Fontblog Artikel im April 2016

Einreichungsfrist für Joseph-Binder-Award endet

»Alles ist drei­di­men­sional« ist das Motto der dies­jäh­rigen Ausschreibung zum Joseph-Binder-Award. »Was ist deine Dimension?« fragen die Veranstalter Designerinnen und Designer, sowie Design-Studierende aus aller Welt.

Bereits zum drei­zehnten Mal schreibt design­aus­tria den Joseph-Binder-Award mit Schwerpunkt Grafikdesign & Illustration aus. Zwischen 2014 und heute reali­sierte Arbeiten können bis spätes­tens 30. April beim JBA16 einge­reicht werden. 

Joseph-Binder-Award-2016»Alles ist drei­di­men­sional« – das Motto der dies­jäh­rigen Ausschreibung ist einem Zitat von Joseph Binder entlehnt, das das Wiener Büro 100und1 zur Gestaltung des visu­ellen Auftritts des JBA16 inspi­riert hat

Der Joseph-Binder-Award (JBA) ist der einzige inter­na­tional ausge­schrie­bene öster­rei­chi­sche Designwettbewerb im Bereich Grafikdesign & Illustration. In diesem Jahr wird er zum 13. Mal von design­aus­tria durch­ge­führt. Designer, Illustratoren und Studierende aus aller Welt sind einge­laden, ihre zwischen 2014 und heute reali­sierten Arbeiten einzu­rei­chen. Die Einreichungen werden von einer inter­na­tio­nalen Jury in fünf­zehn Kategorien begut­achtet: Corporate Design, Kommunikationsdesign, Informationsdesign, Schriftgestaltung, Plakatgestaltung, Editionsdesign Bücher,  Editionsdesign Zeitschriften, Verpackungsgestaltung, Digitale Medien, Buchillustration, Medienillustration, Werbeillustration, Digitale Illustration, Illustration in anderen Anwendungen und Design Fiction. 

Die besten Arbeiten gewinnen im November 2016 Trophäen sowie Geldpreise, werden in einem Katalog veröf­fent­licht und in einer Ausstellung im design­forum Wien präsentiert.

design­aus­tria, 1927 gegründet, ist Europas dritt­äl­teste Designorganisation. Teilnahmebedingungen & Link zur Online Registrierung: www​.design​aus​tria​.at/​j​b​a16


Neues Zuhause für die Zeichen der Welt: decodeunicode

Zehn Jahre nach ihrer Gründung stellt die Typografie-Plattform deco­de­u­ni­code eine neue, komplett überarbeitete Website vor: deco​de​u​ni​code​.org.

Die Plattform der Hochschule Mainz, 2005 gegründet und finan­ziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), unter­stützt mit viel­fäl­tigen Publikationen den Zugang zu den Unicode-Zeichen und beleuchtet ihre typo­gra­fi­sche Seite. Bereits vor dem Relaunch freuten sich die Macher der viel­fach ausge­zeich­neten Website über mehr als eine Millionen Besucher pro Monat. 

deoceunicode Relaunch

Jedes der zur Zeit 109.242 Zeichen kann jetzt auf der eigenen Einzelansicht mit allen Detailinformationen betrachtet werden. Am häufigsten besucht wurde bisher das kopti­sche Kapital-A. 

Die neuen Features des Updates im Einzelnen: 

  • 109.242 Zeichen als SVG-Datei: Zu jedem Unicode 6.0 Zeichen wird eine frei verwend­bare Abbildung vorge­stellt. Sie ist vektor­ba­siert, kann also in allen Größen einge­setzt werden.
  • Sprachen: Erstmals werden zu jedem Zeichen die Sprachen ange­geben, in denen es verwendet wird. 
  • Schriftsysteme: Alle 129 Scripts werden mit einem wissen­schaft­li­chen Text von Dr. Deborah Anderson von der Script Encoding Initiative (SEI) der Universität Berkeley, Kalifornien, USA, vorgestellt. 
  • Confusables: Zu jedem Zeichen werden ähnliche Zeichen ange­zeigt, mit denen es nicht verwech­selt werden sollte.
  • Most viewed charac­ters: Auf der Startseite werden die meist besuchten Zeichen in einer TOP 40 (großer Screen) bzw. einer TOP 10 (Smartphone) angezeigt. 

Konzipiert und gestaltet wurde die deco­de­u­ni­code-Homepage von Johannes Bergerhausen, Ilka Helmig und Siri Poarangan, Mainz. Software-Entwicklung und Programmierung: Meso​.net, Frankfurt am Main.

