Arena Deutschland: Logo der Frauen-Fußball-WM 2011
In der Pause des gestrigen DFB-Pokalendspiels München—Dortmund wurde im Berliner Olympiastadion das Logo der Frauenfußball-WM 2011 mit Namen »Arena Deutschland« vorgestellt; das ZDF übertrug den Akt live, inklusive einer Videobotschaft des FIFA-Präsidenten Sepp Blatter.
Das bunte Signet zeigt ein Fußball-Stadion und »soll die einzigartige Stimmung in und auch außerhalb von vollbesetzten Fußball-Arenen widerspiegeln« schreibt die Fifa in ihrer Pressemitteilung. Es enthalte die nationale Identität des Ausrichterlandes Deutschland mit den schwarz-rot-goldenen Nationalfarben und mit dem Piktogramm der WM-Trophäe sei auch die FIFA als Veranstalter integriert.
Franz Beckenbauer konnte sich eine Seitenhieb auf das vieldiskutierte WM-2006-Smiley-Zeichen nicht verkneifen: »Ich finde das Logo wunderschön. Man sieht, dass man es mit einer Fußball-Veranstaltung zu tun hat. Unser Logo zur WM 2006 hätte auch auf eine Schwimm-Veranstaltung hinweisen können«, sagte er mit einem Schmunzeln.
Franz Beckenbauer, Steffi Jones (die Präsidentin des WM-Organisationskommitees) und die beiden Fußball- Nationaltrainer Silvia Neid und Joachim Low bei der gestrigen Vorstellung des WM-Logos 2011 (alle Abbildungen: FIFA)
Die ursprüngliche Idee der »Arena Deutschland«, die bereits im Rahmen der Bewerbung für die WM 2011 Bestandteil des Bewerber-Emblems war, wurde in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Agentur wvp entwickelt.
Wie bei allen sportlichen Großveranstaltungen soll das Logo auch bei der ersten FIFA Frauen-WM in Deutschland für den optischen Wiedererkennungswert des Turniers sorgen. Und dies zeitlich schon lange im Vorfeld der eigentlichen Veranstaltung. Die offiziellen Partner, nationalen Förderer und autorisierten Lizenznehmer dürfen es exklusiv für ihre diversen Marketing- und Merchandising-Aktivitäten einsetzen.
27 Kommentare
Kommentarfunktion ist deaktiviert.
<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
<a href="http://www…">Link</a> <img src="http://bildadresse.jpg">
Count von Count
Hach, irgendwie sind mir das zu viele Kurven, dazu noch zum Teil recht unharmonisch. Da ist für meinen Geschmack einfach zu viel Wuselei, wäre es in der Formensprache noch etwas klassischer, würde ich es fast amerikanisch nennen. Aber besser als das WM 2006-Logo ist es auf jeden Fall!
de_signer
fesch ;)
Genau dieses Logo ist symbolisch für den derzeitungen Fussball. Hier gehts schon lange nicht mehr um den Sport an sich, sondern um Werbeeinnahmen durch Sponsoren.
Gerd Wippich
Ich finde das Logo auch *wunderschön*. Man sieht auf den ersten Blick, dass es nichts mit guter Gestaltung zu tun hat…
Andreas Zwinkau
Es geht um Frauenfussball, da gibt’s einfach mehr Kurven … ;)
hef
Was das wieder kostet, alle die blöden rechteckigen Stadien an das tolle runde Logo anzupassen! ;-))
hef
Da Ding ist ja schon die 2. Generation! Allerliebst der Vorgänger aus der rechten oberen Ecke, den man sich mit einer ganzen Plakatserie runterladen kann: http://www.dfb.de/index.php?id=501637
Nur, warum um alles in der Welt sollte ich?
Zusatzfrage: Kann mir jemand erklären, was das Runde rechts oben in dem neuen DFB-Konglomerat bedeutet?
Jan
@hef:
ich denke, dass das runde ding rechts oben der abstrahierte frauenweltmeisterschaftspokal ist.
http://www.herthafreundin.de/uploads/pics/fatmire_pokal_300_01.jpg
Herr Kleber
Eine schöne Grafik. Meiner Meinung nach auch gut gestaltet mit der Dynamik und so, … aber soll DAS wirklich ein LOGO sein?
Der Begriff wird mir irgendwie zu oft vergewaltigt …
klaus
Das wird leider noch eine Weile so bleiben, die kurvige dunkelblaue Fläche, wo FIFA steht, und die blaue Kurve, die zum Pokal führt, sind für alle FIFA-Veranstaltungen Pflichtprogramm, seitdem Landor Hamburg die Schablonen entwickelt hat. Und wenn die Schablone schlecht ist, werden die Logos halt auch schlecht.
Christoph S.
Also ich kann rechts oben nur mit viel Mühe einen Weltmeisterschaftspokal erkennen. Von einem „Piktogramm“ kann also keine Rede sein.
jan
Haha. Ich kann mir bildhaft vorstellen, wie eine Gruppe „Designer“ dasaß mit einem Baukasten aus Logo-Bestandteilen und dann überlegt hat, wie man die denn schön in ein Rechteck stecken kann : )
Gerd Wippich
Das Runde muss ins Eckige…
tom
Eine pinkfarbener Ball mit weißen Häschen drauf hätte besser gepasst.
klaus
Ist halt der Pokal der Frauen, kennt man nicht :)
ukroell
Ich finde das Logo eine gelungene Weiterentwicklung des Bewerber-Logos und die Dynamik und Farbauswahl gefällt mir recht gut.
Meine erste Assoziation war allerdings auf einen der früheren SAT.1-Glücksrad-Vorspänne bezogen, da hat sich das Rad mehr oder weniger auch aus so dynamischen Linien zusammengesetzt. ;)
Also im Rahmen der Möglichkeiten ein recht nettes Logo.
