Fontblog Artikel im September 2013

Praktischer Design-Stundensatz-Kalkulator

kalkulatorIm Frühjahr hat der Berufsverband der Deutschen Kommunikations-desi­gner (BDG) auf der TYPO Berlin den Honorar- und Gehaltsreport vorge­stellt. Ein Ergebnis war, dass Designer nicht durch­ge­hend belastbar kalku­lieren. Das kann sich jetzt ändern, mit dem prak­ti­schen BDG-Kalkulator. Der Design-Kalkulator ist eine kosten­lose Web-App (also eine Website, die sich auf einem Smartphones wie eine App präsen­tiert) … ein Geschenk aller BDG-Designer an die Branche.

Wenn man die einzelnen Regler für »Verfügbare Arbeitsstunden/Tag« und »Verfügbare Arbeitstage/Woche« verän­dert, sowie ein Mindesteinkommen/Monat eingibt, zeigt der Rechner direkt einen durch­schnitt­li­chen Stundensatz an. So können Kommunikationsdesigner schnell heraus­finden, ob sie aktuell kosten­de­ckend arbeiten.

Weitere Funktionen des Rechners: Break-Even-Point, Absicherung und Gewinn, Kalkulation drucken. Der Druckbogen schlüs­selt die wich­tigsten Kalkulationsposten detail­liert auf.


Reprise Type Talk 4: Nina Juric + Type News (Links)

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Vergangenen Freitag fand im Apple Store Kurfürstendamm der 4. Type Talk statt. Hier die verspro­chenen Links zu den Inhalten der beiden Präsentationen:

Nina Juric: »Type ’n’ Motion«

Der Vimeo-Channel von Nina Juric mit den gezeigten Video …

Jürgen Siebert: 3-Minuten-Berlin-Type-News

Schließung: Mota Italic (nur Galerie)
Umzug: Just Another Foundry
Buchneuerscheinung: Karbid (Gerlach, Grögel)
Buchneuerscheinung: Leitsysteme/Orientierung/Identität (Moniteurs)
Neue Schrift: Babetta (Viktor Nübel)
Neue Schrift: FF Mark (FontFont)
Neue Website: CreativeMornings Berlin
Fachartikel: The Real Story Behind Fonts In iOS 7 (Siebert, Meilleur; engl.)
Fachartikel: Fonts unter iOS 7 – Was wirk­lich dahinter steckt (Siebert)


Fresh Fonts 13 | 39 – Directors Gothic Collection

LETteringIncDie US-amerikanische Schriftenschmiede Lettering Inc. hat aus den original-gläsernen Formen liebevoll die weitläufige Director Gothic Familie digitalisiert. In fünf Laufweiten – von 200 bis 250 – mit den SchriftschnittenThin, Extra Light, Light, Regular, Medium, Semi Bold, Bold, Black und Ultra, mit passenden Kursiven, gibt es keine Raumsituation, für die die ausgefeilte Headline Familie nicht die geeignetet Überschrift parat hält.

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Inspiriert von der Art Deco Bewegung der 1930er Jahre, erlangte die Directors Gothic Familie für Editorial- und Werbetexte bald nach ihrem erscheinen große Popularität. Entsprechend baute Lettering Inc. die Familie zu einem Kernbestandteil seiner Bibliothek aus.

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Flaches Design zwingt zur Präzision

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Am Mittwoch hatte ich Besuch von Craigmod, einem renom­mierten Technik-Denker aus San Francisco/Tokyo, der gerade auf Europareise ist. Ein Glücksfall, dass seine Leidenschaft dem Design, Büchern und Storytelling gilt. Ich legte ihm ein A4-Blatt auf den Tisch, das die Entwicklungsstufen des FontBook-App-Icon zeigte. Er zückte sofort seine Kamera, um es zu foto­gra­fieren und auf Instagram mit seinen Followern zu teilen … Wir spra­chen über den Trend zum flachen Design und seinen Auswirkungen. Die Erkenntnis daraus möchte ich hier im Fontblog kurz notieren.

