Morgen in Berlin: Party mit FontFont-Kalender
Der Berliner Druckdienstleister Gallery Print ist vor 6 Jahren aus der Idee entstanden, die Produktion von Druckerzeugnissen als wesentlichen Teil des kreativen Prozess zu definieren und zu begleiten. Kein Wunder, dass mehr und mehr renommierte Künstler und anspruchsvolle Designer ihrer Arbeiten bei Gallery Print realisieren lassen. Zur Unternehmensphilosophie gehört auch, einmal im Jahr einem interessierten Fachpublikum den Beweis zu erbringen, warum diese Vorgehensweise zu beeindruckenden Ergebnissen führt. Andere nennen so etwas Open-house oder Firmenmesse, bei Gallery Print feiert man einfach eine Party. Und die ist legendär.
Morgen ist es wieder soweit. Auf dem Gallery-Print-Firmengelände in der Lützowstraße 107 erwarten die Veranstalter rund 1000 Besucher, die sich – bei Getränken und Finger-Food – über die neusten Techniken in Sachen Print, Papier, Veredelung und Typografie informieren werden. Für letzteres fühlt sich auch FontShop verantwortlich. Und daher haben wir in diesem Jahr eine Stand auf der Gallery-Print-Party. Dort kann sich jeder angemeldete Besucher den druckfrischen FontFont-Kalender 2015 abholen. Er überzeugt nicht nur mit 365 Schriftmustern, sondern einer interaktiven Rubbel-Konzept und netten gestalterischen Überraschungen. Auf Behance hat der Gestalter des Kalenders, unser Kollege Alexander Roth, einer ausführlichen Bilderbogen über das Making-of des FontFont-Kalenders veröffentlicht.
»Mann trifft Frau« von Yang Liu ist erschienen
Beim Creative Morning im April (Thema: Sex) mussten wir den Ball flach halten, denn der ursprüngliche Veröffentlichungstermin des Büchleins wurde vom Verlag überraschend auf den Spätsommer verschoben. Doch immerhin bekam Yang Liu die Erlaubnis, viele Bilder aus dem Büchlein zu zeigen. Sogar eine Ausstellung war möglich, einen Monat später auf der TYPO Berlin. Doch in unserem Creative-Mornings-Video durften wir leider keine großen Abbildungen hineinschneiden (»wegen der Raubkopierer«), sondern nur die Leinwand abfilmen. Das mindert aber nicht den Reiz der gesprochenen Worte, mit denen die (hochschwangere) Autorin die Beweggründe und Gedanken zu ihrem Buch schilderte:
Inzwischen ist das Baby da. Es trägt den schönen Namen »Immi«. Und das Buch ist auch erschienen. Werfen wir mal einen ausführlicheren Blick hinein. Sein Stoff ist zeitlos. Das Ringen für die Gleichstellung von Frau und Mann ist in allen Industriestaaten ein Dauerthema. Und so hat sich die politische und gesellschaftliche Ungleichheit beider Geschlechter in den letzten Jahrzehnten tatsächlich kaum verringert. Was bleibt sind Vorurteile und tatsächlich abweichende Verhaltensmuster, die wir lieben oder an denen wir uns reiben.
In ihrem neuen Buch wirft die deutsch-chinesische Designerin Yang Liu (Ost trifft West) einen unbefangenen Blick auf unser Verhalten. Weit entfernt von Stereotypen decken ihre Piktogramm-Paare die feinen Differenzen zwischen männlichem und weiblichem Verhalten auf: beim Shoppen, beim Rendezvous, in der Familie, am Arbeitsplatz. Blättert wir eine Seite weiter, begegnet uns plötzlich dasselbe Verhaltensmuster beim anderen Geschlecht.
Diese Doppeldeutigkeiten sind es, die unseren Blick auf das andere Geschlecht und auf uns selbst neu justieren. Frauen sind auch nur Männer, und umgekehrt … das ist die verblüffend simple Erkenntnis von »Mann trifft Frau«, und damit bietet Yang Liu einen amüsanten Grundkurs in Sachen Verständnis und Toleranz.
