Fontblog Artikel im März 2013

Hannover, bitte beeilen

Am kommenden Freitag, den 22. März, endet die Early-Bird-Phase für den TYPO Day in der nieder­säch­si­schen Landeshauptstadt. Er findet am 26. April im Alten Rathaus statt und bietet die selten gewor­dene Gelegenheit, Erik Spiekermann live on stage zu erleben. Zuletzt betrat er meist nur die Bühne, um natio­nale Preise in Empfang zu nehmen, zuletzt vom Art Directors Club für sein Lebenswerk, davor den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland.

Der TYPO Day ist ein Tagesseminar für Designer, Markenberater und Publisher, kura­tiert von FontShop. Er verschafft einen Überblick zum aktu­ellen Stand der digi­talen schrift­li­chen Kommunikation, mit über 50 Fallbeispielen zu Corporate-Design-Projekten, Web-Trends, Font-Techniken, mobile Kommunikation und program­mierte Fonts.

Unsere Referenten in Hannover:

Weitere Informationen liefert unser Newsletter, der hier online zu lesen ist …


Gutenberg-Museum: Open Call for Type

Schriftentwerfer und Foundries sind seit gestern einge­laden, ihre besten Schriften für den »Open Call for Type« im Gutenberg-Museum Mainz einzu­rei­chen. Einsendeschluss ist der 5. April 2013. Eine Jury* wählt die inter­es­san­testen Schriftentwürfe aus, die dann im Rahmen der Ausstellung »Call for Type« vom 7. Juni bis 8. September 2013 im Museum ausge­stellt werden. Alle kura­tierten Entwürfe werden in einem eigens produ­zierten Ausstellungskatalog vertreten sein.

Die Jury:

  • Prof. Dr. Petra Eisele, Designlabor Gutenberg / FH Mainz
  • Prof. Lars Harmsen, FH Dortmund / Magma Brand Design
  • Akira Kobayashi, Monotype
  • Dr. Annette Ludwig, Gutenberg-Museum Mainz
  • Prof. Dr. Isabel Naegele, Designlabor Gutenberg / FH Mainz

Weitere Informationen …


TYPO-Geburtstagsgeschenk 5: 2 x 2 Operntickets

Unter allen TYPO-Ticket-Käufern dieser Woche verlosen wir am kommenden Freitag 2 x 2 Karten für die Vorstellung Le Grand Macabre in der Komischen Oper Berlin, am 17. Mai 2013, das ist der zweite TYPO-Tag; weitere Details zur Verlosung unten. György Ligetis raben­schwarze Weltuntergangsgroteske führt ins imagi­näre Breughelland, dessen Bewohner sich vom Erscheinen des maka­bren Nekrotzar, dem Tod, unbe­ein­druckt zeigen und mit allen Sinnen aus dem Vollen schöpfen. Nach dem außer­ge­wöhn­li­chen Erfolg von Barrie Koskys Inszenierung im Jahr 2003 steht Ligetis »Totentanz«, ein Meisterwerk der Oper des 20. Jahrhunderts, endlich wieder auf dem Spielplan der Komischen Oper, in einer viel­ver­spre­chenden neuen Besetzung.

Verlosung: Alle TYPO-Freunde, die ihr Ticket im Rahmen unserer März-Geburtstagswochen erwerben, können an der Opernticket-Verlosung teil­nehmen. Die zweite begann gestern und endet am kommenden Sonntag. Eine weitere Verlosung wird kommende Woche statt­finden. Zur Teilnahme reicht der Vermerk »Grand Macabre« im Notizfeld des TYPO-Online-Anmeldung (oder eine E-Mail an typo@fontshop.de, falls vergessen).


Wir gratulieren zu 2 x 2 Operntickets

Letzte Woche haben wir unter allen TYPO-Ticket-Käufern dieser Woche 2 x 2 Karten für die (längst ausver­kaufte) Vorstellung der Zauberflöte am 16. Mai 2013 in der Komischen Oper Berlin verlost. Hier die glück­li­chen Gewinner:

  • Jeanette Blaum aus Baierbrunn und
  • Jürgen Bürklin aus Freiburg

Wir gratu­lieren herzlich

Übrigens sind die Schöpfer des Bühnenbildes dieser gefei­erten Aufführung, Suzanne Andrade und Paul Barritt (1927), Sprecher der TYPO Berlin 2013. Die Sänger stehen, sitzen, hängen oder laufen vor einer riesigen Leinwand und inter­agieren mit dem auf diese Leinwand proji­zierten Geschehen, alles in Echtzeit.