Tatsächlich hat sich die Nutzerführung unserer FontBook-App seit ihrem Erscheinen vor 2 Jahren nicht geän­dert. Wohl aber das Icon, das unser Denken und unsere Emotionen gegen­über der App wunderbar widerspiegelt.

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Die FontBook-App-Icons Version 1.0, 2.0 und 3.0, entworfen von Jan Rikus Hillmann (1, links) und von Nadine Roßa (2, 3)

Am Anfang waren wir davon über­zeugt, die Brücke zum gedruckten Buch schlagen zu müssen, obwohl sich die App völlig von der Funktion und vom Aufbau eines Buchs eman­zi­piert hatte. In Wirklichkeit fühlt sich die App, vor allem auf dem iPad, wie eine Sammlung von Karten an, die man verschiebt, vergleicht, über­ein­ander legt und wieder in der Schublade verschwinden lässt. Das Symbol eines Kompass schien uns für das Icon der Version 2.0 passender. Die frisch erschie­nenen Retina-Displays verführten uns dazu, dem plas­ti­schen Erscheinungsbild der Kompassnadel mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als der Leitlinie Navigation.

Dann kam Apple mit seinem iOS 7, geprägt von der Abkehr vom Skeuomorphismus (z. B. Lederkalender, Reißwolf, …) und der Hinwendung zum flachen Design. Die ersten refor­mierten Apps zeigen, dass die Idee der Reduktion, bei aller Kritik, positiv aufge­nommen und teils sogar gefeiert wird. Auch ich konnte mich diesem Trend nicht verschließen, und siehe da: Unser Icon Version 3.0 trans­por­tiert die Idee der Navigation in der Welt der Schriften einfa­cher und verständ­li­cher als die beiden Versionen zuvor.

Das neue mobile Betriebssystem iOS 7 ist erst am Mittwoch letzter Woche (18. September 2013) heraus­ge­kommen. Es soll jedoch bereits auf fast 60 Prozent der Apple-Mobilgeräte instal­liert worden sein. Gemessen an der millio­nen­fa­chen Verbreitung sind die Klagen über Schwindel durch Paralaxgrafik, verhun­gerte Typografie und Bonbonfarben prak­tisch vernach­läs­sigbar bzw. abzu­bu­chen unter »Abschied tut weh«. Vielmehr ist zu erwarten, dass Apple einen neuen Designtrend ange­treten hat, dem bald ganze Industrien folgen werden … wie bereits zuvor bei den bunten iMacs (1999), der Farbe weiß in der Unterhaltungselektronik (inspi­riert von den ersten iPods) oder den abge­run­deten Ecken seit dem ersten iPhone (2007).

PS: Das redu­zierte Icon wird in rund 14 Tagen mit der Version 3.1 der FontBook-App erscheinen, die ansonsten keine  neuen Funktionen bieten wird, ledig­lich ein paar Bugfixes und statt für 0,89 € ($0.99) knapp unter Einführungspreis  ange­boten wird: 4,49 € ($4.99).


Mit dem Rad durch den Fontwalk flanieren

Der zweite Fontwalk ist erschienen. Vorgestellt werden diesmal die Neuerscheinungen FF Mark von FontFont, Dulce von LatinotypeMr Moustache OT von FaceType, Rolling Pen von Sudtipos und der FF Kievit-Famillienzuwachs FF Kievit Slab.

Fontwalk hier betreten und scrollen was das Rädchen hergibt:

Enter-the-FontShop-FontwalkFontShops Fontwalk – Design: MoniteursProgrammierung: null2Titelbild: Matthias Heiderich


Fallstudie: Die dm-Drogerie-Exklusivschrift

Im Gespräch mit den Markenexperten Claus Koch und Jörg Hemker beleuchtet Fontblog-Redakteur Jürgen Siebert die Entstehung einer ausge­feilten Hausschrift als Kernelement einer zeit­ge­mäßen Markenidentität für die Drogeriekette-dm.