Yang Liu wurde in Peking geboren und lebt seit 1990 in Deutschland. Sie studierte an der University of the West of England (Bristol) und schloss ihr Studium mit einem Master an der Berliner Universität der Künste ab. Sie arbeitete mit Derek Birdsall und Thomas Manss (London, Berlin), bei Chermayeff & Geismar (New York), bevor sie 2004 ihr eigenes Büro Yang Liu Design in Berlin gründete. Seit 2010 ist Yang Liu Professor und Leiterin des Fachbereichs Kommunikationsdesign an der TU Berlin. Sie gewann verschiedene internationale Preise und veröffentlichte mit dem Buch »Ost trifft West« einen ersten Bestseller.
Weitere Informationen zu Mann trifft Frau beim Verlag ….
Mann trifft Frau, Verlag Taschen, Hardcover, 13 x 13 cm, 128 Seiten, € 12
bukowskigutentag 3/14: Akkurater Widerstand
Das Thema Überwachung geht alle an, aber in der Breite der Bevölkerung hält sich die Empörung in Grenzen. Noch tut es ja auch niemandem direkt weh. Ein paar tapfere Widerständler engagieren sich und organisieren wieder die »Freiheit statt Angst«-Demo, diesmal am kommenden Samstag in Berlin. Dort sieht man wie in den Jahren zuvor Alu-Hüte, Grumpy Cats und andere Internet-Folklore. Das mag lustig sein, spricht aber niemanden außerhalb der eigenen Filterblase an. Deswegen sieht man auf der diesjährigen FSA noch eine andere Fraktion: den »Akkuraten Widerstand«. Und das ist? Zitat:
»Wir sind der akkurate Widerstand und sehen auch so aus. Wir tragen Anzüge, Oberhemden, Blusen, Röcke. Wir wollen, dass Oma Krause in den Nachrichten proper gekleidete Leute sieht. Wir wollen, dass der Widerstand gegen die Radikalüberwachung in die Breite der Bevölkerung getragen wird. Wir wollen unsere Wut gegenüber den freidrehenden Geheimdiensten und die Abschaffung unserer Zivilgesellschaft in angemessener Form äußern. Wir wollen sichtbar machen, dass nicht ein paar Internet-Freaks um ihren digitalen Spielplatz kämpfen, sondern dass unsere elementaren Bürgerrechte abgeschafft werden. Und mit ‘uns’ sind Erika Mustermann und Otto Normalverbraucher gemeint. Genau so sehen wir auch aus.«
Der Akkurate Widerstand ist bereits als offizieller (Anzugträger)-Block bei der FSA 14 gelistet. Los geht’s am Samstag, 30.8., um 14 Uhr am Brandenburger Tor. Wer akkurat mitdemonstrieren möchte, einfach nach gut gekleideten Leuten und Fahnen Ausschau halten.
Dresscode: Come as you are, bunt, entspannt, aber akkurat. Nicht übertrieben aufbrezeln, denn das soll keine Kostümtruppe werden. Gutes Oberhemd oder Bluse reicht schon. Anzug und ähnliches erwünscht.
Mehr zum Thema nachlesbar hier bei jetzt.de, bei t3n.de und hörbar hier im Interview bei Radio Fritz. Zur Homepage der Aktion geht’s hier und zur Facebook-Seite hier.
In eigener Sache: fontblog.de gefällt die Aktion und Jürgen Siebert spendiert dem Akkuraten Widerstand auch das Online-Banner, das hier rechts im Wechsel mit dem Typo Day angezeigt wird. Vielen Dank, Herr Siebert!
P.S.: Autoren, die diesen Beitrag geschrieben haben, haben auch diese Beiträge geschrieben.
