Fontblog Artikel im September 2012

Zurück in Berlin: TYPO Day 2012

Vor einem Jahr fand in Berlin der 1. TYPO Day statt. Nun gastiert er wieder in der Hauptstadt, am 26. Oktober 2012 in der Berlinischen Galerie, mit aktua­li­sierten und neuen Referaten. Die jüngsten Entwicklungen im Print-, Web- und App-Design bestimmen diesmal die Themen. Wir spre­chen über den konsis­tenten grafi­schen Unternehmensauftritt auf allen Kanälen, neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Screen-Typografie und darüber, wie sich Designer und Auftraggeber besser verstehen.

Neu dabei: Albert Jan Pool, Schriftentwerfer (u. a. FF DIN) sowie Hochschullehrer an der Hanseatischen Akademie für Marketing und Medien in Hamburg und der Muthesius Kunsthochschule Kiel. Er wird über die Erkenntnisse aus seiner Mitwirkung an der refor­mierten DIN 1450 berichten, die beschreibt, wie Schriften leser­lich darge­stellt werden.

Die Plätze für den TYPO Day Berlin sind limi­tiert, jetzt anmelden um ganz sicher dabei zu sein …

Und das erwartet Sie:


Noch eine Verlosung: Trend Diary 2013

Das Trend Diary im Format eines Jahreskalenders versam­melt inspi­rie­rende Arbeiten von 53 Designern. Wie in den zuvor erschie­nenen Trend Diaries spielen auch diesmal expe­ri­men­telle Typografie und wegwei­sendes Grafik Design eine zentrale Rolle. Eigens für dieses Projekt haben die Gestalter von EIGA eine Schrift entwi­ckelt, deren frak­tale Zeichen sich (»wie das Werteempfinden einer Gesellschaft«) immer wieder neu zusam­men­fügt. Darüber hinaus entstanden für die Kalenderwochen indi­vi­du­elle 53 Kalendarien, die Bezug auf die jeweils vorge­stellte Arbeit nehmen, sich jedoch dennoch einem einheit­li­chen Gestaltungsprinzip unterordnen.

In der Trend Diary-Reihe sind bislang erschienen: »DesignerReisen« (2009), »Think Green! Design To Save The World« (2010), »PLAY! Design For Kids“ (2011)« und »Eat! Design with Food« (2012).

Das Trend Diary wird von der Hamburger Designagentur Eiga initi­iert und vom Verlag NBVD verlegt. Unterstützung findet das Designkalenderprojekt, wie in den Vorjahren, durch namhafte Partner aus Druck, Papierhandel und Veredelung. Dank ihrer Hilfe bekamen 53 inter­na­tio­nale Gestalter via Wochenmotiv ein beson­deres Podium im exklu­siven Designkalender.

Erhältlich ist das 124-seitige Trend Diary (ISBN: 978-3-939028-33-8) für 17 € direkt beim Norman Beckmann Verlag, im Onlinebuchhandel sowie über den statio­nären Buchhandel. Da ich mich digital orga­ni­siere (und inspi­riere) stelle ich mein Rezensionsexemplar für eine Verlosung zur Verfügung. Verratet mir einfach in einem Kommentar, welcher Tag im Jahr 2013 für euch ein ganz wich­tiger Tag sein wird. Einsendeschluss: Morgen, Freitag der 28. September, 15:00 Uhr.


Unicode-Postkartenset, Verlosung

[Update] Die Aktion ist beendet. Das Postkartenset geht an #29 Daniela in Österreich.

Anderthalb Jahre nach dem Erscheinen hat Decodeunicode, das Buch mit allen 109.242 Schriftzeichen dieser Welt, mehr Awards und Anerkennung auf sich vereint als kein anderes Designbuch. Und so stellt der Schmidt-Verlag dem erfolg­rei­chen Blätterwerk ein nettes Postkartenset zur Seite: Die 30 schönsten Schriftzeichen aus aller Welt, auf leuch­tenden, doppelt gedruckten Neonfarben und hoch­wer­tigem Karton. Auf der Rückseite findet sich eine kurze Erläuterung zum abge­bil­deten Schriftzeichen.

