Designwettbewerb »TrinkWasser! Clever genießen.«

Das Forum Trinkwasser e.V. und der Flaschenhersteller Pacific Market Int. (PMI, Aladdin) rufen im Rahmen der Initiative TrinkWasser, Clever genießen zum Designwettbewerb auf: Eine wieder befüll­bare Aladdin-Wasserflasche 0,6 l soll ein neues Label-Design bekommen – aus der Natur inspiriert.

»Unser Trinkwasser ist gesund und wert­voll. Es wird nach­haltig gewonnen und braucht weder LKW-Transport noch Verpackung. Die bpa-freie Aladdin-Trinkflasche sieht gut aus und leistet eben­falls einen Beitrag zur nach­hal­tigen Schonung der Umwelt: Immer und immer wieder kann man die Flasche für unter­wegs mit dem frischen Getränk aus dem Wasserhahn auffüllen – ohne Müll zu produ­zieren.« heißt es heute in einer Pressemitteilung der Veranstalter.

Jungdesigner und Designstudenten können ihre Ideen bis zum 15. Dezember 2010 einrei­chen. Dem Sieger winkt ein Preisgeld von 5000 €. Eine fach­kun­dige Jury wählt aus allen Einreichungen die beste Arbeit aus, mit dabei sind Henning Krause, der Präsident des BDG, Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner e.V. und Professor Michael Erlhoff von der Köln International School of Design (KISD). Die Flasche mit dem Gewinnerentwurf wird in limi­tierter Auflage produ­ziert. Details zu den Teilnahmebedingungen, die mit Unterstützung des BDG entwi­ckelt wurden, gibt es hier …


24 Kommentare

  1. Nadine

    Ich mach heute mal den Erst-Nörgler: Das Wort „Designwettbewerb“ hat für mich großes „Unwort des Jahres“-Potential… :-)

  2. drossmedia.com

    Ich habe auch schon ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich mich auch immer nur melde, wenn ich was zu kriti­sieren habe.

    Aber: Unser Trinkwasser ist gesund und wert­voll … braucht weder LKW-Transport noch Verpackung – warum braucht es dann diese Pulle? Abgesehen davon, dass es aus Glas viel besser schmeckt, kann ich eine Volvic-, Harzer-Grauhauf- etc. etc. Flasche aus Plastik mit auf Reisen oder ins Sportstudio nehmen, bis sie kaputt ist. Das wird sicher viel billiger und die Jury und der Kurierdienst müssen nicht mit den Wettbewerbsbeiträgen durch die Gegend fahren.

    Die neue sieht viel­leicht ganz geckig aus – und unter dieser Prämisse kann von mir aus jeder ein Produkt lancieren oder einen Wettwerb machen, aber mit Nachhaltigkeit hat es unterm Strich wenig zu tun.

  3. Heiner

    @drossmedia.com: Das ist eine etwas eigen­ar­tige Kritik. „Wozu Handtaschen, wenn man auch die Plastiktüte vom letzten Einkauf nehmen kann?“ oder „Wofür das Kaffeeservice, wenn‘s auch der Pappbecher von Starbucks tut?“, könnte man genau so fragen. Hindert dich ja niemand dran…

  4. drossmedia.com

    @Heiner: So eine Trinkflasche verschwindet in der Regel in eben der Tasche. Deswegen lohnt aus meiner Sicht der Bohei nicht.

    Vielleicht komme ich auch zu dieser Sicht, weil ich in von 1993 bis 1998 solche Wettbewerbsausschreibungen und die anschlie­ßende Dekoreinrichtung für Ritzenhoff erstellen durfte und dieses Wettbewerbsthema nun wirk­lich nicht neu ist.

    Wenn man was fürs Design tun will, könnte man mal das Groteskschriften-Chaos auf dieser Trinkwasser-Website und die Amateurfotos der Jurymitglieder über­ar­beiten. Wenn ich sehe, dass ein Wettbewerb nur für „Jungdesigner“ ist, wäre ich sowieso schon mal vorsichtig.

  5. katinka*

    Ich find den Gedanken gut. Richtig Sinn würde so eine Aktion für mich machen, wenn es bei uns, wie in Frankreich, überall Brunnen mit Trinkwasser gäbe, in denen man sie füllen könnte…

  6. Immer noch die gleiche Vroni

    In der sogen­anten „fach­kun­digen Jury“ von 4 Leuten sitzt ein einziger vom Fach: der irgend­wann in einem seiner Leben Designer war oder noch ist.