Am Donnerstag erscheint »Hallo ich bin Erik«
Doppelseite aus ›Hallo ich bin Erik‹: Erik Spiekermann 1986, dem Geburtsjahr des Desktop Publishing und der digitalen Schriftgestaltung, in seinem Berliner Büro in der Motzstraße 58
Am kommenden Donnerstag feiert der Berliner Verlag Gestalten das Erscheinen der ersten umfassenden Erik-Spiekermann-Biografie. Mehr as ein Jahr lang haben Johannes Erler und sein Team – gemeinsam mit Spiekermann und vielen Weggefährten – für das 320-Seiten-Werk recherchiert, gesammelt, geschrieben und gestaltet. Ich durfte über das Wochenende bereits einen Blick in das Buch werfen und den kostenlosen Font Real Regular downloaden, die neueste Schrift von Erik, mit der die Texte der Biografie gesetzt sind.
Schon der flapsige Titel und seine Interpunktion demonstrieren eindrucksvoll: Korinthenkacker haben keinen Platz in Spiekermanns Kosmos. Auch solcherart veranlagte Auftraggeber wurden mit ihm nie warm. Zitat: »Ich sieze nur Menschen, die ich nicht mag!« Natürlich wissen sowohl der Verlag, als auch die Texter und die Gestalter des Covers, dass in den drei Titelzeilen mindestens ein Komma sowie ein abschließendes Satzzeichen fehlen. So what. Cover sind in der grafischen Gestaltung das, was in der Schriftstellerei als Poesie bezeichnet wird – ein Kunstform, die sich die Freiheit nimmt wie es ihr gefällt. Wir blicken auf eine visuelle Arbeit, die für sich gestalterischer Freiheit reklamiert, das Gegenstück zur dichterischen Freiheit.
Erik Spiekermann hat selbst ein halbes Dutzend Bücher veröffentlicht, die sich meist nur am Rande mit dem eigenen Denken und Schaffen beschäftigten. Es erschienen auch schon Portraits über ihn, zum Beispiel die umfangreiche Semesterarbeit »Ursachen und Wirkungen«, von Simone van Nes, im WS 2002/2003 an der FH Münster verfasst; sie beschäftigt sich überwiegend mit dem Schriftschaffen des Designers. Andere beleuchteten sein Werk als Corporate Designer oder als Gestalter von Leitsystemen. Was bis heute fehlte, war eine visuelle Biografie, die sich dem gesamten Spektrum des Spiekermannschen Schaffens der letzten 45 Jahre widmete, also dem Schriftentwerfer, dem Designer und dem Unternehmer.
Links: Die Spiekermann-Handpresse in der Arno-Holz-Straße (Berlin Dahlem); rechts: die damit gedruckte Neujahrskarte von Joan und Erik zum Jahr 1973
Eine solche Gesamtschau liegt nun vor, sehr persönlich konzipiert und gestaltet von Johannes Erler, der sich 1992 bei Spiekermanns MetaDesign als Praktikant ins Berufsleben stürzte. Danach wäre er gerne bei Meta geblieben, bekam dort aber keinen Job, worauf er in seine Heimatstadt Hamburg zurückkehrte, um mit Olaf Stein, den er bei MetaDesign kennengelernt hatte, das Büro Factor Design zu gründen. »Vor über 20 Jahren habe ich Erik kennengelernt.« schreibt Erler in seinem Vorwort. »Seitdem haben sich unsere Wege unzählige Male gekreuzt. Und so ist dies nicht nur das Buch über einen großen Gestalter, sondern auch über einen Menschen, der mir über all die Jahre sehr vertraut geworden ist.«
Einer von 24 Gastbeiträgen: Joan Spiekermann über die erste Begegnung mit Erik, abenteuerliche Reisen, Familiengründung und gemeinsame berufliche Wege
Beschäftigt man sich etwas tiefer mit Spiekermann’s Lebenswerk, so fällt zum einen die Fülle wegweisender Arbeiten auf und zum anderen, wie eng seine diversen Talente miteinander verflochten sind. Wort, Schrift und Gestaltung verbinden sich mit Unternehmertum, Networking und der Neugier auf Technik. Aus diesem Triebwerk entstand in fast 50 Jahren ein beeindruckender, grafischer Kosmos, der das Grafikdesign in Deutschland und weit darüber hinaus maßgeblich prägte.
