bukowskigutentag 8/12: Wasser jetzt noch nasser!
Für gewöhnlich zieht Satire ihr Futter aus der Realität. Diesmal drehen wir den Spieß um und lassen eine Satire wahr werden. (Dafür brauchen wir übrigens Design-Unterstützung, siehe Ende des Beitrags.)
Vorgeschichte: die pure Nassness von Wasser
Im Sommer 2011 erschien hier im fontblog ein Beitrag, der sich parodierend mit dem partiell absurden Markt für Mineralwasser beschäftigt. Hier die Zusammenfassung:
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Mineralwasser-Booms kreierten wir eine Produktneuheit namens »Wasser«. Dabei handelt es sich um reines, in Flaschen abgefülltes Berliner Leitungswasser, das in den Geschmacksrichtungen »Wasser nass«, »Wasser flüssig« und »Wasser überflüssig« erhältlich ist. Ein geschmacklicher Unterschied zwischen den drei Sorten ist nicht vorgesehen. Auf den Etiketten wird ganz offen ausgeführt, dass es sich bei Wasser um nichts anderes handelt als reines Berliner Leitungswasser. Entscheidend ist schließlich der Markenkern von Wasser, nämlich die pure Nassness.
Der durchaus ernste Hintergrund dieser Satire liegt im seit Jahren boomenden Markt für Mineralwasser. Transport und Vertrieb, teilweise aus aller Welt, verschlingen erhebliche Mengen Energie, bzw. setzen entsprechende Mengen an umweltbelastenden Schadstoffen frei und kosten den Verbraucher auch noch überflüssig viel Geld – obwohl man doch qualitativ hochwertiges Wasser fast umsonst aus dem eigenen Hahn beziehen kann. (Wie ich in Gesprächen erfahren habe, schmeckt vielen Leuten das Leitungswasser nicht. Aber auch dafür gibt es Lösungen; nämlich Filter-Apparaturen etc.)
Um die Sache noch auf die satirische Spitze zu treiben, versah ich Wasser noch mit einer Besonderheit bei der Herstellung. Leere Flaschen und Wasser würden nämlich, behauptete ich, separat per Schiff nach Chile transportiert. Dort würde ein Partner die Abfüllung vornehmen, wonach das fertige Wasser wieder zurück nach Deutschland verfrachtet wird – mit dem Resultat einer verheerenden Umweltbilanz durch den sinnlosen Verbrauch von besonders klimaschädlichem Schiffstreibstoff. Deswegen erhält Wasser zusätzlich einen »Denk mal drüber nach«-Effekt mit eigenem Aufkleber auf der Flasche. Der krasse CO2-Fußabdruck von Wasser wird auf den Flaschen-Etiketten nämlich explizit beschrieben. Und fertig ist der neue Szene-Drink »Berliner Wasser aus Chile«.
Kongress-Sponsoring: Wasser wird wahr
So weit, so Satire as usual. Vor kurzem aber erhielt ich eine Anfrage per Email, ob wir mit unserem »Denk mal drüber nach«-Wasser als Sponsor bei einem Kongress einsteigen möchten. »Wie bitte?«, dachte ich gackernd. Mein erster Gedanke war, dass man mich veralbern will. Aber alle angegebenen Daten, Web-Adressen etc. schienen nach kurzer Recherche glaubwürdig. Also dachte ich im zweiten Schritt, den Spaß auszubauen und eine vorgetäuscht seriöse Korrespondenz zu führen. Das tat ich auch mittels einer Email, in der ich unser großes Interesse am Sponsoring bekundete etc.
Wiederum eine Email-Antwort später schien mir die Sache aber doch etwas fad zu werden. Wozu sollte ich die Frau eigentlich weiter hinhalten? Ist das wirklich noch lustig? Letztlich würde nur Zeit bei ihrer Sponsoren-Suche ins Land gehen, die, wenn ich dann die Hosen herunterlasse, sie in Terminnot bringen würde. Das ist nicht witzig, sondern einfach nur destruktiv und ziemlich uncharmant. Also rief ich die Frau an, erklärte ihr, dass es dieses Produkt eigentlich gar nicht gibt. Macht aber nichts, denn ich möchte ihre Anfrage gerne als Anregung nutzen, das ganze wahr werden zu lassen. Und das tun wir jetzt auch. Anfang dieser Woche erhielt ich die Bestätigung vom Kongress-Team, wo das in großer Runde besprochen wurde, und schon kann’s losgehen!