Ein Update auf den in diesem Juni verab­schie­deten Unicode 9.0 Standard ist für den Herbst 2016 geplant. Der inter­na­tio­nale Unicode Standard sorgt seit 1991 dafür, dass die Schriftzeichen der Welt auf Computern, Smartphones und Tablets einsetzbar sind. Heute können mit Unicode 6.0 insge­samt 129 Schriftsysteme zuver­lässig darge­stellt werden. Jedes Jahr werden neue Zeichen aufge­nommen. In den letzten Jahren wurde der Unicode Standard beson­ders durch die Aufnahme der Emojis welt­weit bekannt.


TYPO Labs erkunden die Zukunft der Schrift

TYPO LABS Animation

Was passiert, wenn eine einzige Font-Datei den Code für eine ganze Schriftfamilie enthält? Was, wenn acht Font-Dateien gerade  doppelt so viele Daten enthalten, wie heute zwei? Was, wenn ein Font seine Anpassungen ans respon­sive Design selbst­ständig kontrol­liert? Das sind nur drei Szenarien einer Schriften-Zukunft, die auf para­me­tri­schem Verhalten beruht.

Code ist Alles

Font-Ingenieure auf der ganzen Welt haben begonnen, mit Stil-Achsen statt Kontroll-Punkten zu expe­ri­men­tieren. Diskutiert wird eine ganz neue Art, Schriften zu entwerfen und auszu­lie­fern: an Betriebssysteme wie Layout-Programme.

Die digi­tale Typografie der Zukunft ist mehr, als die Definition von Schriften-Umgebungen, von Spalten oder Zeilenabstand. Es geht um Font-Farbe und -Einstellung, Schriftschnitt, Kontrast und die opti­sche Größe als Ganzes – kontrol­liert mit einfa­chen Schiebereglern.

Fontansätze im Labor

TYPO Labs ist eine neue Konferenz über Schrift-Technik.  Vom 10. – 11. Mai bring die Veranstaltung in Berlin Schriftenentwerfer, Foundries und Branchenführer und alle zusammen, die die tech­ni­sche Seite der Schriftenwelt bevöl­kern. Die zwei­tä­gige Veranstaltung bietet drei Tracks mit Vorlesungen, Experimentierfläche und Workshops.

Einige TYPO Lab Hotspots:

  • Brutkästen: Fontlab, Glyphs und Robofont
  • Non-Latin-Workshops: Kyrillisch, Georgisch und Arabisch
  • Podiumsdiskussionen über GX Vielfalt, Hinting, Universal Type Engine
  • Vorträge mit Updates über Woff 2.0, Scripting, neue Plugins und Fonts für das Internet der Dinge
  • Begegnungsräume: Chill-Area, Bar, Food Truck, Café

TYPO Labs werden vom TYPO-Berlin-Team orga­ni­siert und finden im Herzen von Kreuzberg in der Forum Factory statt. befindet. Programmdirektoren sind Jürgen Siebert und Jörg Schweinsberger, Leiter der Veranstaltung ist Benno Rudolf. Auf der Hauptbühne mode­rieren Nina Stössinger und Yves Peters. Laborleiter sind Thomas Phinney, Adam Twardoch und Yuri Yarmola (Fontlab), Georg Seifert und Rainer Erich Scheichelbauer (Glyphs) sowie Frederik Berlaen, Erik van Blokland und Just van Rossum (Robofont).

mehr über die TYPO-Labs-Sprecher …

„Die nächsten 10 Jahre werden die digi­tale Fontindustrie erheb­lich schneller trans­for­mieren, als die ersten 30, die wir gerade erlebt haben.

Eine verläß­liche Vorhersage über die Entwicklung der Font-Technik, erscheint unmöglich.

Die TYPO Labs Experten und Teilnehmer werden zwei Tage lang die aktu­ellen Entwicklungen beleuchten und disku­tieren. Nur wer sich die Zeit nimmt, sein Wissen zu vertiefen, kann wesent­li­chen Veränderungen folgen, die die schrift­liche Kommunikation prägen werden.“, erklärt Programmdirektor Jürgen Siebert.

TYPO Labs 2016 Nina StoessingerTYPO Labs Moderatorin Nina Stoessinger, hier auf der Bühne bei der TYPO Berlin 2015, führt gemeinsam mit Yves Peters durch das Programm. 

TYPO Labs ist eine Veranstaltung für alle, die Schrifttechnologien entwi­ckeln oder von ihnen abhängen. App- und Webprogrammierer können sich in den TYPO Labs ebenso auf den letzten Stand bringen, wie Font-Ingenieure und natür­lich Schriftenentwerfer und -Enwickler. Wer in der schnell­le­bigen Welt der Font-Entwicklung, der Formate und der Font-Codierung den Anschluss behalten möchte, kann an beiden Tagen sein Wissen berei­chern und mit sich prak­tisch weiterbilden.

Einzeltickets kosten 249 €, eine Gruppenkarte 199 € ist (mindes­tens 3 Personen; alle Preise + 19% MwSt). Plätze sind limi­tiert. Die Registrierung hat gerade begonnen.

→ zur TYPO Lab Anmeldung …