BILD bedankt sich bei Judith Holofernes …
… für ihre »ehrliche und unentgeltliche Meinung«. Die Zeitung macht dies mit einer ganzseitigen Anzeige in der morgigen Ausgabe der taz, wie deren hauseigener Blog eben verrät. Damit haben die Werbeagentur Jung von Matt und BILD genau das erreicht, was die Band von Judith Holofernes, Wir sind Helden, eigentlich vermeiden wollte, nimmt man ihren offenen Brief vom Freitag ernst: Werbung für BILD, unter dem Motto »Bild Dir Deine Meinung!« Auf die versprochene Spende von 10.000 € müssen die Musiker genauso verzichten wie auf Schadenersatz wegen Urheberrechtsverletzung. Eine Klage gegen BILD wegen der ungenehmigten Nutzung ihres offenen Briefs für Werbezwecke wäre töricht, weil die Band selbst den Fall in die Öffentlichkeit gezerrt hat, auf Basis der komplett abgedruckten Anfrage der Werbeagentur Jung von Matt.
Wir waren ja schon stolz auf unsere Satire am Freitag (Nichtlesen Nº 14), aber die Realität legt wieder mal einen drauf. Die taz, ideologisch auf Seiten von Holofernes, leitet gegen Ende des Interviews eine Frage mit den Worten ein: »Nachdem wir dieses Interview geführt haben, hat Bild reagiert und schaltet in der Montagsausgabe eine ganzseitige Anzeige in der taz, …« Ähem, Moment mal: Die BILD hat sich zu der 12.500-€-Anzeige entschlossen, nachdem Holofernes der taz ein Interview gegeben hat? Wir hat denn die BILD von dem Interview erfahren? Von Holofernes etwa, oder von einem taz-Redakteur? Oder war es vielmehr umgekehrt: Die Redaktion bat die Sängerin um ein Interview, nachdem die benachbarte BILD das Anzeigenmotiv am Wochenende in den Briefkasten der taz geworfen hatte (… was ihr gutes Recht ist)? Holofernes’ Seitenhieb am Ende des Interviews dürfte die redaktionelle Flucht nach vorne bestätigen: »Interessant übrigens, dass sich die taz dafür zur Verfügung stellt.«
Fazit: Klarer Sieger dieser Posse sind BILD und Jung von Matt, die uns mit dem genialen Claim »Bild Dir Deine Meinung!« zum selber denken anregen.
76 Kommentare
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Bild-abschaffen
Elendiges Drecksblatt.
Felix
nö
Max
„Der Spiegel“ macht auch mit und holt die Bild aufs Cover!
War doch klar das das so laufen wird … Hat die Judith wohl gepennt.
Hubert
Das PDF hast’s ja auch typo-mäßig in sich.
-> Deppenapostroph
frank
Nö Jürgen. Ein Spiel dauert 90 Minuten, selbst auf pennälerniveau. Zu früh festgelegt.
Yanone
Bravo, Grabowski. Ihre Leute laufen sich langsam warm? Freu mich auf Freitag.
Grabowski
@ Yanone
Danke! Bis jetzt läuft alles exakt nach Plan :)
Joshua K.
Ich fand es ja vorher schon lustig, aber die Anzeige in der taz ist ja wohl die Krönung! Wunderbar — bis auf die typographischen Fehler, die im Text auf der WsH-Seite gar nicht vorkommen. Vielleicht stimmt die Schreibweise ja mit dem ursprünglichen Schreiben überein. Vielleicht ist es ein Seitenhieb. Wenn ich so drüber nachdenke, macht das die Sache noch köstlicher! :-D
mpk
Die Bildzeitung will mit einer Kritikerin für sich werben. Nehmen die sich selbst noch für voll? Da hackst scheinbar schon wieder.
Marc Marius Müller
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was der – entschuldigung – Blödsinn soll. Ich kaufe Frau Holofernes ihre aussagen aus dem taz-Interview nicht ab. Sie veröffentlicht ihren Brief an Jung v. Matt also wegen ihres „Seelenheils“? Es ist eine Form von „Herzenshygiene“? Ich glaube eher, es ist eine enorm kalkulierte Version des Selbstmarketings. „Sehr her, wir von den Helden sind Anti-Bild.“ Ein kläglicher Versuch sich zum einen wieder in Erinnerung zu rufen, und zum anderen markttechnisch zu platzieren. Sie gibt doch selber zu, vorher in Richtung Werbung studiert zu haben. Zwar sagt sie, sie habe abgebrochen, aber die Geschichte riecht dennoch nach dermaßen eiskalt kalkuliert, dass ich ihr die Version von ihrer Mission nicht glauben kann. So kriegt die Bild ihre Anzeige, und Wir sind Helden UNMENGEN an Publicity, weil wirklich jeder drüber berichtet. Ganz zufällig kommt dann demnächst bestimmt was neues von ihrer Band raus, oder sie geht auf Tour.
macplanet
Sieg für „Bild“? Auch Gottchen. Die taz nutzt halt die schmierige Selbstgefälligkeit einer überschätzten (und sich permanent selbst überschätzenden) Band, um die Portokasse aufzufüllen und die lang gepflegte Fehde mit Bild/Genosse Dieckmann am Köcheln zu halten. Daß JvM das erreichte, was sie ursprünglich wollen, ist doch Blödsinn, eine Anzeige in einer Nischenzeitung und ein paar Blog-Meldungen sind keine bundesweite Plakatkampagne. Und dennoch: Ne Win-Win-Win-Win-Situation. Oder Win-Win-Win-Lose, weil Judith Holofernes nun bestimmt sauer ist und ein paar Mal doll feste auf den Boden aufstampfen muß.