Eine von vielen Skizzen zur Officina Display (2000), die Spiekermann mit Ole Schäfer und später mit Christian Schwartz entwickelte
Die ausführliche Werkschau, die auf Seite 28 von ›Hallo ich bin Erik‹ beginnt, unterteilt Spiekermanns Wirken in sieben Felder. Der ›Schriftgestalter‹ zeigt die wichtigsten Schriftentwürfe; ein komplettes Verzeichnis all seiner Schriften findet sich auf den rosa Seiten von 292 bis 307 (siehe unten). Der ›Designer‹ dokumentiert die wesentlichen Arbeiten auf dem Feld der visuellen Kommunikation. Der ›Unternehmer‹ beschreibt Spiekermann als Gründer zahlreicher Firmen, einschließlich FontShop (1989) und zuletzt EdenSpiekermann (2009). Der ›Netzwerker‹ erzählt von seinen berufsständischen Aktivitäten, zum Beispiel in Verbänden; Erik war unter anderem Vizepräsident des BDG, Mitbegründer des Forum Typografie und Sprecher auf ungezählten Konferenzen. Der ›Autor‹ verweist auf das Werk als Buchmacher und Kolumnist. Der ›Techniker‹ schildert Spiekermanns Interesse an klassischen und neuen Technologien für Schrift und Druck. Der ›Mensch‹ schließlich zeigt auf, dass Spiekermanns Begeisterung für Gestaltung weit in den privaten Bereich hineinreicht.
Aus der typografischen Publikation FUSE (herausgegeben von Neville Brody, Jon Wozencroft und FontShop) entstand 1995 die erste interdisziplinäre Typografie-Konferenz, aus der später die TYPO wurde, die Erik Spiekermann 10 Jahre lang moderierte
Die Themenfelder sind in der gestürzten Zeile am Rand jeder Seite ausgewiesen. Sie wurden im Buch chronologisch verwoben, um zu zeigen, wie aus einer Aktivität die nächste entsprang. Der Werkteil beginnt mit der ersten Firmengründung im Jahr 1967. Auch die Jahreszahlen finden sich gestürzt. Sie bezeichnen stets den Beginn und das Ende eines Projektes. Das immense Lebenswerk verdanken wir Spiekermanns Talent, Partner und Mitarbeiter zu finden, die ihn bei seinen Ideen unterstützen. Auch diesen Mitarbeitern, zu denen er in der Regel bis heute kollegiale oder sogar freundschaftliche Verhältnisse pflegt, ist das Buch gewidmet. Zwei Dutzend von Ihnen, darunter Stars wie Neville Brody, Michael Beirut, Stefan Sagmeister, Wally Olins († 2014) und Christoph Niemann kommen mit eigenen Beiträgen zu Wort.
Die Buchstaben stehen ihm ins Gesicht geschrieben: So porträtiert der Illustrator Christoph Niemann seinen Kollegen und Freund Erik Spiekermann
Jedes Projekt, das in Kooperation entstand, weist die Biografie mit den wesentlichen Mitarbeiter aus. Auf Seite 308 des Buches beginnt eine Übersicht all dieser Kollegen und ihrer Kontaktdaten. Eine besondere Rolle nimmt im Buch das Schriftschaffen von Spiekermann ein. Viele Alphabete er allein entwickelt, die meisten entstanden jedoch in Kooperation mit anderen Schriftgestaltern. Die rosa Seiten 292 bis 307 zeigen sie alle, sowohl die kommerziellen Projekte (meist für das von Erik mitgegründete Label FontFont) als auch die Exklusivschriften, zum Beispiel für die Bahn, Nokia und das Zweite Deutsche Fernsehen.
