Fontblog Artikel im April 2015

TYPO San Francisco: Livestreams für alle [update]

Bildschirmfoto 2015-04-30 um 19.00.46

Aus dem Livestream bei der Eröffnung der TYPO San Francisco: Moderatoren Yves Peters, Ceci Moss, Kali Nikitas und Erik Spiekermann (von links nach rechts) 

Heute um 10:00 Uhr Ortszeit beginnt unsere Schwesterkonferenz TYPO San Francisco. Unter dem Thema »Focus« bevöl­kern an den kommenden zwei Tagen führende Sprecher aus Grafik und Design und ihre Anhänger die Bay Area. Behandelt werden alle Themen, die das aktu­elle Grafikdesign beein­flussen, in der Gestaltung von Web-, Print- und Mobile- Layouts. Ob UX, oder nicht UX. Mit oder ohne Webfonts. Mehr oder weniger adaptive.

Die Konferenz wirft den Blick auf das große Ganze durch die krea­tive Linse. Wer von hier aus folgen möchte, den erwarten heute ab 19:00 Uhr und morgen je drei Life-Videos. Hier Sprecher und Zeiten:

TAG 1

Jen Bilik – Donnerstag, 10 am* (= 19:00 Uhr in Berlin)
Tash Wong – Donnerstag, 1 pm* (= 22:00 Uhr in Berlin)
Chip Kidd – Donnerstag, 6 pm* (= 2:00 Uhr in Berlin)

TAG 2

Sarah Hyndman – Freitag10 am* (= 19:00 Uhr in Berlin)
Erik MarinovichFreitag1 pm*  (= 22:00 Uhr in Berlin)
Daniel GjødeFreitag5 pm* Friday, May 1 (= 2:00 Uhr in Berlin)

*= Pacific Time

In drei Wochen und zwei Stunden beginnt TYPO Berlin 2015. Wir erwarten 1500 Teilnehmer im Berliner Haus der Kulturen der Welt. Wer sich schnell noch ein Ticket sichern möchte: hier entlang …

– – – –

Update: Die Videos der gestreamten Vorträge stehen weiter allen Interessierten zur Verfügung. Näheres im TYPO Blog


Hochschule Mannheim präsentiert Design Projekte

HIRN+HERZ_banner_aussen_rgb_72dpi

Die jungen Designer der Fakultät für Gestaltung von der Hochschule Mannheim präsen­tieren neue Projekte im Mannheimer Kunstverein 

Von Freitag, den 08. Mai bis Sonntag, den 10. Mai 2015 zeigen die jungen Designer der Fakultät für Gestaltung im Mannheimer Kunstverein wieder ihre besten Semester- und Abschlussarbeiten. Neben span­nenden, gesell­schafts­re­le­vanten Projekten aus den Bereichen Film, Fotografie, Print und digi­tale Medien wird es auch wieder zahl­reiche Workshops über Themen wie Zeichnen, Foto- und Typografie, Origami- und Tattoo-Techniken bis hin zu Stencil- und Graffiti-Art geben. Dazu kommt eine Mappenberatung für Interessenten an einem Design-Studium an der Hochschule.

Die Werkschau der Mannheimer Design-Studenten versteht sich wie immer nicht nur als reine Leistungsschau der Fakultät, sondern als Ort der Inspiration und Diskussion für alle, die im Rhein-Neckar-Delta mit dem Bereich Kreativwirtschaft befasst sind: Hirn + Herz zum Wochenende also für alle, denen Design mehr bedeutet als die Farbe ihres Autos.

Zur Vernissage am Donnerstag, den 07. Mai 2015 um 18:30 Uhr werden Prof. Thomas Duttenhöfer, Professor für Illustration an der Fakultät für Gestaltung und Ian Spehr, selb­ständig tätig im Bereich Visual Marketing und Brand Strategy, sprechen.