  7. Lars

    meine güte, manche haben auch immer etwas zu meckern …
    anstatt sich mal gefreut wird, dass endlich mal jemand ein gutes preis­geld zahlt, den nach­wuchs fördert (5000€ sind grad für jung­de­si­gner nen haufen geld) und den wett­be­werb sogar in zusam­men­ar­beit mit dem verband ins leben ruft, wird lieber über den sinn des produktes geurteilt.

    sonst wird immer „design thin­king“ und nach­hal­tig­keit in den himmel gelobt und wenn’s dann mal einer versucht, ist es auch wieder nicht recht.

    für wieviele sinn­lose produkte hat unser eins denn schon designs entworfen / werbung gemacht?

  8. lars2

    Privatisierung von Wasser ist eines der grössten Themen dieser Tage! Der Vergleich mit der Handtasche ist Quatsch. Wasser ist Gemeingut und sollte es bleiben (siehe auch > Privatisierung der Berliner Wasserbetriebe). Immer neue Märke mit Dingen die wir sicher nicht brau­chen – und in diesem Fall Güter die Firmen priva­ti­sieren. Ekelig!

  9. Immer noch die gleiche Vroni

    @ Lars
    „… meine güte, manche haben auch immer etwas zu meckern …“

    Irgendwas ist doch immer. :-)

    Was stimmt nicht mit der Flasche?
    (Brain)

  10. till1

    @Immer noch die gleiche Vroni:

    auch wenn ich deine beiträge sonst meist schätze, war die äuße­rung in 6 jetzt doch sehr reflex­haft. wenn du die leute nicht kennst, kannst du dich auch nicht quali­fi­ziert über sie äußern …

  11. Immer noch die gleiche Vroni

    @till1
    Ich muss die Leute nicht persön­lich kennen, um fest­zu­stellen, das Designer in der Jury unter­re­prä­sen­tiert sind.

  12. Christian

    Ich kann den Bedarf an einer solchen Flasche nicht erkennen.
    Auf meinem Schreibtisch steht eine alte Volvic-Flasche, in die ich mir jeden Morgen meine Saftschorle fülle. Aber viel­leicht ist die Aladdin-Wasserflasche dann ja auch gleich­zeitig ein styli­sches Accessoire, das man sich um den Hals hängen kann? ;-)

  13. Henning Krause

    Die Nachfrage nach einer solchen Flasche kann ich auch nicht beur­teilen, das muss ich auch gar nicht. Solche Analysen werden in der Regel von Betriebswirten angefertigt.

    Als Berufsverband inter­es­sieren wir uns u.a. dafür, ob die Höhe des ausge­lobten Preises ange­messen ist und ob in die Jury wenigs­tens zur Hälfte aus (…) in der Sache erfah­renen Preisrichtern besteht.

    Da ist nicht die Rede von Designern (und auch nicht von Wiedergängern, liebe Vroni), sondern von Erfahrung. Sonst dürfte nie Jürgen Siebert in einer Jury sitzen, und sogar – je nachdem, wie der Begriff »Designer« quali­fi­ziert wäre – unter Umständen auch nicht Erik Spiekermann (nämlich wenn ein Designer nur derje­nige wäre, der ein Hochschulstudium des Designs abge­schlossen hat).

    Es liegt in der Natur der Sache, dass vieles Abwägung ist und bleibt. Unter anderem auch, ob man für sich persön­lich für oder gegen eine Teilnahme entscheidet.

  14. Katrin

    @Christian
    Das hatten wir doch weiter oben schon. Darum geht es einfach nicht. Es soll auch Käufer geben, die gestei­gerten Wert auf Design legen, selbst bei ihren Trinkgefäßen. Aber wenn man hier die Frage nach dem „warum“ stellt, könnte man das auch bei so vielem Anderen tun…..

  15. Immer noch die gleiche Vroni

    @ Henning Kraus
    Lieber Henning, ich habe bei Wettbewerben immer dann ein schlechtes Gefühl, wenn die Jury BWL-lastig ist. Und jedesmal bestä­tigt sich es wieder :-). Wenn ich deren gekürte Ergebnisse sehe.

  16. drossmedia.com

    Also, dass der BDG Wettbewerbe begleitet, finde ich prin­zi­piell gut. Das Preisgeld ist attraktiv. Dass der Auslober und seine BWLer da ein Wörtchen mitzu­reden haben, liegt eben auch in der Natur der Sache.