Kein Handelsunternehmen in Deutschland ist so häufig an Spitzenpositionen in Rankings zu finden wie dm-drogerie markt. Jüngere Auszeichnungen wie »Beliebtester über­re­gio­naler Drogeriemarkt Deutschlands« und »Service Champion« sind nur zwei Beispiele. Zum 40 Geburtstag beschert sich das Unternehmen erst­mals in seiner Geschichte eine starke visu­elle Identität, basie­rend auf einer maßge­schnei­derten Schrift-Großfamilie (»dmSoft«), einer über­ar­bei­teten Farbpalette und einem ganz­heit­li­chen Konzept, mit dem bereits der Gründer Prof. Götz Werner das Unternehmen zum Erfolg führte.

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Fontblog sprach mit dem Hamburger Markenexperten und Unternehmer Claus Koch und seinem Partner für Schriftentwurf Jörg Hemker über die Rolle der Schrift im neuen Erscheinungsbild von dm.

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Kurz noch ein paar Zahlen. 1973 eröff­nete der erste dm-Markt in Karlsruhe. Heute ist dm in 12 Ländern aktiv und Deutschlands umsatz­stärkster Drogeriemarkt, mit 1417 Filialen (2802 Filialen im Ausland). Fast 32.000 Mitarbeiter erwirt­schaf­teten im ersten Halbjahr 2013 in Deutschland einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro (im Ausland 0,9 Milliarden Euro), ein Plus von 16,2 Prozent (5,4 Prozent) gegen­über dem Vorjahreshalbjahr.

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Fontblog: Viele Menschen lieben die dm-Drogeriemärkte. In Umfragen verzeichnet das Handelsunternehmen gegen­über seinen Mitbewerbern  einen Vorsprung in Sachen Transparenz, Ausbildung der Mitarbeiter, Kundenzufriedenheit und Preisstabilität. Gerade stärkt die Drogeriekette – im laufenden Betrieb – ihren visu­ellen Auftritt, wobei der von Ihnen konzi­pierten Exklusivschrift eine wich­tige Rolle zukommt. Welchen Markenwerte standen am Beginn des Projekts?

Claus Koch: Der Ausgangspunkt für die Entwicklung waren die dm-Markenwerte mensch­lich, ehrlich, ästhe­tisch, offen, authen­tisch, zurück­hal­tend, verläss­lich. Die Schrift musste diese Haltung umsetzen.

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F: Wann ist eine Schrift mensch­lich, ehrlich und authentisch?

Koch: Grundlagen für den Entwurf waren die Formen einer huma­nis­ti­schen Grotesk … da ist der Begriff ›mensch­lich‹ bereits enthalten. Offene, orga­ni­sche Figuren und eine echte Kursive spie­geln die Markenwerten ›ästhe­tisch‹ und ›authen­tisch‹ wider. Die Zeichenformen sind geschrieben, nicht konstru­iert wie bei stati­schen Groteskschriften. Die Offenheit und Differenzierbarkeit der Ziffern war eine weitere Anforderung. Wir haben die Kernwerte der Marke in Typografie rele­vante Kriterien über­setzt. Die dmSoftist zeitlos, schnör­kellos in den Formen, klar und unter­scheidbar für die Lesbarkeit mit einem ökono­mi­schen, ausge­gli­chenen Schriftbild.

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F: Neben den emotio­nalen Werten der Marke dm, welche sach­li­chen und tech­ni­schen Voraussetzungen musste die Schrift erfüllen?

Jörg Hemker: Die beiden wich­tigste Kriterien einer Corporate-Schrift sind natür­lich die Lesbarkeit und ihr Charakter. Extravagante Display- und Schmuckschriften besitzen in der Regel zwar eine große Plakativität, meist jedoch zu Ungunsten der Leserlichkeit. Beim dm-Projekt war es von großer Bedeutung, beide Merkmale unge­stört zuein­ander und positiv zu entwickeln.

F: Welche Bedeutung spielt die Internationalität der Schrift, also ihr Sprachausbau?

