Das iPhone-Geständnis von Bernd Kreutz

Man könnte es auch als Teil 2 seiner Abrechnung mit unqua­li­fi­ziertem Markengefasel bezeichnen: »… nach ein paar Tagen aufge­regten Entdeckens, Benutzens und stolzen Herumzeigens zweifle ich vor allem am Verstand all jener deut­schen Journalisten, die uns, ohne das Produkt selbst je in Händen gehalten und getestet zu haben und ohne die begeis­ternden Berichte der ameri­ka­ni­schen Kollegen zu kennen, mona­te­lang weis­ma­chen wollten, andere Handy-Hersteller hätten längst Produkte mit ähnli­chen Features auf dem Markt, teil­weise mit mehr Leistung, in jedem Fall aber billiger. Arme Irre, kann ich da nur sagen. Aber das ist halt Deutschland.« Mehr davon auf Bernd Kreutz’s Reklamehimmel.

Was ich jedoch am meisten an seinem Mitternachtseinkauf bewun­dere ist seine Kraft, die unge­öff­nete Packung auf dem Beifahrersitz nach Hause zu fahren und sich dann auch noch schlafen zu legen. Ich habe mal vor 5 Jahren ein iBook (!) auf der Nachhausefahrt komplett ausge­packt, Ampel für Ampel das Styropor abgepellt, …


47 Kommentare

  1. thomas

    für dich kommt vermut­lich keins in frage, wegen des vertrags­part­ners oder?

  2. Mirlith

    Nein! Nein – das hast du nicht wirk­lich getan oder? Von so einer schreck­li­chen Entweihung der Auspackzeremonie habe ich ja noch nie gehört! *schaut panisch umher* … was … was hast du dir nur dabei gedacht? 

    Da … da legt man feine Musik auf, zündet Kerzen an, stellt das voll­endet gestal­tete Paket vor sich auf den Boden, setzt sich im Lotussitz davor… und beim Auspacken genießt man jeden Handgriff und ist voll­ends verzückt von jeder Facette die bei der Zeremonie zum Vorschein kommt!

  3. Jürgen

    Ich bin vertrag­lich noch 10 Monate an O2 gebunden, nachdem ich T-Mobile im letzten Jahr den Laufpass gegeben habe.
    Heute packe ich meine tech­ni­schen Geräte im Kreis der Familie aus … Nee, das ist ein WItz. Ich glaube, meine Ungeduld etwas besser im Griff zu haben, kann aber bei Apple-Produkten für nix garantieren.

  4. Magnus

    Euer Apple-Glaube scheint wirk­lich uner­schüt­ter­lich. Für mich weit­ge­hend unverständlich.

  5. Jürgen

    Glaube ist für die Ungläubigen immer unver­ständ­lich. Deshalb sollen sie ja auch keine Glauben-Beratung prak­ti­zieren bzw. über Glaubensdinge schreiben.

  6. Willy

    Es gab mal ein Lied einer deut­schen (damals noch) Punkband aus Düsseldorf: »Ich würde niemals zum FC Bayern gehen«. Auf die heutige Zeit umge­münzt steht das immer noch – aber man könnte auch »niemals zu T-Mobile« singen … iPhone hin oder her. Aber geschickt gelegte Köder funk­tio­nieren dann wohl doch, und Apple-Jünger fühlen sich dann sinn­gemäß wie Fische im Wasser. Ich jeden­falls warte auf die »viel besseren und güns­ti­geren Geräte« – aber vor allem auf ein faireren Tarif eines anderen Anbieters.

  7. jamie oliver

    Ich selber bin ja kein Gläubiger apple Fan. Immer wieder muss ich mich kritisch äussern über apples Produkte: gerade das neue os x finde ich äusserst schlecht gelungen!

