Ein iPhone richtig auf den Tisch legen
Eine neue Folge aus meiner Serie »Dinge, die alle falsch machen« (Teil 1: Vom richtigen Auspacken eines FontBooks; eine gemeine Fälschung meiner Serie auf dieser Seite).
Vorgestern hat Apple den neuen iPod Touch vorgestellt, und wieder bemängeln Kritiker zu Recht die zwar schön anzusehende aber extrem empfindliche Rückseite des Gerätes, die schnell Kratzer aufweisen wird. Das ist ein (wahrscheinlich beabsichtigter) Nebeneffekt des smarten Apple-Designs, der den Wiederverkaufswert der tragbaren Geräte schnell sinken lässt und die Erlöse auf dem Ebay-Gebrauchtmarkt drosselt.
Vor diesem Hintergrund besteht auch von Seiten des Herstellers keine Interesse daran, das richtige Ablegen eines iPod Touch oder eines iPhones in einem der vielen Erläuterungsvideos zu demonstrieren. Also mach ich das mal kurz zwischendurch.
Immer wieder beobachte ich in Gaststätten, im öffentlichen Nahverkehr oder in Konferenzräumen, dass iPhones »mit dem Gesicht nach oben« abgelegt werden. Damit lagern sie auf ihrer empfindlichsten Seite, und es werden nur wenige Tage nach dem Kauf vergehen, bis man die ersten Kratzer auf der Rückseite entdecken kann.
Tatsächlich sollten iPhone und iPod Touch auf die gehärtete Glasfront gelegt werden, die weder mit einem Schraubenzieher noch mit einem Messer zerkratzt werden kann. Des weiteren bleiben bei dieser Ablagemethode spontan eintreffende persönliche Mitteilungen (Anrufe, SMS, Kalender-Erinnerungen, …) vor den Augen der Nachbarn verborgen. Es liegt auch sicherer auf der absolut planen Screenfläche, während es – auf der gewölbten Rückseite lagernd – bei einem Vibrationsalarm schnell mal Richtung Tischkante tänzeln kann. Das Aufnehmen (= Abheben) des iPhone funktioniert aus der »Bauchlage« mit einer ganz natürlichen Handbewegung.
Schließlich ist der Touchscreen von iPhone und iPod mit einer Art Stoßstange umfangen (Chrom), die beim Ablegen die Ecken sicher schützt.
Diese Hinweise gelten für iPhone Generation 1 und 3G, sowie für iPod Touch Generation 1 und 2 und natürlich auch für Gerrits Befreiphone.
41 Kommentare
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Pascal
Guter Tipp, habe es intuitiv auch oft so hingelegt…aber noch nie drüber nachgedacht ;)
karl
Danke, Herr Lehrer.
;-)
charly
kleiner einwurf: klingt ja alles sehr plausibel, aaaaber: ich fürchte der übliche staub (der ja möglicherweise auch sand enthält) könnte das display sehr wohl zerkratzen. ich habs mich jedenfalls noch nie getraut mit dem gesicht nach unten hinzulegen.
ukroell
Sehr richtig. Mein iPhone classic wird schon immer mit dem Bildschirm nach unten abgelegt und der Bildschirm ist wie am ersten Tag.
Also keine Angst Charly.
leu
Danke für diese nette Anleitung. Ich werd das in Zukunft auch so handhaben.
smartshitter
danke, herr lehrer.
Roman
was spricht gegen so eine 2skin Hülle?
Ivo
Die Hülle.
Jan
… solange es noch nicht vollkommen zu spät ist, werde ich diesen Tipp beherzigen – thx :-)
Fischfix
man legt ein telefon aus höflichkeit schon umgekehrt auf den tisch.
charly
@fischfix: und weil das silberne apferl so besser zur geltung kommt ;-))))
Eigi
Wenn ein Gerät bei normalem Gebrauch schnell unansehnlich wird, darf man dann auch mal fragen, ob das wirklich gutes Design ist?
schnipsel
@charly: kannst ja einen stick drauf kleben. ’ne birne oder so ;)
Judith
@ Eigi: Sind Autos gut gestaltet, wenn ihr Lack nach 3 x Waschstraße feine Kratzer aufweist? Man könnte natürlich das iPhone schon verkratzt ausliefern, so wie die Polster der Berliner U-Bahn bereits im Neuzustand mit Graffiti-Muster montiert werden.
