Bitte setzen! – ein Handsatz-Schriftmusterbuch

Nach über zwei Jahren ist es soweit: Band I der »Fliegenprobe«, eines der letzten hand­ge­setzten Schriftmuster, ist soeben in einer limi­tierten Auflage von 150 Stück erschienen.

Unter dem Appell »Bitte setzen!« star­tete die Designschule München in Zusammenarbeit mit der Handsatzwerkstatt Fliegenkopf im Sommer 2008 ein gewagtes Unternehmen: Ein Musterbuch der rund 170 verschie­denen Schriften der Werkstatt sollte entstehen. Was mit Studiernden begann, wurde bald auf weitere Schriftliebhaber ausge­dehnt. Viele entschlossen sich spontan, bei diesem außer­ge­wöhn­li­chen Projekt dabei zu sein und erwei­terten den Kreis der Mitarbeiter weit über die Designschule hinaus; annä­hernd 100 Nachwuchssetzer hatten am Ende mitgewirkt.

In den 20 Jahren seit Gründung der Handsatzwerkstatt Fliegenkopf hatten sich viele Schriften ange­sam­melt, auch unbe­kannte und namen­lose. Die betreu­enden Lehrkräfte, Oliver Linke und Michael Wörgötter recher­chierten akri­bisch die fehlenden Informationen zu den Schriften. Für die Muster wurden Texte aus den Bereichen Dadaismus und Konkrete Poesie sowie alte und verges­sene Wörter verwendet. So präsen­tiert das Schriftmusterbuch nicht nur die Schriften der Werkstatt mit Informationen zu ihrer Herkunft, sondern ist ganz nebenbei auch noch zu einer vergnüg­li­chen Lektüre geworden, die Literatur und Wortschatz der Bleisatz-Ära dokumentiert.

Das komplette Werk mit allen Schriften der Werkstatt wird im Frühjahr 2011 erscheinen und setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:

  • Band I (122 Seiten, 35 x 25 cm) enthält die Bleischriften (89 Schriften).
  • Band II (ca. 100 Seiten, 35 x 25 cm) enthält die Plakatschriften (81 Schriften), wobei Schriften in Graden über 12 Cicero zusätz­lich auf 62 großen Schriftblättern (35 x 50 cm) abge­druckt wurden und in einer zusätz­li­chen Kassette erhält­lich sind.

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Ein Kommentar

  1. erik spiekermann

    Ich habe den ersten band schon eine weile. 250 euro sind eine menge geld für ein buch, aber wenn man die arbeit über­schlägt, die darin steckt, haben die kollegen und kolle­ginnen für einen stun­den­satz gear­beitet, der nur mit typo­ma­ni­scher beses­sen­heit zu erklären ist. Wer es sich leisten kann, sollte das buch unbe­dingt kaufen. Gesünder als rauchen, billiger als ein iPad.

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