Fontgott
»… die uns mit dem genialen Claim ›Bild Dir Deine Meinung!‹ zum selber denken anregen.«
Das halte ich für eine gewagte Interpretation.
Jürgen Siebert
q.e.d.
deSIGNer
Einfach nur peinlich was sich die Werbeaffen und BILD da grade leisten.
Es zeigt sich deutlich wie zynisch, frei von Geist und geschmacklos BILD und JvM sind auf so eine miesen Niveau zu werben.
Marc
Naja, man sieht bei der geehrten Frau Holofernes, dass man das Abitur heutzutage wohl auch ohne Deutschkenntnisse bekommt. Furchtbar diese Rechtschreibung. Oder ist sie einfach auch schon angekommen in der Schicht derer, die verdorben durch Facebook, Twitter & Co. die korrekte Schreibweise verlernt haben und daher selbst die Bild-Zeitung ihre Lesefähigkeit überschreitet?
Sie hat Recht, wenn es ihre grundehrliche Meinung ist, was sie schreibt. Wenn ich mich aber über das fehlende Niveau einer Publikation lustig mache, sollte ich selber das mir gesetzte Niveau auch beherrschen.
Christian
BILD / JvM: Flucht nach vorne um zu retten was zu retten ist. Das Gesicht ist deutlich angekratzt, nachdem Holofernes ihre Krallen ausgefahren hat. Ich möchte nicht wissen was sich am Wochenende hinter den Kulissen zugetragen hat …
ph
Frau Holofernes hat meines Wissens schon 2007 Artikel gegen die BILD veröffentlicht.
Ich bin der Meinung das JvM das wusste und diese Reaktion der Frontfrau einkalkuliert hat – als Idealfall.
Auch für mich war es fast schon vorhersehbar, als ich hörte, dass es eine derartige Reakion von ihrer Seite gab, dass der offene Brief diese Meinung beeinhalten wird.
JvM hat erreicht was sie wollten – und die BILD ist zufrieden.
Sicher spricht es für sich, dass die BILD mit Kritikern wirbt und keine Rücksicht auf dieselben nimmt, aber de facto: eine geniale, hundsgemeine Werbekampagne.
leider.
Jürgen
Ich bin mir nicht so sicher ob eine Klage gegen die deutlich missbräuchliche Verwendung dieses Textes nicht doch Erfolg haben könnte. Der Text eines Offenen Briefes ist doch nicht automatisch zur Nutzung von Jedermann freigegeben? Aber der Streit wird wohl nie ausgefochten werden…
Grundsätzlich möchte ich Frau Holofernes verteidigen: Gegen das Schlachtross der Springerpresse öffentlich einzutreten ist nicht „nur“ schick – es ist nötig. gerade auch weil unser Politpersonal so einhellig mit dem Blatt paktiert. Das dieser Schuss evtl. nach hinten losging würde ich ihr nicht ankreiden wollen – gegen die Macht der Bild und die Dreistigkeit der Marketing-Experten haben schon ganz andere den Kürzeren gezogen.
Zum Schluss noch ein Zitat von Max Goldt:
„Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muß so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun“
thomas junold
nun, in diesem fall sitzen bild und jvm wohl am längeren hebel. ich muss sagen, eigentlich finde ich diesen schachzug schon wieder gut aus werbetaktischer sich und ich befürchte diese »niederlage« muss sich frau holofernes eingestehen, so recht sie dennoch in der sache hat. bild ist einfach inakzeptabel!
Jakob
Bild und JvM zeigen sich mal wieder von ihrer widerlichsten Seite.
Da wird mir schlecht.
olex
Wer sagt denn, dass das nicht zur Kampagne gehört? So eine Nummer ist doch viel krasser als ein Einzeiler auf einem Plakat. So können die Helden mitmachen ohne mitzumachen. Ich sehe hier nur Wins.
@15 in der Werbung gibt es keinen Zufall, das soll so sein wegen ‚Authentizität‘ (vielleicht hat’s auch der Praktikant bei JvM verbockt).
Hannah Montana
An diesem Beispiel wird doch deutlich das JvM keinen Stil hat sorry. Das ist ne total respektlose Aktion.
Ich bin für einen Bild-Boykott. Sowieso.
Ben Bommhardt
Find ich gut von Frau Holofernes, einen so kritischen Brief an die Werbeagentur zu schicken. Bisschen aggressiv ist die Gutste schon, aber da hat sich wohl schon ein bisschen aufgestaut.