Die Ausstellung ist am Freitag, den 08. Mai 2015 von 9:00 Uhr – 19:00 Uhr und Samstag, sowie Sonntag, den 09. + 10. Mai 2015 von 12:00 Uhr – 19:00 Uhr geöffnet. → Website der Ausstellung …


Clinton-Logo: In Your Face

von Johannes Erler

HILL_ERLER

Seit Tagen streitet die Design-Gemeinde über das Wahlkampf-Logo von Hillary Clinton. Die Diskussion hat sogar die Feuilletons der großen Tageszeitungen erreicht und mal wieder ist es Erik Spiekermann, der den Takt vorgibt. In einem kurzen, vier Punkte umfas­senden Statement versucht er eine ausge­wo­gene Beurteilung. Übrig von seinen Worten bleibt aller­dings nur, was sich am besten zur Zeile eignet: das Logo sei eine »banale Arbeit, die an den Unis alle Studenten im Erstsemester machen«. Zack! Das freut das (Netz)Volk, weil es den Shitstorm so herr­lich aufbläst. Und verortet Design mal wieder dort, wo es seit Jahr und Tag am liebsten steht: in der formalen Ecke. Soweit der Status Quo dieser Diskussion, die eigent­lich gar keine ist.

Was mich wundert: lobende Wort exis­tieren entweder nicht oder sind zu unbe­quem, um die Gleichschaltung dieser medialen Meinungswelle zu gefährden. Zeit also für ein Gegengift.

Ich finde das Logo groß­artig! Ehrlich. Das ist nicht nur so dahin­ge­sagt und schon gar nicht ironisch gemeint. Ich wünschte, ich hätte es erfunden. Dann würde ich es mir als erstes groß auf ein T-Shirt drucken lassen und stolz durch die Gegend tragen. Das ist nämlich gleich schon mal der erste Pluspunkt: das Logo ist irre plakativ. Es knallt. Das mag ich.

Ist es (formal betrachtet) banal? Vielleicht. Who cares. Diese Diskussion erin­nert mich viel zu sehr an die gute alte Spießerdiskussion von der Kunst, die keine ist, weil »das ja jeder kann« (Yves Klein, Andy Warhol, Josef Beuys und 1000 andere). Und trifft diese Beurteilung dann nicht auch auf ganz viele andere gute Logos zu? Steht nicht zum Beispiel ein Großteil des Werkes von Paul Rand in genau dieser Tradition der Einfachheit und Plakativität? Wie sehr sehne ich mich in Zeiten der Photoshop-Effekte nach dieser Klarheit! Ich kann Schatten und Verläufe nicht mehr sehen. Ich mag es pur.

Ist das Logo zu hart? Das ist purer Chauvinismus, weil der ganze Satz in der Regel ja lautet: »Ist es nicht zu hart für eine Frau?« Clinton steht für klare Kante. Vielleicht muss sie das sogar – mehr als jeder Mann – betonen, um ernst genommen zu werden (worum ich sie nicht beneide). Und so tritt sie dann auch auf. Jetzt verglei­chen alle das Logo mit dem Obama-O mit den drei roten Streifen, und dem schi­cken Verlauf. Tja, das waren noch andere Zeiten, da ging noch die Sonne richtig schön auf und die Zukunft leuch­tete hell. Im Moment passt das viel­leicht nicht so gut.

Und was soll dieses Zeichen uns nun sagen? Für mich zeigt der Pfeil nach vorn. Ganz einfach. Er kommt aus der Mitte des Buchstabens und für die Mitte der ameri­ka­ni­schen Gesellschaft hat Clinton sich einzu­setzen verspro­chen. Und viel­leicht ist er ja auch auf das rechte, ameri­ka­ni­sche Lager gerichtet. Es ist eigent­lich ziem­lich simpel. Und simpel ist gut für ein Symbol, das nichts anderes können muss, als dass man es wieder­erkannt und mit bestimmten Inhalten verbindet. Nicht das Logo ist der Inhalt, sondern die Frau, für die das Logo steht, liefert diese Inhalte. Das sollte man nicht vergessen. Dass man darüber hinaus jede Menge anderer Interpretation in dieses Zeichen hinein­denken kann, ist klar (was fiele mir alles zu den drei roten Streifen im Obama-Logo ein …). Das ist immer so und irgendwo an dieser Stelle beginnt dann die Polemik.

Als ich das Logo vor einigen Tagen zum ersten Mal sah, war ich über­rascht. So etwas hatte ich nicht erwartet. Eher hatte ich wohl gedacht, dass Clinton versu­chen würde, den genialen visu­ellen Feldzug des Obama nach­zu­ahmen. Sie hat dem wider­standen und das ist mutig. Statt dessen: In your face! Ich finde das toll.