Von Artz (Hamilton Wood Type), bis ZDF News (Zweites Deutsches Fernsehen): alle 25 Schriftfamilien, die Erik Spiekermann …
… in den Jahren 1967 bis 2014 erschienen sind, jeweils mit einleitenden Worten vom Entwerfer
Die Gründung von FontShop im Jahr 1989, als erstes Versandhaus für digitale Schriften, ist wahrscheinlich das typischste Ergebnis aus Erik Spiekermanns Begabung, Typografie und Schrift mit Unternehmertum, Netzwerk und technischem Know-how zu verknüpfen. Das Corporate-Design-Konzept sah vor, viele unterschiedliche Schriften des FontShop einzusetzen, aber nur drei Farben zu verwenden: Schwarz, Weiß und Gelb. Erik schreibt dazu: »Ich habe nie viele Farben jenseits der typografischen Klassiker Schwarz und Rot verwendet. Vor 25 Jahren allerdings, als Alex Branczyk und ich das Logo etc. für FontShop entwarfen, dachten wir, dass Schwarz und Weiß recht gut das digitale Prinzip symbolisieren könnten, genauso wie den Prozess, der in einem Laserbelichter abläuft. Schwarz und Weiß alleine war aber zu unscheinbar, also nahmen wir Gelb dazu.«
Die erste Geschäftsausstattung von FontShop, den Spiekermann 1989 mit seiner Frau Joan gegründet hat, entstand in Kooperation mit Alex Branczyk
Ende 2013 gab Spiekermann bekannt, dass er im Mai 2014, also zu seinem 67. Geburtstag, als Vorstandsvorsitzender bei EdenSpiekermann ausscheiden und in den Aufsichtsrat wechseln werde. Selbstverständlich ist auch diese Zäsur Bestandteil von »Hallo ich bin Erik«, wie auch die Zukunftsplanung des Designers. Seit Anfang dieses Jahres verschiebt sich das Zentrum seines Wirkens in der Potsdamer Straße von EdenSpiekermann in das gegenüber liegende Hinterhof-Erdgeschoss einer ehemaligen Mädchenmalschule. Hier hat Spiekermann auf über 200 Quadratmetern seine Sammlung von Satz- und Druckutensilien aufgestellt, Straßenname und Hausnummer geben dem Ort seinen Namen: Galerie P98a.
Mit seinem Partner Jan Gassel will Erik im P98a ausprobieren, wie sich die alten Druckverfahren mit digitalen Werkzeugen kreuzen und nutzen lassen. Eigene Plakatschriften aus Holz sind in Arbeit, seit Sommer werden Workshops für Handsatz und Buchdruck vorbereitet. Demnächst mehr dazu hier im Fontblog.
Erik Spiekermann heute, in seiner Druck- und Satzgalerie P98a
Über den Autor: Johannes Erler ist einer der führenden Köpfe der deutschen Gestaltungs- und Kreativszene. Mit seiner ersten Agentur Factor Design, die er 2010 verließ, prägte er visuelle Erscheinungsbilder und Positionierungen vieler namenhafter deutscher Marken und Institutionen. Seit 2011 arbeitet er mit dem Bureau ErlerSkibbeTönsmann für Kunden wie die Süddeutsche Zeitung, das Theater Bremen oder den Versandhausriesen Otto und verantwortete in dieser Zeit als Art Director auch den Relaunch des Wochenmagazins stern.
Im Impressum des Buchs »Hallo ich bin Erik« befindet sich ein Freischaltcode für die Textschrift Real Regular, mit dem sich der Font auf fontshop.com downloaden lässt: einfach anmelden, Font auswählen, in den Warenkorb legen, mit dem Code »bezahlen« und downloaden
Die neue Real ist inspiriert von einem seltenen, halbfetten Schnitt der Akzidenz Grotesk, den es nur in ganz großen Plakatschriften gab – leichter als die Halbfett in Blei, Fotosatz und Digital. Extra für das Buch hat Erik Spiekermann eine Text- und eine Headline-Version der Real digital gezeichnet und die Daten dann an Ralph du Carrois gegeben, der sie gesäubert und ergänzt hat. Markante Änderungen in Real Text gegenüber der historischen Vorlage sind zum Beispiel ein angloamerikanisches g, eine Serife am l, Mediävalziffern mit einer angloamerikanischen 8, Serifen am Versal-I, ein breiteres f und t sowie runde Punkte.
Ausstellung: Die grafische Sprache der Verwandlung
Seit Jahresbeginn verleiht das Hamburger Designbüro Mutabor AG mit dem Onlinekalender Lingua 365 seiner grafischen Sprache täglich neu Ausdruck. Jeden Tag kommentieren die Designer das aktuelle Weltgeschehen in Form von Piktogrammen im Stil ihrer Lingua Digitalis. Ereignisse der Weltpolitik, Events aus der Kommunikationsbranche und Phänomene der Popkultur werden gleichermaßen durch die »grafische Brille« des Büros interpretiert und in kleinen Illustration kommentiert.
