Das iPhone-Geständnis von Bernd Kreutz
Man könnte es auch als Teil 2 seiner Abrechnung mit unqualifiziertem Markengefasel bezeichnen: »… nach ein paar Tagen aufgeregten Entdeckens, Benutzens und stolzen Herumzeigens zweifle ich vor allem am Verstand all jener deutschen Journalisten, die uns, ohne das Produkt selbst je in Händen gehalten und getestet zu haben und ohne die begeisternden Berichte der amerikanischen Kollegen zu kennen, monatelang weismachen wollten, andere Handy-Hersteller hätten längst Produkte mit ähnlichen Features auf dem Markt, teilweise mit mehr Leistung, in jedem Fall aber billiger. Arme Irre, kann ich da nur sagen. Aber das ist halt Deutschland.« Mehr davon auf Bernd Kreutz’s Reklamehimmel.
Was ich jedoch am meisten an seinem Mitternachtseinkauf bewundere ist seine Kraft, die ungeöffnete Packung auf dem Beifahrersitz nach Hause zu fahren und sich dann auch noch schlafen zu legen. Ich habe mal vor 5 Jahren ein iBook (!) auf der Nachhausefahrt komplett ausgepackt, Ampel für Ampel das Styropor abgepellt, …
47 Kommentare
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thomas
für dich kommt vermutlich keins in frage, wegen des vertragspartners oder?
Mirlith
Nein! Nein – das hast du nicht wirklich getan oder? Von so einer schrecklichen Entweihung der Auspackzeremonie habe ich ja noch nie gehört! *schaut panisch umher* … was … was hast du dir nur dabei gedacht?
Da … da legt man feine Musik auf, zündet Kerzen an, stellt das vollendet gestaltete Paket vor sich auf den Boden, setzt sich im Lotussitz davor… und beim Auspacken genießt man jeden Handgriff und ist vollends verzückt von jeder Facette die bei der Zeremonie zum Vorschein kommt!
Jürgen
Ich bin vertraglich noch 10 Monate an O2 gebunden, nachdem ich T-Mobile im letzten Jahr den Laufpass gegeben habe.
Heute packe ich meine technischen Geräte im Kreis der Familie aus … Nee, das ist ein WItz. Ich glaube, meine Ungeduld etwas besser im Griff zu haben, kann aber bei Apple-Produkten für nix garantieren.
Magnus
Euer Apple-Glaube scheint wirklich unerschütterlich. Für mich weitgehend unverständlich.
Jürgen
Glaube ist für die Ungläubigen immer unverständlich. Deshalb sollen sie ja auch keine Glauben-Beratung praktizieren bzw. über Glaubensdinge schreiben.
Willy
Es gab mal ein Lied einer deutschen (damals noch) Punkband aus Düsseldorf: »Ich würde niemals zum FC Bayern gehen«. Auf die heutige Zeit umgemünzt steht das immer noch – aber man könnte auch »niemals zu T-Mobile« singen … iPhone hin oder her. Aber geschickt gelegte Köder funktionieren dann wohl doch, und Apple-Jünger fühlen sich dann sinngemäß wie Fische im Wasser. Ich jedenfalls warte auf die »viel besseren und günstigeren Geräte« – aber vor allem auf ein faireren Tarif eines anderen Anbieters.
jamie oliver
Ich selber bin ja kein Gläubiger apple Fan. Immer wieder muss ich mich kritisch äussern über apples Produkte: gerade das neue os x finde ich äusserst schlecht gelungen!
Ein iPhone hab ich leider noch keins in der Hand gehabt. (in der Schweiz leider noch nicht erhältlich) Aber ich ich habe beim Apple Händler den iPod touch ausprobiert. Ich fuhr durch die Menus und hab mich sofort verliebt, im Hintergrund hörte ich ein paar Jugendliche lästern: Heheh, der touch ist doch viel zu teuer. Aber ich hielt ihn einfach in der Hand und wollte ihn nicht mehr zurücklegen. Der touch ist einfach wahnsinn. Egal wie teuer. Auf das iPhone freue ich mich da noch mehr.