Bauhaus Universität Weimar: Projektil gestartet

Projektil ÜbersichtsplakatGestern begann die Vorlesungs- und Workshopreihe an der Bauhaus-Universität in Weimar mit einem Vortrag und der Lithowerkstatt des Londoner Grafikers und Lehrers Fraser Muggeridge. Von Studierenden initi­iert versteht sich Projektil auch im achten Jahr nach seiner Gründung als Plattform für krea­tiven Austausch.

Noch bis Anfang Juli finden neben Vorträgen wegwei­sender Persönlichkeiten aus Kunst und Design auch mehr­tä­gige Workshops für inter­es­sierte Studenten aller Fakultäten statt. Projektil eröffnet in krea­tiver Atmosphäre und dem Campus, dessen histo­ri­sche Gebäude zum UNESCO Weltkulturerbe zählen, Einblick in die künst­le­ri­sche Arbeitsweise und die Denkprozesse der Vortragenden. 

Mit dabei in diesem Jahr sind: Viktoria Binschtok, Jorge Chamorro, Studio Deepthroat, Christina Gransow, Think Work Observe, Baptiste Virot, Qiu Yang, Catalogue und Alaric Garnier.

Die Anmeldung zur Teilnahme an den Workshops erfolgt über die Projektil-Website.


Sans Klassiker Haas Unica™ wird moderne Großfamilie

„Etwas luftiger in der Laufweite und die Buchstaben etwas schmaler.“ Seine Komplett-Überarbeitung der Haas Unica™ Familie für Linotype beschreibt Toshi Omagari, Absolvent des renom­mierten Typeface Design Kurses an der University of Reading, bescheiden. Die Neuveröffentlichung greift André Gürtlers Unica von 1980 auf.

In den späten 1970er beauf­tragte die Haas’sche Schriftgiesserei eine zeit­ge­mäße Interpretation ihrer Helvetica Familie, die der tech­ni­schen Entwicklung zum Fotosatz Rechnung tragen sollte und gleich­zeitig die Formgebung der Zeit aufnehmen sollte. Es enstand die Haas Unica – der Name ein Spiel mit den beiden großen Schrift-Ahnen Helvetica und Univers®. 

Haas-Unica-Schnitte bei FontShop

Omagaris aufwän­dige Interpretation baut die Originalfamilie nicht nur auf neun Schriftschnitte mit passenden Kursiven von Ultra Light bis Extra Black aus, er kreuzt geschickt einen weiteren Titan unter den Sans-Klassikern ein: die Akzidenz Grotesk. Um den globa­li­sierten Kommunikationsanforderungen gerecht zu werden, gehören nun auch Non-Latin-Zeichen für die zentral- und ost-euro­päi­schen Sprachen zum Zeichenvorrat, sowie Griechisch, und Kyrillisch.

Mehr zur neuen Haas Unica und ein Einführungsangebot steht in den FontShop News.


Podiumsdiskussion: Stadtmarketing von A nach B

amsterdam_scenery
Am 21. April mode­riere ich ab 19:00 Uhr in der Niederländischen Botschaft eine Podiumsdiskussion, die das Erscheinungsbild der Städte Amsterdam und Berlin beleuchtet. Zur Einführung präsen­tiert die Designerin Marieke Griffioen (EdenSpiekermann, Amsterdam) ihr Konzept für die City of Amsterdam-Identität, ein Corporate-Identity-Arbeit, das bereits 2003 begann. Anschließend werden Luc(as) de Groot, Katrin Androschin und Helmut Ness mit Marieke Griffioen über Berliner Konzepte und Kampagnen disku­tieren und diese mit dem Amsterdamer Modell vergleichen.

Veranstaltet wird der Design-Talk von der Niederländischen Botschaft in Zusammenarbeit mit der Mart-Stam-Stiftung für Kunst und Gestaltung an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Der Eintritt ist frei, aber bitte schnell anmelden, weil die Plätze im Prins-Claus-Zaal begrenzt sind. Häppchen gibt es auch und sogar eine Führung durch das spek­ta­ku­läre Botschaftsgebäude für alle, die bereits um 18:00 Uhr erscheinen. Anmeldung bitte per Mail an bln-pcz@minbuza.nl oder tele­fo­nisch unter 030 20956420.

