★ der Woche: Die neue Azuro für nur 19,90 €
Gestern Abend lieferte mir Georg Seifert nachträglich zwei Abbildungen (siehe oben) zu meiner Geschichte über Azuro, seiner neusten Schrift, erschienen vor zwei Wochen: Ideal für das Lesen am Bildschirm. Seifert testete die Lesbarkeit auf Screens unter anderem auf seinem gehackten iPhone. Wer ein solches in seiner Jackentasche trägt, möge einfach mal auf die Abbildung oben klicken und Wörter wie »Nachrichten«, »Einstellungen«, »Notizen« oder »Kontakte« mit denen auf seinem Bildschirm vergleichen. Bitte keine Kommentare zur Tauglichkeit von Mädiävalziffern in Uhren und Kalendern – das lenkt etwas von der eigentlichen Qualität der Azuro ab :)
Nur bis zum Ende dieses Monats gibt es die Azuro als Printfont (.ttf) oder als Webfont (.eot/.woff) für unglaubliche 19,90 € statt dem Zehnfachen, also 199,00 € (alle Preise zzgl. MwSt). Wir dürfen das, wie damals bei der Axel von Erik Spiekermann, weil FontShop der Herausgeber diese Schrift ist und den Preis – in Absprache mit dem Designer – selbst festlegen kann. Hier geht es zum Download von Azuro auf www.fontshop.com …
22 Kommentare
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Jürgen Siebert
Wichtiger Hinweis: Don’t try this at home. Das Testen der Azuro auf dem iPhone geschah zu Forschungszwecken. Das heißt: Die obige Abbildung ist zwar ein realer Screenshot, ihre Aussage bleibt – zunächst jedenfalls – eine Fiktion. Noch bietet das iOS keine Möglichkeit, eigene Fonts zu installieren.
Jürgen Siebert
Und noch eine gute Nachricht: Soeben ist das Schriftentwurfsprogramm Glyphs im Mac App-Store erschienen, ebenfalls eine Entwicklung von Georg Seifert. Die Schriftfamilie Azuro wurde komplett mit Glyphs entwickelt.
http://itunes.com/mac/glyphs
Christian
Ich muß gestehen daß ich persönlich die Aufregung um die Azuro-Familie reichlich übertrieben finde. Ich habe sie genau 24 h auf meinem System gehabt – sie ließt sich zumindest über diese Dauer deutlich schlechter als die »üblichen Verdächtigen« lesen und ich habe sie komplett wieder entfernt. Im Gegensatz zum derzeit betriebenen Marketing würde ich sie viel eher im Druck, z.B. bei Überschriften, einsetzen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Sally
Für den Einsatz auf dem iPhone völlig ungeeignet, wie obiger Screenshot zeigt.
Simon Wehr
Es ist immer das selbe Problem: Wie misst man Lesbarkeit?
Ich habe jetzt schon so oft gehört, wie toll lesbar die Azuro ist. Aber bisher habe ich einige Beispiele gesehen, in denen ich die Lesbarkeit ganz gruselig fand: ein PDF von FSI in dem irgendetwas mit dem Rendering nicht stimmte. Ein Screenshot der oben erstmal verkleinert dargestellt wird. Auf Klick ist er bei mir so groß, da wäre selbst die Zapfino gut lesbar.
Es sind wohl technische Dinge, die mit der Azuro nichts zu tun haben. Die Azuro ist auch eine schöne Schrift! Aber unter dem Aspekt der besonderen Lesbarkeit am Monitor hat sie auch mich noch nicht überzeugt.
Und da wären wir schon beim nächsten Problem der Lesbarkeit: die Gewöhnung. Wenn ich die Azuro zum ersten Mal auf dem iPhone sehe, denke ich sofort: Da stimmt was mit dem iPhone nicht! Das hätte jetzt auch die ComicSans oder die Unit sein können: »Es stimmt was nicht«, weil es eben nicht die Helvetica ist.