Ich habe ein Ansichtsexemplar des Portkartensets hier zum Verlosen … immerhin ein Wert von 15 €, doch darum geht es gar nicht. Es geht um schöne Schriftzeichen. Und deshalb wünsche ich mir jetzt Kommentare, die aus nur einer einzigen Letter bestehen, nämlich eurem Lieblingsbuchstaben, egal ob latei­nisch, grie­chisch, kyril­lisch, Satzzeichen, Ligatur, Pfeil, Hieroglyphen, Keilschrift oder Dingbats. Morgen um 12:00 ziehe ich aus allen Kommentaren einen Gewinner.


36 Versicherungsblüten, illustriert von Jens Bonnke

»Ich habe so viele Formulare ausfüllen müssen, dass es mir bald lieber wäre, mein geliebter Mann wäre über­haupt nicht gestorben.« Solche schräg-komi­schen Schadensmeldungen sind das tägliche Brot von Versicherungen. Ob es an den Fragebögen liegt, an der über­stan­denen Gefahr, oder an der Fassungslosigkeit …? Wie auch immer, mit ein biss­chen Abstand schmun­zeln selbst die direkt Beteiligten darüber. Der Berliner Illustrator Jens Bonnke hat hunderte solcher Stilblüten gesichtet, die besten ausge­wählt und für sein neuestes Büchlein liebe­voll bebildert.

Hier einige Kostproben:

  • Unser Hund biss den Dackel, welcher mit seiner Frau bei uns vorbeikam hinten rechts. Er biss auch die Frau, aber die stellt keine Ansprüche.
  • Ich wollte meinen Sohn übers Knie legen, aber beim Ausholen blieb ich am Bügel des Mülleimers hängen und verletzte mich.
  • Ich dachte, das Fenster sei offen, es war jedoch geschlossen, wie sich heraus­stellte, als ich meinen Kopf hindurchsteckte.
  • Ich bin Zoologe und glaube deshalb, den Zustand meiner Frau sach­ver­ständig beur­teilen zu können.
  • Vor dem Überqueren der Fahrbahn schaute ich nach links und gleich­zeitig nach rechts.
  • Ich wollte Ihnen den Schaden vorsorg­lich melden, bezahlen brau­chen Sie nichts, denn ich bin uner­kannt entkommen.
  • Die Massage hat meinem Handgelenk wieder auf die Beine geholfen.

Wem fallen bei diesen Zitaten keine lustigen Bilder ein? Doch nur wenige können sie in adäquatem Stil zu Papier bringen. Jens Bonnke gelingt das wieder vorzüg­lich. Dabei verwendet er eine beson­dere Technik, die in ein seltenes Druckverfahren mündet. Bei der Flachdruckgrafik wird Farbe für Farbe addiert und ergibt so in der Summe das ganze Bild. Der Illustrator sepa­riert also die Farben im Kopf und zeichnet die Auszüge auf einzelnen Folien. Beim Druck entsteht dann – durch halb­trans­pa­rente Überlagerung – der gewünschte Mischton – völlig ohne Raster. Und gut riechen tut das auch noch. Das Büchlein kostet übri­gens 16,90 € und ist seit diesem Monat im Handel.

Die nach­fol­gend einge­bet­tete issuu-Präsentation (erfor­dert Flash-Plug-in) erlaubt das Blättern im neuen Bonnke, einfach auf den Expand-Button klicken:

Jens Bonnke wurde in Paris geboren und wuchs in Brüssel und Bonn auf. Seit seinem Studium der Visuellen Kommunikation an der Universität der Künste in Berlin bei Jürgen Spohn und Jan Lenica, lebt er hier als freier Illustrator. Neben zwei Bilderbüchern im Hinstorff Verlag (zuletzt Flugsaurier = Gaulfriseur. Tierische Anagramme mit Stefanie Urbach, 2011) liegt seine Haupttätigkeit im Bereich der redak­tio­nellen Illustration, unter anderem für Die Zeit, Mare, New York Times, SZ-Magazin, Rolling Stone und Le Monde Diplomatie.