Über Rechtschreibung zu mokieren finde ich unangebracht. Ich selber haette nicht die Lust, zu viel Arbeit in den Brief zu stecken. Solange die Message ‚rüberkommt… Und es waren einige schöne Messages im Brief enthalten.
Für mich wäre viel interessanter, ob JvM versucht die Kritik anzunehmen, oder arrogant drübersteht und sie nicht ernst nimmt. Falls letzteres der Fall ist, wünsche ich der Agentur einen schönen Untergang, denn wie heisst es so schön:
Hochmut kommt vor dem Fall
thomas junold
jvm können sich den zynismus leisten, genauso wie ein hund sich die eier lecken kann, einfach weil er es kann.
achso, meinen respekt als »kollegen« haben jvm mit dieser nummer aber eher nicht.
Yanone
Mit folgendem Zitat von Lukas Heinser, gefunden im Bildblog, ziehe ich mein persönliches Fazit:
thomas junold
guter punkt yanone! dass sie frau holofernes gewehrt hat ist mehr als richtig und aus ihrer sich auch mal nötig gewesen.
Huck
O tempora, o mores! Was für krasse Skandale sich herzulande gerade die Klinke in die Hand geben. Ist eigentlich schon Sommerloch?
Perdita
schade, jetzt wird es hier politisch.
Eigentlich müsste man ja meinen, das sei eine wünschenswerte Entwicklung, aber die zwei Artikel bezüglich der abgelehnten Bild Anfrage erscheinen mir so dermaßen pro Springer Presse und pro sinnentleerter Werberironie – das stößt mir richtig übel auf!
Schade Fontblog!
christoph
der brief von frau holofernes hat viel aufmerksamkeit bekommen, weil er gut ist und nötig war. das man nicht gegen bild schreiben kann, ohne dass zynische werbekasper versuchen, einen auf ihre ebene der diskussion herunterzuziehen, scheint unvermeidbar.
aber dementsprechend schlecht ist ja inzwischen auch das öffentliche ansehen von agenturen wie jvm.
anderer tom
„Lass dich niemals mit Proleten ein. Erst ziehen sie dich auf ihr Niveau herunter und dann schlagen sie dich nach ihren Regeln.“
Ganz tief rein
Wie gemein von den großen Verlags- und Agenturbonzen, die kleine Gutbürgerin öffentlich so zu vergewaltigen, nicht wahr? Ihr Brief war so erbaulich zu lesen. Über den Antwort-Brief von Jung von Matt an Frau Holofernes kann man auf ihre Kosten aber auch gut lachen – die Texter haben sich ordentlich ins Zeug gelegt und schön fies und tiefschlagend Kontra gegegeben.
Einen Verlierer gibt es bei dieser Schlacht nicht. Die Band greift ein gutes Stück für _ihre_ Zielgruppe passende Publicity ab. Gute Unterhaltung das Ganze, dafür sind sie doch beide da.
Stephan
Ich glaub es hackt.
Bedenklich finde ich das Fazit hier im Fontblog. Seit wann ist es ein Sieg, wenn ein Schmierblatt wie die BILD sich über Veröffentlichungsrecht hinwegsetzt oder eine Agentur wie JvM den Steigbügelhalter dazu macht? Warum wird der offenen Brief, gerichtet an JvM, in einer BILD-Anzeige verwurstet. Wo ist die Quellenangabe? Wo die Zustimung der Urheberin. Warum bedankt sich BILD so zynisch bei Judith Holofernes, wendet sich diese doch gar nicht an BILD. Alles Punkte die JvM in ein sehr negatives Licht rücken. PR und Etat um jeden Preis? Diese BILD-Kampagne ist Blendwerk für Idioten. Sie ist nicht mutig oder genial. Sie ist armselig und seitens BILD die Flucht nach vorn. Aber dennoch eine Flucht. Müssen Prominente nun damit rechnen in BILD-Anzeigen verwurstet zu werden? BILD – oft gescholten – hält hier bereitwillig auch noch die andere Wange hin, um als Märtyrer-Blättchen, dass nur sagt was es sagen will, rotzig und sackig wahrgenommen zu werden. Nur zementiert die Kampagne eigentlich bestehende Meinungen. Eine Aufwertung erfährt BILD keinesfalls.
Das selbst der Fontblog der Meinung ist, das eine Urheberrechtsklage gegen die unauthorisierte Veröffentlichung töricht wäre ist bedenklich. Recht muss Recht bleiben. Die Einsicht zu haben „Gegen BILD kann man nix machen“ ist doch erschreckend. Vom Fontblog hätte ich da mehr erwartet.
Brauchst du lieber Jürgen Siebert, wie im Fazit geschrieben, wirklich einen „genialen“ Claim der BILD um selbst zu denken. Ich hoffe doch mal nicht.
christoph
natürlich kann hinter der antwort von frau holofernes eigennütziges kalkül stecken, genau weiß sie das nur selber. aber die unterstellung, dass alle immer nur ans »abgreifen« denken, ist so steindumm wie man sich bildleser vorstellt.
julie
@31: Einen „Antwortbrief“ gab es nicht, das Ding was bei jetzt.de stand, stammte nicht wirklich von JvM.
