Fresh Fonts: Neue Schriften dieser Woche 13 | 31
Die zwei Neuveröffentlichungen dieser Woche haben es in sich: Die chilenischen Entwerfer Daniel und Eli Hernández veröffentlichen bei Latinotype mit der sechsschnittigen Grota-Familie eine Unicase-Grotesk. Als FontFont erscheint die achtschnittige Familie FF Marselis Slab, der Egyptienne-Zweig der Marselis-Sippe.
Unicase-Schriften werden mit Groß- und Kleinbuchstaben in gleicher Buchstabenhöhe gestaltet. Auf Plakaten, Flyern und als Headlines sind Unicase-Fonts ein sicherer Blickfang – verwirren sie das Auge doch zunächst mit der Aufhebung der gewohnt-unterschiedlichen Letternhöhen. Sechs Strichstärken von Thin bis Black und passende Kursive gestatten den Einsatz von Grota in vielfältigen Display-Projekten. Weitere Unicase-Fonts enthält diese Unicase-Fontliste.
Grota bewahrt den Eindruck der Handzeichnungen, die ihr zugrunde liegen, auch nach der liebevollen Digitalisierung durch Daniel und Eli Hernández
Bis zum 28. August gilt der Einführungspreis von 15 Euro (zzgl. MwSt.) für alle 12 Fonts der Grota-Familie.
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Jan Maaks Kreuzungsstudien an geometrischen und humanistischen Buchstabenformen führten zu einer unverbrauchten und dynamischen Groteskfamilie – der FF Marselis, die 2012 in der FontFont-Bibliothek erschien. FontShop Aktuell berichtete.
Jetzt legt der Däne nach und überführt die Formensprache der reduzierten Sans virtuos in oppulente Slab-Lettern: Bei der Gestaltung der Slab-Version stand das Hinzufügen der Serifen am Ende einer langen Reihe von Veränderungen an den Buchstaben. So betonte er Rundungen an Schultern, Punzen und Serifenkehlungen, erhöhte leicht den horizontalen Kontrast, schloss Öffnungswinkel der Anstriche und verlieh insbesondere den kursiven Schriftschnitten Bögen, die an Handschrift erinnern.
Im Gegensatz zur Sans-Version erhielt das Slab-»b« einen standfesten Grundstrich, das »k« läuft nun mit elegantem Schwung aus. So unterschiedlich das Temperament der Buchstaben auch anmutet – Sans- und Slab-Schnitte sind aus einem Guss und harmonieren gekonnt.
Die Skizze von Jan Mack vergleicht FF Marselis mit der neuen Slab-Variante und verdeutlicht wesentliche Änderungen an den Zeichenformen
Mehrere Buchstabenformen wechseln zwischen den aufrechten und den kursiven Schriftschnitten. So wird zum Beispiel das »a« einstöckig und dem »f« wächst eine Unterlänge. Besonders in Corporate-Design-Projekten sorgt dieser ausgefeilte und von Liebe zum Detail geprägte Auftritt für typografische Autorität.
Eine sinnvolle Ausstattung mit mehreren Ziffernarten in jedem Schriftschnitt und den vier Schriftschnitten Light, Regular, Bold und Black, begleitet von passenden Kursiven, machen die beiden Familie zu Gestaltungs-Allroundern.
Wie alle FontFonts liegt FF Marselis Slab in vier Formaten – je nach Anwendung – vor:
• OpenType
• Web
• Office
• App+
Der Einzelschnitt kostet ab 45 Euro, die Familie ab 249 Euro (zzgl. MwSt.).
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