Der alte H.-Berthold-Firmeneingang

Benjamin Hickethier schrieb jüngst in einem Fontblog-Kommentar: »Es wäre viel­leicht noch zu ergänzen, dass Berthold, als GGL an der Akzidenz Grotesk arbei­tete, im glei­chen Häuserblock seinen Sitz hatte, in dem jetzt FontShop und FSI resi­dieren: Das Gebäude der Berthold AG liegt an der Gneisenaustraße 2a in Kreuzberg. … Achtung Nerds: Am Gebäude ist immer noch das alte Berthold-Firmenschild ange­bracht! (Nicht in Akzidenz Grotesk)«.

Dem bin ich eben mal nach­ge­gangen und habe diese beiden Fotos geschossen. Welche Schrift ist es denn nun?


10 Kommentare

  1. MiSc

    ist doch klar: der Name der Schrift wurde durch die Erosion etc. freigesetzt:
    ERT’OLD AG
    siehe erstes Foto.

    Stimmt doch, oder?

  2. MiSc

    Also:
    es war die Hausschrift für den grie­chi­schen Hörfunk ERT, natür­lich nicht die aktu­elle, deshalb OLD, und die Schriftschneider nannten sich kurz Arbeitsgruppe AG.

    Oder?

  3. Jens Fassmann

    hehe, Hörfunk Grotesk ;)

    Wie ich das sehe kann es ja nur auf die ‚Scheltersche Grotesk‘ raus­laufen oder etwas ähnli­ches. Das ‚E‘ geht ja schonmal -> FF Bau, oder?

  4. Jürgen Siebert

    Erik müsste es genau wissen: Der ist dort Tag für Tag drunter durch­ge­laufen, als er noch für Berthold arbeitete.

  5. microboy

    Wie lang war Berthold denn am Mehringdamm unter­ge­bracht. Ich hab hier noch etliche Schriftmuster aus den 80-ern mit der Adresse in der Teltowkanalstraße 1–4.

  6. Ayetho

    Schaut mir stark nach AG Book aus. Das hab ich jetzt geschrieben ohne geschicht­li­ches oder typo­gra­phi­sches Hintergrundwissen. Es kommt mir nur so vor, als würden die Buchstaben schmaler laufen als bei der AG Book.

  7. Ayetho

    Aber das E z.B. stimmt gar nicht … also Kommando zurück!

  8. erik

    Erik müsste es genau wissen: Der ist dort Tag für Tag drunter durch­ge­laufen, als er noch für Berthold arbeitete.
    Ich habe nicht bei, sondern für Berthold gear­beitet. Und wenn ich dort war, bin ich durch den anderen eingang am Mehringdamm im neubau rein, denn dort war ganz oben das schrif­te­n­ate­lier und die marke­ting­ab­tei­lung mit Götz Gorissen. Der müsste alles wissen, aber auch Axel Nagel und Regina Lindenlauf haben jahre­lang dort gear­beitet, bevor alle drei gemeinsam Nagel Fototype eröffnet haben, irgend­wann 1980 oder so.

  9. Benjamin Hickethier

    Im heutigen ›Mehringhof‹-Gebäude saß Berthold jeden­falls bis Ende 1979 (siehe früherer Kommentar), als die Firma das Gebäude wohl aufgrund ihrer ökono­mi­schen Situation aufgeben musste. Dann verkaufte Berthold direkt an einen Zusammenschluss verschie­dener links­ra­di­kaler Initiativen – gegen den starken Widerstand der SPD-geführten Bezirksverwaltung, die den (›von Ostberlin bezahlten‹) geplanten Neueigentümern unter­stellte, sie wollten das gegen­über­lie­gende Bezirksamt vom Dach des Berthold-Gebäudes aus beschiessen. Die Firma Berthold liess sich zum Glück jedoch nicht von ihren Verkaufsabsichten abbringen und so siegten damals bereits die Gesetze des Kapitalismus, unter alter­na­tiven Vorzeichen.

    Übrigens lässt sich beim jähr­li­chen ›Tag des offenen Denkmals‹ im Gebäude einiges über dessen Geschichte erfahren, ebenso in zwei über den Mehringhof erschie­nenen Büchern, eins im Transit Verlag und dieses hier:
    http://​www​.image​-shift​.net/​C​M​S​/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​p​a​g​e​=​1​4​9​&​m​o​d​a​c​t​i​o​n​=​d​e​t​a​i​l​&​m​o​d​i​d​=​174

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