Was ich an der Sache noch nicht verstehe:
– Fragt man potentielle Testimonials wirklich per Mail an, geht man da nicht über den Agenten (falls vorhanden) und nennt man direkt eine Summe?
– Wieviele potentielle Testimonials werden angefragt – wie groß muss die Masse sein, dass man bei jemandem wie Frau Holofernes landet, bei der eigentlich so gut wie klar sein muss, dass sie an einer Teilnahme kein Interesse hat? (Oder wurde sie bewusst deshalb angefragt, weil man sich eine öffentliche Reaktion ihrerseits gewünscht hat?)
– –
@29:
„aber dementsprechend schlecht ist ja inzwischen auch das öffentliche ansehen von agenturen wie jvm.“
Ist das so? Muss das JvM überhaupt interessieren, solange
– sie reichlich Awards abräumen
– genügend namhafte Kunden gewinnen können
– jeder Hansel gerne für wenig Geld und wenig Freizeit dort arbeiten möchte?
christoph
@ 34
nun ja, awards sind erst einmal etwas für das man kräftig bezahlt, also nicht ziel sondern höchstens mittel zum zweck. und es ist kein geheimnis, dass die werbekrise auch jvm trifft. außerdem ist qualifizierter nachwuchs heute auch nicht mehr so ohne weiteres bereit, tag und nacht für einen hungerlohn zu arbeiten. gottseidank.
Perdita
Bin mal gespannt, ob jvm auch die Eier hat, Frau Holofernes Brief direkt innerhalb der Bild-Zeitung abzudrucken?!
Das irgend ein taz-Leser aufgrund der „Genie-Streich-Brief-Anzeige“ denken wird: „Och ja, eine Bildzeitung könntest du dir eigentlich auch mal wieder kaufen!“, wage ich jedenfalls arg zu bezweifeln!
Wohingegen der Brief innerhalb der Bildzeitung eventuell schon den Einen oder Anderen ins Grübeln bringen könnte…
Gewonnen hat durch die Aktion meiner Auffassung nach lediglich Frau Holofernes, denn Sie hat die Verniedlichung und Verharmlosung der Bild innerhalb der letzten Jahre nachhaltig in Frage gestellt. Vielleicht hat sie sogar ihren Teil zum aktuellen Spiegeltitel mit Großauflage beigetragen. (Und von diesem wird die Bildzeitung im Übrigen ganz sicher nicht profitieren:-))
Clevere Kampagne, jvm! Einbildung ist auch ne Bildung!
Jürgen Siebert
Bitte nimm es wörtlich: »töricht«. Es ist weder legal, was Bild da macht, noch sollte es Schule machen. Aber Holofernes hat den ersten Schritt getan, indem sie den Brief von JvM unautorisiert veröffentlicht hat. Würde sie jetzt klagen, droht die Gegenklage und der Rohrkrepierer ginge in eine zweite, noch schmutzigere Runde.
julie
Braucht es für eine Klage in Sachen Urheberrecht nicht ohnehin immer auch die gewisse „Schaffenshöhe“?
R::bert
@ Stephan (# 32)
Da schließe ich mich gerne an. Schön heraus kristallisiert.
@ Jürgen (# 38)
Schade, dass das so nicht oben in der Einleitung steht.
Ayetho
Jede PR ist gute PR. Das haben ja schon BP mit ihrer PR-Aktion im Golf von Mexiko gezeigt. Schade, dass das damals nicht JvM eingefallen ist! Die ärgern sich bestimmt. So köstlich kontrovers war wohl noch keine andere Werbeaktion zuvor! War Monate über Monate im Gespräch! Ach wie schön ist diese Welt, die sich nur um Geld und Werbung und Geld dreht!
honk
Hab vor 2 Jahren ein Praktikum bei JvM gemacht (Kreation). Irgendwann kam mir im Laufe meines restlichen Studiums dann doch ein Licht auf, wie oberflächlich das ganze doch eigentlich ist. Die halten sich für so kreativ und sind bei dieser Aktion bestimmt auch noch stolz drauf. Die typische JvM-Denke kann ich mir ziemlich gut vorstellen, die zu dieser Anzeigenschaltung geführt haben.
PS: Ich habe früher genauso gedacht (dafür ist JvM ne gute „Schule“). Aber darauf bin ich heute nicht besonders stolz.
anderer tom
Ach hätte die BILD doch die 12.500 Euro besser für ein sinnvolles Projekt gespendet, anstatt so viel Geld für eine völlig hirnlose Anzeige aus dem Fenster zu werfen.
AZ
Bei den Fazit von Herrn Siebert wird mir einfach schlecht. Das Leben ist kein Wertbewerb des ADC bei den JvM mit ihren Unterschichten Kampagnen Preise abräumen. Und die Sieger Posse durch überlegnen Schlagfertigkeit in der Kommunikation eingenommen wird.