    Ein iPhone hab ich leider noch keins in der Hand gehabt. (in der Schweiz leider noch nicht erhält­lich) Aber ich ich habe beim Apple Händler den iPod touch auspro­biert. Ich fuhr durch die Menus und hab mich sofort verliebt, im Hintergrund hörte ich ein paar Jugendliche lästern: Heheh, der touch ist doch viel zu teuer. Aber ich hielt ihn einfach in der Hand und wollte ihn nicht mehr zurück­legen. Der touch ist einfach wahn­sinn. Egal wie teuer. Auf das iPhone freue ich mich da noch mehr.

  8. Thorsten Schmidt

    Obwohl alle Dachdecker Ihren neuen Hammer im Lotusitz auspa­cken und genießen oder doch während der Fahrt vor Ungeduld die Verpackung aufreißen? Werkzeug bleibt Werkzeug. Zugegebnermaßen Glaube auch Glaube. Jedem das seine.

  9. Magnus

    @ Jürgen: Ach verstehe, die Apple-Fan-Artikel richten sich nur an Gläubige. Dann müsste man sie nur noch aus dem RSS raus­fil­tern können ;)

  10. Jürgen

    »Werkzeug bleibt Werkzeug.« Was soll ich mit diesem Satz anfangen? Mir fällt wieder eine Geschichte ein. Als ich vor 20 Jahren mit meinem alten Freund Wolfgang Rausch mal den Auspuff meines klapp­rigen Ford Taunus gewech­selt hatte, und der sich über mein Schrott-Werkzeug aufregte – Wolfgang arbei­tete bei der Hoechst AG in der Metallwerkstatt –, schenkte er mir zwei Tage später einen Schraubenschlüssel von Gedore. Gedore ist wahr­schein­lich der beste Werkzeugfabrikant auf diesem Planeten. Du kannst das jetzt glauben oder nicht: Ich habe diesen Schlüssel, wie Bernd Kreutz sein iPhone, drei Tage mit mir herum­ge­tragen, jedem gezeigt, der Schlüssel kam von den 37 ° Körpertemperatur nicht mehr runter. Gutes Werkzeug ist gutes Werkzeug und macht einfach richtig Freude – alleine durch die Tatsache, das es mit Liebe und hoher Qualität gefer­tigt wurde.

  11. Thorsten Schmidt

    Jürgen, ich wollte sicher­lich nicht die Qualität und die Liebe in Frage stellen mit der Apple seine Produkte fertigt. Auch ich habe Spaß an Dingen, die andere Wohl komisch finden würden. Ein neues Skateboard kann ich tage­lang betrachten und bin von der Faszination des kana­di­schen, sieben­fach-verleimten Bergahorns hinge­rissen! Was für mich zählt ist das Schaffen, die Idee, das Handwerk an sich … Das geht jetzt schon viel zu weit, da wollte ich nicht hin. Für mich ist Apple „nur“ ein Werkzeug, aber ein sehr sehr gutes. Das ist eine subjek­tive Meinung. Ist das so schlimm oder schwer zu verstehen?

  12. Jürgen

    Ich denke wie Du, Thorsten ;-)

  13. dk

    der Schlüssel kam von den 37° Körpertemperatur nicht mehr runter

    Wundervoll! Habe mich sehr amüsiert.

  14. microboy

    Ich hab meinen letzen Mac erst nach drei Tagen ausge­packt. Vorher war einfach nicht die nötige Zeit. Wie ich das geschafft habe weiss ich nicht mehr …

  15. HansHubertHirse

    Erst ein netter Blog, dann verstärkt Fontshop-Werbung (verständ­lich, aber nervig) und nun Apple-Weihrauch von diesem unsäg­li­chen Bernd Kreutz, von dem ich, sicher­lich aus gutem Grund, noch nie etwas gehört habe.

    Dieser Blog ist unge­fähr so tot wie die Karriere von Andreas Türck

  16. Heinrich

    die grossen marken sind doch die neuen reli­gionen und jeder darf glauben woran er will. ich brauche kein iphone bin aber sonst glück­lich, dass ich mich vor jahrem bei dem ersten rechner für apple entschieden habe.
    adidas und nike bauen doch sogar eigene kirchen.

