Fontblog Artikel im Dezember 2014

Heute vorgestellt: Das Berlinale-Plakat 2015

Das offizielle Berlinale Plakat 2015

Es ist ein lange Tradition im Fontblog, alle Jahre wieder einen Blick auf das Plakat der Berliner Filmfestspiele Berlinale zu werfen. Vor wenigen Stunden wurde das Motiv 2015 vorge­stellt, erneut entworfen von der Berliner Agentur Boros. Im kommenden Jahr wird ein sich öffnender Vorhang das Poster der Berlinale zieren. Mit dem aktu­ellen Berlinale Plakat Motiv möchten die Veranstalter jenen »magi­schen Moment« vor dem Kinoerlebnis hervor­heben, in dem der Vorhang falle und den Blick auf die Leinwand frei gebe, wie Festivaldirektor Dieter Kosslick heute bei der Vorstellung der Werbekampagne erklärte. Das Key Visual wird in zahl­rei­chen Abwandlungen für verschie­dene Festival-Ereignisse werben.

Die 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin finden vom 5. bis 15. Februar 2015 statt. Ab Mitte Januar wird das Plakat zunächst rund um den Potsdamer Platz und kurz darauf im Rest der Stadt auf das Festival einstimmen.

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»Apfel i« jetzt als iBook. Nur 0,99 € bis 31. 12.

Das Apfel-i-iBook auf dem iPad Mini

»Apfel i« auf dem iPad Mini (Foto: © Apple, Montage: Fontblog)

Zweimal erschien unser grafi­sches Lehrbüchlein »Apfel i – Die rechte Maustaste« gedruckt: erst­mals im Mai 2005, mit Abreibe-Titel und in Kooperation mit Römerturm (Fontblog berich­tete: Rubbel mein Cover). Dann wieder an Weihnachten 2011, mit gestanztem Cover und noch mehr Inhalten: Ein Apfel vom Nikolaus. Drei Jahre war Apfel i vergriffen, jetzt ist es wieder da. Nun als iBook. Was bedeutet das?

Die ersten beiden gedruckten Auflagen von Apfel i

Die erste Ausgabe von »Apfel i« (Mitte), dahinter die letzte gedruckte Ausgabe, mit gestanztem Umschlag

Die schlechte Nachricht: iBooks sind Bücher in einem proprie­tärem Format, die nur auf Apples iPads und am Macintosh zu lesen sind. Die gute Nachricht(en): die Erstellungssoftware ist kostenlos (iBooks Author), leicht zu bedienen, jeder Font lässt sich einbetten, genauso wie Animationen, Filme, Sounds und Bilder-Galerien. Bezüglich der eBooks leben wir in einer Übergangsphase. Es gibt den weit verbrei­teten Standard ePub, der von fast allen Lesegeräten und Tablets unter­stützt wird, aber nur den kleinsten gemein­samen Nenner an Funktionen abdeckt … damit er auf all diesen Geräten läuft.

Parallel dazu expe­ri­men­tieren Verlage, eBook-Reader-Ingenieure und Tablet-Hersteller mit konkur­rie­renden Formaten, die das Beste aus der Hardware heraus­holen und das Erlebnis des (digi­talen) Lesens auf ein neues Niveau bringen möchten. Eines dieser Formate ist Apples iBooks, ursprüng­lich entwi­ckelt für die Erstellung inter­ak­tiver Hochschul-Lehrbücher. Und weil wir unser Apfel i auf ein neues Niveau bringen wollten, und das iPad in Designkreisen – der Zielgruppe von Apfel i – zum Alltagstool gehört, haben wir uns für iBooks entschieden.

Wer ist eigent­lich wir? Wir, das ist die Apfel-i-Redaktion mit den Kommunikationsdesignern von Fuenfwerken und den Typografie-Experten vom FontShop, inzwi­schen unter den Fittichen von Monotype. Seit der Erstauflage verfassen und bebil­dern wir die Apfel-i-Inhalte und halten sie aktuell. Auch das jetzt erschie­nene iBook ist komplett neu aufge­baut und aktua­li­siert, zum Beispiel mit Themen wie Webfonts, e-Books, Unicode und Bildschirmauflösungen.

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Manche Inhalte sind im digi­talen »Apfel i« über­sicht­li­cher darge­stellt als in der gedruckten Ausgabe. Auf der hier gezeigten Site geht es um die Anatomie der Buchstaben. Mancher Fachbegriff erklärt sich auto­ma­tisch, andere benö­tigen einer Erläuterung. Wer diese braucht, ruft sie sich einfach über den blauen Plus-Button auf. Andere inter­ak­tive Elemente im »Apfel i« sind Lesezeichen, externe Links, Animationen oder Erläuterungsfilme.