Haben Sie den Text von Judith Holofernes überhaupt gelesen? Ihr scheint es tatsächlich um etwas zu gehen. Während Sie das Thema nur unter sportlichen Geschichtspunkten aus den Augenwinkel eines Werbers betrachten. Vielleicht hätten Sie beim letzten Castor Transport, Vorort einwenig Werbung für den Fontblog betreiben sollen. Dann hätten sie bestimmt hinterher mit JvM Team ein Bierchen trinken können…
torsten
Schön finde ich das die Welt immer offener wird und erkennbarer. Das Internet leistet da einen wundervollen Beitrag. Es wird immer schwerer zu sagen: Das wußte ich nicht! Wenn so viele Menschen z. B. die Bild lesen dann hat sie ihre Berechtigung und zeigt uns auf wo wir stehen (Nur Abbild). Die Spielchen von JvM und ihre Art und Weise zu Werben ziehen nur Fliegen/Kunden an die auf diesen Gestank stehen. Der Beitrag von der Bild an die Gesellschaft: Lediglich die Leser da abzuholen wo sie gerade stehen statt sie zu erhöhen. Das Ergebnis: Null Wert für die Menschheit. Ist das nicht Werbung der Old-School? So etwas finde ich tragisch und schade um die vielen ungenutzten Möglichkeiten/Chancen. Ein Grundübel der meisten Presseerzeugnisse. Aber der Wind dreht sich gerade.
Jürgen Siebert
R::bert, ich möchte hier eine Debatte anstoßen und keinen Monolog führen. Darum formuliere ich meine Gedanken nicht bis in die letzte Verästelung aus, mit These und Gegenthese, sondern ich schreibe sie verkürzt und damit unpräzise nieder. Eine Debatte bereichert uns alle, weil jeder Kommentator das Geschehen aus einen anderen Blickwinkel bewertet. Es gibt nicht DIE EINE Wahrheit.
Tobi
@Joshua:
Die typografischen Fehler kommen auf der WsH-Site sehr wohl vor. Diese und die orthografischen Mängel sind m.E. aber nicht geeignet, auf mangelnde Intelligenz o.ä. zu schließen. Es verleiht dem Ganzen doch eher eine gewisse Authentizität.
torsten
Lieber Jürgen,
Sagen das nicht nur Menschen die nicht wirklich Wissen? In einer polaren Welt, in der wir nun mal Leben, müsste einem das zu denken geben.
robertmichael
ich finds schade das die TAZ die anzeige gedruckt hat.
die TAZ ist halt auch nur ’ne zeitung die wirtschaftlich denkt, da kann man der TAZ sicher keinen vorwurf zu machen. hätte man den brief ohne BILD anzeigenschaltung abgedruckt, hätte man sich aber mit sicherheit mehr freunde / leser gemacht und rückrat bewiesen.
Stella
Ich weiß, es ist nebensächlich, aber in Judith Holofernes‘ Text befindet sich kein Deppenapostroph. Wer das bemängelt, ist – Verzeihung – ein Depp. Wenn das Pronomen „es“ an ein Wort angehängt wird, ist die Anwendung eines Apostrophs korrekt.
Stephan
@Jürgen
Das sind in meinen Augen zwei verschiedene Paar Schuhe. Was hat die BILD mit einem unauthorisiert veröffentlichtem Brief von JvM zu schaffen? Das übersteigt meine Vorstellung. Landet jeder der einen Brief an JvM schreibt nächsten Tags in der BILD? Es stimmt ja nicht, das JvM den Brief von Frau Holofernes veröffentlicht haben. Die Agentur spielt das Spielchen der BILD nur fein mit. Da gefallen mir als Werber Argumente wie: JvM können das halt machen … juckt die eh nicht ect. überhaupt nicht.
@JvM: Man darf auch mal nein sagen.
Vom rechtlichen Standpunkt aus gesehen könnten das Recht am eigenen Wort oder das Urheberecht verletzt worden sein und JvM die Frau Holofernes und Holofernes die BILD beklagen. In beiden Fällen wäre vermutlich auch gegen das Allgemeine Persönlichkeitsrecht am geschriebenen Wort verstoßen worden. Die BILD selbst könnte sogar gegen das Briefgeheimnis verstoßen haben, da sie nicht Adressat des Briefes war und somit diesen nicht hätte lesen dürfen.
Wie dem auch sei. BILD und Frau Holofernes haben beide Fehler bei der Vervielfältigung gemacht. Dagegen nichts zu unternehemn ist Duldung von Unrecht. Das mag bequem sein und einer Schmutzkampagne vorbeugen. Doch stärkt es den Machenschaften von BILD auch den Rücken. Ich weiß nicht was schlimmer wäre.
louis
also ich verirre mich inzwischen nur noch recht selten auf den fontblog bei gefühlter 50% prozent aufteilung von ipad umsetzungen und springer/diekmann lobhuddelei. da überrascht es auch diesmal wenig das hier die bild als klarer sieger ausgemacht wurde. die bereichernde debatte soll jetzt hier gleich nochmal worüber geführt werden?