    Es ist mögli­cher­weise eine nette Aufgabe für „Jungdesigner und Designstudenten“ aller Zweige, so ein Dekor auf diese koni­sche Form zu bringen. Und mögli­cher­weise sieht es auch stylisch aus.

    Man darf sich nur nicht einbilden, dass es ein nach­hal­tiges Produkt wäre. Diese PR-Soße um eine Trinkflasche in den Markt zu bringen – zusätz­lich zu den Trinkgefäßen, die man sowieso schon hat – ist meine Hauptkritik.

  17. till1

    @vroni: na, ob ein design­ma­nager und ein professor, der einen inter­dis­zi­pli­nären design­stu­di­en­gang gegründet hat, weniger beur­tei­lungs­kom­pe­tenz haben als du, wage ich jetzt mal in zweifel zu stellen – dass der wett­be­werb von einem unter­nehmen ausge­richtet wird, wird sich selbst­ver­ständ­lich trotz aller design­kom­pe­tenz im ergebnis nieder­schlagen. isklar.

  18. Immer noch die gleiche Vroni

    @ till1
    Ja ne is klar.
    Wo hab ich gesagt, dass ich in die Jury will? :-)

    Kann jeder halten, wie er will, ob er mitmacht.
    Mich persön­lich inter­es­sieren eben die Wettbewerbe weniger, die mit Behördentypen oder BWLern gestopft sind und nur 1 Desiger ist dabei :-) Für mich ist das eben ein Kriterium.

    (Neben den häufigen Kriterien unan­ge­mes­sene Preishöhe, Nutzungsrechtsverzichte und Rest-Gedöns)

  19. Regina

    also ganz versteh ich das alles nicht. wozu extra eine Flasche desi­gnen. Was kann die dann tolles außer dass man sie immer wieder, wie viele andere Flaschen bereits auch schon, auffüllen kann. Viel wich­tiger ist doch das was man einfüllt…nämlich sauberes Trinkwasser und Getränke. Man sollte sich viel mehr Gedanken über Innovationen machen in Bereich sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn.

  20. Forum Trinkwasser

    Hallo! Jetzt mischen wir uns als einer von zwei Auslobern des Wettbewerbs (Forum Trinkwasser e.V.) auch mal in die Diskussion ein, die sich ja haupt­säch­lich am Produkt entfacht hat.
    Vorab: Uns, als Verein Forum Trinkwasser, geht es in erster Linie darum, dem Lebensmittel Wasser aus dem Hahn in Deutschland zu einer höheren Wertschätzung zu verhelfen. Ein Weg, dies zu errei­chen, ist der von uns ausge­ru­fene Wettbewerb für den wir uns PMI als Partner ins Boot geholt haben. Da die Kritik sich in erster Linie auf das Produkt unseres Partners, nämlich die Trinkflasche, bezieht, nehmen wir hierzu Stellung. Wir bitten darum, dass uns dies nicht als werb­liche Argumentation ausge­legt wird.

    Kritik 1 „Unser Trinkwasser ist gesund und wert­voll … braucht weder LKW-Transport noch Verpackung – warum braucht es dann diese Pulle?“
    – Die Frage wird eigent­lich in den folgenden Beiträgen beant­wortet: Immer dann, wenn man außer Haus etwas zu Trinken dabei haben möchte (auf Reisen, im Sportstudio, etc.) braucht man eine Flasche, die das Getränk transportiert.

    Daran schließt sich der Hauptkritikpunkt der Beiträge an: Warum dann nicht eine leer­ge­trun­kene Mineralwasserflasche verwenden?

    Kritik 2 „kann ich eine Volvic-, Harzer-Grauhauf- etc. etc. Flasche aus Plastik mit auf Reisen oder ins Sportstudio nehmen, bis sie kaputt ist“/ „Auf meinem Schreibtisch steht eine alte Volvic-Flasche, in die ich mir jeden Morgen meine Saftschorle fülle“
    – Klar, das ist eine Möglichkeit. Der Vorteil der Aladdin-Flasche: Sie enthält kein Bisphenol A und ist stabiler und somit länger verwendbar. Man kann sie jahre­lang benutzen. Eine PET-Flasche wird i.d.R. nach einigen Wochen dann doch
    weggeworfen.