Wie wäre es denn, wenn fontblog die Azuro als Schrift einsetzen würde (für die Zeit des Angebots z.B.)? Dann könnten wir ja prima drüber streiten, ob’s besser ist oder nicht?
Jürgen Siebert
Gute Idee, Simon. Da muss mir Ivo allerdings helfen … Ich werde ihn mal darum bitten, die FF Yoga oder sogar die Georgia auszutauschen.
R::bert
@ Simon und Jürgen
Meint Ihr wirklich, dass man dass ohne direkte Gegenüberstellung zu Verdana & Co. objektiv beurteilen kann?
Im Mailvergleich (https://www.fontblog.de/azuro) bleibt auch für mich die Verdana der absolute Sieger. Sie ist eben kantiger geformt und dadurch nicht so anfällig beim Antialiasing wie die viel kurvenreichere Azuro. Doch der größte Pluspunkt scheint mir die Weite der Verdana. Durch sie laufen die Binnenräume nicht so zu und jeder einzelne Buchstabe lässt sich schneller erfassen. Bei der Azuro wird das Schriftbild durch einige Serifen und die großen Punkte sehr unruhig. Daher strengt es (mich) mit der Zeit an, sie zu lesen. Mehr als bei der Verdana. Bin mal gespannt, was eine »Gewöhnung« bewirken wird.
Raketentim
In den USA sogar für $19,90. Da bekommt man ja fast ein schlechtes Gewissen.
Thomas Lehner
lieber fontshop, mit solcher promotion untergräbt ihr zunehmends eure glaubwürdigkeit…
Sven
Was ist denn so verwerflich daran Werbung in eigener Sache zu machen? Ich hab mir die Azuro gekauft und finde sie wirklich erfrischend. Aber da kann und darf ja jeder seine eigene Meinung zu haben. Ich werd sie jetzt wohl auch für meinen Briefverkehr einsetzen und auf meiner Homepage, das Webpaket hab ich mir auch gekauft. Und ich bin dem Fontblog dankbar für die Werbung, sonst wäre ich nie auf die Schrift aufmerksam geworden.
robertmichael
@ simon, sehr gute idee. gibts sonst irgendwo links wo man die schrift im webeinsatz seiht? wenn sie gut rüberkommt, auch in kleinen größen, dann würde ich ggf. noch die weblizenz nachkaufen.
Dr. House
Na, es gibt Werbung und Werbung. Dass Fontshop (zumal auf dem eigenen Blog) Werbung in eigener Sache macht, ist keineswegs verwerflich. Alles andere wäre verwunderlich und so haben wir es bisher ja auch kennengelernt.
Jedoch wundert auch mich die Art und Weise, wie Die Azuro hier angepriesen wird. Mich hat ihre bessere Lesbarkeit in keinem der Beispiele überzeugt und ebensowenig gefällt mir ihre Anmutung. Aber das ist nicht Thema meines Beitrags.
Ich finde es kurios, dass der Fontshop eine neue Schrift bewirbt als die Schrift fürs Web, deren Entwicklung stets unter Berücksichtigung der Lesbarkeit am Bildschirm unterworfen wurde, schließlich aber im Vergleich mit den alt bekannten (die unter den Blog-Lesern vermutlich nicht einmal jemand sonderlich liebt) miserabel abschneidet. Das zumindest zeigt der Tenor der Kommentare.
Aber wozu dann das Ganze? Glaubt wenigstens der Fontshop, oder Herr Siebert an die Eignung dieser Schrift für den Bildschirm?
Ich denke, es geht hierbei primär um die Marktführerschaft bei Webfonts. Viele gehen dieser hübschen Geschichte vermutlich auf den Leim und kaufen diese Schrift, weil es hieß, sie sei so gut geeignet.
Worum geht es aber eigentlich bei der Lehre der Typografie? Nicht ums nachplappern, glauben und anwenden von festen Regeln, sondern ums Beurteilen mit den eigenen Augen und denen anderer kritischer Beobachter und dem eigenen Verstand. Und ich habe die Vermutung, dass alle, die tatsächlich mal hingeschaut und kritisch verglichen haben, zur selben Einschätzung über die Azuro gekommen sind.
philipp
@ 9, 12, danke. bitte wieder mehr typografie und weniger sahne.