SmartMart
Also das Aufheben wird dadurch extrem kompliziert. Weil es so flach liegt hat man nichts zum druntergreifen.
Thommy
Also ne Tasche für nen 10er würde es wohl auch tun …
Jo
Tut mir leid, ich finde den Post, wie leider bereits auch einige zuvor (siehe Ikeacam), absolut überflüssig und nicht dem sonstigen Niveau des Fontblogs entsprechend.
Sebastian Nagel
Eigi: nein, darf man nicht! nicht beim iphone …
jamie oliver
Ich selber hab mein iPhone immer in einem Tupperware dabei. Wasser und stossfest. Auch im wildesten Taschengewimmel bleibt mein liebes Teil vor jedmöglichen Ungemach geschützt.
Aber den Trick mit dem umkehren kannte ich auch noch nicht. Vielen Dank für den Tipp!
charly
@ jo:
aber wer wird denn! jürgen, der wie viele der hier regelmäßig reinschauenden (ich nehme mich da nicht aus) stolzer besitzer eines „toys for boys“ ist, macht sich schlicht und einfach sorgen um die optische wirkung einiger lettern aus der myriad, besonders unter den die lesbarkeit erschwerenden umständen: grau auf schwarz-glänzend bzw. zusätzlich noch kratzer. ist ja doch eh alles im rahmen, bitte!
Simone Wolf
Ilovemynokia
und Jürgen: Du hast ja wirklich fotogene Hände…
und Eigi: Du machst Dir gern Freunde im Font-Blog, oder? ;-)
und Ivo: Du hast Recht mit der Hülle.
Etienne
ist ja alles irgendwie nicht so wichtig, aber wenn man‘ s aufm iPhone liest, dass grad noch mit glas nach oben aufm tisch lag… andererseits sind kratzer, rost und verfall ja auch ein attraktiver teil unseres Lebens.
Alexander
BTW:
Ich wundere mich schon lange, warum alle Handys grundsätzlich das Display und den Hörer / Lautsprecher auf der gleichen Seite haben. Die Folge sind unschöne Flecken auf den Hochglanz-Displays. Es wäre doch mal ein innovatives Design, das anders anzuordnen.
Alexander Hahn
diese Ich-schnorre-Webdesigner-Aktion ekelt mich an!
charly
@ alexander hahn:
hey, das leben ist ein spiel. take it easy! manche sind halt nicht solche schwerverdiener wie wir ;-)))
ich hab meins mit vertragsverlängerung bei t-mobile austria und einlösung von flamingos (die ich erst vertelefonieren muss) um sage und schreibe 14,60 euro erstanden. da soll mir nochmal einer vorwerfen ich wär ein elitärer mac-snob.
ole schäfer
… warum in aller Welt brauche ich ein iphone? (ich kann ohne eins bisher wunderbar leben) Bitte nur ernst gemeinte Antworten.
marie mascia
@ Ole
das frag ich mich auch schon die ganze Zeit.
Mich überzeugen weder Preis noch Leistung. Ich will mit meinem Handy einfach nur telefonieren und simsen können. Mehr nicht.
Und auf den Tisch leg ich mein Handy eh nicht. Das befindet sich irgendwo in meiner Tasche. Leute, die ihr Handy auf den Tisch legen, beschäftigen sich sowieso mehr mit ihrem Handy (tschuldigung IPhone), als mit ihrem Gegenüber – egal, ob das Display nach oben oder unten zeigt.
charly
@ ole und marie:
kein mensch braucht ein iphone! ich brauch auch keins (obwohl ich eins habe) aber ich finds halt so verdammt angenehm, damit zu arbeiten/telefonieren/kalender verwalten etc.
HD Schellnack
Eigii hat nicht unrecht – die Empfindlichkeit des iPhone ist schon derb. Wobei man sagen muss: Mein alter HTC Trinity hat schon nach einer Woche an der Rückseite Gebrauchsspuren übelster Sorte aufgewiesen. Trotzdem wäre es cool, wenn Ive und sein Team mal über den Look eines Gerätes in der Verpackung oder im Store hinausdenken und sie etwas «more rugged» andenken. Schon, weil es auch etwas unsexy ist, wenn Vorführgeräte im T-Punkt aussehen wie ein Kinder-Fingerabdruck-Malbuch. Ugh.