Thorsten Schmidt
Obwohl alle Dachdecker Ihren neuen Hammer im Lotusitz auspacken und genießen oder doch während der Fahrt vor Ungeduld die Verpackung aufreißen? Werkzeug bleibt Werkzeug. Zugegebnermaßen Glaube auch Glaube. Jedem das seine.
Magnus
@ Jürgen: Ach verstehe, die Apple-Fan-Artikel richten sich nur an Gläubige. Dann müsste man sie nur noch aus dem RSS rausfiltern können ;)
Jürgen
»Werkzeug bleibt Werkzeug.« Was soll ich mit diesem Satz anfangen? Mir fällt wieder eine Geschichte ein. Als ich vor 20 Jahren mit meinem alten Freund Wolfgang Rausch mal den Auspuff meines klapprigen Ford Taunus gewechselt hatte, und der sich über mein Schrott-Werkzeug aufregte – Wolfgang arbeitete bei der Hoechst AG in der Metallwerkstatt –, schenkte er mir zwei Tage später einen Schraubenschlüssel von Gedore. Gedore ist wahrscheinlich der beste Werkzeugfabrikant auf diesem Planeten. Du kannst das jetzt glauben oder nicht: Ich habe diesen Schlüssel, wie Bernd Kreutz sein iPhone, drei Tage mit mir herumgetragen, jedem gezeigt, der Schlüssel kam von den 37 ° Körpertemperatur nicht mehr runter. Gutes Werkzeug ist gutes Werkzeug und macht einfach richtig Freude – alleine durch die Tatsache, das es mit Liebe und hoher Qualität gefertigt wurde.
Thorsten Schmidt
Jürgen, ich wollte sicherlich nicht die Qualität und die Liebe in Frage stellen mit der Apple seine Produkte fertigt. Auch ich habe Spaß an Dingen, die andere Wohl komisch finden würden. Ein neues Skateboard kann ich tagelang betrachten und bin von der Faszination des kanadischen, siebenfach-verleimten Bergahorns hingerissen! Was für mich zählt ist das Schaffen, die Idee, das Handwerk an sich … Das geht jetzt schon viel zu weit, da wollte ich nicht hin. Für mich ist Apple „nur“ ein Werkzeug, aber ein sehr sehr gutes. Das ist eine subjektive Meinung. Ist das so schlimm oder schwer zu verstehen?
Jürgen
Ich denke wie Du, Thorsten ;-)
dk
Wundervoll! Habe mich sehr amüsiert.
microboy
Ich hab meinen letzen Mac erst nach drei Tagen ausgepackt. Vorher war einfach nicht die nötige Zeit. Wie ich das geschafft habe weiss ich nicht mehr …
HansHubertHirse
Erst ein netter Blog, dann verstärkt Fontshop-Werbung (verständlich, aber nervig) und nun Apple-Weihrauch von diesem unsäglichen Bernd Kreutz, von dem ich, sicherlich aus gutem Grund, noch nie etwas gehört habe.
Dieser Blog ist ungefähr so tot wie die Karriere von Andreas Türck
Heinrich
die grossen marken sind doch die neuen religionen und jeder darf glauben woran er will. ich brauche kein iphone bin aber sonst glücklich, dass ich mich vor jahrem bei dem ersten rechner für apple entschieden habe.
adidas und nike bauen doch sogar eigene kirchen.
Jürgen
HansHubertHeise.de
thomas
Herr hirse. gehört nicht, der mann ist ja nicht dieter bohlen, aber sicherlich gesehen. Mit ein wenig recherche kommen sie auch drauf.
Von ihnen habe ich aber auch noch nix gehört. Ist das schlimm?
kai
immer dieses gejammer über den iphone-hype.
kaufen oder es sein lassen. ich steh seit 15 jahren
zu meinem einzigen fetisch, bei dem keine
vernunft waltet. eigentlich mache ich mir auf
dieser welt auch nur über 5 dinge sorgen: kriege,
hunger, gesundheit und über die zeit nach steve.
erik spiekermann
Wie kann man jemanden als unsäglich bezeichnen, von dem man noch nie etwas gehört hat? Sind nicht alleine die formulierungen in dem artikel über Bernd M Michael so köstlich und vor allem zutreffend, dass man mehr von herrn Kreutz lesen möchte? Man muss ja nicht immer gleich seiner meinung sein. Bin ich mit Kafka auch nicht, hab seine bücher aber trotzdem gerne gelesen.