Auch diese Woche verlosen wir wieder 2 x 2 Tickets für die Komische Oper. Nachher mehr dazu in einem weiteren Beitrag.

(Foto: Die Zauberflöte, Komische Oper © Iko Freese / drama​-berlin​.de)

Die Geburtstagswochen gehen weiter …

… sie enden aber auch bald (31. März 2013). Und damit die letzte Chance für TYPO-Berlin-Early-Bild Tickets. Jetzt zuschlagen …


Die HBK Braunschweig soll tot gespart werden

Eben schreibt mir eine Studierender aus Braunschweig: »Wir haben an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig die Anordnung des Landes Niedersachsen erhalten, dass Gastprofessuren und Lehrbeauftragte nicht wieder­be­setzt werden.« Die jüngsten Auflagen nagen an den funda­men­talen Strukturen der Hochschule. Die Studierende sehen die Gefahr, dass sie den Kern der HBK verletzen. Sollten die Einsparungen im gefor­derten Umfang Wirklichkeit werden, sei die HBK als Institution gefährdet. Daher haben sie eine Petition an die Landesregierung von Niedersachsen auf die Schienen gesetzt … Unterzeichnen!
(Abb. aus HBK 13, Moody Institute of Science, 1956)


Städtemarketing aus der Sicht eines Dorfes

Juchhe, endlich mal wieder im Kino, »Hai-Alarm am Müggelsee«. Ich hatte mich Null infor­miert vorher, wusste nur, dass Henry Hübchen die Hauptrolle spielt und Leander Haußmann & Sven Regener sowohl für das Drehbuch, als auch die Regie verant­wort­lich sind. Was kann da schief gehen? Antwort: Alles!

Der Film ist selten dämlich und gleich­zeitig genial komisch. Aber: Man darf keine Erwartungen haben, so wie in meinem Fall. Sogar die Erwartung eines Kinofilms sollte man am besten zu Hause lassen. Denkt einfach, ihr geht zu einem Laienspiel. Tatsächlich ist dies der drama­tur­gi­sche Container, in den Haußmann/Regener die 103 Minuten gepackt haben. Zwar sind alle Mitwirkende teils preis­ge­krönte Profis, aber für Hai-Alarm schlüpften sie erst in die Laienrolle und dann in die Filmrolle. Oder war’s umge­kehrt? Egal, die Verweigerung jegli­chen Schauspiels ist Programm.

Die Hai-Alarm-Komödie ist promi­nent besetzt: Henry Hübchen als Bürgermeister, Michael Gwisdek als Schwimmmeister und Detlev Buck als Dorfpolizist

Der Unterhaltung tun diese Allüren keinen Abbruch, nur die gelernten Genrekonventionen geraten völlig durch­ein­ander. Doch auch blinde Hühner im Publikum finden ein Humorkorn. Ich habe mich herr­lich an der Entzauberung des Themas Städtemarketing ergötzt. Es zieht sich wie ein roter Faden durch den Film, denn der (doku­men­ta­risch insze­nierte) Handlungsort Friedrichshagen am Müggelsee erhofft sich durch den Hai-Alarm mächtig Auftrieb, sogar ein »Hai-Alarm-Bier« ist bereits gebraut und szene­mäßig etiket­tiert. Dem Filmkomponisten Sven Regener ist es zu verdanken, dass es nun sogar eine Ballade über das Städtemarketing gibt (iTunes-Link).

Bei machen Szenen fühlte ich mich an die wunder­baren Debatten hier im Fontblog erin­nerte. Bis vor wenigen Monaten waren die visu­ellen Neuauftritte von Städte und Regionen unser Lieblingsthema. Denken wir an das Cottbus-Logo, die Otto-Dix-Stadt Gera, Ruhr hoch n, IngolStadtLandPlusBodensee, die Marke Region Stuttgart, Be Berlin, Mein Taunus, und viele andere … Irgendwann stellte ich die Frage: (Ist das) Städtemarketing in der Sackgasse? Hätte ich gewusst, dass jede einzelne dieser Unglücksgeschichten den Stoff für einen Kinofilm in sich birgt, ich wäre vor 5 Jahren Drehbuchautor geworden.

Wer jetzt noch Lust hat, den Hai-Alarm-Trailer zu sehen … hier ist er: