Liebes Berliner Möbelhaus Casa in Natura (www.wir-vermoebeln-berlin.de): Vermöbeln Sie bitte nicht die Hauptstadt, sondern Ihren Werbeleiter. Seine Adventskalenderidee zündet nämlich nicht, sie geht nach hinten los. Da bieten Sie Ihren Kunden einen täglich wachsenden Rabatt an, beginnend bei 1 % und endend bei 24 %, was die Angesprochenen leider dazu veranlassen wird, so lange mit dem Besuch zu warten, bis die Weihnachtskasse leer ist. Weiterlesen ...

Er lag letzte Woche der Tageszeitung bei, der Prozent-Adventskalender von Landhausmöbelhändler Casa in Natura. Die Motive hinter den Türchen sind allenfalls für Typografen spannend, Kinder langweilen sich: eine 1 hinter der 1, eine 2 hinter der 2, und so weiter. Die Ziffern stellen Tagesrabatte dar, die in den Adventswochen täglich wachsen. Die eindeutige Botschaft dahinter: Warten, warten, warten.
Doch wie lange, liebes Möbelhaus? Zweistellig sollte der Rabatt mindestens sein, also warten wir bis zum 10. Dezember, oder? Pfennigfuchser erwidern sofort: Nee, ich will vorne eine 2 sehen! Also bis zum 20. Dezember warten. Meine Prognose: Klamme Kunden werden dann nicht mehr liquide sein, kritische Kunden bleiben in Erwartung einer eingeschränkten Auswahl zu Hause und klaustrophobische Kunden meiden das Gedränge von vorn herein.



Kann eigentlich nicht funktionieren: täglich wachsender Adventsrabatt, der zum Abwarten verleitet

Dabei ist die Lösung des Problems eigentlich ganz einfach und auf der Rückseite des Adventskalenders sogar angedeutet: »Wir stellen den Advent auf den Kopf«. Jawoll, so wäre das richtig: Hinter die 1 gehören 24 % Rabatt, hinter die 2 satte 23 % und am 3. Dezember winken immer noch mega-attraktive 22 % ... wenn da überhaupt noch Möbel im Lager sind. Was für ein wunderbarer Entscheidungsdruck hier aufgebaut würde ... wie schlecht das Gewissen all jener, die Tag um Tag verstreichen lassen.
Schade, Casa in Natura, Eure Adventsaktion hätte so spannend sein können. Dann aber bitte nächstes Jahr! Versprochen?!



Gar nix steht Kopf beim Prozent-Advent, sondern die »Rabattschlacht« hängt in der Warteschleife: 1% am 1. 12., 2% am 2. 12., 3% am 3. 12. und so weiter.