Weitere Informationen zur Veranstaltung: Event-Flyer als PDF laden … (Fotos: © EdenSpiekermann, Fontblog)

berlin_impression


Wenn Schriften altern: Grimoire und Sadness

von Felix Braden

Gerade sind Felix Braden’s Erstlingswerke Sadness und Grimoire in der Neuauflage bei Myfonts erschienen. Nach dem trau­rigen Ende der Fountain Type Foundry musste er sich die Frage stellen, ob seine 20 Jahre alten Entwürfe noch eine Existenzberechtigung haben.

felix_braden

Ziemlich genau zur Jahrtausendwende grün­dete ich die Freefont Domain Floodfonts. Ich hatte mich mit zwei Freunden selbst­ständig gemacht, und um ein wenig Presse zu bekommen, entschieden wir uns, die während des Studiums entstanden Schriftprojekte zum kosten­losen Download anzu­bieten. Kaum hatten wir eröffnet, meldete sich Peter Bruhn aus Schweden mit der Frage, ob wir die Schriften nicht lieber über sein Label Fountaintype vertreiben möchten, statt sie zu verschenken. Aus den insge­samt 10 Schriften von Floodfonts wählte Peter drei aus, die daraufhin über­ar­beitet und auf den umfang­rei­chen Zeichensatz von Fountain ausbaut wurden. Peter unter­stützte uns mit vielen wich­tigen Infos und Korrekturen und nach einem knappen Jahr wurden Sadness und Grimoire bei Fountain veröf­fent­licht. Leider habe ich Peter nur ein einziges Mal persön­lich getroffen. Aber letzt­end­lich verdanke ich ihm viel, denn er hat in mir den Gedanken geweckt, dass Schriftgestaltung für mich mehr werden könnte als nur ein Hobby.

Nach Peters tragi­schem und uner­war­tetem Tod im letzten Jahr musste ich mich der Frage stellen, wie er nun mit den Schriften weiter geht. Lotta Bruhn, Peters Frau, hatte sich entschieden, die Fountain Website im Netz zu lassen, wollte aber die Foundry nicht weiter­führen. Mir gefiel der Gedanke, Peters Lebenswerk zu ehren. Aber Sadness und Grimoire sind während meines Studiums entstanden und mitt­ler­weile fast 20 Jahre alt. Haben diese Schriften heute noch eine Existenzberechtigung? Wenn mich Leute fragen, was mich an Type Design so begeis­tert, nenne ich als Argument stets auch Zeitlosigkeit. Wenn man bedenkt, dass die Garamond aus dem 16. Jahrhundert heute noch die meist gele­sene Buchschrift ist, würde das bedeuten, zum Beispiel über­tragen aufs Modedesign, dass wir mit Ritterrüstungen oder Brustharnischen herum­laufen und in Pferdekutschen zur Arbeit fahren. Der Gedanke, dass ein Designkonzept über 500 Jahre bestand haben kann, übt auf mich eine unglaub­liche Faszination aus. Nicht, dass ich meine Schriften für derart bahn­bre­chende Entwürfe halte, aber im Type-Design ticken die Uhren eben anders und vergli­chen mit einem halben Jahrhundert sind die 20 Jährchen von Grimoire und Sadness ja nur ein Wimpernschlag.

Also entschloss ich mich, die beiden in die Jahre gekom­menen Fonts dezent zu über­ar­beiten und noch einmal auf den Markt zu bringen. Ich habe die Hoffnung, dass man damit auch heute noch zeit­ge­mäßes Design machen kann und bin sehr gespannt auf die ersten Anwendungen.

Sadness basiert auf Experimenten mit der ›Blendfonts‹-Funktion von Fontographer, einer Typedesign-Software, mit der Zwischengrößen von Schriften errechnet werden können, um den Gestaltungsaufwand bei großen Schriftfamilien zu mini­mieren. Dabei wurden völlig unter­schied­liche Schriften eines befreun­deten Designers inter­po­liert, was in der Regel nur funk­tio­niert, wenn die Konturen der Schriften ähnlich aufge­baut sind. An einigen Stellen konnte das Programm neue Outlines errechnen, doch die Ergebnisse waren sehr frag­men­ta­risch. Daraus wählte ich die charak­te­ris­tischsten Elemente aus und gestal­tete damit eine neue Schrift.