Zum iPhone: wer nur telephonieren will, ist hier komplett falsch. Und wird es zunehmend auch bei Sony und Nokia sein. Aber es gibt ja genug Mobiltelefone, die eben nur telephonieren. Das iPhone ist ein mobiler Kleinstcomputer, so wie es die HTC WinMo-Geräte schon seit Jahren sind, nur anders konzipiert. Neu ist daran eigentlich nur das apple-typische Interface. Was es kann, kann es sehr überzeugend, besser als alle Vorgänger, auch wenn es recht viel noch nicht kann. Wie alle technischen «Neuerungen» hat es noch den Nimbus des Angeber-Objektes (ihr erinnert euch – das war mit Mobiltelefonen, mit denen man nur telefoniert nämlich auch mal so), aber das wird sich schnell mit sinkenden Preisen und Nachbauten (M8, Windows Mobile 7 etc) ändern. Ganz pragmatisch – ich hab grade den direkten Vergleich – ist das iPhone der derzeit beste Weg, mobil online zu sein, Adressen und Termine via mobileme abzustimmen und ab und zu telefoniert man halt auch mal :-D .Jur bei der Texteingabe muss langfristig was passieren…
Diese ganze «Wer braucht das… ich will bloss?»-Haltung finde ich immer etwas snobistisch. Zum einen, weil sie eigene Konsumkriterien zum allgemeinen Standard erhebt und andere verurteilt, weil sie – oh schreck- andere Kriterien haben. (»Isch hör nur Heino, kannnicht verstehen, wieso jemand Jazz hört, der Quatsch gehört doch abgeschafft. Diese Hottentottenmusik»). Zum anderen ist gerade das UNNÜTZE eine der feinsten menschlichen Eigenschaften. Ansonsten könnten wir eine Menge Kulturerrungenschaften gleich ganz vergessen – weil sie eigentlich kein Mensch braucht. Es ist eine arrogante Haltung – die Haltung eines Menschen, der die ganze Welt nur aus seiner eigenen Perspektive sieht und vergessen hat, neugierig zu sein. Das erste, was ich gemacht hab, als ich das erste iPhone gesehen hab: Gucken, spielen, fragen, staunen. Wie man eben alles im Leben angehen sollte. Neid = BORING :-D.
ole schäfer
… ich muss nicht permanent online sein, ich bin kein Sklave. Wenn ich unterwegs bin und ein mobilphone nicht ausreicht, habe ich einen mobilen Mac dabei, wenn ich dringende Daten erwarte.
_Sven
@ole
nichts anderes ist das iPhone/iPod Touch: Mein kleiner mobiler Mac; den ich dabei hab mit extrem kompakten Maßen: 6,2 x 11 cm die machen es sehr komfortabel.
*hab ein iPodtouch 1G. Und finds super. Telefonieren tu ich nicht :)
Johannes | precious
ich mag meine brötchen am liebsten mit käse. welcher mensch braucht marmelade???
;)
HD Schellnack
Wenn man nicht online sein will, kann man JEDES Gerät abschalten. Diese Freiheit ist immer da.
microboy
Ich finde so ein paar Kratzer machen das Ding erst individuell … ;)
Heinrich
wenn ich diese diskusion meinen freunden in polen zeigen würde dann könnte man so eine reaktion erwarten – …typisch deutsch, kaufen sich teure dinger und diskutieren darüber wie man es hinlegen soll und ob man es überhaupt braucht, hehe …
sukisouk
Haahahhaahahahahhahahah! So, ausgelacht. Ne. Sehr interessant.
Nina Stössinger
HD, das war ein großartiger Kommentar – mein verhülltes und daher unzerkratzbares iPhone und ich haben gelacht und genickt. Danke! (:
Vit
Oh gott, nimmt dass denn nie ein Ende. Das schlimme ist ja nicht das iPhone selber, sondern dass überall und die ganze Zeit darüber geredet werden muss. Ist hier sogar noch penetranter als auf Spiegel Online …
Nina Stössinger
Jepp. Das ist der Mutter-/Vaterstolz all derer, die so ein Wunderding haben dürfen. Braucht ja keiner lesen, dens nicht interessiert …
Georg
Alles quatsch! Habe das iPhone 1G seit nun einem Jahr, lege es immer mit der Alu-Rückseite auf den Tisch und habe nur einen Kratzer und zwar in dem Chromring.
Fazit: Blödsinniger BlogPost.
montaner
einfach eine schutzhülle aus silikon oder ähnliches kaufen, dann bleibt es auch mit dem kratzen aus und ihr müßt euch keine gedanken machen :)