Jürgen Siebert
JvM schreibt im Auftrag von Bild einen Brief an Wir sind Helden (»Wir sind als Werbeagentur mit der aktuellen BILD-Kampagne betraut, …«). Holofernes antwortet nicht JvM direkt, sondern veröffentlicht das Anschreiben plus Antwort als offenen Brief auf dem eigenen Blog. Warum tun WsH das? Weil sie eine öffentliche Debatte zu dem Thema anzetteln wollen. Diese Debatte ist nun da, auch Fontblog und seine Kommentatoren mischen mit, und die Bild antwortet auf die ihr eigene Art: Sie veröffentlicht Holofernes’ kritischen Brief als Anzeige in dem Medium, das den meisten Wirbel verspricht. Erwartungsgemäß fetzen sich die taz-Community und Bild-Gegner bis aufs Blut … 247 Kommentare zum oben verlinkten Tazblog-Beitrag. Und weil ich es nicht besser formulieren kann als einer dieser Kommentatoren (»Jenseits von Böse«, Kommentar am 28. Februar um 00:46) zitiere ich: »Ihr lieben Wutschnauber: genau das hat Judith Holofernes euch versucht zu erklären. Wie gut, dass Bild mitspielt – die Anzeige beweist, wie richtig sie mit ihrer Einschätzung liegt. Schon allein deshalb ist es gut, dass die Anti-Anti-Werbung gedruckt wird. Lest mal, was drin steht.«
Noch mal mein Fazit, anders formuliert: Bild ist der Sieger bei dieser Geschichte … weil ihre Gegner sich lieber untereinander fetzen (taz-Abonnenten gegen taz) und freiwillig in die Fallen treten, die Bild und JvM aufstellen.
Maori
Sieger? Mit dieser Null-Idee? Lächerlich.
Renderer
@ anderer Tom
Versteh ich nicht. Da hat die BILD doch ein sinnvolles Projekt unterstützt. Also 12500 Euro an die TAZ gespendet und dabei die TAZ in die moralische Klemme gebracht.
Shawi
Als Sieger würde ich hier niemanden bezeichnen! Das schreiben von WsH zu publizieren und dann das BILD-Logo drunter zu setzen ist billig.
Eigentlich hätte das JvM Logo drunter gemusst, da die ja den Kontakt zu WsH gesucht haben und nicht die BILD direkt.
Das dann mal eine etwas umfangreiche Kritik zurückkommt, muss eine Agentur dieses Kalibers ertragen können.
Ich meine der Versuch, Holofernes offenen Brief kreativ unter publizistischen Gesichtspunkten zu parrieren ist JvM nicht gut gelungen.
Hier wollen JvM die BILD-Werbeanzeige mit WsH in unseren Köpfen erzeugen, jeder kennt diese Kampagne, viele kennen WsH und zack ist die Anzeige „individuell Braingelayoutet“ fertig. Es ist halt das Trojanische Pferd.. steht BILD drauf ist aber Matt drinn.
Im Prinzip zeigt diese Aktion, dass JvM der BILD als Kunden absolut hörig zu sein scheint, was ich nicht gerade als Stärke einer Agentur werte.
R::bert
@ robertmichael (# 49)
Wenn aber Verlage oder, noch zugespitzter formuliert, Journalisten mittlerweile käuflich sind, noch dazu von der Konkurrenz, und Ihre eigenen Moralvorstellungen für Bares über Bord werfen, so ist das schon mehr als bedenklich. In anderen Fällen würde man da schon von Korruption sprechen. Ist die Printlandschaft wirklich schon so im Keller, das sie sich solcher Mittel bedienen muss? Kann man da überhaupt noch von objektivem Journalismus ausgehen? Schade TAZ!
Perdita
Wenn geplant war, dass im Fokus der aktuellen Diskussion um die Bild-Zeitung debattiert wird, ob sie sein „gefährliches, politisches Instrument“ oder ein „bösartiges Wesen ist, das Deutschland nicht beschreibt, sondern macht“, dann mag sie „gewonnen“ haben… Allerdings frage ich mich, warum dann vorher soviel Geld in groß angelegte Verniedlichungs- und Verharmlosungskampagnen investiert wurde!
Die Frage die hier schon gestellt wurde bleibt allerdings bestehen:
Hat es BP denn dann auch genutzt, dass es monatelange Negativ-Schlagzeilen über diesen Konzern gab?
Kann man denn jetzt auch folgerichtig auf baldige, ungeschwärzte Neuauflagen vergriffener Günter Wallraff Druckerzeugnisse, zum Thema „Bild-Zeitung“, finanziert durch die Axel Springer AG, hoffen?
(Wenn ja, wird mir diese Art der „kultigen Antiwerbung“ tatsächlich immer sympathischer:-))
Hendrik
Fazit: BILD demonstriert, wie man eine inhalts- und stillose Wutschnauberei mit Humor und Leichtigkeit kontert und dabei auch noch mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt:
1. Judith Holofernes wirbt doch für BILD
2. BILD demonstriert Humor, Pluralismus und Offenheit, diese ach so “gepfefferte Kritik” von Holofernes abzudrucken, und das auch noch mit 12000€ Geldeinsatz.
3. Die ach so unabhängig denkenden Linken sind von heute auf morgen korrumpierbar.
Im übrigen braucht BILD keine Klagen zu fürchten, denn Holofernes‘ Brief war ja ausdrücklich ein „offener“, also selbstverständlich zitierbar.
