DIY Time, ein handgezeichnetes System von Latinotype
Die Bewegung gegen genormte Massenware und das Comeback des hochwertig Handgemachten, gingen Luciano Vergara durch den Kopf, als er das DIY-Time-System zeichnete. Das Paket mit 11 Fonts entstand aus Zeichnungen mit Pinseln und Stiften auf Papier. Mit DIY-Time-Sans greift Vergars die Buchstabenformen und Proportionen der Gill Sans auf, die bereits der Arts and Crafts Bewegung im frühen 20. Jahrhundert visuellen Durchschlag verlieh.
Der Konsum von Massenware steht zunehmend für schlechten Geschmack. Zu Recht befand Luciano Vergara beim Zeichnen der elfschnittigen DIY-Lettering-Familie.
Fresh Fonts 14 | 14 Neuerscheinungen der Woche
Schriftmuster aller Neuerscheinungen dieser Woche zeigt unser Pinterest Board „Fresh Fonts“
Aktuelle Einführungspreise
Showcase Familie pack von Latinotype – 80% Rabatt bis 10. April • Anglecia Complete Pro, Anglecia Display Pro, Anglecia Title Pro, Anglecia Text Pro von Mint Type – 80% Rabatt bis 15. April • Courtesy Script Familie von Sudtipos – 30% Rabatt bis 20. April • Sofia Soft von Mostardesign Studio – 75% Rabatt bis 23. of April • DIY Time von Latinotype – 75% Rabatt bis 23. April • Nitti Grotesk von Bold Monday – 30% Rabatt bis 30. April • Marianina FY von FONTYOU – 80% Rabatt bis 4. Mai • Coco FY und LolaLola FY von FONTYOU – 50% Rabatt bis 4. Mai • Exquise FY, Kaili FY, Bruum FY von FONTYOU – 70% Rabatt bis 4. Mai
Raumwunder (I) – Abril Text und -Display [update]
Als Erweiterung der Abril Editorial-Familie baut TypeTogether das Abril Titling Paket, ein Paket für den Satz von Headlines mit 32 Schriftschnitten, aus. Die Fonts in den Strichstärken Regular, Semi Bold, Bold und Extra Bold liegen in den vier Laufweiten Normal, Narrow, Condensed und Semi Condensed vor – jeder Font mit passenden Kursiven. Der Einzelschnitt kostet 35 Euro, die Familie mit 32 Fonts 549 Euro.Mit Abril Tiling fügten José Scaglione und Veronika Burian der Abril-Familie ein belastbares Headline-Arbeitspferd hinzu, dessen 32 Fonts jeder Überschriften-Umgebung gewachsen sind – in kleineren …
WeiterlesenSneak peek: Next fontshop.com
Für die Neugierigen: einfach aufs Bild klicken und live ausprobieren … Ein paar ergänzende Worte, die ich hinter den Kulissen der Entwicklung aufgeschnappt haben, finden sich unterhalb der Abbildung:
In den letzten drei Jahren hat das Web die typografischen Spielräume stark erweitert: Webfonts, Ligaturen, Kerning, OpenType-Features, und vieles mehr wird von den wichtigsten Browsern unterstützt. FontShop und FontFont haben immer an diese Zukunft geglaubt (vgl: Heute ist Webfont-Tag, vom 26. Februar 2010). Die naheliegende Konsequenz aus dieser positiven Entwicklung ist, dass eine FontShop-Website heute (genauer: morgen) dramatisch anders aussehen und funktionieren muss als bisher.
Gestern haben wir next.fontshop.com ins öffentliche Netz gestellt, zum Angucken, Herumspielen, zum Testen. Die Schrift ist der Held auf einer One-page-Bühne: keine Kästchen hier, Boxen da, JPGs, Pop-up-Fenster und andere Störungen. Noch kann man keine einzige Schrift downloaden oder direkt lizenzieren. Trotzdem sind wir stolz darauf, die Hälfte der Strecke zum Next FontShop schon mal mit allen Schriftenfreunden der Welt teilen zu können.
Das funktioniert schon:
- Browsen durchs gesamte FontShop-Angebot
- Family-Seiten aufrufen, davon 10 mit redaktionellen Inhalten
- Foundry-Seiten aufrufen, davon 12 mit maßgeschneiderten Inhalten
- Designer-Seiten aufrufen, davon 10 redaktionell gepflegt
- einfache Suche, einfache Suchergebnisse
- rudimentäre Homepage
- einige statische Seiten
- Feedback-Optione für Besucher
Schon in zwei Wochen wird eine weitere hilfreiche Erweiterung freigeschaltet.
