Bessere Typografie in Präsentationen

Liebe Designer, natür­lich ist uns allen bewusst, dass schwer ’ranzu­kommen ist, an die Wirtschaftskapitäne, die ihre Powerpoint-Präsentationen unbe­dingt selbst zusam­men­frie­meln müssen. Doch die Gestaltung solcher Folien ist euer Revier, da gibt es nix zu rütteln.

Vielleicht versucht ihr sie mal mit wirt­schaft­li­chen Argumenten zu packen. In Management-Seminaren haben sie garan­tiert schon mal das Phänomen der kogni­tiven Dissonanz aufge­schnappt. Im Marketing (bei einer Präsentation) versteht man darunter den als unan­ge­nehm empfun­denen Gefühlszustand, dass ein Empfänger (Zuschauer) mehrere Kognitionen hat – Wahrnehmungen, Worte, Bilder, Meinungen, Einstellungen – die nicht mitein­ander vereinbar sind (Störgefühl). Anders ausge­drückt: Wenn der visuell nega­tive Auftritt der Folien eines Managers den (posi­tiven) Inhalten wider­spricht, schalten die Zuhörer ab, der Vortrag ist unglaub­würdig, verschwen­dete Zeit. Westerwelle!

Ein posi­tive Beispiel sind die Keynotes eines kali­for­ni­schen Top-Managers, die sich Hunderttausende Fans frei­willig im Internet ’rein­ziehen. Sein Unternehmen spart sich auf diese Art teure Einführungskampagnen und verkauft regel­mäßig die Erstproduktion selbst nutz­loser Elektronikartikel komplett ab.

Wenn diese Argumente nicht ziehen, oder euer Auftraggeber zu knickrig ist, einen Etat für die Gestaltung von PowerPoint-Templates frei zu geben, dann solltet ihr – viel­leicht mit einer groß­zü­gigen Geste (z. B. einem Strauß von Blume 2000) – den Link zum Beitrag  In 10 Schritten zu besserer Typografie in Präsentationen über­rei­chen. Die kosten­losen Tipps von @typefacts sind gerade auf Twitter der Hit des Tages. Hinter type​facts​.de steht Christoph Koeberlin (nicht im Bild) von FSI, den ihr aus dem gestern veröf­fent­lichten Video kennt.


10 Kommentare

  1. Immer noch die gleiche Vroni

    Netter Artikel.
    Nach der Durchgestaltung und Templatelieferung (wenn ein Etat dafür frei wird…) und toller Schrift (Microsoft Powerpoint nimmt nicht jeden Font an – Lizenzbeschränkung, muss man wissen, wenn man auf einem anderen Rechner präsen­tiert), muss man als Gestalter jedoch damit rechnen, dass sie die einzelne Folie wieder mit 9 Spiegelstrichen vollpropfen …

    Frustfestigkeit muss man schon aufweisen…

  2. ganzunten

    Microsoft selbst hat auch 5 allge­meine Regeln aufge­stellt, wie man gute Präsentationen erstellt:
    http://​vimeo​.com/​8​0​2​1​694

    Schon nicht schlecht, was man mit dem neuesten PowerPoint machen kann, wenn der Wille (= Etat) nur erst mal da ist.

  3. Oliver Adam

    Lustiger Artikel, vor allem Absatz 3 gefiel mir. Ansonsten darf dieses Buch der Bücher für gelun­gene Präsentationen keines­falls nicht fehlen: Presentation Zen.

  4. R::bert

    Danke Jürgen. Überzeugt!

  5. R::bert

    @ ganz­unten

    Auch schön! Bloß leider in Arial ; )

  6. G. M.

    Besserer Orthographie in dem Überschriften! ;)

  7. Jürgen

    @G. M.: Dachte das gleiche als ich diese Überschrift las.

    Muß mir das laute Lachen verkneifen.

  8. Wolfgang Födisch

    Und bei Gedankenstrichen kleine Abstände davor und danach.

  9. Sven

    der Vortrag ist unglaub­würdig, verschwen­dete Zeit. Westerwelle!

    Gemein- aber witzig!

  10. JürgenF

    Sehr hilf­reich und gut und über­fällig ist auch dieses hier:
    http://​www​.typo​gra​phy​for​la​wyers​.com/

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