  17. thomas

    Herr hirse. gehört nicht, der mann ist ja nicht dieter bohlen, aber sicher­lich gesehen. Mit ein wenig recherche kommen sie auch drauf.

    Von ihnen habe ich aber auch noch nix gehört. Ist das schlimm?

  18. kai

    immer dieses gejammer über den iphone-hype.
    kaufen oder es sein lassen. ich steh seit 15 jahren
    zu meinem einzigen fetisch, bei dem keine
    vernunft waltet. eigent­lich mache ich mir auf
    dieser welt auch nur über 5 dinge sorgen: kriege,
    hunger, gesund­heit und über die zeit nach steve.

  19. erik spiekermann

    …Apple-Weihrauch von diesem unsäg­li­chen Bernd Kreutz, von dem ich, sicher­lich aus gutem Grund, noch nie etwas gehört habe

    Wie kann man jemanden als unsäg­lich bezeichnen, von dem man noch nie etwas gehört hat? Sind nicht alleine die formu­lie­rungen in dem artikel über Bernd M Michael so köst­lich und vor allem zutref­fend, dass man mehr von herrn Kreutz lesen möchte? Man muss ja nicht immer gleich seiner meinung sein. Bin ich mit Kafka auch nicht, hab seine bücher aber trotzdem gerne gelesen.

  20. sukisouk

    naja
    ist dieses um-mitter­nacht-schlan­ge­stehen und dann zum-produkt-rennen von männern mitt­leren alters (sonst macht das kaum wer) nicht ein wenig, äh, traurig?

  21. thomas

    ich bin 33 und gehe mir morgen ein iPhone holen. ich bin a) nicht im mitt­leren alter, b) im voll­be­sitz meiner geis­tigen kräfte und c) ich stehe zu den produkten der firma apple.

    andere stehen für play­sta­tions, karten für tokio hotel konzerte, karten für das spiel dort­mund gegen bayern stunden/nächtelang an.

    und nicht zu guter letzt sollte jeder ein wenig kind in sich tragen und dieses auch hegen und pflegen und wer das nicht hat … tja, ist aus meiner sicht ein wenig, äh, traurig?

  22. erik spiekermann

    HansHubertHeise​.de

    HiHiHi!

  23. rice

    @jürgen: gehen sie immer so mit einen kritiker um? hinter­lässt in meinen augen eine frag­wür­dige diskussion-kultur…

  24. HCL

    @rice Lesen sie bitte die wiki­pedia dazu!

    eine sinn­volle Reaktion auf Herrn Hirse wäre auch folgendes gewesen:

    »PLONK«

  25. Der Sven

    Für meine Begriffe ist das völlig über­teu­erte Telefon nichts anderes, als ein Porsche Cayenne für die Hosentasche. Ein Gadget, das einen sofort in die Upper-Class der Eletronik-Kastenhyrachie wandern lässt. Die Einsicht, dass man so ein Teil eigent­lich nicht braucht, ist schon mal nicht schlecht. Allerdings bewahrt das Konsum-Geblendete Menschen nicht davor, 400 Euro für das Gerät an sich + monat­liche mind. 50 Euro an Gebühr dafür aufzu­bringen. Das 50 Euro im Monat auf unserem Planeten einen besseren Dienst erfüllen könnten, als Internet-Süchtigen Bits-und-Bytes-Junkies die Möglichkeit zu bieten, inner­halb von Sekunden heraus­zu­finden, wo das nächste Calamaris-Lokal ist, dürfte wohl auf der Hand liegen. Unser tech­no­lo­gi­scher Weitblick scheint uns aller­dings manchmal etwas die Sicht für die wirk­lich wich­tigen Dinge zu nehmen.

