Fontblog Artikel im April 2013

Schlanke Webseiten mit dem FontFont Subsetter

FontFont_Subsetter

Fast 100%ige Unterstützung erfahren selbst­ge­hos­tete Fonts (Formate .woff und .eot) inzwi­schen von Web-Browsern. Der Einbau von Schriften in Webseiten ist denkbar einfach: Lizenzierte Font-Software auf den Server kopieren und im CSS Schrift-Namen und Stil vermerken – fertig.

Juventus Website

Fonts trans­por­tieren visu­elle Kennzeichen unver­än­dert ins Netz. Der FontFont-Subsetter sorgt für ein spor­t­­lich-schlankes  Datenvolumen der betei­ligten Web-FontFonts. Das Bild zeigt FF Dax Web beim Einsatz auf der Fan-Seite von Juventus Turin.

Web-FontFonts kommen mit einer groß­zü­gigen Zeichenausstattung. So enthält die DIN Web 322 Glyphen, die DIN Web Pro mit 694 Glyphen über doppelt so …

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Fresh Fonts: Neue Schriften dieser Woche 13 | 16

Freshfonts-NeuLogoUnter den neuen Schriften dieser Woche finden sich gleich zwei Raritäten: die Program-Familie der kali­for­ni­schen Schriftentwerferin und Legende Zuzanna Licko, Mitbegründererin von Emigre, einem der ersten digi­talen Schriftenhäuser. Fünf ihrer Entwürfe zählen zu den 100 besten Schriften aller Zeiten Matrix (21), Base (62), Mrs. Eaves (82) und Filosofia (91).

FontShop_Program-Schnitte

EmigreProgram ist eine viel­sei­tige Familie für Text-, Display- oder Branding-Projekte. Sie besteht aus den vier Schriftschnitten Book, …

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Neues Poster: Digital world seen by eBoy

Unsere Freunde von eBoy (Berlin, Vancouver) sind die unge­krönten Hofmaler des Cyberspace. Zu ihren Auftraggebern gehören Unternehmen wie Amazon, Google, Oracle und Panic, sowie die Sprachrohre der Szene: Wired, Der Spiegel, Fortune, The Guardian, das Spin Magazine und viele mehr. Ihr soeben erschie­nenes Pixel-Poster BazQux liefert auf groß­flä­chigen 1189 × 841 Millimetern ein aktu­elles Wimmelbild der Netzwelt (coole 22,– €, plus Versand).

Folgende Mitwirkende habe ich bereits entdeckt: Wikipedia-Weltzeituhr, Google-Glass-Radfahrer, Android (geöffnet), Instagram-Mobil, BoingBoing-Meta-Floater (blau), Spotify-Floater, John McCarthy, eBaySucker, Kevin Kelly (mit Fahrrad), Engadget-Plane, eine Wikileaks-Einheit, Google-Plus-Baum, den Tumblr-Truck und ein Piece Of God. Viel Spaß beim Suchen. Bestellseite für das Poster …


★ der Woche, Equity (12 Fonts) nur 95,– 69,– €

Schriftsteller, Journalisten, Politiker … ihre Worte werden tagtäg­lich gedruckt, meist in gut lesbarer Form. Eine andere Berufsgruppe gene­riert und verbreitet massen­haft Drucksachen in erbärm­li­cher typo­gra­fi­scher Qualität: Anwälte. Es ist zum Glück ein Berufsstand, der sich dieses Mankos bewusst ist und an seiner Lösung arbeitet. Zum Beispiel mit dem besten typo­gra­fi­schen Anwalt, Matthew Butterick aus Los Angeles. Er  hat nicht nur das Buch »Typography for Lawyers« verfasst, sondern auch eine Schriftfamilie fürs Self-publi­shing veröf­fent­licht, Office-taug­lich und bestens lesbar: Equity.

Stilistisch gesehen basiert Equity auf einer Lieblingsschrift von Butterick aus den 1930er Jahren, der Mono­type Ehrhardt. Sie entstand damals, wie Times New Roman, unter der Aufsicht des groß­ar­tigen Stan­ley Mori­son. Seine Vorgaben lauteten: eine gut lesbare Antiqua im Stile einer Jan­son, aber mit den platz­spa­renden Eigenschaften der erfolg­rei­chen Times New Roman. Equitys Erscheinungsbild basiert also auf den Werten einer bis heute geschätzten Bleisatzästhetik

