★ der Woche: Feel Script 99,00 79,00 €
Zwischen 1935 und 1955 zeigten sich viele US-amerikanische Kalligrafen und Schreibkünstler aufgeschlossen gegenüber neuen Schriftsatztechniken. So wuchs nicht nur eine neue Generation von Schriftentwerfern heran, die Stifte, Feder, Stahlstich und die Reprokamera bedienen konnten, sondern es entstand eine völlig neue Art von Schreibschriften. Einer ihren größten Verehrer heute ist der südamerikanische Type Designer Alejandro Paul, Gründer der Sudtipos-Bibliothek, die sich auf Schreibschriften spezialisiert hat. Wie kein anderer rettet er historische Script vor dem Aussterben, ja er haucht ihnen sogar eine neue Lebendigkeit ein, wie es nur die Digitaltechnik zulässt.
Die meisten seiner Idole lebten und arbeiteten in New York, zum Beispiel Charles Bluemlein und Alf Becker, sowie Rand Holub, einer der bedeutendsten Werbezeichner und Schildermaler in jener Zeit. Zu seinen Kunden gehörte unter anderem die Kaufhauskette Macy’s, für die er ungezählte individuelle Schriftzüge schuf. Er veröffentlichte später sogar ein Buch mit seinen Logos und Schriftzügen, das bis heute von Sammlern gesucht und verehrt wird.
1956 erschien bei dem führenden Schriftsatzhaus American Type Founders (ATF) eine Schreibschrift, die zum Bestseller wurde: die aufrechte Script Murray Hill, entworfen von Emil Klump. Der beschwingte Rhythmus dieser Schrift war stilprägend, so dass auch andere Nicht-ATF-Setzereien ihren Kunden etwas Vergleichbares anbieten wollten. 1958 brachte Intertype daher die Schrift Monterey auf den Markt, ebenfalls eine aufrechte Script, deren Schöpfer nicht genannt wurde aber die ganz offensichtlich auf eine 1950 entstandenen Entwurf von Rand Holub basierte, wie Alejandro Paul später bei seinen Recherchen herausfand. Was ihm gar nicht gefiel: Monterey enthielt jede Menge technisch bedingter Kompromisse, die Holubs kaligrafische Kunst regelrecht entwertete. Also digitalisierte er vor kurzem das wunderschöne Original.
Feel Script basiert auf genau jener Vorlage, aus der Intertype die etwas leblose aber neutrale Monterey herstellte. Zu seinem Redesign schreibt Alejandro Paul heute: “But since I don’t have the technological limitations today that Intertype had back then, the entire Holub lettering is presented, along with some letters that were redrawn from vintage American magazine ads (some by Holub himself even), and many alternates, ligatures, ending forms, and strangely beautiful combinations. The experience I’ve accumulated from my previous calligraphy typefaces (Ministry, Affair, Buffet, Burgues, etc.) made it easier for me to apply Holub’s lettering in a new context within the OpenType technology.”
Als Stern der Woche gibt es die mit 1200 Zeichen bestückte Feel Script bei FontShop für wenige Tage zum Preis von 79 statt 99 €. Einfach bei der Bestellung auf www.fontshop.com den Promo-Code DE_star_2012_09 eingeben. Wer zunächst weitere, detaillierte Informationen wünscht, lade sich das aufschlussreiche PDF zur Schrift Feel Script.
Ein Kommentar
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Schwalbenkoenig
Danke für die Schriftgeschichte und die Querverweise auf die anderen Modelle aus gleicher Quelle. Sehr interessant.