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Das Medium der Zukunft ist der Bildschirm. Was liegt also näher, als das Verhalten von Schriften und Bilder direkt auf diesem Medium zu beleuchten. Die oben abge­bil­dete Seite stellt die geläu­figsten digi­talen Bildformate vor, inklu­sive deren Vor- und Nachteile. Ein Fingertipp auf die Abbildungen vergrö­ßert diese auf Vollbild, so dass man die Feinheiten wie auch die Artefakte jedes dieser Formate genau­es­tens studieren kann. Auf den Folgeseiten werden Farbsysteme und -profile, sowie Farbräume und andere Repro-Themen erläutert.

Wo gibt es Apfel i? Natürlich im iBooks-Store auf dem iPad und am Mac … Dort liegt auch eine kosten­lose, 16-seitige Leseprobe. Bis zum 31. Dezember 2014 kostet »Apfel i – Die rechte Maustaste« 99 Cent, danach 2,49 €.


Atlas Font Foundry erweitert die Bibliothek

small_foundry-logoimage-69192060Kurz vor dem Jahresende veröf­fent­licht die Berliner Atlas Font Foundry Erweiterungen für die beliebten Superfamilien Novel Collection und Heimat Collection.

Novel Sans Hair enthält 12 Einzelschnitte und passende Kursive. Die Ergänzung eignet sich für alle gestal­te­ri­schen Lebenslagen, die Leichtigkeit erfor­dern und bringt die Novel Sans Superfamilie zu den lange erwar­teten Auszeichnungsschnitten.

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Für Überraschung sorgt die zweite Neuerscheinung. Heimat Didone ist eine klas­si­zis­ti­sche Antiqua, die nach dem Gestaltungskonzept der Heimat entwi­ckelt wurde. Diese kontrast­reiche Variante der Heimat ist um einiges eleganter als die anderen Mitglieder der Heimat Collection, ohne an Konzepttreue und Schärfe einzubüßen.

Novel Sans Hair

Die Novel Sans Familie wurde um 24 Hairline Fonts für feine Display-Typografie erwei­tert. Somit umfasst die Superfamilie Novel Collection neben den Familien Novel, Novel Sans, Novel Sans Condensed, Novel Mono, Novel Sans Office und Novel Sans Rounded nun die neue Novel Sans Hair.

Die Schnitte sind präzise aufein­ander abge­stimmt, Nummern kenn­zeichnen die Strichstärke. Diese Kennzeichnung ermög­licht ein Gestalten mit verschie­denen Schriftgrößen in exakt der glei­chen Strichstärke, was zum Beispiel im Editorial Design von enormen Vorteil sein kann.

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Auch wenn die Schnitte in erster Linie für Display und Headline Typografie konzi­piert wurden, so lässt sich auch im Text mit ihnen arbeiten. Anfang nächsten Jahres werden mehrere Erweiterungen der Novel Collection folgen — mehr konnten wir zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht erfahren.

Heimat Didone

Die Entwicklung der Heimat Collection hatte ihren Beginn in der 2009 erschie­nenen Heimat Sans. Die rational konstru­ierte und sehr tech­nisch anmu­tende Grotesk bestach durch ihre Konstruktion, welche auf einem ähnlich konse­quent umge­setzten Konzept aufbaute, wie die Futura oder die DIN Schrift. Details wie der Endstrich beim kleinen r und f verstärkten den Charakter der streng umge­setzten Konzeption.

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Kurze Zeit nach Veröffentlichung der Heimat kam die Überlegung auf, wie sich der tech­ni­sche Charakter und die strenge Anmutung viel­leicht verstärken liessen. Als Produkt dieser Überlegung wurde 2012 die Heimat Collection um eine Monospaced Variante und eine Schablonenschrift (Heimat Stencil) erweitert.

Auch wenn man den Eindruck gewinnen könnte, dass es sich bei der Heimat um eine Monoline handeln könnte, so gibt es eine, wenn auch sehr feine Kontrastachse. Auf dieser basie­rend entstand aus dem Basiskonzept eine klas­si­zis­ti­sche Antiqua, welche die gesamte Heimat Collection um die Note ergänzt, die man ihr vorher nicht hat attes­tieren können: Eleganz.

Wie die anderen Familien inner­halb der Heimat Collection verfügt auch die Heimat Didone über 6 Schriftstärken, jeweils für Roman und Italic. Darüber hinaus werden die Schnitte in 6 opti­schen Größen ange­boten — somit bietet sich die Schrift sowohl für klei­nere, wie auch sehr große Darstellung an, ohne an Charakter einzubüßen.