sukisouk
naja
ist dieses um-mitternacht-schlangestehen und dann zum-produkt-rennen von männern mittleren alters (sonst macht das kaum wer) nicht ein wenig, äh, traurig?
thomas
ich bin 33 und gehe mir morgen ein iPhone holen. ich bin a) nicht im mittleren alter, b) im vollbesitz meiner geistigen kräfte und c) ich stehe zu den produkten der firma apple.
andere stehen für playstations, karten für tokio hotel konzerte, karten für das spiel dortmund gegen bayern stunden/nächtelang an.
und nicht zu guter letzt sollte jeder ein wenig kind in sich tragen und dieses auch hegen und pflegen und wer das nicht hat … tja, ist aus meiner sicht ein wenig, äh, traurig?
erik spiekermann
HansHubertHeise.de
HiHiHi!
rice
@jürgen: gehen sie immer so mit einen kritiker um? hinterlässt in meinen augen eine fragwürdige diskussion-kultur…
HCL
@rice Lesen sie bitte die wikipedia dazu!
eine sinnvolle Reaktion auf Herrn Hirse wäre auch folgendes gewesen:
»PLONK«
Der Sven
Für meine Begriffe ist das völlig überteuerte Telefon nichts anderes, als ein Porsche Cayenne für die Hosentasche. Ein Gadget, das einen sofort in die Upper-Class der Eletronik-Kastenhyrachie wandern lässt. Die Einsicht, dass man so ein Teil eigentlich nicht braucht, ist schon mal nicht schlecht. Allerdings bewahrt das Konsum-Geblendete Menschen nicht davor, 400 Euro für das Gerät an sich + monatliche mind. 50 Euro an Gebühr dafür aufzubringen. Das 50 Euro im Monat auf unserem Planeten einen besseren Dienst erfüllen könnten, als Internet-Süchtigen Bits-und-Bytes-Junkies die Möglichkeit zu bieten, innerhalb von Sekunden herauszufinden, wo das nächste Calamaris-Lokal ist, dürfte wohl auf der Hand liegen. Unser technologischer Weitblick scheint uns allerdings manchmal etwas die Sicht für die wirklich wichtigen Dinge zu nehmen.
thomas
sven kennst du das designerdock«? die haben einen spruch, »only good staff makes good stuff«. ähnlich verhält es sich mit technik.
oder um den bogen zurück zu bernd kreutz zu schlagen. diese zitiert auf seite 16 (ich glaube, strom ist gelb):
ich bin fest davon überzeugt, dass das iPhone meine effizienz auf dem gebiet der termin- und kontaktverwaltung wesentlich verbessern wird. da hat mich bis jetzt kein gadget so überzeugend angemacht, das ich es hätte haben wollen.
btw: ich gehe deinem kommentar nach, davon aus, dass du jeden monat 50 euro an eine organisation oder einen verein spendest. das ist in der tat sehr löblich. sollte das jedoch nicht so sein, dann ist dieser einwand gelinde gesagt »dumm«.
thomas 2
kinners, was man mit seinem geld anfängt, entscheidet jeder für sich. und das geht eigentlich niemanden was an. … und bitte die moral-keulen im schrank lassen. – wo bleibt der spaß, die lust?
Jürgen
@rice: Wenn ich mir keine Kritik wünschte, würde ich dieses Blog nicht betreiben. Was mich nervt ist dieses selbstzerstörerische – typisch deutsche – Neid-Genörgel. So lange er der Selbstzerstörung dient: kein Problem. Aber unsere Diskussionskultur lasse ich mir hier nicht von Trollen kaputtmachen.
Nehmen wir mal heise.de, das führende deutsche Technik-Forum. Es führt praktisch eine Jackel-&-Hyde-Dasein. Auf der einen Seite die vielleicht kompetenteste Technikredaktion der Republik, auf der anderen kleingeistige Kommentar-Fruchtfliegen, die jeden Beitrag binnen Minuten pulverisieren. Das Ergebnis: Heise bietet den Laien in diesem Land Null technische Orientierung, Experten reiben sich dort wund.