Für die Verfasser und Bearbeiter von text­ge­wal­tigen Dokumenten (nicht nur Anwälte) bringt Equity komfor­table Features mit, die das typo­gra­fi­sche Gestalten zum Kinderspiel machen. Als erstes sieht sie schon mal gut aus, wenn sie auf Laser- oder Tintenstrahldrucker ausge­geben wird. Dafür sorgt nicht zuletzt die außer­ge­wöhn­liche Zweiteilung der Familie, in eine etwas kräf­ti­gere Grade-A- und eine leich­terer Grade-B-Garnitur. Je nach Papierart dürfte Version-A auf Laserdruckern, Version B auf Inkjet-Printern ein klareres Schriftbild ergeben. Natürlich lässt sich Equity – für eine papier­lose Dokumententransport – auch in PDFs einbetten, sogar editierbar. Großzügige Lizenzbedingungen erlauben das Editieren und Re-Formatierenm solcher PDFs im eigenen Büro an bis zu 20 Arbeitsplätzen. Sogar das Einbetten auf Websites und in E-Books ist gestattet, wie auch das amtliche Archivieren (court filing). Matthew Butterick selbst reicht seine Vorgänge beim kali­for­ni­schen Gerichtshof digital gesetzt in Equity ein. Weitere Informationen und viele Schriftmuster im Equity-PDF …

Bis zum kommenden Dienstag bietet FontShop die komfor­tabel zu verwen­dende Equity-Familie (TrueType-Fonts, stil­ver­linkt, sepa­rate Kapitälchen-Schnitte, groß­zü­gige Enduser-Lizenz) zum einma­ligen Sonderpreis von nur 69 € (zzgl. MwSt) an. Einfach beim Ordern auf www​.font​shop​.com den Promocode DE_star_2013_16 eingeben.

(Foto: Matthew Butterick, aufge­nommen von Marc Eckardt auf der TYPO Berlin 2012).


Erik Spiekermann: Life is in Beta, Tipps für die Agentur

TYPO talksFontShop Gründer Erik Spiekermann schloss am vergan­genen Freitag die 2. TYPO Konferenz in San Francisco. Gewohnt lebhaft und launig unter­hielt Erik das Publikum eine knappe Stunde mit Anekdoten und Erkenntnissen aus 40 Jahren als Drucker, Bastler, Sammler, Kreativer, Agenturpartner und Chef. Eriks Tipps für den Agentur-Erfolg:

• Tempo und Tiefgang schließen sich nicht aus.
• Zusammenarbeit heißt nicht, alle sind einer Meinung.
• Ideen entwi­ckeln ist nicht Ideen auswählen.
• Misserfolg ist ein Teil des Prozesses.
• Alles beginnt von Neuem, sobald es beendet ist. Nichts ist je fertig.

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Ikonen: Tagebucheintrag TYPO San Francisco

mailChimp

Julius by Paul Frank war gestern, jetzt kommt Frederick von Chimpenheimer IV. Mit affen­ar­tiger Geschwindigkeit eroberte das Maskottchen des E-Mail-Marketing-Providers MailChimp in den vergan­genen 12 Monaten die Spitze der US-Characters-Popularitätsskala. Dieser Erfolg ist sowohl das Ergebnis – teils provo­kanter – Auftritte auf den haus­ei­genen Webseiten (Mailchimp-Geschäftsbericht), als auch eines raffi­nierten viralen Marketings, vor allem in Designerkreisen. Ein geschickt gespon­serter, lebens­großer Plüschaffe, zum Beispiel im Co-working-Space von Tina Roth Eisenberg (aka swiss­miss) in Brooklyn, garan­tiert immer wieder­keh­rende Auftritt in in ihren zehn­tau­send­fach gese­henen Fotos im Blog und auf Instagram. Neu hinzu­ge­kommen sind Billboards, also Großflächenauftritte in US-Metropolen. Die Beweggründe hierzu werden im haus­ei­genen Blog beschrieben: The Story Behind the MailChimp Billboards.

Das Foto oben zeigt einen Frederick-von-Chimpenheimer-Auftritt in der Howard-Street, direkt neben den Konferenz-Centern Moscone und Buena Yerba.

jessie

Mit einem im wahrsten Sinne des Wortes bewe­genden Auftritt eröff­nete Jessi Arrington gestern die 2. TYPO-San-Francisco-Konferenz. Mit ihrem Mann Creighton Mershon, der ihre Präsentation steu­erte (»My KJ = Keynote Jockey …«), grün­dete sie vor kurzem das Designbüro Workshop. Beide entstammen der vitalen Design-Keimzelle Studio Mates in Brooklyn. Bisher trat Arrington durch ihre Liebe für Farbe in Erscheinung (Lucky so and so), oder über­ge­schnappte Aktionen wie ihre Regenbogen-Parade, die sie über Kickstarter finanzierte.