Nicht nur steht BILD als feixender Sieger da, nein, es hat auch noch demonstriert, dass man mit Kritik umgehen kann, sie weder verschweigt, noch rüde kontert. Und das ganze vor Holofernes‘ Hauspublikum, in der taz…. oh je, medial eine Lachnummer auf Kosten von Madame Holofernes, die voll korrekte Studienabbrecherin ohne eigene Botschaft.
erik spiekermann
Zwar ist die Stellung des Apostrophen richtig, nicht aber seine Form. Anstatt das richtige Zeichen zu verwenden (sieht aus wie ein hochgestelltes Komma), steht dort der scharfe Akzent, der Akut (englisch: acute, französisch: aigu). Der ist oben rechts auf einer Mac-Tastatur einfach zu erreichen, aber nie richtig als Apostroph, in welcher Anwendung auch immer. Man kann also zwei Fehler machen: einen Apostroph setzen, wo keiner hingehört (zB beim sächsischen Genitiv) und diesen dann noch mit dem falschen Zeichen: meistens wird der gerade Strich genommen, der die Maßeinheit „foot“ bzw. „Zoll“ benennt.
Perdita
Fazit:
Judith Holofernes reaktiviert eine dringend notwendige und durch schönfärbende Verniedlichungskampagnen zu unrecht in Vergessenheit geratene Debatte über die Bildzeitung als „gefährliches, politisches Instrument“.
Die Bildzeitung weiß sich nicht anders dagegen zu wehren, als durch eine „kultige Gegenkampagne“ selber zur weiteren Verbreitung von Judith Holofernes starkem offenen Brief beizutragen. Win! Win!
Hoffentlich treibt die Bild ihre „kultige Gegenkampagne“ noch weiter, und veröffentlicht den Brief als Werbeanzeige im eigenen Boulevard-Blatt! (Man gibt sich ja neuerdings angeblich so „humorvoll“, „pluralistisch“ und „weltoffen“ und ist somit im Zugzwang:-))
Jeder zusätzliche Leser des Briefs kann aus meiner Sicht als Gewinn für Frau Holofernes Sache verbucht werden!
Anderer Jürgen
Ich aber jetzt auch:
Fazit:
1:1 – ein glasklares Unentschieden. Die ganze Aktion wird von den jeweiligen Rezipienten positiv aufgenommen:
Bildleser freuen sich über die Frechheit und den Witz der Aktion, vielleicht auch über die zur Schau gestellte Offenheit gegenüber der immer gleichen Kritik.
Bildkritiker hingegen sehen sich wieder einmal bestätigt, und freuen sich über die öffentliche Meinungsäußerung von Frau Holofernes.
Alle Akteure können ein positives Fazit ziehen: Die Bild und die Band sind in aller Munde, in ihrer jeweiligen Peergroup sogar durchaus positiv, JvM hat gezeigt das sie spontan „witzig“ sein und damit die Netzwelt für einen kurzen Moment vereinnamen können.
Wie Herr Siebert sagt, es gibt eben nicht nur EINE Wahrheit, hier gibt es mindestens drei, und jeder findet die eigene zurecht so richtig supi!
Ayetho
@erik spiekermann: die einheit zoll wird mit doppelstrichen symbolisiert, der gerade strich bezeichnet fuß.
Torsten
Ein Idee: ein Block.. alle Motive drauf und die Möglichkeit diese mit faulen Tomaten zu bewerfen :-)
Ich für meinen Teil habe mir die Gesichter auf den Plakaten gemerkt. Den diese gehören zu diesem schmutzigen Spiel dazu.
Stephan
Dann frag ich mal anders lieber Herr Siebert. Darf die BILD das denn?
Der Wirbel und das Hauen und Stechen von taz und BILD ist mir Wurscht. Für meinen Teil möchte ich verstehen, ob dieser respektlose Umgang, das unbedingte los treten öffentlicher Schlammschlachten zum Zeitgeist gehört und daher evtl. akzeptabel ist. Hat unterm Strich die BILD wirklich gewonnen oder nur den meisten Wirbel veranstaltet? Und ist das gut und gesund für alle Beteiligten und Unbeteiligten? Für mich ist das ein moralisches Dilemma.
Am Ende hat sich die BILD mit dem Abdrucken des Schreibens wohl auch selbst entlarvt.
Dein_Chef
„Bild“ als Agenturkunde… eine Peinlichkeit für sich.
Joshua K.
@Tobi:
Tatsächlich. Ich bin mir sicher, daß auf der zwischenzeitlichen Ersatzseite die Fehler teilweise nicht drin waren (z. B. Leerzeichen vor Bindestrichen).
@Erik Spiekermann:
Der (wohl mit der Schreibmaschine eingeführte) senkrechte Strich ist ein Ersatzzeichen, das genauso als Apostroph und Anführungszeichen wie als Minuten- und Fußzeichen benutzt werden kann. Das richtige Zeichen für Fuß/Minute ist nicht gerade, sondern schräg (Unicode U+2032).
nik
Nach eigener Aussage von JH. war der Brief eine recht spontane Reaktion (http://www.youtube.com/watch?v=PG6a-hC1fjU), was aus meinem Sichtwinkel glaubhaft ist und die ach so schlimmen Rechtschreibfaupax‘ (wie auch immer der Plural sein mag) erklären mag.