Karsten
Es gibt Dinge, die Apple richtig macht. Richtiger als andere Firmen zumindestens. Aber wie fange ich an, weil das Thema ist kniffelig, aber ich versuche es einmal.
1. Technik ist so kompliziert geworden, dass sie sich dem Verständnis 99% der Menschen entzieht. Das Apple UMTS beim iPhone wegließ, hat nichts damit zu tun, dass die Jungs zu blöd sind, das einzubauen. Hier musste abgewogen werden zwischen Stromverbrauch des Display, also der Batterielaufzeit, und einem Mobilfunkstandard, den es nur oft nur in Städten gibt und nicht als sonderlich robust gilt. Wer mehr dazu lesen will, sollte sich diesen Artikel durchlesen. Wer danach glaubt man könnte dem iPhone seine Existenzberechtigung absprechen, weil UMTS fehlt, kauft auch Computer nach Gigahertz und Digitalkameras nach Megapixeln – hauptsache Mega oder Giga. Beides Konsumentengruppen die nicht viel schlauer sind, als Menschen die (bewusst) gar keine Ahnung von Technik haben (wollen).
http://www.anandtech.com/showdoc.aspx?i=3036&p=6
2. Die Beurteilung was gute und was schlechte Software ist, traue ich noch weniger Menschen zu. Natürlich auch wieder, weil Software technisch tierisch komplex ist, aber generell weil die Menschen nicht in der Lage sind Software zu beurteilen, wie sie z.B. in der Lage sind über ein gutes Buch zu sprechen oder einen schönen Film. Und genau so muss man Software beurteilen – nicht nach Feature-Listen.
Ich meine nicht wie einen Liebesroman, aber z.B. wie ein gut geschriebenes Sachbuch, den Lieblingsartikel der letzten Zeit, oder eine Fernseh-Dokumentation. Ich spinne? Naja, es ist halt schwierig zu erklären, aber ich versuch es weiter. Gute Software nimmt einen an die Hand, so dass etwas, das nach Arbeit aussieht, plötzlich Spaß macht. Sie besitzt eine durchdachte Struktur und fokussiert sich auf das was der Nutzer will und erweitert dann wie von selbst seine Fähigkeiten. Leider setzt das auch ein gewisse Aufgeschlossenheit voraus, aber daran hapert ja oft. Was das jetzt konkret bedeutet, also wo welche Knöpfe sind, welche Icons genutzt werden, welche Funktionen wie zusammengefasst werden, ist immer noch schwer zu vermitteln, aber es leitet sich daraus ab.
Tja und hier ist auch das ganze Dilemma, auf der einen Seite können die meisten Menschen (Radakteure eingeschlossen) Software nicht beurteilen und ihre Wichtigkeit unterstreichen und zum anderen ist sie das, was für den Fernseher, das TV-Programm oder die DVD-Sammlung ist. Sie erledigt den Job, sie ist es warum man sich überhaupt Hardware kauft. Aber Wehe ein neues Feature taucht auf oder etwas wird an der Benutzerführung geändert, dann bringen die meisten Menschen nur folgendes heraus:“Und wofür brauch ich das jetzt!?“ Dazu wird einem dann erklärt, dass man das selbe, doch vorher über dieses oder jenes Tool doch auch hinbekommen hat. Oft reicht es nur einen Menüpunkt zu verschieben um den Zorn der Nutzer auf sich zu ziehen. So sensibel ist der Nutzer plötzlich, so wichtig ist Software auf einmal, aber leider ist er im Gegenzug nicht in der Lage Neuem etwas positives für sich abzugewinnen, vor allem wenn es „nur“ um Benutzerfreundlichkeit geht.
Ein Beispiel wo ich häufig hören musste, was denn der Sinn dieser Software sei, war bei der Vorstellung der von Software Aperture und später Lightroom. Wozu braucht man diese Software, wenn Photoshop doch viel mehr kann und zum verwalten von Fotos es ja auch noch Tool XYZ gibt. Dabei bestätigen die meisten, die viel fotografieren und sich auf das neue Konzept einließen, dass es ihren Arbeitsablauf für sie persönlich revolutionierte.
