Ausstellung und Buch: Berlins wilde Jahre

berlin_wonderland_frontAls 1989 die Mauer fällt, entde­cken Künstler, Punks, Hausbesetzer und Spinner das Niemandsland zwischen West- und Ostberlin. Es entstehen Clubs, Bars, Galerien, Aufstände, Ausstellungen … das Tacheles und der Schokoladen. All dies wurde zum Magnet für junge Leute aus aller Welt. Zwischen bröckelnden Altbaufassaden entwi­ckelten sich unge­zü­gelte Kreativität und ein neues Lebensgefühl. So fern diese wilden Jahre wirken, so sehr spürt man doch, wie sie Berlin zu dem gemacht haben, was es heute ist.

In mehr als 200 Fotografien lässt Berlin Wonderland diese einma­lige Zeit wieder aufleben. Mit einem Blick auf die heutige Mitte Berlins scheint es schier unglaub­lich, dass die Bilder vor gerade einmal 20 Jahren aufge­nommen wurden, so radikal hat sich die Stadt gewan­delt. Wo einst Ruinen standen und sich Schuttberge türmten, flanieren nun Scharen von Touristen durch die Straßen. 25 Jahre Mauerfall ist ein will­kom­mener Anlass, das Berliner Wunderland wieder ins Gedächtnis zu rufen. In Interviews und Zitaten kommen Protagonisten jener Zeit zu Wort und lassen die Subkultur der Berliner Mitte wieder lebendig werden.

Über die Autoren: Chris Keller lebt seit 1990 als Musiker und Fotograf in Berlin. Er ist Gründungsmitglied der Elektronauten und hat in diversen Projekten wie Tacheles, Eimer, Synlabor und Schokoladen mitge­wirkt. Anke Fesel lebt eben­falls seit 1990 in Berlin. Sie begann ihre Arbeit als Gestalterin bei der Stadtteilzeitung schein­schlag und betreibt heute das Grafikbüro capa. Gemeinsam grün­deten die beiden 2007 die Fotoagentur bobs­air­port und vertreten mehr als 80 Fotografen, von denen die meisten aus Berlin kommen.

Zum Erscheinen des Buchs eröffnet der Herausgeber gestalten eine Ausstellung (Design: Andreas Trogisch): am 16. Oktober 2014, von 18:00 – 21:00 Uhr im Gestalten Space, Sophie-Gips-Höfe, Sophienstraße 21, Berlin


4 Kommentare

  1. Curd

    Wenn ich mir die meisten Spinner so ansehe, fällt mir ein Neologismus dazu ein: Nonkonformist. Ich habe sie oft als beson­ders geniale Denker erleben müssen, die den Durchschnittsbürgern bei weitem über­leben gewesen sind.

    Man könnte auch behaupten: Die Masse spinnt, nur der Spinner nicht. Außer natür­lich er ist ein Spinnerich.

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