Ende April wird Wasser in den Geschmacksrichtungen »nass«, »flüssig« und »überflüssig« auf dem internationalen Kongress der Adoptions-Agenturen in Berlin im Französischen Dom am Gendarmenmarkt erhältlich sein und dort Referenten aus aller Welt und Vertretern des Bundesministeriums für Justiz munden. Natürlich werden auch wir mit Kamera vor Ort sein, um Stimmungen und Interviews zu Wasser einzufangen. Danach werden wir das ganze in allen möglichen Kanälen betrommeln, um eine gute Grundlage für die folgende Vermarktung zu schaffen. Ich sehe da perspektivisch zwei Möglichkeiten.
a) Wir finden einen Hersteller, der Wasser produziert, woraufhin wir ein neues Trend-Getränk à la Bionade etablieren.
b) Oder eben nicht. Dann hatten wir trotzdem Spaß, eine schöne Aktion und vielleicht sogar etwas Aufmerksamkeit in den überregionalen Medien.
Stellenausschreibung: Wasser-Grafik
Jetzt zum Tagesgeschäft. Wir brauchen Grafik! Die Wort-Bild-Marke Wasser mit Etiketten, Flyern u.a. muss gestaltet und eine einfache WordPress-Seite aufgelegt werden. Die Flaschen-Etiketten vom Beitrag aus dem letzten Sommer waren natürlich nur ein grober Anriss. Jetzt wollen wir das etwas professioneller anlegen. Dafür suchen wir eine/n Grafiker/in oder auch eine Agentur. Selbstverständlich können wir an Honorar garantiert gar nichts in Aussicht stellen, da es sich hier um eine absolute No-Budget-Aktion handelt. Was wir bieten können, sind Credits im ersten Schritt und eine potentielle, von der weiteren Entwicklung des Projekts abhängige Entlohnung. Wer Interesse hat, bitte einfach kurz per Kommentar melden oder direkt eine Email an mail – ät – bukowski-berlin.de senden. Hat jemand Lust? Würde uns sehr freuen!
Bald heißt es Wasser marsch! Wir berichten weiter.
P.S.: Sehe ich das richtig, dass ich mich demnächst mit 120 Flaschen Wasser in der Badewanne vergnügen werde, um deren Etiketten abzulösen und die Flaschen dann neu zu bekleben? Ja, sieht so aus. Na muss ja auch mal!
P.P.S.: Parallel arbeiten wir an einem neuen Spin-Off für die »Wasser«-Welt: die Manufactum-Edition. Dafür lassen wir Wasser fünf Jahre lang in Eichenfässern reifen, wonach das Barrique-Aroma behutsam wieder herausgefiltert wird, damit der ursprüngliche Leitungswassergeschmack von Wasser erhalten bleibt. Kostet dann wahrscheinlich rund 54 Euro 80 die Flasche. (Nee … im Gegensatz zu obigem Plan nur ein Späßchen.)
Font Services = Corporate Font
Es gibt ein gewaltiges Angebot an Schriften und Font-Listen, die immer schneller zur gesuchten Schrift führen … wer braucht noch Maßgeschneidertes? Wann reicht die Schrift von der Stange nicht mehr aus? Wird das sehr teuer?
Antworten auf diese und viele weitere Fragen und eine übersichtliche Orientierungshilfe bietet FontShops komplett überarbeitetes Corporate-Font-Portal. In Zusammenarbeit mit launchco.com/ entstand die neue Site. Sie bringt auf den Punkt, welche individuellen Schrift-Anpassungen möglich sind und vermittelt eine Idee über die entstehenden Kosten. Gezeigt wird auch, wie eine sorgfältig ausgewählte und für die eigenen Belange angepasste Lizenzschrift das Budget entlasten kann.
Beispiele veranschaulichen, warum sich viele führende Marken einer Exklusivschrift bedienen . Und dass Großunternehmen andere Anforderungen an Schriften stellen müssen als Grafikdesigner:
> gute Bildschirmqualität in Textverarbeitungen
> Sprachenunterstützung
> Bedienung per Stilbefehl (Italic, Bold)
> reibungsloser Workflow
> Einbettbarkeit in PDF-Dateien
> kostengünstige Multilizenzen für viele Arbeitsplätze
Standardschriften erfüllen diese Kriterien nicht immer und können bei der Lizenzierung für viele Arbeitsplätze hohe Kosten verursachen. Damit das Corporate Design eines Unternehmens trotzdem mit der Hausschrift reibungslos an den Start geht, optimiert FontShop die Schriften unternehmenstauglich. Das Corporate-Font-Team besteht neben den FontShop-Mitarbeitern Axel Matern und Axel Kleynemeyer aus Entwerfern und Beratern, die je nach Auftrag und Spezialgebiet hinzugezogen werden.
In allen Fällen sorgen die Corporate Font Dienstleistungen von FontShop dafür, dass Hausschriften zuverlässig funktionieren: ästhetisch, technisch, intern, extern, weltweit.
Corporatefont.de informiert über Anforderungen, die heute an Schriften gestellt werden und zeigt Wege zu ihrer Umsetzung. Ein zusätzliches Gimmick ist der Font Switcher: Besucher können die Seite mit sechs verschiedenen Web-Fonts testen.