Jetzt wiederholt sich die Story mit dem iPhone. Die Menschen scheinen einfach nicht abwägen zu können zwischen Hardware, Software-Features und durchdachtem Software-Design. Und bevor ich hier noch mehr reintippe, ende ich einfach mit Steve Jobs Lieblingszitat um den Bogen rund zu machen:
„People who are really serious about software should make their own hardware.“
Alan Kay
rice
@jürgen:heise hin oder her – HansHubertHirse’s kritik trifft den nagel auf dem kopf. anstatt über auspack-zeremonien bzw. markteinführung eines mobiltelefons (aus zweiter reihe ;) zu berichten›erwarte‹ ich von einem blog namens ›fontblog‹ eher einen post über verwendete schriften bei diesem genialen gerät. und vergleiche ich mein iphone mit meinen noch funktionierendem nokia 3210 scheint sich in den letzten jahren in diesem bereich einiges getan zu haben.
übrigens; das »…selbstzerstörerische Neid-Genörgel…« ist nicht »typisch deutsch« sondern menschlich.
Stefan
@ rice: Einen Beitrag über die beim iPhone verwendeten Schriften gab es schon.
https://www.fontblog.de/das-iphone-gui
Der Sven
@ Thomas: Der Hype um das iPhone geht um einiges weiter, als die Vorzüge dieses Gerätes in Sachen Terminverwaltung aufzuzeigen. Ich möchte auch nicht sagen, dass das Gerät schlecht ist. Das kann ich mir nämlich als Apple-User mit 10 Jahre Erfahrung nicht vorstellen. Allerdings steht der Nutzen nicht im Verhältnis zu den damit verbundenen Kosten. Man braucht keinen 50 Euro Vertrag, um seine Termine verwalten zu können. Man nimmt hin, dass man als Verbraucher schlicht über den Tisch gezogen wird, und das nur, weil ein zugegebenermaßen gutes Marketing dahintersteckt. Und bei dem iPhone und vielen anderen Produkten geht es ja schon lange nicht mehr darum, gute Werkzeuge zu bekommen. Produkte werden personalisiert, bekommen menschliche Eigenschaften zugesprochen und man baut eine emotionale Bindung zu Gegenständen auf – so massiv wie noch nie. Diese Emotionen könnten wir anderswo besser gebrauchen. Das wäre auch weitaus menschlicher.
Karsten
Als ob man 50€ im Monat bezahlen muss, um das Ding angucken zu dürfen. Da ist ne Faltrate fürs Internet und T-Mobile-Hotspots drinne. Vll bekommt man sowas irgendwo günstiger, aber sicherlich nicht VIEL günstiger. Und ein iPhone ohne Flatrate macht halt keinen Sinn. Dass ist wie eine Modelleisenbahn ohne Gleise.
Zwar ist die Providerbindung auch der Grund warum ich KEIN iPhone besitze, aber das heißt nicht, dass ich es nicht verstehen kann.
Ich habe noch nie soviel Müll lesen müssen, als zum Thema iPhone.
Benjamin Hickethier
Ohne in diese Diskussion einsteigen zu wollen, das steht mir gar nicht zu, bin zwar auch wie ein Vorredner ›froh, mich vor vielen Jahren mal für Apple entschieden zu haben‹, aber was das iPhone betrifft, vorerst skeptisch – bisher ohne mir wirklich ein Urteil bilden zu können.
Doch lieber Thomas Junold, du sagst: »ich bin fest davon überzeugt, dass das iPhone meine effizienz auf dem gebiet der termin- und kontaktverwaltung wesentlich verbessern wird. da hat mich bis jetzt kein gadget so überzeugend angemacht, das ich es hätte haben wollen.«
Mag vielleicht total weltfremd für Dich klingen, aber ich würde Dir ernsthaft empfehlen, mal dieses gadget zur Terminverwaltung auszuprobieren: Ich benutze einen kleinen Taschenkalender, der sogar in die Hosentasche passt. Ich meine keine iCal-verwaltete Hardware, im Gegenteil, der Kalender ist eher soft, sogar anschmiegsam, aus Papier mit einem Kunststoffeinband. Dieses Wunder der Unscheinbarkeit erkennt sogar meine Handschrift! Stellt eine Woche übersichtlich dar, erinnert mich automatisch an Feiertage und andere vorher programmierte features. Obwohl ohne GPS, wie iPhone, gibt es sogar noch einen Anhang mit Autobahnübersicht, ›den schönsten Reiserouten‹, wichtigen Verkehrszeichen, Naturräumen in Deutschland, Portotabelle, einen Dauerkalender (1801-2064) und etliche weitere, eher überflüssige kleine Programme. Einziger Wermutstropfen: In der Übersicht ›Messen und Ausstellungen 2007‹ fehlt die Typo. Am allerbesten ist aber: es ist ab-so-lut absturz- und virensicher, und kommt ohne Provider, Flatrate und Akku aus.