Unser Dankeschön geht an EdenSpiekermann für die Entwicklung und Programmierung der Webseite, an das Technik-Team bei FontShop-International und an Ivo Gabrowitsch, der das Projekt Next FontShop leitet. Insgesamt waren 58 Kolleginnen und Kollegen in den letzten 6 Monaten mit der neuen Website beschäftigt.
Fresh FontFonts: FF Antithesis, Good & Ginger 14 | 14
FontFont veröffentlicht diese Woche eine neue Sippe und erweitert zwei bestehende Familien:
Als Pro-Font mit den Schriftschnitten Regular, Regular Italic und Bold erscheint FF Antithesis des der Künstlers und Schriftenentwerfers Yanone. Ein ungewöhnliches Bauprinzip liegt den drei Schnitten zugrunde: Die Spannung zwischen drei ungleichen Polen. Eine ausführliche Rezension der »kleinsten Schriftsippe der Welt« ist im Fontblog zu lesen.
Frei nach der dialektischen Formel These, Antithese und Synthese und den drei Phasen der Entstehung des Universums, im hinduistischem Glauben – Entstehung, Dauer und Auflösung – stellt Yanone die Antithesis Schriftschnitte kosmisch in eine Dreiecksbeziehung
WeiterlesenDie kleinste Schriftsippe der Welt: FF Antithesis
Antithesis ist die neueste Schrift von Jan Gerner aka Yanone, dessen kommerzielle Premiere FF Amman Sans und Serif vor 4 Jahren hier im Fontblog gefeiert wurde. Weit mehr Grafikdesigner kennen ihn als Entwerfer des Freefonts Kaffeesatz (heute ein Google-Font), aus dem später die professionelle Familie FF Kava wurde.
Eines Vorweg: der Name von Yanones jüngstem Release steht in keinem Zusammenhang mit der berühmten Schriftsippe Thesis von Luc(as) de Groot (TheSans, TheSerif, TheMix, …), was sich alleine schon aus dem Aussehen und dem Umfang von Antithesis (3 Schnitte) ablesen lässt. Nein, die Antithesis hat ihre ganz eigene Entstehungsgeschichte und ist eng mit einem Kurzfilm von Yanone verknüpft, der in zwei Wochen auf der TYPO San Francisco Weltpremiere feiern wird und im Mai auf der TYPO Berlin Europapremiere.
Yanone, aufgenommen von Daniel Scholz wärend der Dreharbeiten zum Antithesis-Tanzfilm
Wenn hier von der »kleinsten Schriftsippe der Welt« die Rede ist, so sei noch mal daran erinnert, dass wir von Sippen statt von Familien reden, wenn ein Schriftsystem mehrere Schriftklassen abdeckt, zum Beispiel Sans, Serif und Slab; im Englischen hat sich der Begriff Super-family durchgesetzt. Mich persönlich erinnert das Wortspiel an das britische Rockduo Hardin & York Anfang der 1970er Jahre, die als »kleinste Big-Band der Welt« bezeichnet wurden, weil sie alleine mit Keyboard und Schlagzeug eine Riesenshow auf der Bühne abzogen, freilich ohne Sequencer und gespeicherte Tracks. Zurück zur Superschrift und kurz begründet: Antithesis besteht aus drei Schnitten – Regular, Italic und Bold –, die sich drei Schriftklassen zuordnen lassen.
Die dynamische Neuheit ist Yanones Meisterstück aus der Schriftgestaltungsklasse Type and Media an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Den Haag. So ungewöhnlich der Name, so außergewöhnlich das Bauprinzip der drei Schnitte: Die Spannung zwischen drei ungleichen Polen. Anders als bei vielen Schriften heute üblich, besteht Antithesis nicht aus einer Vielfalt interpolierter Strichstärken, die dem gleichen Konstruktionsprinzip folgen. Antithesis ist eine Familie aus nur drei Schnitten, deren Konstruktion sich maßgeblich voneinander unterscheidet. Die Normale ist eine scharfkantig geschnittene Slab-Serif, die Kursive eine verbundene Schreibschrift und die Fette eine serifenlose Grotesk— drei Formprinzipien unter einem Dach, was in dieser Kombination äußerst unüblich ist.