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Viele Alternates und Swashes ermög­li­chen einen verspielten Umgang und indi­vi­dua­li­sierte Anwendung der Schrift. Nicht nur in großen Größen erzielt Heimat Didone Wirkung. Auch in Textgrößen über­rascht die Lesbarkeit der charak­ter­voll konstru­ierten Zeichen. Wie die anderen Familien inner­halb der Heimat Collection verfügt auch die Heimat Didone über viele Alternates, mit denen es sich steuern lässt, wie tradi­tio­nell ein Text daher kommt. Bis Heiligabend bieten wir die Heimat Didone Familie mit allen 72 Schriftschnitten für 149 statt 300 Euro an (zzgl MwSt.). Zum Heimat-Didone-Angebot bei FontShop.

Wie die Novel Collection, so wird auch die Heimat Collection wachsen, lässt Atlas-Gründer Christoph Dunst im Gespräch durchblicken.

Zu den Superfamilien von Atlas bei FontShop


Im Dienst der Schriften: FontShop​.com

Endlich! Es ist jetzt möglich auf FontShop​.com Schiften so zu zeigen, wie wir es uns immer gewünscht haben: in ihrem Element, live am Bildschirm und für den Bildschirm opti­miert. Jahrelang zwang uns das Internet, auf der FontShop-Website statt Schriften nur Bilder (GIFs) zu zeigen, die zudem für Drucksachen aufbe­reitet waren. Die Besucher von FontShop​.com können Mustertexte jetzt direkt mit den eigenen Worten über­schreiben, können verschieben, vergrö­ßern, verklei­nern und einfärben. FS.com-Fontblog

Die neue Web-Freiheit haben wir dazu genutzt, Fonts erlebbar zu machen und auf FontShop​.com ein schlankes, leis­tungs­fä­higes Layout-Programm zu integrieren

Star der neuen FontShop-Website ist die Schriftfamilie. Jede Familienseite besteht aus inter­ak­tiven Testmodulen, mit denen sich deren Mitglieder auf Herz und Nieren unter­su­chen lassen. Die Font-Entdeckungsreise ist ein Vergnügen. Niemand nervt mit Paketnamen, Font-Formaten oder verwir­renden Detail-Fragen.

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Der Glyphsampler vergleicht die über­ein­ander gelegten Schriftschnitte der Familie, hier FF Clan

Auf der rechten Seite der Familienansicht weist das Discovery Panel mit bis zu drei Icons zurück­hal­tend auf weitere Inspirationsquellen hin, zum Beispiel ähnliche oder verwandte Schriften, eine Bildergalerie mit der gezeigten Familie im Einsatz oder ein Fontlisten-Button, der umge­hend alle Listen aufführt, in denen die Familie auftaucht.

Weitere Editier-Funktionen die unseren Partner-Foundries und -Schriftgestaltern zur Verfügung stehen (Foundry, Designer, …) sorgen dafür, dass die redak­tio­nellen Inhalte auf font​shop​.com stetig wachsen und immer aktuell sind. Also: Mitmachen und immer wieder mal reinschauen.

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Unser ★ der Woche sind drei FF Franziska™ Fonts, derzeit Lieblingskind der Editorial- und Buchdesigner: Jakob Runges asym­me­tri­sche Serif-Familie, die vor knapp einem Jahr bei FontFont erschien. Mit musku­lösen Versalien und einem tempe­ra­ment­vollen Kursivschnitt verfügt die Familie über viel Charakter und bei hoher Lesbarkeit.

Im neuen FontShop gibt es die Basisfamilie (FF Franziska Regular, Italic, Demi, aus OT-, Web- oder Office-Einzelschnitten) bis Ende Dezember für nur 9,90 € (zzgl. MwSt.).  

 → zum FF Franziska Angebot bei FontShop …


FF Mister K. Station 2014: OpenType Webfont

Seit Kafka sie schrieb und seit ihrer Veröffentlichung als FontFont im Dezember 2008, reist die FF Mister K Familie der finni­schen Schriftgestalterin und Philologin Julia Sysmäläinen umher

Ihr Ursprung: Die Prager Tagebücher des Schriftstellers Franz Kafka (1883–1924) ab 1914. Als die Nationalsozialisten 1939 in Prag einmar­schieren, rettet Max Brod Kafkas lite­ra­ri­sche Aufzeichnungen und mit ihnen Kafkas Handschrift, Station:  Tel Aviv. 55 Jahre später werden Kafkas Tage- und Notizbücher, ihrem Format nach auch Quarthefte genannt, in Frankfurt erst­mals digi­ta­li­siert. 2004 beginnt eine neue Digitalisierung, 2007 die Umwandlung in in Outlines, Station: Berlin. 2010 reist FF Mister K. mit der Ausstellung Travelling Letters nach Lahti, Finnland.FF-Mister-K-Web-OT-Feat-Screen_DEEndlich auf dem Bildschirm wie im Druck verfügbar: FontFont veröf­fent­licht die FF Mister K. Familie von Julia Sysmäläinen als Webfont mit umfang­rei­chen OpenType-Features