Jürgen Siebert
Natürlich glaube ich daran. Ich verkauf’ hier doch nicht meine Seele. Die Azuro ist für das Lesen am Bildschirm genauso vorzüglich geeignet wie vor 2 Jahren die Axel für Tabellen geeignet war (und natürlich immer noch ist). Auch da gab es zunächst das große Aufheulen (und Besserwissen) … heute weiß ich, das viele sie tagtäglich für genau diesen Zweck mit Freude einsetzen.
Bei Azuro wird die Entwicklung ähnlich laufen. Ich meine: Was soll ich dazu sagen, wenn hier die Lesbarkeit von Helvetica auf dem iPhone verteidigt wird? Ich kann mir kaum eine schlechtere Schrift für diesen Zweck vorstellen. Aber das Thema ist durch, auf dieses Level der Diskussion will ich nicht mehr begeben. Viele haben sich im Laufe der Jahre an die Helvetica gewöhnt, so wie man sich an eine zu schwache Brille gewöhnen kann oder zu enge Hosen. Wie in meinem ersten Beitrag beschrieben, ist der Schritt zum Besseren in der Wahrnehmung weit undramatischer als umgekehrt … wenn man sich erst mal an das Bessere gewöhnt hat und dann wieder zurück blickt. Das ist meine Erfahrung, das ist vor allem auch die Erfahrung vom Entwerfer der Azuro, der sich 2 Jahre mit diesem Phänomen auseinander gesetzt hat. Wir haben uns in dieser Zeit immer wieder mal zusammen gesetzt, Zwischenergebnisse ausgetauscht und am Ende steht nun die Azuro so da, wie Georg sie für richtig hält … und ich teile seine Auffassung.
Jürgen Siebert
Neu: Seit heute wird Azuro auch von Typekit gehostet – wie die FontFonts.
Die Kooperation zwischen FontShop AG und Typekit ermöglicht die allumfassende Online-»Auslieferung« der Azuro – auch in Umgebungen, die (noch) nicht mit den Webfont-Formaten .woff und .eot umgehen können, zum Beispiel in Safari am Mac, auf dem iPhone, iPod Touch und dem iPad. Darüber hinaus ist Typekit auf populären Wolke-Plattformen wie WordPress, TypePad und Posterous integriert und mit 3 Klicks zu nutzen.
So geht’s:
1. (kostenlosen) Typekit-Account anlegen (oder den bestehenden öffnen)
2. FontShop einen Typekit-E-Mail-Auftrag senden (info@fontshop.de)
3. Wir senden umgehend einen Gutschein-Link, der Azuro eurem Typekit-Konto hinzufügt
R::bert
… und wann kann man sich noch mal hier im Fontblog an die Azuro gewöhnen? Der begeisterten Überzeugung werden doch noch Taten folgen, oder?
Jürgen Siebert
Wie schon erwähnt: Das muss mein WordPress-Betreuer Ivo Gabrowitsch einbauen … ich kann das nicht. Der hat aber gerade Null Zeit und Bock für so was. Ich bitte ihn aber an dieser Stelle noch mal öffentlich ganz doll, … (mit Fontblog und Azuro mal einen kleinen Testlauf durchzuführen). Und noch was, Ivo: FontShop hat seit längerem einen ordentlichen (bezahlten) Typekit-Account, so dass wir auch den Werbebanner ein für allemal entfernen könnten :)
rainer
keine zeit für 3 klicks? ganz schön beschäftigt dein wordpress-betreuer. ; )
Indra
Jetzt läuft sie doch über Typekit. Den code vergraben kannst Du selber.
Ivo
Ich habe leider keinen Zugang zu eurem Typekit-Account. Wenn du einen hast, finden wir morgen vielleicht mal die 5 Minuten, um uns das gemeinsam anzuschauen.
Jürgen Siebert
Wow yeah, das wäre super.
R::bert
Supi! ; )