dass er auch „meine“ Meinung hören, lesen will, erkenne ich daran, dass „er“ nicht eine one-way-Plattform hat, sondern ein Blog mit Kommentarfunktion. ;)
(Das zu dem Kommentar, dass sich immer kontroverse Kommentatoren finden)
Schönen Gruß
Andreas
Ivo
Das habe ich keineswegs »angeprangert«, im Gegenteil. Ich liebe das. Und Jürgen auch, wie ich ihn kenne. Von einer One-way-Plattform hat keiner was. Also immer her mit den Kontroversen.
Samo
Ich denke es geht darum, dass Menschen über das Thema wieder diskuttieren bzw. dieses wieder in ihr Bewusstsein kommt. Ich finde es funktioniert, auch wenn brachial und manche aus der Werbe- bzw. Grafikbranche herablassend (billich, die wollen nur ins lürzer’s) daraus schauen.
Wenn man einen Schritt zurück macht und sich das Ganze mit den Augen von Otto Normalverbraucher ansieht, ist es gut.
ber
Nach kurzem draufblicken auf die Motive blieb bei mir nur die Botschaft „Frauen verbreiten HIV“ hängen. Sehr einseitig und ärgerlich.
jamie
Das hab ich gerade auf cpluv.com gefunden französische Stop Aids Kampagne
Das wäre sicher auch eine Diskussion wert. Mit sicherheit!
Elken
Also mit der Kampagne von Michael Stich habe ich keine Probleme.
Da ist nur mal jemand der kein Blatt vor den Mund nimmt.
Angst, Panik? Wer hat denn wirklich vor was Angst und woher kommt die Panik?
Babette
Hallo miteinander!
Erstmal möchte ich mich für die Werbung aussprechen. Ich sah zuerst das Kind auf der Todesbank, heftiger finde ich allersings noch den Kindersarg auf Rädern.
Die Diskussion die ihr hier führt ist äußerst interessant. Deswegen möchte ich mich auch an dieser Stelle einklinken.
Jan, das Problem ist, dass Plakatwerbung nicht in die Tiefe gehen kann. Man kann und muss davon ausgehen, dass Plakate nur flüchtig „übersehen“ werden- Kinder sprechen die meisten Menschen an.
Wie sollen die Werbemacher denn in die Tiefe gehen?
Nach dem lesen dieser Diskussion stehe ich dem ganzen etwas anderes gegenbüber..
Ich denke eins, der Dinge an die Otto-Normalverbraucher nicht denkt beim Thema HIV ist eben das die Mamas die Kinder anstecken KÖNNEN. Getrennte Blutkreisläufe hin oder her.. Ziemlich jeder weiß, das man es über Sex bekommen kann – aber das wars dann auch.
Mal von den Mythen der gemeinsamen Geschirrnutzung etc. abgesehen.
Ich denke, es ist nicht schlecht auf die Gefahren generell hinzuweisen, die mit HIV, sowie auch jeder anderen Übertragbaren Krankheit in Verbindung stehen, hinzuweisen.
Gerade das Ansteckungsrisiko bei der Geburt wird gerne unter den Tisch gekehrt und damit verdrängt, dass die Medizin heutzutage ja so weit sei.
Der Einwand von ber könnte aber eben auch so aufgefasst werden- das ist tragisch, wenn es wirklich passiert. Aber das soll in dem Sinne nicht Ziel sein, sondern eher auf die höhere gefahr von der Mutter angesetckt zu werden, hinweisen.