Formal gehört FF Mister K. zur Gruppe der Schreibschriften oder Script-Fonts. Wie Kafkas Handschrift kenn­zeichnet Sysmäläinens Mister K. die eigen­stän­dige und viel­fäl­tige, aber gleich­zeitig gut lesbare Formensprache. Der Name Mister K. nimmt die Namen der Hauptfiguren der Romane Der Prozess und Das Schloß auf.

Die aktu­elle Station auf der Reise von Mister K. ist das Web. Erst seit Kurzem ist es möglich Script-Fonts mit komplexen OpenType-Features auch als Webfont einzu­setzen. Alle Browser (ausser Safari) unter­stützen jetzt zum Beispiel Contextual Alternates, wie den Einsatz des „langen S“. Die OpenType Features von FF Mister K. können auf FontShop​.com betrachtet werden.

FF Mister K. Sheep_spread

Die Originalhandschrift aus einem Quartheft von Franz Kafka und Julia Sysmäläinens digi­ta­li­sierte Form. Aus Stop Stealing Sheep, 3. Auflage (2013), Erik Spiekermann, Adobe Press.

Wie die OpenType Layout Features bei Web FontFonts aussehen und welches Kommando welches Feature akti­viert, zeigt die Web FontFont Microsite. Wie der Printer-Font, besteht auch der Webfont aus inzwi­schen sieben Mister-K.-Schriftschnitten Splendid Light, Dingbats, Splendid, Regular, Onstage, Informal, Crossout und Dingbats UI.

Während der Regular Font den Fluss einer weit­ge­hend verbun­denen Handschrift digital simu­liert weist Onstage verstärkt kalli­gra­phi­sche Züge mit über­wie­gend allein stehenden Zeichen auf. Crossout schließ­lich enthält den gesamten Zeichensatz in nach Kafkascher Manier akri­bisch durch­ge­stri­chener Form. Die Schriftschnitte werden durch Mister K Dingbats ergänzt, einem Satz von 600 Piktogrammen, in der Form dem Regular-Font angepasst.

FF Mister K bei FScom

Direkt auf den Bildschirm kann der FF Mister K. Webfont auspro­biert werden und wandelt sich, je nach geschrie­benem Zeichen in den passenden Anschlussbuchstaben um

Die FF Mister K. OpenType Features ermög­li­chen viel­fäl­tige kontext­be­zo­gene Substitutionen und hauchen dem Zeichenfluss varia­ti­ons­rei­ches Leben ein, indem im Wort- und Satzbild Formwiederholungen vermieden werden. Diese Features sorgen für authen­ti­sches Handschrift-Verhalten:

Standard Ligatures: Substituieren Zeichenfolgen durch zwei, drei oder vier Zeichen verbin­dende Ligaturen und erzeugen verbun­dene Worteinheiten mittels alter­na­tiver Zeichen für hohe, mitt­lere und tiefe Verbindungen

Contextual Alternates: sorgen für Unterstreich- und Durchstreichoptionen, sowie deko­ra­tive Endformen

Stylistic Sets: gene­rieren verein­fachte, nicht verbun­dene Zeichensätze für Abkürzungen, Akronyme und Formeln

Discretionary Ligatures: ersetzen Wörter mit zuge­ord­neten Piktogrammen.

Für FF Mister K. empfing Julia Sysmäläinen ein Certificate of Excellence in Type Design bei der inter­na­tional Modern Cyrillic 09 Competition in Moskau und einen Premier Award der International Society of TypoGrafikdesign Competition in London.


Gut gelaunt: Christmas Icons von LiebeFonts

Hohoho! Spätestens heute, nach dem ersten Adventswochenende, steht Weihnachten unaus­weich­lich vor der Tür. Und passend für alles, was auf den letzten Drücker weih­nacht­lich und char­mant bebil­dert werden muss, unser der Woche: LiebeChristmas Icons. LiebeFonts die Berliner Font-Manufaktur von Ulrike Rausch räumt dem Handwerk im Gestaltungsprozess viel mehr Platz ein. Ergebnis sind kalli­gra­fisch inspi­rierte Lettering Fonts und Dingbats. LiebeChristmas_Socken Nur für kurze Zeit erhalten die feier­li­chen Dingbats einen Endjahres-Rabatt von 25% und kosten als OT- oder Webfont je 11,20 Euro (zzgl. MwSt.). Hier geht es zu den Christmals Icons …