Eine Zeitung außer Haus machen

Die Redaktion des Guardian gestal­tete ihren Bericht über das Glastonbury Musikfestival auf der Äckern im engli­schen Somerset (Fotos: David Levene/Guardian)

Über das – wie so häufig verreg­nete – Glastonbury Musikfestivals (22. – 24. Juni 2007) berich­tete die Londoner Tageszeitung The Guardian in ihrer tägli­chen Reportage-Beilage G2. Zu diesem Zweck zog die Redaktion mit ihrem Büro in einen Container, direkt auf die verschlammten Äckern des »briti­schen Woodstock«. Ihr Art-Direktor Richard Turley berich­tete nun für den Design Observer ausführ­lich über dieses Experiment.

Ein Auszug: »Bei aller Besorgnis: Die Erfahrung, tatsäch­lich irgendwo hinzu­gehen und zu gestalten, mein Büro mit einem Laptop zu verlassen und mich in die Mitte des Geschehens zu begeben, das ich zu beschreiben versuche, möchte ich gerne wieder­holen. Seit dem Aufkommen mobiler Technologien gibt es keinen Grund mehr, warum Journalisten einsame Abenteurer sein müssen. Genauso spielt das Design dabei eine bedeu­tende Roll, das vom dichten Dabeisein profi­tiert. Die Gestaltung bekommt eine Komponente, die über das Herstellen gut ausse­hender Seiten hinaus­geht. Im Idealfall unter­stützt es das Geschriebene, und Bilder helfen dem Leser beim allum­fas­senden Verständnis der Story.« (Via SND Update).


3 Kommentare

  1. Andreas Cappell

    Ich hab auch von einer mobilen Redaktion und Druckerei rund um das Red-Bull- und Torro Rosso-Team (von Dietrich Mateschitz) gehört. Dort wird jedes Rennwochende an einem anderen Ort gestaltet und direkt vor Ort in einem Container in Kleinauflage gedruckt – verrückt!

  2. Yanone

    Die Berliner Jungs anschlaege​.de sind mit einem Container je eine Woche lang in 20 Städten in Deutschland gewesen, um jeden Tag der Woche vor Ort eine Tageszeitung über die Stadt und mit ihren Einwohnern zu gestalten. So entstanden 92 in Kleinstauflage auf dem Kopierer gedruckte deut­sche Stimmungsbarometer.
    Infos uns Bilder hier.

  3. Florin Preußler

    Erinnert mich tatsäch­lich schwer ans Red Bulletin (Downloads auf http://​www​.redbul​letin​.com), bei welchem ich im ersten Jahr dabei sein konnte. Wir kamen uns vor wie die letzten großen Abenteurer – von einem Rennen zum nächsten jetten, morgens mit den Renn-Teams ins Lager, bis spät abends alles fertig machen für die Heidelberger-HiTec-Offsetmaschine im selben Raum. Logistik und Support waren genauso groß wie die Redaktion. Allerdings hatte RedBull auch mehr Geld in die Sache gesteckt, als es sich eine normale Redaktion erlauben darf.Beim Hahnenkammrennen und für einige Spiele des FC Salzburg gab es übri­gens auch noch Ausgaben.

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