Koch: dm ist inner­halb Europas in 11 Ländern vertreten. Neben dem latei­ni­schen Alphabet musste auch das kyril­li­sche entwi­ckelt werden, sogar in seinen indi­vi­du­ellen Ausprägungen für Bulgarien und Serbien. Wichtig war uns dabei, dass die Schrift auch im Kyrillischen ihren Charakter beibe­hält und dm stets als Absender erkennbar ist.

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F: Wie kamen Sie auf die Idee der abge­run­deten Strichenden

Koch: Wir rundeten die Schrift ab, um das Schriftbild möglichst eigen­ständig zu halten und den Werten mensch­lich und verläss­lich zu entsprechen …

Hemker: … dabei war für mich die Definition der Radien von großer Bedeutung. Perfekt halb­rund sollten die Enden keinen­falls werden, zumal dies auch nicht zur Grundform der Schrift passen würde. Die Lösung lag in einer weichen Form. Die Rundungen sind keine aufge­setzte Formalität sondern verschmelzen harmo­nisch und unter­strei­chen in jedem Zeichen auf passende Art den Schriftcharakter.

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F: Ich wusste gar nicht, dass es böse und gute Rundungen gibt

Hemker: Ich wollte unbe­dingt vermeiden, dass die Rundungen an kriti­schen Positionen zur Tropfenbildung neigen. Die hohe Auflösung in FontLab war dabei sehr hilf­reich, vor allem als es darum ging, die hoch­ge­stellten Zeichen umzusetzen.

F: Stichwort »hoch­ge­stellt«. Bei der Preisauszeichnung arbeiten die dm Märkte sehr gerne mit hoch­ge­stellten Cent-Beträgen. Wurde daraus im Font reagiert?

Hemker: Ganz klar: Am Point of Sale spielen die Ziffern die Hauptrolle. Daher habe ich mich auch sehr intensiv mit der Gestaltung der Ziffern ausein­an­der­ge­setzt. Preis- und Mengenangaben müssen für die Kunden sowohl unter verschie­densten Bedingungen verläss­lich lesbar sein, aber auch in kultu­reller Hinsicht und in Bezug auf die Bildungserfahrung darf das Aussehen der Zahlen keine Missverständnisse provo­zieren. Dies alles haben wir bei deren Gestaltung bedacht. Und natür­lich enthalten alle dmSoft Fonts diverse Ziffernsätze, einschließ­lich der verklei­nert-hoch­ge­stellten, natür­lich in der rich­tigen Strichstärke.

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F: Bei den verschie­denen euro­päi­schen Währungszeichen haben sie sich einen font-tech­ni­schen Kniff einfallen lassen …

Hemker: Richtig, wir haben die Abkürzungen für die osteu­ro­päi­schen Währungen als OpenType-Feature in die Fonts einprogrammiert.

F: Von welchen Währungen spre­chen wir jetzt, haben die nicht alle den Euro?

Koch: Vonwegen. dm ist über­wie­gend in Nicht-Euro-Ländern präsent. Ganz konkret geht es um die tsche­chi­sche Krone, den unga­ri­schen Forint, kroa­ti­sche Kuna, bulga­ri­scher Lev, maze­do­ni­scher Denar, den weiß­rus­si­schen Rubel und die tsche­chi­sche Krone …

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Hemker: Für alle diese Währungen gibt es kein spezi­elles Zeichen, aber Abkürzungen mit einer bestimmten Schreibweise – z. B. Ft, Br, KM – mit denen die Kunden in diesen Ländern vertraut sind. Und damit nicht jeder Benutzer der dmSoft die Währung anders abkürzt oder even­tuell ausschreibt, haben wir die kompletten Abkürzungen als je ein Zeichen im Font abge­legt, also prak­tisch Währungsligaturen erzeugt.

F: Und wo liegen die, wie tippt man ein solches selbst­ge­machtes Zeichen auf der Tastatur?

Hemker: Ganz einfach: Man schreibt das drei­stel­lige ISO-Kürzel der jewei­ligen Währung mit einem $-Zeichen davor, also zum Beispiel $HUF für die unga­ri­sche oder $CZK für die tsche­chi­sche Währung. Dank des OpenType-Features der bedingten Ligaturen werden diese Abkürzungen vom dmSoft-Font auto­ma­tisch durch das Währungszeichen ersetzt.

