Freistil 4: Die Call-for-entries sind online
Im Frühjahr 2009 wird das zweijährliche Illustrations-Kompendium Freistil (Best of European Commercial Illustration) zum 4. Mal erscheinen. Das Besondere der kommenden »The Black Issue«: Es werden ausschließlich schwarzweiße Arbeiten veröffentlicht.
Herausgeber Raban Ruddigkeit: »Wir rufen Illustratoren auf, uns ausschließlich Arbeiten in schwarz und weiss zu senden. Dies können Freie und Auftragsarbeiten sein, Illus im Raum und in der Bewegung, Mischformen, Collagen und natürlich Bleistift-Zeichnungen … Und weil das Buch dennoch in 6 Farben (CMYK + Extraschwarz + Lack) gedruckt wird, haben die Teilnehmer die Möglichkeit, alles aus schwarz und weiss – und dem, was dazwischen liegt – herauszuholen.«
Hier geht es zur Ausschreibungsunterlagenseite … Bewerbungsschluß ist der 31. Oktober 2008. Das Buch wird im Verlag Hermann Schmidt Mainz erscheinen.
9 Kommentare
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Malte
Dass man für so etwas immer zahlen muss (wie bei Awards), verstehe ich nicht. Kleine Büros oder freie Gestalter wie ich können sich das nicht leisten. Da geht dann ganz viel verloren. Schade.
fjord
Naja, Malte, wäre der Rücklauf in Form von Illustrationsaufträgen entsprechend, dann wären die € 320,–/Doppelseite gut angelegt. Vielleicht hat ja jemand hier praktische Erfahrung mit den letzten Freistil-Bänden gemacht?
Was mir bei Publikationen dieser Art fehlt, ist eigentlich immer die Statistik: Wer kauft solche Bücher (Kollegen oder Kunden)? – Daraus folgend: Sind solche Bücher tatsächlich eine Entscheidungshilfe für potentielle Kunden und werden auch so genutzt? Kurzum: Was kriege ich für mein Geld abgesehen von einer hübschen Doppelseite und ein paar Cent von der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst? – Nicht zu vergessen selbstverständlich die Frage (analog zum hier vielfach besprochenen Designpreisunwesen): Wer sitzt in der Jury (hier Redaktion genannt), die entscheidet, ob man „gut genug“ ist, um abgedruckt zu werden?
Desweiteren: Bekommt der Buchkäufer letztendlich mit, dass es sich bei dem Band um eine Sammlung ausgewählter aber „selbstfinanzierter Eigenwerbung“ der Illustratoren handelt?
Arith
Ohne den Erfolg oder die Qualität der Buchreihe anzuzweifeln, muss ich schon sagen, es ist freilich etwas widersprüchlich, dass sich ein Buch mit dem Namen „Freistil“ lediglich mit kommerzieller Illustration auseinandersetzt. Beim Anblick der Zahl 320 bleibt einem auch die Saliva weg. Wie Malte [1] schon sagte, ist die Entrichtung eines solchen Geldbetrags für freie Künstler sicher nur minder realistisch.
raban
Hallo hier ist der Herausgeber,
– In den Einreichungsunterlagen steht explicit, dass man freie und angewandte Arbeiten einsenden kann.
– Zielgruppe sind Art Directors in Werbung, Design und Editorial. Und natürlich Illustratoren selbst.
– In der Redaktion sitzen namhafte Kollegen aus der Illustratoren- bzw. Designzunft. Bisher u.a.: Atak, Olaf Hajek, Andreas Platthaus (FAZ am Sonntag), Tim Weiffenbach (IO Illustratoren Organisation), Vanina Pinter (étapes), Jens Schmidt (Moccu), Joe Newton (Rolling Stone New York), Christoph Niemann und Adrian Shaughnessy (Varoom).
Kann ich noch weitere Fragen beantworten?
Eine schöne Woche wünscht Raban Ruddigkeit
HD Schellnack
Mal so rein als Designbüro gesprochen – wir zahlen bei AwardBooks zwischen 1400 und 3000 Euro pro Doppelseite. Bei 320 bleibt mir die Spucke weg, weil es ein unerhört FAIR klingender Preis ist – die Sache muss sich ja irgendwie finanzieren – Layout, Druck, Vertrieb, Marketing, Nebenkosten, Miete und so weiter.
Da am Preis zu nörgeln ist exakt af der gleichen Ebene wie Kunden, die sich darüber echauffieren, dass ein Photo, eine Zeichnung (das macht man doch mal eben so) oder gar ein Layout GELD KOSTEN. Kommt mal runter von der Geiz-ist-Geil-Schiene.
Entweder seid ihre Semi-Profis, die für Ihre Arbeit Geld nehmen und entsprechend auch in Promotion investieren können, und die dann auch für ADs als Illustratoren überhaupt erst spannend sind (niemand will mit Amateuren arbeiten), oder eben nicht. Dann seid ihr vielleicht Studenten oder Freizeitmaler, aber keine Leute, die ihren Lebensunterhalt mit dem Zeichnen/malen von Buchcovern, Zeitungsillustrationen, Broschürenillus uswpp verdienen. Und ungeachtet eventueller Qualitäten als Zeichner – auch Laien können ja gut seien – geht es doch hier darum, ein Buch zu liefern, dass eine Leistungsschau professioneller, im Sinne von «für Geld arbeitender» Illustratoren anbietet. Denen sollten 360 Euro für einen Doppelseite Marketing-Chance gut investiert erscheinen.
Für alles andere gibt es… Deviant Art und Blogs and all that jazz.
Man muss schon sehen, wofür so einen Publikation gedacht ist.
fjord
@ HD (#5)
Dass sowas alles sein Geld kostet, das wissen wir alle, HD. Und dass ein Buch aus dem Schmidt-Verlag fast immer eine gute Investition ist, wissen wir auch. Und dass „wer nicht wirbt, der verdirbt“, wusste schon Luther (siehe: Grimmsches Wörterbuch). Also mal weg von diesen vordergründigen „Geiz-ist-geil“-Debatten. Und zurück zur Diskussion unter Profis. ;)
Ich halte es für legitim, zu fragen, welche Rendite welche Investition bringt. Die Frage kennen wir alle von unseren Kunden: Welche Kommunikationsmaßnahme ist im jeweiligen Kontext geeignet, die besten Ergebnisse zu erzielen? Das hat nichts mit „Geiz-ist-geil“ zu tun. Sondern fragt lediglich nach dem Verhältnis von Kosten und Nutzen. Also die klassische Kaufmannsfrage. – Weshalb mich wirklich interessieren würde, ob Eure Investitionen in AwardBooks tatsächlich mehr Jobs reinholen als die klassischen direkten Akquisemaßnahmen (Telefon, Mailing, etc.) bzw. Kundenempfehlungen. – Ich jedenfalls habe noch kein AwardBook bei einem meiner Kunden im Regal stehen sehen.
Ich kann mir vorstellen, dass man das Thema nicht unbedingt öffentlich besprechen mag. Du kannst mir aber gerne mailen. Meine Adresse hat Jürgen. Würde mich freuen.
horst
Für was muss ich eigentich nichts bezahlen?
Für eine Kreative Ausbildung, für Publikationen (solche Summen sind ein Scherz, ich glaub ich bringe auch bald mal ein Buch raus)
Vielleicht bald noch für meine Kunden?
…
horst
Vorallem für Studenten eine Frechheit.
zTy
Graphic Design Inspirations und Output z.B. zeigen das es durchaus geht ohne große Kosten etwas ordentliches herauszugeben und dennoch Gewinn damit zu machen.