Letzteres sind auch die unschlagbaren Vorteile eines papiernen gadgets zur Kontaktverwaltung, Adressbuch genannt. Das Problem der verlustig gegangenen Telefonnummern und Adressen bei Nichtfunktion des iPhones stellt sich einfach nicht.
Probier’s mal aus! (man kann übrigens auch Notizen machen ohne einen Laptop dabeizuhaben)
Thomas junold
ich bin mehr und mehr Freund des papierlosen bueros. Das mag ja sehr charming sein so ein filofax, aber so richtig flexibel scheint es mir eher nicht. Das ist wie fahren mit Karte in ein dickes Staugebiet. Mit einem gps-system bist du bestimmt schneller.
erik spiekermann
Ich benutze einen kleinen Taschenkalender
Ich auch, aber nur für meinen privaten kram. Das iPhone hingegen listet auch die termine, die bei uns im büro für mehrere oder alle leute gelten und die wir mit iCal erfassen. Bisher hatte ich ein Treo, das ganz gut als telefon funktionierte, aber nur sehr ungenau mit meinem Mac zu synchronisieren war. Und für das Treo musste ich in Deutschland bei Vodafone mindestens 70 euro im monat bezahlen um telefonieren und daten laden zu können. Ich bin halt viel unterwegs. In den USA hatte ich eine zweite SIM karte bei AT&T, die ich einfach wechselte, sobald ich im lande war. Der service kostete auch 59 dollar monatlich. Das Treo von Palm hat vor 2 jahren mehr als 500 euro gekostet.
Nun musste ich in den USA und in Deutschland je ein iPhone kaufen, was natürlich doof ist und einmal 399 dollar und noch einmal 399 euro gekostet hat. Aber immerhin kann ich die inhalte in beiden telefonen immer synchronisieren. Ich kann emails lesen und senden und muss nicht auf jeder kurzreise ein Powerbook mitschleppen. Als fotografisches notizbuch ist das iPhone prima, weil ich die mittelmässigen fotos gleich in iPhoto importieren und dort bearbeiten kann. Webseiten lassen sich prima lesen und SMS sind einfacher und schneller als auf jedem anderen telefon zu lesen und zu schreiben. Und im tarif sind 200 davon monatlich enthalten. Online zugang ist unbegrenzt inbegriffen.
Unter dem strich zahle ich für das iPhone weniger gebühren als vorher, habe dafür aber weit mehr als ein telefon. Workflow mag hier ein grosses wort sein, aber für die art, wie das kleine gerät meinen alltag unterstützt, ist es angemessen.
Die leute, die ausrechnen, dass ein iPhone vertrag 1200 euro in 2 jahren kostet und das als vorwurf hinstellen, sollten sich mal meine bisherigen mobiltelefonrechnungen ansehen. Wem das beruflich zu viel ist, der kann ja zuhause bleiben und postkarten schreiben. Ich möchte wetten, dass die meisten meckerer nie ein iPhone in der hand hatten und sich nicht die mühe gemacht haben, die wahren kosten anderer anbieter damit zu vergleichen. Es geht hier nicht um ein hobby – was im übrigen niemanden etwas anginge – sondern um ein arbeitsgerät.
Samo
Herr Spiekermann: Ich glaube die ganze Diskussion ist eigentlich weggeworfene Zeit. Ich hatte das iPhone in der Hand und ich will jetzt auch eins. Ich kenne keine einzige Person, die eins in der Hand hatte und später noch darüber gemeckert hat. Höchstens Leute, die darüber gemeckert haben, dass sie so ein Telefon nicht so dringend brauchen, dass sie es sich deswegen zulegen wollen (in Österreicht bedeutet dass ja ein ensperrtes Teil, was mit mehr Kosten & Risiko verbunden ist).
