Gastreportage: Editorial-Design-Symposium, Luxemburg
Unser Freund und Kommentator Benjamin Hickethier ist gestern nach Luxemburg zur colophon-Konferenz gereist. Ohne Auftrag hat er sich zu einem Bericht für das Fontblog begeistern lassen.
Hallo, melde mich aus luxembourg city von der www.colophon2007.com. es hat gerade angefangen, sehr entspannt… horst moser steht hier neben mir.
die Jungs mit denen ich hier bin verstecken sich hinter www.zarevue.org … chaotisch, aber sympatisch.
Draußen regnets inzwischen, umso gemütlicher ist es drinnen im alten Casino von Luxemburg. Das Haupt-Panel von heute (›Distribution – The Hard To Sell‹) ging gerade zu Ende. Vor allem gibt es hier natürlich ganz viel ausgestellt zu sehen … und Magazine en masse zum Mitnehmen.
Unter den Bildern von den showcases einzelner Zeitschriftenprojekte (es gibt insgesamt zehn groß präsentierte Magazine) sind Yummy, die eine Wand vollgehängt haben mit Junkfood-Verpackungen …, das Magazin fand ich nicht so spannend.
Dann gibt es S magazine aus Dänemark, deren einer Redakteur auch auf dem Podium saß (ganz links; Martin Christophersen, www.spublication.com außerdem von links nach rechts Ravi Pathare, www.magnation.com , Australien [»chief magazinologist«] Moderator Andrew Losowsky www.losowsky.com dann David Renard Mu Inc., www.muinc.com (>der link ist kaputt offenbar) und David Quiles vom spanischen Illustrationsmagazin rojo.)
S magazine ist ein Magazin für Fotografie/mit Fotografie, das sich wohl (besonders in der Distribution) von Pornografie abgrenzen muss (siehe Foto von Slideshow). In der Paneldiskussion fielen interessante Beiträge wie einleitend von Losowsky, der die verschiedenen Möglichkeiten von Distribution erörterte, abschloss bzw. die Diskussion eröffnete mit der Feststellung dass die beste Distribution, mit 25 Mio. Auflage – nicht etwa Cosmopolitan, sondern – der Wachtturm/Watchtower der Zeugen Jehovas habe.
Wie sie das hinkriegten, sollte vielleicht eine Anregung für Magazinmacher sein (ihre Reader/Fans zum door-to-door-Verkauf zu bringen).
Rojo dagegen hat ein sehr enges Verhältnis zu seinen Retailern, da Läden auf sie zukommen und darum bitten, rojo ›in stock‹ haben zu dürfen. rojo kann es sich also aussuchen und der direkte Kontakt zu den Verkäufern schien sich in der Diskussion als der beste herauszustellen. Auf dem Foto: Der rojo showcase-Raum heute morgen, als er noch ausgemalt wurde u.a. von Boris Hoppek, der diese unsäglichen ›C’MONS‹ für Opel gemacht hat, einer der bekanntesten und kommerziellsten Street Artisten Europas).
carl’s cars, das preisgekrönte magazin aus Norwegen ›about people‹ (aber people mit hoher Affinität zu Autos) hatte auch ein showcase. Hier beschränkte man sich in der Präsentation aber auf eine slideshow, ausgelegte Ausgaben, sowie eine interessante Wand mit kleinen Bilderrahmen mit Führerscheinfotos von Redakteuren und Künstlern, die Beiträge geliefert haben (z.B. der Führerschein von Jeff Koons, Mats Gustafsson).
Ausserdem gibt es einen offenen Workshop, in dem ein Magazin produziert werden soll, ich glaube, organisiert von ›Shift!‹ aus Berlin, ja, die sind auch mit dabei. Hier gibt es Vordrucke: ›This should be made public‹ und ›This should BE MADe public‹ steht auch als Aufforderung ganz groß an der Wand.
Neben den Hauptpanels (morgen: ›Designers vs. Editors‹) gibt es immer noch Portfoliopräsentationen, tagsüber Studenten, nachmittags Pros, sortiert nach Photography, Illustration, Editorial Graphic Design.
So, das vorläufig. Ich muss jetzt mal was essen. Nur Kaffee getrunken, heute nacht wollten wir noch irgendwo was essen/trinken gehen, aber Luxembourg ist in einer Donnerstagnacht eine Geisterstadt.
2 Kommentare
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benem
Sowas, da ist mal was nettes im eigenen Land, und dann erfährt man nix davon… ;)