Das Fazit des Autors hier kann ich wie viele Kommentatoren nicht teilen; dass die Blöd-Zeitung sich nicht entblödet, immer das letzte Wort haben zu wollen, ist doch nun nichts neues. Dass sie dabei über die Verletzung der Rechte anderer geht, ist jahrzehntelange Realität. Da wird verdreht und verwurstet, wie es gerade passt, gerne auch erfunden und neu aufgewärmt – kann man ja täglich bei BildBlog analysiert nachlesen. Dass die Agentur ihr sicher fürstliches Honorar über die eigene Berufsethik (falls es sowas im etablierten Werbebusiness gibt) stellt und genau wusste, was von ihr erwartet wird – geschenkt. So what – was war jetzt die große Niederlage? Also bitte! Mal wieder die peinlichen Auftritte von Kerner und Co in den „echten“ Kampagnen gucken und den eigenen erhöhten Standpunkt erden bitte!
Jürgen Siebert
@Stephan Ich glaube, du verdrehst die Reihenfolge des Geschehens. Die Geschichte begann mit einem (diskreten und freundlich formulierten) Schreiben von JvM an WsH. WsH entschließt sich zu einer öffentlichen Antwort. Bild antwortet ebenfalls öffentlich, per Anzeige, in einem Medium, das von Bild-Gegnern gelesen wird.
Perdita
@ Jürgen
Um es genauer zu sagen: JvM schrieb eine diskrete, freundliche Anfrage im Namen eines Kunden, der für Frau Holofernes (und längst nicht nur für sie) ein „gefährliches, politisches Instrument“ darstellt! Die wütende Reaktion darauf erscheint mir schlüssig!
Die darauf folgende Bild-Anzeige wird (wie man anhand vieler Posts ersehen kann) offenbar lange nicht mehrheitlich als die kulitge „Siegeraktion“ gewertet wird, wie hier immer wieder behauptet wird…
Wie läßt sich überhaupt erfassen, wer in diesem Fall als „Sieger“ hervorgeht?
Hat die Bildzeitung jetzt Kunden aus dem taz-Lager dazugewonnen, bzw. abgeworben? Gibt es hierzu verlässliche Zahlen?
(Das würde mich allerdings sehr wundern!)
Matthias
Die Formulierung »die uns mit dem genialen Claim »Bild Dir Deine Meinung!« zum selber denken anregen« empfinde ich als widerlich und zynisch und Ausdruck eines gestaltungsmoralischen Realitätsverlustes.
Stephan
@Jürgen
is bestimmt richtig sein.
Nur hätte es nicht nach der öffentlichen Reaktion von Frau Holofernes enden müssen? Sollte eine Agentur welchen Rang und Namens auch immer, nicht Nein sagen, wenn so ein Kundenwunsch auf dem Tisch landet, der deutlich die Grenzen zur Rechtsverletzung „dehnt“?
Ich rede seit Jahren, wie wohl viel in der Branche, meinen Kunden ein, nichts zu veröffentlichen wozu sie nicht die Rechte hätten und dann macht eine namhafte Agentur im Namen der BILD genau das Gegenteil und wird in dem Scharmützel noch als Sieger gelobt? Is mir zu hoch. Rundet aber ein gewisses negatives Gesamtbild meiner Branche und der Medienwelt ab.
Martin
Wären Springer und JvM so souverän, wie ihnen das hier viele andichten, hätten sie die Anzeige in der BamS (oder WamS) veröffentlicht. Stattdessen kann sich die taz bei Springer dafür bedanken, das Gehalt einiger Redakteure zu bezahlen. Und Springer wird sicherlich nicht einen Cent mehr einnehmen.
erik spiekermann
Du hast recht, natürlich. Ich wollte „Minute“ schreiben, nicht „Zoll“. Wieder einmal zu schnell geklickt.
Und
Die Form der Zoll-, Minuten, Sekunden- und Fußzeichen hängt von der Schrift ab. Ich mache meine immer gerade oder mit einer leichten Schräge. Auf jeden Fall anders als der Apostroph, der einfach die Form des Komma hat, hochgestellt.
Joon Wolfsberg
Nur eine, eine einzige Frage:
„Müssen Musiker zwangsläufig intelligent sein, um authentisch zu sein?“
Und falls JA, was ist „intelligent“ bei einem Musiker?
(Blöd, sind ja doch 2 Fragen geworden)
Bro
Hi Leutz,
auch empfehlenswert ist folgende Doku mit Judith Holofernes, geführt von Katrin Bauerfeind.
http://www.veeds.org/2011/04/06/Katrin-Bauerfeind-im-Interview-mit-Judith-Holofernes-Teil-1/
Thomas Schlierbach
Einen schönen Beitrag zur ADC-Prämierung liefert auch das Titanic-Magazin in KW 48 unter der Rubrik „Briefe an die Leser“…
http://www.titanic-magazin.de/