Zum Gruseln – Halloween Fonts

FontShop_ Creepy Crawly Regularürbis­köpfe, Morgennebel und Monsterparties nahen. Vor uns liegen Erntedank und Halloween, die schwere Endjahresküche und Hexen-, Gnom- und Elfen- Literatur. Schriften mit herbst­li­chem Gruselambiente haben wir für Sie in einer Furcht-Font-Liste zusam­men­ge­stellt, auf dass Ihre Leser erschaudern:

FontShop: Incy Wincy Spider International OT by Comicraft

Incy Wincy Spider International OT von Comicraft   | 1 Font | 39 Euro*

FontShop: Linotype Sangue™ Regular

Sangue™ Regular von Linotype  | 1 Font | 26 Euro*

Weiterlesen

★ der Woche: FF Page Sans/Serif, nur 59,– statt 89,– €

Der legen­däre fran­zö­si­sche Schriftentwerfer Albert Boton zeich­nete erste Entwürfe seiner Page Serif (erschienen 2003) in den 1990er Jahren, für den Einsatz als Telefonbuch-Schrift. Allein diese Aufgabe garan­tiert eine gut lesbare, robuste und platz­spa­rende Grundarchitektur ihrer Buchstaben. Später verfei­nerte Boton die Serif-Version, ergänzte sie um eine Sans-Familie und fügte beiden typo­gra­fi­sche Leckerbissen wir Kapitälchen und Ligaturen hinzu.

Heute erfreuen wir uns an zwei 8-schnit­tigen Familien – FF Page Sans, FF Page Serif –, einfach zu kombi­nieren und daher leicht in der Benutzung. Mit diesen beiden »Brot-und-Butter«-Schriften kann man nichts falsch machen, vor allem nicht, wenn sie in dieser Woche, im OpenType-Format, zu einem sehr güns­tigen Preis ange­boten werden: nur 59,– € statt 89,– €. Einfach beim Bestellen auf www​.font​shop​.com den Promocode DE_star_2012_39 eingeben (nur gültig bis kommenden Sonntag). Zur FF Page Serif-Detailseite … und zur FF Page Sans-Detailseite …


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Hintergrund: Die beiden Feeds wurden in den letzten Jahren über den Web-2.0-Service Feedburner serviert, [Update:] dessen API bald abge­schaltet wird.


Mitmachen, unterstützen: Großes Zeichnen in Berlin

Vom 12. bis 14. Oktober 2012 findet wieder das The Big Draw Berlin Festival  statt. Die Hauptveranstaltung »Das ganz große Zeichnen« ist für den 13. Oktober 2012 in den Uferhallen in Berlin-Wedding geplant.

Das Festival, das auf die engli­sche »Campaign for Drawing« zurück­geht, wurde erst­mals im August 2009 in Berlin veran­staltet. Gezeichnet wird an ganz verschie­denen Orten: in Schulen, Galerien, an öffent­li­chen Plätzen, in der U-Bahn und in Projekträumen in Berlin. »Jeder kann zeichnen«, so beschreibt Festivalleiterin Anna Chrusciel die Grundprämisse. »Aber es geht uns um mehr: Wir bieten den Besuchern die Möglichkeit, mit Berliner Künstlerinnen und Künstlern zusammen zu arbeiten und damit in die Prozesse des Kunstschaffens einbe­zogen zu werden. So wollen wir Teilhabe an Kunst ermöglichen.«

Für die Hauptveranstaltung in den Uferhallen entwi­ckeln fünf Künstler entspre­chend dem Festivalmotto groß ange­legte expe­ri­men­telle Zeichenprojekte. Von 15 bis 20 Uhr sollen die 2500 Quadratmeter der Uferhallen in Zusammenarbeit mit den Besuchern zeich­ne­risch erobert werden. Dabei wird die indus­tri­elle Vergangenheit der ehema­ligen Zentralwerkstatt der Berliner Verkehrsbetriebe durch die Zeichenaktionen thema­ti­siert. Eine von dem Künstler Julien Collieux ange­fer­tigte Marionette aus einfa­chen Holzleisten sitzt in der Mitte der Uferhallen. Sie ist neun Meter hoch und reicht bis zur Decke. In den beiden Händen hält sie Kohlestifte. Sie kann zeichnen, aber nur wenn sie von den Besuchern bewegt wird. Um die Marionette in Bewegung zu setzen, müssen die Teilnehmenden in Gruppen agieren und auch gemein­sam zeich­ne­ri­sche Entscheidungen treffen.

Achtung: Um Lücken in der Finanzierung zu decken, haben die Initiatoren eine Startnext Crowdfunding Kampagne gestartet, für die sie drin­gend noch ein paar Unterstützer brau­chen. Jeder Fontblog-Leser, der selbst zeichnet oder das Zeichnen für eine förder­wür­dige Fertigkeit hält, sollte mindes­tens einen Zehner überweisen.