  26. thomas

    sven kennst du das desi­gner­dock«? die haben einen spruch, »only good staff makes good stuff«. ähnlich verhält es sich mit technik. 

    oder um den bogen zurück zu bernd kreutz zu schlagen. diese zitiert auf seite 16 (ich glaube, strom ist gelb): 

    »Der Architekt Ludwig
    Mies van der Rohe
    drückte dies so aus:
    „Gute Architektur
    beginnt mit der Art und
    Weise, wie man einen
    Bleistift spitzt.“

    ich bin fest davon über­zeugt, dass das iPhone meine effi­zienz auf dem gebiet der termin- und kontakt­ver­wal­tung wesent­lich verbes­sern wird. da hat mich bis jetzt kein gadget so über­zeu­gend ange­macht, das ich es hätte haben wollen.

    btw: ich gehe deinem kommentar nach, davon aus, dass du jeden monat 50 euro an eine orga­ni­sa­tion oder einen verein spen­dest. das ist in der tat sehr löblich. sollte das jedoch nicht so sein, dann ist dieser einwand gelinde gesagt »dumm«.

  27. thomas 2

    kinners, was man mit seinem geld anfängt, entscheidet jeder für sich. und das geht eigent­lich niemanden was an. … und bitte die moral-keulen im schrank lassen. – wo bleibt der spaß, die lust?

  28. Jürgen

    @rice: Wenn ich mir keine Kritik wünschte, würde ich dieses Blog nicht betreiben. Was mich nervt ist dieses selbst­zer­stö­re­ri­sche – typisch deut­sche – Neid-Genörgel. So lange er der Selbstzerstörung dient: kein Problem. Aber unsere Diskussionskultur lasse ich mir hier nicht von Trollen kaputtmachen.
    Nehmen wir mal heise​.de, das führende deut­sche Technik-Forum. Es führt prak­tisch eine Jackel-&-Hyde-Dasein. Auf der einen Seite die viel­leicht kompe­ten­teste Technikredaktion der Republik, auf der anderen klein­geis­tige Kommentar-Fruchtfliegen, die jeden Beitrag binnen Minuten pulve­ri­sieren. Das Ergebnis: Heise bietet den Laien in diesem Land Null tech­ni­sche Orientierung, Experten reiben sich dort wund.

  29. Karsten

    Es gibt Dinge, die Apple richtig macht. Richtiger als andere Firmen zumin­des­tens. Aber wie fange ich an, weil das Thema ist knif­felig, aber ich versuche es einmal.

    1. Technik ist so kompli­ziert geworden, dass sie sich dem Verständnis 99% der Menschen entzieht. Das Apple UMTS beim iPhone wegließ, hat nichts damit zu tun, dass die Jungs zu blöd sind, das einzu­bauen. Hier musste abge­wogen werden zwischen Stromverbrauch des Display, also der Batterielaufzeit, und einem Mobilfunkstandard, den es nur oft nur in Städten gibt und nicht als sonder­lich robust gilt. Wer mehr dazu lesen will, sollte sich diesen Artikel durch­lesen. Wer danach glaubt man könnte dem iPhone seine Existenzberechtigung abspre­chen, weil UMTS fehlt, kauft auch Computer nach Gigahertz und Digitalkameras nach Megapixeln – haupt­sache Mega oder Giga. Beides Konsumentengruppen die nicht viel schlauer sind, als Menschen die (bewusst) gar keine Ahnung von Technik haben (wollen).
    http://​www​.anand​tech​.com/​s​h​o​w​d​o​c​.​a​s​p​x​?​i​=​3​0​3​6​&​p=6

