A-Pril, A-Pril, oder …
… wahrscheinlich merkt’s kein Schwein.
von Alex Branczyk
Nur Detaillover wie unsereins finden so was immer wieder spannend: Die Saubermänner von Pril genehmigten sich ein Redesign! Ich hab’s nur bemerkt, weil das neue Markenlogo auf der größeren Flasche zum selben Preis – also »günstiger« – angeboten wird.
Die Fettlösekraftmeier haben sich also die runden Füße abgespült und sie damit platt gemacht. Darüber hinaus hat das r jetzt die selbe Frisur wie das P und der i-Punkt ist über sich hinaus gewachsen …kurz: Der Pril-Schriftzug wurde verdaxt. Was an diesem Redesign tatsächlich interessant ist: Wie hat die Agentur das wohl begründet? Oder anders herum: Wäre das alte Logo das neue, fielen mir echt ein paar Argumente ein … aber so?
Vielleicht hat jemand eine Idee.
28 Kommentare
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Christian Thomas
Die meisten Re-Designs merkt man nicht. Soll man zum Teil auch nicht aktiv wahrnehmen. Unbewusst wird das Produkt dadurch aber wieder verstärkt wahrgenommen, während es ohne gelegentliche Anpassungen möglicherweise an Aufmerksamkeit verliert.
Auf kaum etwas reagieren wir stärker als auf „Veränderung“ – das dadurch signalisierte „Andere“ muss uns beschäftigen, denn „Anderes“ bedeutet immer ein Eindringen in das Gewohnte und ist daher potenziell „Bedrohung“.
Ein kleiner Aufmerksamkeitsschub wird daher gerne mal gewünscht, wenn die Umsätze hinter den Erwartungen zurückbleiben oder aus ähnlichen Gründen. Die Qualität der Veränderungen am Produkt sind dabei nebensächlich – Hauptsache, dass!
Interessant ist in diesem Zusammenhang lediglich, dass die Abstände zwischen den Veränderungen in den letzten Jahren rasant kürzer geworden sind. Gelernte stabile Marken wechseln Ihren Auftritt oft bis an die Grenze zur Beliebigkeit. Europaweit und weltweit offene Märkte haben da den Markenverantwortlichen offenkundig ordentlich zugesetzt.
Die angezeigte Veränderung bei „Pril“ scheint mir im beobachteten Rahmen des Üblichen. Frage: Wann hat die letzte Anpassung stattgefunden?
TM
Das neue ist besser.
Sieht besser aus und begründen kann man mit:
PRIL = wegmachen, putzen, cleanen
Wenn die Schrift das unterstreicht indem sie cleaner daherkommt, hat sie ihren Zweck erfüllt.
Jan
Im alten war jeder Buchstabe rechts unten abgerundet, im neuen nur das „l“. Es wirkt zusammen mit dem Daxbogen am P zusammenhängender. Fast wie ein Stück Seife.
Was anderes: Eine FETT-WEG FORMEL gefällt mir (nicht unbedingt typografisch) deutlich besser als der Anti-Fett Magnet. Mindfuck anyone?
HD Schellnack
Apple iPril.
ksklein
ich finde beide nicht besonders, aber das alte noch besser.
horstbert
Wieso APPLE???? APFEL tut es doch auch. Das Zeug kaufe ich nicht.
Sebastian Nagel
Christian Thomas: Deine absolut zum Thema passende Webseite darf ruhig etwas prominenter platziert werden.
Ich mach das mal: http://www.vorher-nachher.at
Georg
Vermute das die „Priler“ die Agentur gewechselt haben und damit die Rechte an dem Logo verloren haben.
Dann hat die neue Agentur einen Azubi an das „rehdesein“ gesetzt und das ist bei rausgekommen.
Christian
sogar die Filtertüten sind behutsam verändert worden. Was man alles so nicht mitbekommt, wenn man durch die Regale eines Supermarktes schlendert. Sehr schöne Seite. Ich bekomme eine Ahnung, welcher Markt sich da für Grafiker und Agenturen auftut.
Der Sven
Ich finde beide o.k, und wenns vorher funktioniert hat, wirds auch nachher funktionieren. Der Unterschied ist so gering, dass nur der was davon hat, der abkassieren konnte.
thomas | BFA
ich finde, es wirkt ein wenig freundlicher durch die grüntöne, die sich der falschenform anpassende etikettenform.
aber vielleicht hätte man zwei gleiche sorten abbilden müssen, alex ;-) zwischen dem kraft-gel und dem apfelbeduftetem liegen doch welten.
mööönsch alex. :-)
Thomas
Witzig fände ich an dieser Stelle die FF Cocon, ich glaube da hatte der Fontshop doch mal ein Bildbeispiel in einer älteren Ausgabe des Font-Heftchens (wie genau heißt das eigentlich?)