Arrington ist ein Energiebündel, und das ist ihr Problem … oder besser gesagt: Man wollte es zu ihrem Problem machen. Ihr wurde während des Studiums eine Behandlung gegen HDHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) empfohlen. Die körper­li­chen Übungen machte sie mit, die Medikamente nahm sie jedoch nicht ein. »Ich wollte mich der Symptome stellen, und nicht einfach nur Mittel dagegen nehmen.« Arrington brach die Hochschule ab heira­tete. Eine TV-Doku-Soap über die ameri­ka­ni­sche Medizinerin Temple Grandin, die an Autismus leidet, half Arrington dabei zu verstehen, wie ihr »Gehirn tickt«. Sie entdeckte ihre Ich-heit (You-ness) und arbeitet seit dem daran, aus der Schwäche eine Stärke zu machen und diese in das neu gegrün­dete Designbüro Workshop als Kapital einzubringen.

Mehr über Jessi Arringtons Auftritt in San Francisco im TYPO-Blog … 

donald

Gestern Abend zu Gast beim TYPO-Empfang: Donald Ervin Knuth, geboren am 10. Januar 1938 in Milwaukee, Autor des Standardwerks »The Art of Computer Programming« und Urvater des Textsatzsystems TeX. Entwickler wie Raphael Schaad (Flipboard, links im Bild) beten ihn an. Knuth prägte den Begriff »lite­rate programming« und damit des Wunsch, Computerprogramme mit derselben Sorgfalt wie einen lite­ra­ri­schen Text zu verfassen sowie Quelltext und Softwaredokumentation zu vereinen. Für sein mehr­bän­diges Werk The Art of Computer Programming, an dem er immer noch arbeitet, schuf er mit TeX und Metafont Computerprogramme, die druck­reifen Textsatz ermög­li­chen und die beson­ders im mathe­ma­tisch-akade­mi­schen Bereich einge­setzt werden.

Seit 1992 befindet sich Knuth im Ruhestand, um sich ausschließ­lich der Fertigstellung von »The Art of Computer Programming« zu widmen. Seit Februar 2011 liegt Band 4A vor, der sich mit Kombinatorik beschäf­tigt. Band 4B und 4C sollen folgen, Band 5 (von sieben geplanten) hofft er bis 2020 fertigzustellen.

Mir begeg­nete der Name Donald Knuth kurz nach der Gründung von PAGE, 1986, also zu Beginn der Desktop-Publishing-Revolution. Sein Metafont war eine abstrakte Beschreibungssprache zur Definition von vekto­ri­sierten Satzschriften, also eine Alternative zu Adobes PostScript-Schriftformaten. Knuth entwi­ckelte auch den zuge­hö­rigen Interpreter, der den Metafont-Code ausführt und Bitmap-Schriften bestimmter Auflösung erzeugte. Zum Einsatz kam die Font-Technologie in Knuths eigenem Schriftsatz-Programm TeX, mit dem er den zweiten Band seines »The Art of Computer Programming« selbst setzte, weil er mit der Qualität des Fotosatzes des ersten Bands unzu­frieden war. Es war für mich daher gestern eine Riesenfreude, ihn 27 Jahre später persön­lich kennenzulernen.


Fresh Fonts: Neue Schriften dieser Woche 13 | 15

Freshfonts-NeuLogoIn dieser Woche veröf­fent­li­chen das hollän­di­sche Label Geen Bitter, das baye­ri­sche Label Hoftype und das kana­di­sche Label ShinnType neue Schriften.

Stilistisch erstre­cken sich die Neuzugänge von graviertem Antiqua-Versalschnitt (ShinnTypes Richler), über eine kontrast­reiche Serifenfamilie (Hoftypes Quant), bis zur geschwun­genen Sans-Familie und dem unver­bun­denen Script-Font (Geen Bitter Bex, Cramp).

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Drei Alternate-Zeichen pro Buchstabe sorgen für leben­dige Abwechslung: Cramp

Der Zeichensatz der unver­bun­denen Script-Schrift Cramp, die der hollän­di­sche Entwerfer Rogier van der Sluis diese Woche veröf­fent­licht, enthält 666 Glyphen. So liegt jeder Buchstabe in drei unter­schied­li­chen Formen vor, die über das OpenType-Stilmenü „Contextual Alternates“ gesetzt werden können.

Schriftmuster aller Neuerscheinungen der Woche können im Pinterest-Board »Fresh-Fonts« betrachtet werden.


Ostern ist vorbei? Zücken Sie die nächste FontCard …

Nach dem pusche­ligen Oster-Glyphenhasen für den April, hält das Card-Set von FontShop für den Mai die Karte der Karten bereit:
FontShop Muttertagskarte 2013

Der liebe­volle und fürsorg­liche Gruß – gesetzt von unserem Untermieter Sascha Geisler – in Underwares betö­render Fakir-Familie, trifft direkt ins Herz Ihrer Mutter und zeigt, dass Sie doch einen sinn­vollen Beruf ergriffen haben. Gleich heute das FontShop Kartenset 2013 kostenlos bestellen und bis heute in einem Monat die Karte in den Briefkasten Ihrer Mutter bekommen.

 

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