    Kritik 3 „Das wird sicher viel billiger und die Jury und der Kurierdienst müssen nicht mit den Wettbewerbsbeiträgen durch die Gegend fahren“
    – Wenn man davon ausgeht, dass man eine Mineralwasserflasche aus Plastik so nach vier Wochen austauscht und wegschmeißt dann braucht man rund 13 Flaschen im Jahr. Preislich liegt das bei der Volvic-Flasche mit 1,5 Litern unge­fähr bei 15 Euro (inkl. Pfand). Die Aladdin-Flaschen liegen bei 10 bis 12 Euro. Billiger ist es also nicht unbe­dingt. Und 13 Mal wurde in diesem Zeitraum eine Plastikflasche in einen aufwen­digen Recycling-Kreislauf übergeben.
    Übrigens: Unsere Juroren fahren nicht durch die Gegend, um die Wettbewerbsbeiträge zu beur­teilen. Die Entwürfe werden ihnen zuge­stellt, die Ergebnisse ihrer Bewertung erhalten wir per Mail. Tatsächlich wird für die Zustellung an die Juroren 4 Mal ein Kurierdienst beauf­tragt. Leider würde jedoch auch der Versand per Mail oder die Bereitstellung auf einem externen Server die Ökobilanz negativ beein­flussen. Diesen Verstoß gegen das Prinzip der Nachhaltigkeit nehmen wir auf unsere Kappe und bitten um Nachsicht ;-)

    Kritik 4 „Diese PR-Soße um eine Trinkflasche in den Markt zu bringen – zusätz­lich zu den Trinkgefäßen, die man sowieso schon hat – ist meine Hauptkritik“
    – Die Trinkflasche, die unser Partner PMI herstellt, ist kein neues Produkt, um das jetzt via Auslobung des Designwettbewerbs eine Marketingkampagne gestrickt wurde. Die Flasche ist bereits im Handel erhält­lich. Außerdem steht wie gesagt nicht die Flasche sondern das Thema Trinkwasser im Mittelpunkt unserer Kommunikation.

    Übrigens: man kann sich die Trinkflasche tatsäch­lich als „styli­sches Accessoire, [..] um den Hals hängen“: das Gefäß verfügt über eine Stoffschlaufe, in die man prima eine Kordel einfä­deln kann. Fertig ist das schicke H2O-Schmuckstück, noch mal: ;-)

  21. Jopi1

    Hallo,

    auf der Homepage von Forum-Trinkwasser steht immer noch, dass in “wenigen“ Tagen das Ergebnis vorliegen wird. Gibt es denn schon Neuigkeiten oder hat man das Projekt abgebrochen?

  22. Enttäuschung

    Die BWL-lastige Zusammensetzung der Jury erzeugt nun heute einen unver­gleich­baren Augenrotz, den man so schnell nicht wieder los wird. Das Design ist alles andere als ästhe­tisch und verleitet keines­wegs diese recht ordent­liche Flasche mit Wasser wieder­auf­zu­füllen. Sehr schade, habe schon viel bessere Entwürfe von Kollegen gesehen. Ich möchte als letztes noch erwähnen, dass oft die klare Botschaft unin­ter­es­sant ist, und die versteckte, ästethisch schö­nere Lösung oft mehrere Augen anziehen kann.

    Trotzdem meinen Glückwünsch an den glück­li­chen Designer. Bitte unter­lasst solche belei­di­genden Aktionen in Zukunft, das ist ja unerträglich.

  23. Große Enttäuschung

    Die auf der Facebook-Seite veröf­fent­lichten Entwürfe werden immer besser. Leider steht der Gewinner am Anfang! Die produ­zierten Flaschen werden vermut­lich als Give Away enden, denn so verkauft man keine Produkte, die man eigent­lich gar nicht braucht!

    Glückwunsch an den Gewinner, aber nach den veröf­fent­lichten Entürfen:
    Gerecht ist etwas anderes!

  24. ..,klar

    meine persön­liche wertung: also ich finde das gewin­ner­de­sign anspre­chend und schön und würde mir die flasche auch kaufen wollen!
    alle die meinen sie müssten hier so groß­spurig die frage des stils klären, scheinen schlechte verlierer zu sein.
    objektiv: mehr desselben macht die lösung zum problem. wenn ihr die wett­be­werbs­be­schrei­bungen genau studiert hättet, wüsstet ihr das komple­xere gedanken gefor­dert waren, als bild­chen­malen und pixelgeschiebe.

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