Schon während des Type-Design-Studiums in Den Haag hatte Yanone die Idee, sein Konzept der Spannung in einen Kunstfilm zu verwandeln. Im Sommer 2011, nach dem Ende des einjährigen Master-Studiums, kam ihm, nach Gesprächen mit der langjährig befreundeten freien Dresdner Tänzerin Johanna Roggan und mehreren Festivalbesuchen in der Psytrance-Szene, die richtungsweisende Idee: Es soll ein rund 10-minütiger Tanzmusikfilm werden, in dem Johanna Roggan im Rampenlicht steht und sie die Freiheit bekommt, die gemeinsam erarbeitete Handlung rund um die Spannung zwischen den drei Polen (frei nach der philosophischen Dialektik These, Antithese und Synthese) und den drei Phasen der Entstehung des Universums (nach hinduistischem Glauben Entstehung, Dauer und Auflösung) aufs Parkett zu bringen.
Die Dresdner Tänzerin Johanna Roggan spielt die alleinige Hauptrolle in dem 10-Minuten Tanzfilm »Antithesis«
Ursprünglich sollte es ein 3D-Film werden, worauf Yanone jedoch aus Kostengründen verzichten musste. Nicht verzichtet hat er auf die adäquate Begleitmusik. Der Berliner Komponist und Musikproduzent Georg Bauer war sofort begeistert vom Thema und steuerte die Komposition und Produktion der Musik bei. Die Sopransängerin Anna-Sophia Backhaus wirkte ebenfalls beim Soundtrack mit. Der Film entstand aus Naturaufnahmen in der Sächsischen Schweiz und Innenaufnahmen in einem improvisierten Studio. Hier ein Trailer zum Film, der vor einem Jahr entstand:
Antithesis – Trailer from Yanone on Vimeo.
Zum Vertrieb der Schrift Antithesis sagt Yanone heute: »Ich habe mich in der Zwischenzeit entschlossen, entgegen meiner bisherigen Vorstellung, nicht den Weg des unabhängigen Schriftgestalters zu gehen, der seine Fonts selbst veröffentlicht und vermarktet. Stattdessen setze ich erneut mein Vertrauen auf die FontFont-Bibliothek von FontShop und die bewährte Zusammenarbeit. Auf die Art werde ich komplett unabhängig bleiben, selbst unabhängig von Büroarbeit, die das Schriften-Verlagswesen mit sich bringt. Ich möchte in der näheren Zukunft vermehrt reisen.«
Yanone, mit bürgerlichem Namen Jan Gerner, wurde 1982 in Dresden als Sohn eines Kraftfahrzeugtechnik-Ingenieurs und einer Industrie-Architektin geboren. Nachdem er neun Jahre seiner Kindheit und Jugend mit der Familie in Addis Abeba, Hauptstadt des ostafrikanischen Äthiopiens lebte, kehrte er 1997 ins wiedervereinigte Deutschland zurück und schloss seine Schulbildung am Gymnasium in Dresden ab. Sein Vater lehrte ihm mit 14 Jahren die Programmiersprache Pascal. Das zum Hobby gewordene Programmieren sollte fortan sein Berufswunsch sein. Frühe Erfahrungen im Web-Design und das Gestalten der Abi-Zeitung seines Jahrgangs verschoben den Fokus allerdings schnell auf die Gebrauchsgrafik, und Schriftgestaltung im Speziellen.
2002 nahm er das Studium der Mediensysteme an der Bauhaus-Universität in Weimar auf, wo er 2004 ins Fach Visuelle Kommunikation wechselte. Ein Freund brachte ihm damals das Gefühl für das Gestalten einzelner Buchstaben und die benötigte Software bei, was sein Interesse in Schriftgestaltung erneuerte. Seine sieben Universitäts-Jahre brachten ihn u.a. auch zu einem Praktikum nach Amman, Jordanien, ins dort ansässige Gestaltungsbüro Syntax, und nach Berlin zum Schriftenhersteller FontShop International. Dort lernte er das Verständnis und den Durchblick zum Herstellen professioneller Schriften.
Einfach und ganz: Next FontShop ist Beta
Next FontShop.com ist da. FontShop und Edenspiekermann veröffentlichen die Beta-Version der kommenden FontShop-Homepage. 185 Hersteller beschlossen, sofort mit ihren Bibliotheken auf die neue Site zu siedeln, die Schriften so im Internet präsentiert, wie wir es uns schon lange wünschen.
Viel Vergnügen beim Stöbern, Entdecken, Experimentieren und Schwelgen. Hier geht‘s zu Next.FontShop.com …
Weiterlesen