Nur: Dieser vorgegebene Rahmen engt halt jede kreative Gestaltung extrem ein und wird so vermutlich ein mir ohne Einschränkung gefallendes FIFA-Logo auf lange Zeit verhindern.
Marcel
finde, es ist wirklich gut geworden!
werde auch wieder wie bei der herren wm auch, voll dabei sein.
robertmichael
es gab und gibt wirklich schlimmere logos. im großen und ganzen tut dieses logo ja keinem weh. bis auf diesen technofont – wo sie die immer ausgraben?
Gast
:((
@robertmichael, doch es tut verdammt weh – diese Art der öffentlichen Zumüllung. Viel zu komplex und unharmonisch, ganz zu schweigen von den Verläufen, Kurven, unkonsequenten Formenkontrasten und der besch*** Fonts, zumindest in dieser Kombi. Funktioniert doch überhaupt nicht als Logo!
Jürgen
Ich stimme robertmichael zu: Das Logo ist harmlos, »es tut keinem weh«. Bei einer Bewertung von – 10 bis + 10 wären wir dann so bei … Null. Nicht weh tun heißt wirkungslos sein. Und damit nutzlos. Wenn uns das zufrieden stellt, brauchen wir wirklich kein Design mehr. Ist es zu viel verlangt, für ein weltweit beachtetes Sport-Event ein Logo der Qualitätsgüte 8 bis 10 zu erwarten? Nur halb so gut wie das Logo dieses New Yorker Radiosenders. Wahrscheinlich nie von der Fifa …
Jürgen
Womit dann auch noch mal bewiesen sei: Verantwortlich für Schlechtes Design sind meist die Auftraggeber, ganz selten die Designer.
Sascha Broich
Schöne Briefmarke.
Count von Count
»Womit dann auch noch mal bewiesen sei: Verantwortlich für Schlechtes Design sind meist die Auftraggeber, ganz selten die Designer.« – Da muss ich Einspruch erheben. So einfach sollte man es sich nicht machen. Es gibt auf jeden Fall einen Haufen komplett talentfreier »Designer« dort draussen. Wirklich!
Jürgen
Um die geht es doch gar nicht. Ich erwarte von der Fifa, dass sie zu einem erfahrenen, professionellen Design- und Werbebüro geht … was sie auch tut. Nur werden dann derart enge Vorgaben gemacht, mit denen keine neuen, überrschenden und mitreißenden Ergebnisse erzielt werden können: das Logo muss die Bundesfarben enthalten, ein Fifa-Symbol, ein Fußball-Symbol, einen Claim widerspiegeln … das Ergebnis sehr ihr oben. Perfekt gelöst, aber stinklangweilig.
Markus
Endlich mal ein „Logo“, wo es weit schwerer fällt Kritik zu üben (wenn ich an die Grimassengesichter2006 denke …).
Dieses hier – obwohl naturgemäß überladen – gefällt mir auf Anhieb. Vor dem Hintergrund, dass den Designer gewiss viele Restriktionen von seiten der Auftraggeber auferlegt werden, eine wirklich solide Arbeit.
robertmichael
der jürgen, der versteht mich ;)
genauso habe ich es gemeint, jürgen kanns nur besser umschreiben. ich wünsche mir natürlich auch ein viel besseres logo, wobei ich mir vorstellen kann das diesen ganzen vorgaben nicht leicht ist. und da sind wir genau an dem punkt, den jürgen schon beschrieben hat. der auftraggeber ist schuld. etwas mehr mut wie bei dem london-olympia-logo wäre wünschenswert.
Hana
Das Logo wirkt auf mich zwar dynamisch und stimmig, aber es ist unscheinbar. Auch wenn einige das Logo der WM-2006 kritisieren, kann es doch nicht so verkehrt gewesen sein. Zumal sich viele an das Smiley-Logo erinnern und darüber auch noch heute diskutiert wird. Es hat für mich einen höheren Ah-Ha-Effekt. Die damit verbundene Botschaft, Inhalt, Symbole bleiben im Gedächtnis. Das Logo der Frauen-WM ist dagegen eher zurückhaltend, ohne Strahlung nach außen. In 2 Jahren wird sich bestimmt keiner mehr daran erinnern.
erik
Können wir uns vielleicht darauf einigen, dass dieses Ding kein Logo ist? Logo heißt bekanntlich Wort auf griechisch, und Logo verwenden wir als Kürzel, wenn wir ein Logogramm meinen, also ein gestaltetes Wort, eine Wortmarke. Dieses hier könnte ein Bildzeichen, eine Bildmarke sein. Ist es aber nicht, weil es eine Illustration ist, eine Abbildung, die in sich viele andere Abbildungen enthält, darunter auch Wortmarken und reduzierte Darstellungen von Gegenständen wie Fussballstadion und Pokal.
Die einzig treffende Bezeichnung wäre Mischmasch. Zweck einer Wort- oder Bildmarke ist die schnelle Vermittlung eines einfachen Inhaltes. Und wie jeder weiss, gibt es für komplexe Sachverhalte viele einfache, falsche Antworten. Wenn man also ein einfaches Zeichen haben will, muss man die Botschaft vereinfachen. Das nennt man dann Kommunikation. Ohne Kommunikation ist Design nichts wert, wie auch Design ohne Kommunikation wertlos ist, weil zweckfrei. Das kann man dann höchstens noch als Kunst entschuldigen. Was sicherlich im vorliegenden Fall nicht zutrifft. Also ist dieses Gebilde weder Kunst noch Design, sondern ein von einem großen Gremium abgesondertes Stück Kompromiss.