Jürgen
»fonts«
Liz
Noch ein Dax-Unternehmen mehr, wenigstens kein Cocon-Unternehmen. Ich finde es zwar cleaner, aber die meisten werden’s eh nicht sehen. Und Packaging bleibt katastrophal, zu viel Kram auf kleiner Fläche, mit den ganzen NEUEN Features und 2 sich an Überzeugunskraft überbietende Slogans… Leider wird in Deutschland Packaging von Projektmanagern gemacht und von Designern nur ausgeführt. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Roman
was mich aufregt: pril »APPLE«
ich denke pril »Apfel« klingt frischer und sexxier.
Sascha Broich
Auf meiner traumhaften italienischen Edelstahlspüle sieht die Flasche Pril einfach ätzend aus. Ich hasse es, Spülmittel im Schrank verstecken zu müssen und wünsche mir ein schön gestaltetes Spülmittel. Ich finde aber keins.
„Apple“ ist ein Witz für eine alte deutsche Marke.
robertmichael
verdaxt – harharhar! und somit auf den zug aufgesprungen. dax ist die meta der neuzeit.
ich denke das redesign des schriftzuges begründet sich mit der neuen flaschen-/etikettform. rund, weicher. aus dem anti-fett-magnet wurde eine formel gemacht damit es nicht mehr so technisch wirkt. passend dazu kommen die flaschen im citrusgrün mit apfelgeschmack daher. blau war anscheind zu sehr flächenreiniger. wems gefällt und wenn der umsatz dadurch steigt – why not? ich fand das alte trotzdem besser und auch lesbarer. prost!
Nina
Von wegen Prost: «Fett-weg Formel» (man beachte das Deppenleerzeichen) klingt schon ein wenig nach Diätmittel, oder nicht? Kids, don’t do that at home …
Hier in der Schweiz werden übrigens noch die alten Flaschen verkauft. Hab grad eine geholt, da ist noch nix Dax (die einem dafür auf dem Weg zum Supermarkt schon mindestens viermal begegnet).
hef
Ich hätt’s gerne als Pril Cherry und nach der Ferreroformel mit Piemontkirschengeschmack und in Mon-Chérie-Metallic! Auf der Rückseite bitte ablösbare Pril-Retroflowers für die Pimp-my-ugly-kitchen-action! Tschuldigung: -Aktion.
Simone Wolf
Was mir auffällt, ist, dass die Buchstaben-Kombination von P-r-i-l eine echte Gestaltungsherausforderung sein muss. P+r stehen aufgrund ihrer Formen total auseinander und r+i+l kleben aus dem gleichen Grund zusammen, vor allem im neuen Logo.
Zu ‚Apple‘ hatte ich dieselbe Assoziation wie HD – hätte nicht jeder gern einen Scheibe von Steve Jobs?
@Sascha: Spülmittelflaschen sind alle für ‚in den Schrank gemacht‘. Da ist es egal, ob die Pril, Fairy oder Svelto (wäre das italienische Mittel, passend zu Deiner Spüle, ist aber auch hässlich) heißen.
Paul
gebe Sascha (Nr. 16) Recht. Ich hasse Produkte die „kauf mich“ schreien, selbst nachdem ich sie schon gekauft habe.
r3lite
Redesigns von großen Marken sind immer so subtil, dass man sie bewusst kaum wahrnimmt und damit auch keine Veränderung in der liebgewonnen Marke. Erst wenn man sich die Veränderung des Designs über viele Jahr(zehnt)e ansieht, bemerkt man, wo die eigentlich hinwollen (falls es denn einen Masterplan gibt, manchmal ist es auch relativ planlos). Ergo: Das Ziel ist einfach Veränderung und Modernisierung, schleichende, aber.
Till Westermayer
Seifenblasenrund, vorher eckig.
ff55
Das alte wirkt souveräner. Das neue wirkt beim „l“ ein wenig wie ein „J“ durch die nunmehr markante (weil einzige) Abrundung unten rechts.
Ich bin kein Pedant bei englischen Wörtern. aber „Apple“ – muss das sein? Ist Apple nach Meinung der Werber apfeliger als Apfel?
Alexander Branczyk
@ http://www.vorher-nachher.at: sauber – gerne mehr davon!
@ thomas | BFA: Apple gabs nur noch in der neuen Flasche, zur Demo hab ich dann eben die blaue gekauft – wer will sie haben? – mieft fürschterlisch nach Anti-Fett(-)Magnet!
@Sascha Broich und HD: Auf meiner „Designerspüle“ sieht Pril dann folgendermaßen aus (im appeligen iPumpPod von Muji):
Christian Thomas
@ Sebastian Nagl: Danke!
@ Alexander Branczyk: 100te Produkte liegen bereit. Es wächst! Alles nur eine Frage der Zeit.
Marcus
Also die Idee, die Sachen in Muji Flaschen umzufüllen ist ja genial.
peter
verdaxt? was soll es bedeuten?