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F: Zurück zu den Buchstaben. Welche Aufgaben – außer der Preisauszeichnung – muss eine dm-Schrift noch erfüllen.

Koch: Wir haben das sorg­fältig analy­siert und die folgenden typo­gra­fi­schen Anforderungen heraus­ge­ar­beitet: Headlines, Mengentexte, Preise und Pflichttexte, die unter beson­ders schwie­rigen Druckbedingungen wieder­ge­geben werden müssen. Dieses Spektrum kann nicht alleine von einer Schriftart abge­deckt werden. Und so haben wir die dmSoft in drei Untergruppen aufge­teilt, deren Name das jewei­lige Einsatzgebiet beschreiben …

Hemker: Die dmBrand ist die Marken- und Headlineschrift. Sie prägt das Bild der Marke. Mit ihr werden alle plaka­tiven Informationen umge­setzt. Das sind Regalbeschriftungen, Preise, Claims etc. Die dmSupport ist für Mengentexte gedacht. Die Zeichenformen sind gegen­über der Brand breiter gehalten, die Ober- und Unterlängen ausge­prägter. Die Support besitzt einen ausge­gli­chenen Grauwert im Mengensatz. Eine Kursive ergänzt die typo­gra­fi­schen Möglichkeiten.

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Und schließ­lich die dmIntelligence. Auch wenn die Formen der Intelligence sicher sehr inter­es­sant sind, ist diese Schrift nicht für einen Einsatz jenseits von 8 oder 10 Punkt gedacht. Sie läuft schmaler als die Brand was durch eine große x-Höhe kompen­siert wird. Inktraps steuern dem Zulaufen der Binnenräume unter schlechten Druckbedingungen entgegen. Drei Fetten reichen aus, um allen typo­gra­fi­schen Eventualitäten zu begegnen.

Koch: Gerade haben wir noch eine spezi­elle, extrasch­male Form der Intelligence entwi­ckelt. Wir nennen sie dmLegal, und sie wird nur für die Preisetiketten in Österreich genutzt, da die dort bestehenden Rechtsvorschriften eine Mindestschriftgröße für Vergleichspreise vorschreiben.

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F: Sie über­lassen aber auch nichts dem Zufall …

Hemker: So ist es, und darum gibt es sogar noch einen Symbolzeichensatz, der die wich­tigsten Textilpflegezeichen beinhaltet.

F: Abschließend darf ich noch verraten, dass FontShops Corporate-Font-Abteilung für die tech­ni­sche Umsetzung der dmSoft-Familie verant­wort­lich war, also Sprach-Encoding, OpenType-Programmierung, Hinting, Font-Produktion … hab’ ich was vergessen?

Koch: Vielleicht, dass wir das Projekt immer noch weiter voran­treiben. Dank der ausge­zeich­neten Umsetzung durch FontShop macht die Schrift ja bereits im Druck und auf Bildschirmen eine hervor­ra­gende Figur. Brand und Support liegen komplett als gehin­tete Webfonts vor. Nun werden wir noch drei Schnitte der Support als Office-Fonts im TrueType-Format reali­sieren, damit die dm-Mitarbeiter auch in der internen Kommunikation mit der eigenen Schrift Texte erstellen und lesen können.

F: Herr Koch, Herr Hemker, vielen Dank für das Gespräch.

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★ der Woche: »Typography 33« [ausverkauft!]

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Für Typografen und Schriftliebhaber ist es immer noch das Buch des Jahres: Die Wettbewerbs-Schau des Type Directors Club New York. Seit über 50 Jahren ruft der Verein die Kreativen in aller Welt auf, ihre besten typo­gra­fi­schen Werke einzu­rei­chen. »Typography 33« ist das zuletzt erschie­nene Jahrbuch, heraus­ge­geben zum 58. Wettbewerb des TDC und gestaltet von Paula Scher (Pentagram). Das 260-seitige Werk zeigt das Beste von 2300 einge­reichten Arbeiten, in den Kategorien Corporate Design, Packaging, Werbung, Briefpapier, Logos, Jahresberichte, Video, Web-Grafik und Plakate. Eine anre­gende Leistungsschau, bestens geeignet, krea­tive Knoten im Kopf zu lösen.