    2. Die Beurteilung was gute und was schlechte Software ist, traue ich noch weniger Menschen zu. Natürlich auch wieder, weil Software tech­nisch tierisch komplex ist, aber gene­rell weil die Menschen nicht in der Lage sind Software zu beur­teilen, wie sie z.B. in der Lage sind über ein gutes Buch zu spre­chen oder einen schönen Film. Und genau so muss man Software beur­teilen – nicht nach Feature-Listen.
    Ich meine nicht wie einen Liebesroman, aber z.B. wie ein gut geschrie­benes Sachbuch, den Lieblingsartikel der letzten Zeit, oder eine Fernseh-Dokumentation. Ich spinne? Naja, es ist halt schwierig zu erklären, aber ich versuch es weiter. Gute Software nimmt einen an die Hand, so dass etwas, das nach Arbeit aussieht, plötz­lich Spaß macht. Sie besitzt eine durch­dachte Struktur und fokus­siert sich auf das was der Nutzer will und erwei­tert dann wie von selbst seine Fähigkeiten. Leider setzt das auch ein gewisse Aufgeschlossenheit voraus, aber daran hapert ja oft. Was das jetzt konkret bedeutet, also wo welche Knöpfe sind, welche Icons genutzt werden, welche Funktionen wie zusam­men­ge­fasst werden, ist immer noch schwer zu vermit­teln, aber es leitet sich daraus ab.
    Tja und hier ist auch das ganze Dilemma, auf der einen Seite können die meisten Menschen (Radakteure einge­schlossen) Software nicht beur­teilen und ihre Wichtigkeit unter­strei­chen und zum anderen ist sie das, was für den Fernseher, das TV-Programm oder die DVD-Sammlung ist. Sie erle­digt den Job, sie ist es warum man sich über­haupt Hardware kauft. Aber Wehe ein neues Feature taucht auf oder etwas wird an der Benutzerführung geän­dert, dann bringen die meisten Menschen nur folgendes heraus:“Und wofür brauch ich das jetzt!?“ Dazu wird einem dann erklärt, dass man das selbe, doch vorher über dieses oder jenes Tool doch auch hinbe­kommen hat. Oft reicht es nur einen Menüpunkt zu verschieben um den Zorn der Nutzer auf sich zu ziehen. So sensibel ist der Nutzer plötz­lich, so wichtig ist Software auf einmal, aber leider ist er im Gegenzug nicht in der Lage Neuem etwas posi­tives für sich abzu­ge­winnen, vor allem wenn es „nur“ um Benutzerfreundlichkeit geht.
    Ein Beispiel wo ich häufig hören musste, was denn der Sinn dieser Software sei, war bei der Vorstellung der von Software Aperture und später Lightroom. Wozu braucht man diese Software, wenn Photoshop doch viel mehr kann und zum verwalten von Fotos es ja auch noch Tool XYZ gibt. Dabei bestä­tigen die meisten, die viel foto­gra­fieren und sich auf das neue Konzept einließen, dass es ihren Arbeitsablauf für sie persön­lich revolutionierte.

    Jetzt wieder­holt sich die Story mit dem iPhone. Die Menschen scheinen einfach nicht abwägen zu können zwischen Hardware, Software-Features und durch­dachtem Software-Design. Und bevor ich hier noch mehr rein­tippe, ende ich einfach mit Steve Jobs Lieblingszitat um den Bogen rund zu machen:

    „People who are really serious about soft­ware should make their own hardware.“
    Alan Kay

  30. rice

    @jürgen:heise hin oder her – HansHubertHirse’s kritik trifft den nagel auf dem kopf. anstatt über auspack-zere­mo­nien bzw. markt­ein­füh­rung eines mobil­te­le­fons (aus zweiter reihe ;) zu berichten›erwarte‹ ich von einem blog namens ›font­blog‹ eher einen post über verwen­dete schriften bei diesem genialen gerät. und vergleiche ich mein iphone mit meinen noch funk­tio­nie­rendem nokia 3210 scheint sich in den letzten jahren in diesem bereich einiges getan zu haben. 

    übri­gens; das »…selbst­zer­stö­re­ri­sche Neid-Genörgel…« ist nicht »typisch deutsch« sondern menschlich.

  31. Stefan

    @ rice: Einen Beitrag über die beim iPhone verwen­deten Schriften gab es schon.
    https://​www​.font​blog​.de/​d​a​s​-​i​p​h​o​n​e​-​gui

