Gute Typografie, jetzt (2): Zitat Matthew Butterick

“If you believe typo­graphy matters — visually, histo­ri­cally, cultu­rally — consider it your duty to help make sure it doesn’t get washed away by decli­ning expec­ta­tions.” Matthew Butterick, Sep 6 2011, Fonts in Use

»Wenn du glaubst, Typografie sei wichtig – visuell, histo­risch, kultu­rell –, betrachte es als deine Pflicht mitzu­helfen, dass sie nicht durch sinkende Erwartungen zugrunde geht.« Matthew Butterick, 6. 9. 2011 auf Fonts in Use

Matthew Butterick studierte an der Harvard University Visuelle Kommunikation und Mathematik, bevor er Mitte der 90er Jahre bei The Font Bureau Schriften entwarf und digi­ta­li­sierte. Später grün­dete er in San Francisco das Web-Design-Büro Atomic Vision, das er 1999 verkaufte. Butterick zog nach Los Angeles, um seinem Berufsleben eine neue Richtung zu geben. Er studierte Jura und wurde Anwalt. Doch seine Leidenschaft für gut gestal­tete Texte ist unge­bro­chen. 2008 rief er die Website Typography for Lawyers ins Leben. Matthew Butterick war Sprecher auf der ersten FontShop-Konferenz FUSE95.


9 Kommentare

  1. Komma | nicht | Punkt

    Recht hat er, der Herr Butterick. 

    „Sinkende Erwartungen“ sind gene­rell ein ernst­haftes Problem, welches immer wieder dann auftritt, wenn Menschen etwas zu selbst­ver­ständ­lich nehmen oder es als „nicht wichtig“ erachten. Das sieht man leider nicht nur, aber ganz beson­ders hier: Der Mehrwert wird einfach nicht erkannt. 

    Dass das gerade den Verlags-Entscheidungsträgern zu viel Arbeit ist, kann ich nicht nach­voll­ziehen, spielen sie doch mit der Nachhaltigkeit ihrer Produkte. Umso mehr unter­stütze ich Eure Typografie-Qualitätsoffensive – lasst uns doch mal schrift­lich laut werden und nicht nur den Kreativen, die eh schon für das Thema sensi­bi­li­siert sind, zeigen, dass „anders“ eindeutig „besser“ ist!

    Apropos „unter­stützen“: wie kann ich das denn am Effektivsten? Oder anders: wo soll ich unter­schreiben? Getwittert hab ich’s ja schon, aber das reicht bestimmt noch lange nicht…

  2. Jürgen Siebert

    Apropos “unter­stützen”: wie kann ich das denn am Effektivsten? Oder anders: wo soll ich unter­schreiben? Getwittert hab ich’s ja schon, aber das reicht bestimmt noch lange nicht…

    Ben: Es ist doch schon mal gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind. Und die Kommentare zum Beitrag Ich fordere leiden­schaft­liche Typografie waren eben­falls ermu­ti­gend. Mit unseren Social-Media-Kanälen sollten wir das Thema weiter am köcheln halten. Ich selbst werde es mindes­tens bis zum Jahresende mit viel Phantasie und heißen Debatten im Fontblog anfachen.

  3. Christoph

    Ben: Am besten mit gutem Beispiel voran und in Deiner Twitter-Bio den echten Apostroph verwenden: (Win: alt + 0146, Mac: shift + alt + #)

  4. Indra

    1995 auf der Fuse‽ Vielleicht sollten wir ihn mal wieder einladen.
    Buttericks Kommentar ist ein leiden­schaft­li­ches Plädoyer für die Einbindung, oder von mir aus auch »Schulung«, von Laien. Kunden. Menschen, die das Aussehen unsere Umwelt mehr bestimmen, als wir Gestalter das je können werden.

    Typographers love to talk to other typo­graphers about typo­graphy. Talking to non-typo­graphers about typo­graphy — a distant second. But if typography’s next 20 years are going to be as fruitful as the last 20, it seems to me that more non-typo­graphers need to be brought into the tent. Because whether or not they buy fonts, they’ll all be making choices […]. If typo­graphy is a matter of expec­ta­tions, these are people whose expec­ta­tions matter.

    Übrigens, bei der Buchgestaltung muss sich Deutschland meiner Meinung nach über­haupt nicht verste­cken, zumin­dest nicht im Vergleich zu den USA oder UK. Schau mal rund auf der Buchmesse in fünf Wochen.

  5. Christoph

    Guter Punkt, Indra!
    Ich finde es auch fast wich­tiger, sich an die Leute zu wenden, die sonst nicht so sehr mit der Materie in Berührung kommen. Deswegen zielt meine Seite auch auf Studienanfänger und (viel­leicht hoffent­lich auch) andere Interessierte ab – auch wenn dann der ein oder andere mehr oder weniger gestan­dene Typograf mal die Nase rümpft.
    (Und deshalb ist auch Dein Buch immer wieder eine Empfehlung wert!)

  6. R::bert

    Christoph, Deine Seite ist auch hervor­ra­gend zum Sensibilisieren der Kollegen aus anderen (»typo-fremden«) Abteilungen geeignet ; )
    Ich nutze sie sogar als Empfehlung für Internet-Kunden, die über das CMS ihre Inhalte und Texte selbst einpflegen wollen.
    Erst heute hatte ich wieder die Gelegenheit jemanden durch Deine Seite und die vielen inter­ak­tiven »Weiterbildungselemente« für Typografie zu begeistern. 

    Wirklich prima! Darf man auf weitere Workshop-Updates hoffen?

  7. Jürgen Siebert

    @Indra, @Christoph Wir werden Matthew Butterick als Sprecher für die TYPO Berlin 2012 einladen.

  8. Christoph

    R::bert,
    vielen Dank für Deine warmen Worte!
    Auf alle Fälle wird es bald wieder etwas Neues geben. An Ideen mangelt es wahr­haftig nicht, nur wie immer und jedem an Zeit … Aber Deine moti­vie­renden Worte helfen!

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