Als Stern der Woche bis zum kommenden Montag statt 64,90 € bei FontShop nur 19,90 €. Aber Achtung: Es gibt nur noch 30 Exemplare beim Verlag, und wir haben sie alle einge­kauft. Hier geht es zur Bestellseite …

Update: Die 30 Exemplare sind leider alle verkauft.


Type Talk Nr. 4: Buchstabengewitter mit Nina Juric

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Am kommenden Freitag werden wir beim 4. Type Talk im Apple Store Kurfürstendamm eine erfah­rene Expertin auf dem Gebiet Schrift und Bewegung begrüßen, gleich­zeitig die Gründerin des Kreuzberger Konzept-Stores Letters Are My Friends, Nina Juric. Unter dem Motto »Type ’n’ Motion« wird sie sich popu­lären Aspekten der animierten Typografie widmen, darunter Filmtitel, TV-Trailer, Werbung, Lettering, Raum und Bewegung, bis hin zu Apps, Prototyping und Generative & Interaction Design. Ebenfalls neu beim 4. Type Talk: Das 3-Minuten-Berlin-Briefing, mit exklu­siven News aus der lokalen Typoszene, u. a. mit Letter in Berlin/Frau Gerlach, Babetta/Viktor Nübel, Moniteurs, FF Mark, Mota Italic, Just Another Foundry, …

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Nina Juric ist seit fast 10 Jahren als Designerin, Konzeptionerin, Digital Artist und Art-director aktiv, über­wie­gend im Bereich Motion. Zu ihren Auftraggebern gehören unter anderem BASF, Volkswagen, Audi, Häagen Dasz, Nokia, Vattenfall, Telekom und Boss Orange. Sie hielt Gastvorlesungen zum Themenbereich Live-Visuals, Video-Art und Motion-Graphics am Institut für Musik und Medien der Robert Schuhmann Hochschule in Düsseldorf, an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und an der Restart Media School Lissabon. Darüber hinaus nahm sie mit Arbeiten an folgenden Events und Wettbewerben teil (Auswahl): Utopia Parkway (Stuttgart, 2011), Viral Video Award (Berlin, 2010), Innenstadtaußen (Berlin, 2010), Papergirl (Berlin, 2009), International Festival of Animated Film (Stuttgart 2008), Videofestival Bochum (2006), Ars Electronica (Linz, 2006) und Siggraph (Boston, 2006).

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Otto Baum von Klub7 zu Gast bei Letters Are My Friends, im Juli 2012 (Video dazu)

Ninas Vortrag glie­dert sich in 5 Bereiche:

  1. Kurzeinführung, Teaserfilm, Wer bin ich, was mach ich …
  2. Type ’n’ Motion? Begriffswelt , Merkmale, Anwendungsfelder generell
  3. Showcase 1: konkrete Projektbeispiele aus Film, TV, Werbung, Video; Behind-the-scenes (Aufgabenstellung & Herausforderung)
  4. What’s the magic? Typographie, Raum und Bewegung, Making of Clips, Type and Motion vs. Type in Motion; Trend: Promotionclips für Schriften/Type ’n’ Motion Fontcases
  5. Showcase 2: neue Anwendungsbereiche, inter­dis­zi­pli­näre Tendenzen, Software, Apps, Prototyping, Generative & Interaction Design

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Nina Juric, Space in Time

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Blick in den Concept-Store Letters Are my Friends, mit der Installation Buchstabengewitter

Work in progress: POV – Realtime 3D Font Case from TruedeNoizer.

Jetzt zum Type Talk mit Nina Juric anmelden … entweder auf der Website des Apple Store Kurfürstendamm, oder auf einem iOS-Mobilgerät mit der App Apple Store.