  32. Der Sven

    @ Thomas: Der Hype um das iPhone geht um einiges weiter, als die Vorzüge dieses Gerätes in Sachen Terminverwaltung aufzu­zeigen. Ich möchte auch nicht sagen, dass das Gerät schlecht ist. Das kann ich mir nämlich als Apple-User mit 10 Jahre Erfahrung nicht vorstellen. Allerdings steht der Nutzen nicht im Verhältnis zu den damit verbun­denen Kosten. Man braucht keinen 50 Euro Vertrag, um seine Termine verwalten zu können. Man nimmt hin, dass man als Verbraucher schlicht über den Tisch gezogen wird, und das nur, weil ein zuge­ge­be­ner­maßen gutes Marketing dahin­ter­steckt. Und bei dem iPhone und vielen anderen Produkten geht es ja schon lange nicht mehr darum, gute Werkzeuge zu bekommen. Produkte werden perso­na­li­siert, bekommen mensch­liche Eigenschaften zuge­spro­chen und man baut eine emotio­nale Bindung zu Gegenständen auf – so massiv wie noch nie. Diese Emotionen könnten wir anderswo besser gebrau­chen. Das wäre auch weitaus menschlicher.

  33. Karsten

    Als ob man 50€ im Monat bezahlen muss, um das Ding angu­cken zu dürfen. Da ist ne Faltrate fürs Internet und T-Mobile-Hotspots drinne. Vll bekommt man sowas irgendwo güns­tiger, aber sicher­lich nicht VIEL güns­tiger. Und ein iPhone ohne Flatrate macht halt keinen Sinn. Dass ist wie eine Modelleisenbahn ohne Gleise.
    Zwar ist die Providerbindung auch der Grund warum ich KEIN iPhone besitze, aber das heißt nicht, dass ich es nicht verstehen kann.

    Ich habe noch nie soviel Müll lesen müssen, als zum Thema iPhone.

  34. Benjamin Hickethier

    Ohne in diese Diskussion einsteigen zu wollen, das steht mir gar nicht zu, bin zwar auch wie ein Vorredner ›froh, mich vor vielen Jahren mal für Apple entschieden zu haben‹, aber was das iPhone betrifft, vorerst skep­tisch – bisher ohne mir wirk­lich ein Urteil bilden zu können.

    Doch lieber Thomas Junold, du sagst: »ich bin fest davon über­zeugt, dass das iPhone meine effi­zienz auf dem gebiet der termin- und kontakt­ver­wal­tung wesent­lich verbes­sern wird. da hat mich bis jetzt kein gadget so über­zeu­gend ange­macht, das ich es hätte haben wollen.«

    Mag viel­leicht total welt­fremd für Dich klingen, aber ich würde Dir ernst­haft empfehlen, mal dieses gadget zur Terminverwaltung auszu­pro­bieren: Ich benutze einen kleinen Taschenkalender, der sogar in die Hosentasche passt. Ich meine keine iCal-verwal­tete Hardware, im Gegenteil, der Kalender ist eher soft, sogar anschmiegsam, aus Papier mit einem Kunststoffeinband. Dieses Wunder der Unscheinbarkeit erkennt sogar meine Handschrift! Stellt eine Woche über­sicht­lich dar, erin­nert mich auto­ma­tisch an Feiertage und andere vorher program­mierte features. Obwohl ohne GPS, wie iPhone, gibt es sogar noch einen Anhang mit Autobahnübersicht, ›den schönsten Reiserouten‹, wich­tigen Verkehrszeichen, Naturräumen in Deutschland, Portotabelle, einen Dauerkalender (1801-2064) und etliche weitere, eher über­flüs­sige kleine Programme. Einziger Wermutstropfen: In der Übersicht ›Messen und Ausstellungen 2007‹ fehlt die Typo. Am aller­besten ist aber: es ist ab-so-lut absturz- und viren­si­cher, und kommt ohne Provider, Flatrate und Akku aus.
    Letzteres sind auch die unschlag­baren Vorteile eines papiernen gadgets zur Kontaktverwaltung, Adressbuch genannt. Das Problem der verlustig gegan­genen Telefonnummern und Adressen bei Nichtfunktion des iPhones stellt sich einfach nicht.
    Probier’s mal aus! (man kann übri­gens auch Notizen machen ohne einen Laptop dabeizuhaben)

  35. Thomas junold

    ich bin mehr und mehr Freund des papier­losen bueros. Das mag ja sehr char­ming sein so ein filofax, aber so richtig flexibel scheint es mir eher nicht. Das ist wie fahren mit Karte in ein dickes Staugebiet. Mit einem gps-system bist du bestimmt schneller.