Persönlich lässt sich das Corporate-Font-Team auf dem »TYPO Day« kennenlernen, FontShops kompaktem Seminar für professionelle Designer. Im letzten Jahr geboren, tourt der TYPO Day durch Deutschland und liefert einen Überblick zum aktuellen Stand der digitalen schriftlichen Kommunikation. Es sprechen: Erik Spiekermann, Henning Krause, Indra Kupferschmid, Ivo Gabrowitsch, Tim Ahrens und andere.
Aber sehen Sie selbst.
FUSE ist wieder da … ganz dick
Es gibt kein Produkt auf der Welt, mit dem mich mehr verbunden fühle als mit der alten FUSE-Publikation. Ich war von der ersten Ausgabe 1990 (Sommer 1991) bis zur bislang letzten im Sommer 1997 mit dabei … als Produktioner, Mitherausgeber und Lektor bei FSI FontShop International. Nun ist das Projekt mit einer Retrospektive und zwei Neuausgaben wieder auf meinem Tisch gelandet, vier Mal so dick wie früher, und mit dem gleichen typografischen Feuer. Und wieder habe ich Schriftmuster gebaut, FontShops Corporate Font-Abteilung hat die 23 neuen Fonts getestet und gemastert. Hier auf fontshop.de für nur 39,99 € bestellen …
Was war FUSE? FUSE war eine Karton-Box, die 4 bis 5 Poster enthielt und eine Diskette mit ebenso vielen Fonts drauf. Redaktionell betreut wurde die Publikation von Neville Brody und Jon Wozencroft. Sie gaben jeder Ausgabe ein Thema, und zu diesem Thema luden sie Designer und Schriftentwerfer ein, einen oder mehrere experimentelle Fonts zu entwerfen, sowie das Poster dazu. Alle drei Monate erschien FUSE Anfang der 90er Jahre, und jedes Mal stießen wir Türen auf zu völlig neuen, bis dahin undenkbaren Dimensionen der Typografie.
Der enorme Einfluss von FUSE wirkte viele Jahre nach. Aus heutiger Sicht, 20 Jahre nach der FUSE-Premiere, wird klar, wie visionär und ihrer Zeit voraus die Beiträge einiger der bekanntesten Namen der Branche waren.
Anlässlich der Veröffentlichung von FUSE 19 und 20 gibt der Verlag Taschen nun die vollständige Sammelbox heraus. Exklusiv findet man darin die beiden neuen, noch nie gesehenen Ausgaben, in Form von zehn A2-Postern plus 23 digitalisierte Schriften (zum kostenlosen Downloaden) sowie ein .ai/.pdf-Alphabet. Zu den aktuellen Mitwirkenden gehören der Herausgeber selbst, Neville Brody, der gleich 12 Fonts und ein Illustrator-Alphabet beisteuert, sowie Jonathan Barnbrook, Erik van Blokland, Stefan Sagmeister, Lucienne Roberts und Lucy Hutchinson. Einige von ihnen hatten schon bei früheren Ausgaben mitgewirkt.
Alle bisher erschienenen Ausgaben werden in dem von Brody gestalteten, 416-seitigen Sammelband vorgestellt. Er zeigt die Poster, die Schriften, alle redaktionellen Begleittexte und auch die aus der FUSE-Idee entstandenen Produkte und Ereignisse, zum Beispiel die FUSE-Konferenz, aus der in Deutschland die TYPO Berlin wurde.
Mit gefällt besonders die Verpackung, die der Verlag Taschen gewählt hat. Es ist der gleiche Karton, so wie wir ihn jahrelang in Berlin haben herstellen lassen, allerdings nun mit einer Höhe von 60 mm statt 15 mm. Wo sich einst eine Stanzung für die Diskette befand, da ist nun ein kreditkartengroßes Fenster für die FUSE-19-und-20-Lock-Card, auf der sich ein Code befindet, der zum Download der 23 Fonts auf www.taschen.com berechtigt.
Mit der wunderbaren FUSE-Box bvon Taschen besitzt man erstmals das komplette Erbe der weltweit besten Zeitgenossen auf dem Gebiet des Schriftdesigns. Wie der Verlag schreibt: »Die Liste der Designer liest sich wie ein Who’s Who der Branche, von Erik Spiekermann, Stefan Sagmeister und Peter Saville bis zu Jonathan Barnbrook, Tobias Frere-Jones und vielen anderen. Unter den Autoren der Textbeiträge finden sich auch Jon Wozencroft und der Editorial Director und Grafik-Philosoph Adrian Shaughnessy.«
Denkfabrik, Ideenlabor, Brutkasten für grafische Hybriden: FUSE nahm das Alphabet als bloße Startrampe für Experimente mit digitalem Design. Jede der Ausgaben hatte ein bestimmtes Thema und enthielt eigens in Auftrag gegebene Schriften und Poster. Sie alle sind in diesem Kompendium enthalten.