Grimoire lebt von dem Gedanken, zwei stark kontras­tie­rende Konstruktionsprinzipien zu verbinden: Den zeich­ne­ri­schen, tech­ni­schen mit dem kalli­gra­fisch, schrei­be­ri­schen Schriftgestaltungsansatz. Die Schrift basiert auf einem modu­laren System, simu­liert aber dennoch eine Schreibschrift. Die Idee hat mich seitdem so faszi­niert, dass ich viele Schriften nach diesem Konzept gestaltet habe, wie z.B. die bei Volcanotype veröf­fent­lichte Bikini. Auch meine jüngste Schrift, die mehr­fach ausge­zeich­nete FF Scuba lebt von diesem Konzept aller­dings bin ich mit zuneh­menden Alter weniger expe­ri­men­tier­freudig und will weniger exzen­tri­sche als viel­seitig einsetz­bare Schriften gestalten.

Beide Schriften, Grimoire und Sadness, sind bei Myfonts bis zum 19. Mai 2015 mit einem Einführungsrabatt von 80 Prozent erhältlich.


Akkurater Widerstand

Langjährige Fontblog-Leser kennen Michael Bukowski als regel­mä­ßigen Kolumnisten (Rubrik: Nichtlesen), Chronisten der Werbeagentur Auweier Unhold & Partner und als Eulenspiegel der Kreativ-Industrie. Seit den Snowden-Enthüllungen meldete sich Bukowski immer seltener hier im Blog zu Wort. Aus guten Gründen: Er ist in den Widerstand gegangen. Mit diesem Beitrag outet er sich als chro­ni­scher Online-Flashmober. Wir finden das gut und unter­stützen den visu­ellen Auftritt seiner Fraktion mit der akku­raten FF Mark. (Jürgen Siebert)

kamp1_komp

Wir schreiben das Jahr Zwei nach Snowden. Nichts tut sich. Die Breite der Bevölkerung akzep­tiert die ille­gale Überwachung seitens der Geheimdienste still­schwei­gend. Das ist verständ­lich, denn die Problematik ist perfide. Es verhält sich wie bei Radioaktivität: man sieht, schmeckt, riecht nichts. Es tut niemandem direkt weh. Dabei geht das Thema wirk­lich alle an.

Was tun? Bereits im August letzten Jahres haben wir einen Versuch gestartet, Bilder und Berichterstattung zu erzeugen, die den Mainstream anspre­chen. Wir waren der Block der Anzugträger auf der Demo gegen Überwachung. Das brachte uns schöne Motive und reich­lich Aufmerksamkeit in den Medien, war aber eine einma­lige Aktion. (Mehr dazu hier.)

demo_reichstag

August 2014: Erster öffent­li­cher Auftritt in Berlin, akkurat typo­gra­fiert mit FF Mark (Foto @sebaso)

Jetzt starten wir das ganze in anderer Form neu: Der Akkurate Widerstand ist ein perma­nenter Online-Flashmob, den wir konti­nu­ier­lich mit neuen Aktionen befeuern. Sinn der Sache:

»Ihr wollt all unsere Daten? Wir legen noch ein paar Daten drauf!«

Wir erzeugen irre­füh­rende Datenspuren und bringen Unschärfe in die Profile – mit ganz normalen Online-Anwendungen, denn wir sind keine Nerds oder Netz-Experten. Jeder kann mit wenigen Klicks mitma­chen. Je mehr Leute dabei sind, desto sicht­barer und wirk­samer werden unsere Aktionen. Sind Sie dabei? Los geht’s: akku​rater​-wider​stand​.org

Im ersten Schritt sorgen wir für Rummel im Netz und versu­chen, auch in den Massenmedien möglichst präsent zu werden. Im zweiten Schritt werden wir das Ganze profes­sio­na­li­sieren und auto­ma­ti­sieren. Das »Startup für Grundrechte« sammelt via Crowdfunding Geld, um die Technologie zu entwi­ckeln, mit der wir die Überwachungsapparate massiv mit Stördaten fluten und unsere Profile unscharf machen. Nennen wir es mal Grundrechte-Technologie

Wir freuen uns, wenn Sie uns in Scharen in den Social-Kanälen folgen, unseren Newsletter abon­nieren und allen und jedem von uns erzählen.

Michael Bukowski