Fotografie: Vergesst doch mal die Technik …

… und konzen­triert euch aufs Gucken. Das Online-Fotomagazin File (Untertitel: A Collection of Unexpected Photography) hat eine 10 Jahre alte Bilderserie des New Yorker Fotografen Robert Vizzini ausge­graben, Alcatraz – Five Hours On The Rock. Seine Begleiter im Sommer 1997 waren ein Stativ, eine 4×5-Großbildkamera und der chine­si­sche Spielzeug-Fotoapparat Diana. Am Ende siegte die Billigkamera, denn das Wetter viel zu schön für diesen düsteren Ort.

Die Alcatraz-Bildergalerie erin­nert uns daran, wie unwichtig Pixel, Brennweite und Automatiken sein können, wenn ein geschultes Auge die Welt durch einen Kamerasucher betrachtet. Wenn also demnächst wieder mal ein Kollege mit Megapixel und Ultraweitwinkel protzt … Bremse treten und auf Robert Vizzinis Alcatraz-Besuch verweisen. (Via)


8 Kommentare

  1. stefano picco

    drum nutze ich noch heute meine gute analoge canon a1 und gele­gent­lich pola­roid ;D

  2. Heiner

    Gute Technik macht nicht immer guter Bilder, aber schlechte Technik immer schlechte. Handwerkzeug und Technik sind einfach die Grundlage – sie zu vergessen, ist also ein schlechter Rat.

    Richtig ist aller­dings, dass Technik allein nichts zur inhalt­li­chen oder ästhe­ti­schen Qualität eines Bildes beiträgt.

  3. HD Schellnack

    Naja, wobei dieser Holga-Look ja eben auch eine «Technik» ist.

  4. Jürgen

    Ihr habt ja recht. Mir gehen nur jene Leute auf die Nerven, die ständig mit ihrer Kameratechnik prahlen, aber noch nie ein gutes Foto geschossen haben. Genauso wie zu meiner Schulzeit diese Spinner, die sich Test-Langspielplatten mit Piepstönen gekauft haben anstatt die neueste Scheibe der Stones.

  5. Simone

    @jürgen: hab‘ ich da doch echt erst „piep-stönen“ gelesen (und mich gewun­dert, ob da nicht das ‚h‘ fehlt), anstatt pieps-tönen und mich gefragt was das wohl auf ’ner LP’s war. zu viel urlaub, glaub‘ ich ;-). nur gut, dass ich noch drauf gekommen bin. entschul­di­gung für den direkten kommentar, das musste raus…

  6. Willy

    Meine Rede – Bildbesprechungen in Fotoforen sind zuweilen die schlimmsten. Das grüzigste Motiv kommt gut weg, weil die Schärfe ach so „knackig“ ist, es keine Spitzlichter gibt und auch keine stür­zenden Linien – im Umkehrschluss werden span­nende Motive verissen weil eben jene Dinge nicht stimmen. Natürlich ist ein tech­nisch sauberes Bild das Ideal, aber viel wich­tiger ist doch das Motiv und die Stimmung die trans­por­tiert werden will.

  7. Michi Bundscherer

    In diesen Zusammenhang passt auch eines meiner Lieblings-Zitate, eine japa­ni­sche Weisheit: Wer schön schreiben kann, schreibt auch schön mit einem schlechten Pinsel.

  8. Kai Müller

    In der Tat sind diese Bilder beein­dru­ckend. Wir verfallen doch alle viel zu schnell dem Technikwahn.

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