Die am 28. August startende dreiwöchige Ausstellung Mutabor – Lingua 365 (Hamburg, designxport) dokumentiert nicht nur die bislang entstandenen 240 kleinen Kunstwerke, sondern inspiriert den Besucher auch zum Mitmachen. Bis zur Finissage werden unter Einbeziehung der Besucher 23 neue Piktogramme erstellt, die die Ausstellung täglich wachsen lassen. Darüber hinaus lernen die Besucher preisgekrönte Projekte und Meilensteine aus der Mutabor-Geschichte kennen.
bukowskigutentag 2/14: Nichtlesung
Vortrag und Buchpremiere, 28. August 2014, 20 Uhr 30, Ocelot Buchhandlung, Brunnenstraße 181, 10119 Berlin, Eintritt frei. (Hier zur Einladung bei Facebook)
Ansgar Oberholz, der einzige Verleger der Lektüre für Nichtleser, und Michael Bukowski, der einzige Autor der St. Oberholz Verlagsanstalt, referieren die Kulturgeschichte des Lesens aus der Perspektive des Nichtlesens. Vom 7. Jahrtausend v. Chr. als historischem Bezugspunkt ausgehend werden Fragen nach Sinn, Unsinn und Zukunft der weitgehend falsch verstandenen Kulturtechnik des Lesens erörtert.
Quasi wie zufällig fungiert der neue Band 11 der Lektüre für Nichtleser als Anlass der Veranstaltung. Mit besagtem, bereits vor Erscheinen legendärem Band 11 hatte eigentlich keiner mehr gerechnet. Umso größer jetzt die Freude über das mit fast vier Jahren Verspätung eintreffende Buch. Und umso aktueller die Frage, warum und wie ein Buch in Romanstärke gelesen und gleichzeitig nichtgelesen werden kann.
Vielen Dank an dieser Stelle an Jürgen Siebert, den einzigen Typo-Sponsor der Lektüre für Nichtleser, der uns mit der schönen FF Parable ausgestattet hat.
Weltpremiere feiert außerdem die literarische Nichtlesen-Innovation des “Leseflussblockers”. Nicht zuletzt plaudern Oberholz und Bukowski über ihr völlig revolutionäres Verleger-Autor-Verhältnis, das die herkömmlichen Gepflogenheiten der Verlagsbranche auf den Kopf stellt, ohne dass es jemand merkt.
Zum Buch:
Lektüre für Nichtleser, Band 11
Warten auf Andrea
von Michael Bukowski
Taschenbuch, 232 Seiten
St. Oberholz Verlagsanstalt
erscheint Ende August 2014
ISBN 978-3-9813725-1-9
Preis: 9,90 Euro
Da die Erstauflage in Höhe von 1 Exemplar bereits vergriffen ist, lassen wir nachdrucken. Vorbestellungen bitte per E-Mail an: mail // ät // bukowski-berlin.de
Stimmen zum Buch:
„Mit seiner Reihe ist Bukowski ein großer Wurf gelungen. Er holt den Nichtleser genau dort ab, wo er sich gerade befindet. Beim Widerwillen, zu lesen. Was Michael aus dieser Idee macht: Keine Ahnung.“ Jan-Uwe Fitz
„Ich habe diesen Band 11 hier bereits 23 mal als eBook gekauft und heute morgen wieder drei gedruckte Exemplare bestellt. Der Abverkauf entwickelt sich ausgezeichnet.” Michael Bukowski
„Als Verleger der Lektüre für Nichtleser ziehe ich nach inzwischen 11 Bänden langsam in Erwägung, mal eines der Bücher zu lesen. Steht zumindest auf meiner To-do-Liste seit 2009.“ Ansgar Oberholz
P.S.: Autoren, die diesen Beitrag geschrieben haben, haben auch diese Beiträge geschrieben.