Die Leute, die sich übers iPhone aufregen sind, meiner Erfahrung nach, in folgende Gruppen aufzuteilen a) „gegen alles, gegen jeden, ich bin absolut dagegen“, b) „Der Hype ist zu viel!“, c) Menschen, die versuchen sich aus dem eigentlichen Interesse am iPhone „rauszuargumentieren“, weil es ihnen zu teuer ist, e) aus-Prinzip-Apple-Hasser die schon Apple’s Computer-Aufschwung und deren iPod-Dominanz nicht aushalten und die am liebsten alle iPhones selbst verbrennen würden und e) solche, die es nur vom Papier kennen und die technischen Daten mit anderen Geräten vergleichen und sich daraus ihre „Experten“-Meinung bilden.
Ich weiß nur, dass ich die Funktionen, die das iPhone hat, im Moment am Handy nicht verwende. Ich weiß auch, dass ich sie am iPhone verwenden würde, weil es einfacher/angenehmer geht. Ich brauche nicht sofort eins, aber früher oder später will ich eins. Bin ich deswegen ein Apple-Sekten-Trottel? Nö, es gibt nur leider kein anderes Unternehmen, welches auch daran denkt, was die PC/mp3 Player/Handy Kunden wirklich wollen.
PS: Alle Blog-Meckerer; das iPhone is nun mal ein dominantes Thema im Moment. Wenn jemand nur Schriften erwartet, kann er ja auf die fontshop.de Frontseite warten gehen.
thomas
um noch einmal auf das thema schriften zurückzukommen. ich wundere mich doch ein wenig, dass die lucida als »apple-webhausschrift« nicht im iPhone enthalten ist. das finde ich ein wenig schade, weil es ja zum beispiel auch heisst, dass die apple-seite seite in der arial angezeigt wird.
die gründe dafür können eigentlich nicht im technischen bereich liegen.
Samo
@thomas: Stimmt, da wird es sich vielleicht um ein Lizenzproblem handeln.
thomas
eine liste der verwendeten schriften im iPhone:
http://daringfireball.net/misc/2007/07/iphone-osx-fonts
Jürgen
Das ist eine sehr interessante Gruppe. Sei es aus Geiz oder als eine Art Sport: Sie verweigern sich den Reizen eines technischen Geräts. Sie gönnen es sich nicht, nur weil es Freude macht, damit zu arbeiten. In der Praxis sieht es dann so aus (ich habe es erlebt):
– ein iPod Classic wird erst akzeptiert, wenn man ihn als externe FireWire-Festplatte verwenden kann.
– der iPod Touch, wenn man ihn an einen Beamer anschließen kann, für Präsentationen und den bequemen Transport dieser Daten.
erik spiekermann
Auch Apple hat nicht immer guten geschmack: Lucida wäre wirklich besser gewesen und mehr markenspezifisch. Und für die notizen Marker Felt zu nehmen kann wohl nur mit typografischem populismus erklärt werden. Allerdings sieht so eine „lockere�? schrift auf dem iPhone zumindest scharf aus, weil der bildschirm so gut ist. Aber ich würde meine notizen lieber nicht in so einer pseudo-handschrift sehen.
Schon 1992, als ich die bitmaps für den Newton machte, wurde ich aufgefordert, für den notizzettel darin eine handschrift-ähnliche kursive zu machen, die stark gepixelt war und entsprechend schlecht lesbar. Ich hab’s nicht gemacht, aber dann eben jemand anders. Meine auftraggeber in der Newton-gruppe bei Apple damals waren unglaublich arrogant, hatten aber von typografie oder schrift keine ahnung. Wer heute solche entscheidungen trifft, weiss ich nicht. Ich kenne zwar viele kollegen im studio bei Apple (etliche ehemalige mitarbeiter von mir dabei), aber darunter ist niemand, der besonders an schrift interessiert ist. Ich fürchte, das macht Steve Jobs wieder alleine, wie schon damals 1984 die entscheidung für die 13 fonts im ersten LaserWriter.
Was aus dem Newton geworden ist, wissen wir ja…
thomas
autsch. armer steve. ist halt auch nur ein mensch und kein iGod *hihi*