  36. erik spiekermann

    Ich benutze einen kleinen Taschenkalender

    Ich auch, aber nur für meinen privaten kram. Das iPhone hingegen listet auch die termine, die bei uns im büro für mehrere oder alle leute gelten und die wir mit iCal erfassen. Bisher hatte ich ein Treo, das ganz gut als telefon funk­tio­nierte, aber nur sehr ungenau mit meinem Mac zu synchro­ni­sieren war. Und für das Treo musste ich in Deutschland bei Vodafone mindes­tens 70 euro im monat bezahlen um tele­fo­nieren und daten laden zu können. Ich bin halt viel unter­wegs. In den USA hatte ich eine zweite SIM karte bei AT&T, die ich einfach wech­selte, sobald ich im lande war. Der service kostete auch 59 dollar monat­lich. Das Treo von Palm hat vor 2 jahren mehr als 500 euro gekostet.

    Nun musste ich in den USA und in Deutschland je ein iPhone kaufen, was natür­lich doof ist und einmal 399 dollar und noch einmal 399 euro gekostet hat. Aber immerhin kann ich die inhalte in beiden tele­fonen immer synchro­ni­sieren. Ich kann emails lesen und senden und muss nicht auf jeder kurz­reise ein Powerbook mitschleppen. Als foto­gra­fi­sches notiz­buch ist das iPhone prima, weil ich die mittel­mäs­sigen fotos gleich in iPhoto impor­tieren und dort bear­beiten kann. Webseiten lassen sich prima lesen und SMS sind einfa­cher und schneller als auf jedem anderen telefon zu lesen und zu schreiben. Und im tarif sind 200 davon monat­lich enthalten. Online zugang ist unbe­grenzt inbegriffen.

    Unter dem strich zahle ich für das iPhone weniger gebühren als vorher, habe dafür aber weit mehr als ein telefon. Workflow mag hier ein grosses wort sein, aber für die art, wie das kleine gerät meinen alltag unter­stützt, ist es angemessen.

    Die leute, die ausrechnen, dass ein iPhone vertrag 1200 euro in 2 jahren kostet und das als vorwurf hinstellen, sollten sich mal meine bishe­rigen mobil­te­le­fon­rech­nungen ansehen. Wem das beruf­lich zu viel ist, der kann ja zuhause bleiben und post­karten schreiben. Ich möchte wetten, dass die meisten meckerer nie ein iPhone in der hand hatten und sich nicht die mühe gemacht haben, die wahren kosten anderer anbieter damit zu verglei­chen. Es geht hier nicht um ein hobby – was im übrigen niemanden etwas anginge – sondern um ein arbeitsgerät.

  37. Samo

    Herr Spiekermann: Ich glaube die ganze Diskussion ist eigent­lich wegge­wor­fene Zeit. Ich hatte das iPhone in der Hand und ich will jetzt auch eins. Ich kenne keine einzige Person, die eins in der Hand hatte und später noch darüber geme­ckert hat. Höchstens Leute, die darüber geme­ckert haben, dass sie so ein Telefon nicht so drin­gend brau­chen, dass sie es sich deswegen zulegen wollen (in Österreicht bedeutet dass ja ein ensperrtes Teil, was mit mehr Kosten & Risiko verbunden ist). 

    Die Leute, die sich übers iPhone aufregen sind, meiner Erfahrung nach, in folgende Gruppen aufzu­teilen a) „gegen alles, gegen jeden, ich bin absolut dagegen“, b) „Der Hype ist zu viel!“, c) Menschen, die versu­chen sich aus dem eigent­li­chen Interesse am iPhone „raus­zu­ar­gu­men­tieren“, weil es ihnen zu teuer ist, e) aus-Prinzip-Apple-Hasser die schon Apple’s Computer-Aufschwung und deren iPod-Dominanz nicht aushalten und die am liebsten alle iPhones selbst verbrennen würden und e) solche, die es nur vom Papier kennen und die tech­ni­schen Daten mit anderen Geräten verglei­chen und sich daraus ihre „Experten“-Meinung bilden. 

    Ich weiß nur, dass ich die Funktionen, die das iPhone hat, im Moment am Handy nicht verwende. Ich weiß auch, dass ich sie am iPhone verwenden würde, weil es einfacher/angenehmer geht. Ich brauche nicht sofort eins, aber früher oder später will ich eins. Bin ich deswegen ein Apple-Sekten-Trottel? Nö, es gibt nur leider kein anderes Unternehmen, welches auch daran denkt, was die PC/mp3 Player/Handy Kunden wirk­lich wollen. 

    PS: Alle Blog-Meckerer; das iPhone is nun mal ein domi­nantes Thema im Moment. Wenn jemand nur Schriften erwartet, kann er ja auf die font​shop​.de Frontseite warten gehen.

  38. thomas

    um noch einmal auf das thema schriften zurück­zu­kommen. ich wundere mich doch ein wenig, dass die lucida als »apple-webhaus­schrift« nicht im iPhone enthalten ist. das finde ich ein wenig schade, weil es ja zum beispiel auch heisst, dass die apple-seite seite in der arial ange­zeigt wird. 

    die gründe dafür können eigent­lich nicht im tech­ni­schen bereich liegen.

  39. Samo

    @thomas: Stimmt, da wird es sich viel­leicht um ein Lizenzproblem handeln.

  40. Jürgen

    Samo: c) Menschen, die versu­chen sich aus dem eigent­li­chen Interesse am iPhone “raus­zu­ar­gu­men­tieren�?, weil es ihnen zu teuer ist, 

    Das ist eine sehr inter­es­sante Gruppe. Sei es aus Geiz oder als eine Art Sport: Sie verwei­gern sich den Reizen eines tech­ni­schen Geräts. Sie gönnen es sich nicht, nur weil es Freude macht, damit zu arbeiten. In der Praxis sieht es dann so aus (ich habe es erlebt): 

    – ein iPod Classic wird erst akzep­tiert, wenn man ihn als externe FireWire-Festplatte verwenden kann.
    – der iPod Touch, wenn man ihn an einen Beamer anschließen kann, für Präsentationen und den bequemen Transport dieser Daten.

  41. erik spiekermann

    Auch Apple hat nicht immer guten geschmack: Lucida wäre wirk­lich besser gewesen und mehr marken­spe­zi­fisch. Und für die notizen Marker Felt zu nehmen kann wohl nur mit typo­gra­fi­schem popu­lismus erklärt werden. Allerdings sieht so eine „lockere�? schrift auf dem iPhone zumin­dest scharf aus, weil der bild­schirm so gut ist. Aber ich würde meine notizen lieber nicht in so einer pseudo-hand­schrift sehen.

    Schon 1992, als ich die bitmaps für den Newton machte, wurde ich aufge­for­dert, für den notiz­zettel darin eine hand­schrift-ähnliche kursive zu machen, die stark gepi­xelt war und entspre­chend schlecht lesbar. Ich hab’s nicht gemacht, aber dann eben jemand anders. Meine auftrag­geber in der Newton-gruppe bei Apple damals waren unglaub­lich arro­gant, hatten aber von typo­grafie oder schrift keine ahnung. Wer heute solche entschei­dungen trifft, weiss ich nicht. Ich kenne zwar viele kollegen im studio bei Apple (etliche ehema­lige mitar­beiter von mir dabei), aber darunter ist niemand, der beson­ders an schrift inter­es­siert ist. Ich fürchte, das macht Steve Jobs wieder alleine, wie schon damals 1984 die entschei­dung für die 13 fonts im ersten LaserWriter.

    Was aus dem Newton geworden ist, wissen wir ja…

  42. thomas

    autsch. armer steve. ist halt auch nur ein mensch und kein iGod *hihi*

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