Kostproben von Hoftype
Als neuer Hersteller stößt das Schriftenlabel Hoftype zu den über 120 Schriftenverlagen, die wir zur Zeit vertreten. Hoftype wurde 2010 von Dieter Hofrichter gegründet und hat seinen Sitz in München. Hofrichter studierte zunächst Kalligrafie und Typografie an der Rödel Kunstschule unter dem Schriftenentwerfer Herbert Post. Ab 1988 ergründete er gemeinsam mit Günter Gerhard Lange (Link zu Langes legendärem TYPO Berlin Vortrag, 1996) die Geheimnisse der funktionaler Schriften – eine fruchtbare Zusammenarbeit, die im Laufe der Jahre einige Schriftenklassiker hervorbrachte: Futura BQ, Berthold Garamond, Whittingham, Akzidenz-Grotesk, Imago um nur einige zu nennen.
Hoftypes Bibliothek umfasst zur Zeit neun Familien mit insgesamt 95 Fonts. Neue, sehr anspruchsvolle Entwürfe und Neuinterpretationen traditionsreicher Schriften, die immer im Zeichen der Funktionalität stehen, prägen das Angebot von Hoftype.
Zum Ziel hat es sich Hofrichter gesetzt, traditionelle Entwürfe aus Deutschland ins digitale Zeitalter zu retten. Seine große Kenntnis historischer Schriftmuster, sein Stilbewusstsein uns die langjährige Erfahrung im Umgang und beim Entwerfen von Schriften über die er verfügt, haben FontShop überzeugt Hoftype-Schriften anzubieten.
Sina und Sina Italic treten robust auf und erinnern an die Tugenden der frühen klassischen Druckschriften, zeigen jedoch ein deutlich zeitgemäßeres Aussehen
Die Sina-Familie mit 12 Schnitten (Extra Light, Light, Roman, Medium, Bold, Extrabold und passende Kursive) ist eine belastbare Serifenschrift. Sie verbindet ausgeprägte Ober-und Unterlängen mit klassischen Proportionen, die für angenehme Lesbarkeit sorgen. In Überschriften und Displays erscheint sie ebenso souverän wie in langen Texten. Die feine Abstimmung ihrer Schriftschnitte verleiht nahezu jeder Anwendung gestalterische Weihen.
Kennzeichnend für alle Fonts von Hoftype ist auch der ausgedehnte Zeichenvorrat. So enthält auch Sina über Standardligaturen hinausgehende Verbindungen. Dazu Kapitälchen, proportionale Grundlinienziffern, Tabellenziffern mit einheitlichen Abständen (monospaced), proportionale und monospaced Mediävalziffern, Währungssymbole, Bruchteil- und wissenschaftliche Ziffern. Zusätzlich unterstützt die Sinafamilie west-, mittel-und osteuropäischen Sprachen.
Sonus ist eine moderne Sans-Familie mit monolinearem Fluss. Beeinflusst von frühen englischen Groteskschriften, kraftvoll und energiegeladen, aber mit klassischen Funktionen
Alle Gewichte enthalten Standard-Ligaturen, proportionale und Grundlinienziffern und Tabellenschriften mit einheitlichen Abständen (monospaced), proportionale und monospaced Mediävalziffern, Währungssymbole, Bruch- und wissenschaftlichen Zahlen und Pfeile.
Hoftype aus München überzeugen mit traditionellem Qualitätsbewusstsein, das auf hohe technische OpenType-Standards trifft. Wir feiern die Aufnahme von Hoftype ins FontShop-Sortiment mit sieben kostenlosen Light-Häppchen zum Ausprobieren:
Gibt es eigentlich ein E-Book-Logo?
Dominik schreibt mir heute: »Nach meinem Besuch auf der Leipziger Buchmesse, auf der alle vom E-Book redeten, stellt sich mir die Frage: Gibt es ein Symbol für dieses Medium, ähnlich dem DVD-Symbol?« Die Frage ist auch: Gäbe es einen Bedarf dafür? Eine Google-Suche scheint zu bestätigen, dass es ein vernünftiges Signet noch nicht zu geben scheint. Die liegt sicherlich auch an den vielen Einzellösungen, mit denen sich Verlage und die Hersteller von Lesegeräten beschäftigen. Ob irgend jemand ein solches Icon überhaupt braucht, das weiß Google natürlich auch nicht.
Berlin: ›Future Self‹ mit Wayne McGregor
Am 28. April feiert in der Berliner Kunstwerkstatt Made am Alexanderplatz die visuelle Performance ›Future Self‹ des Kollektivs Random International in Zusammenarbeit mit Wayne McGregor Premiere. Die Kunstaktion beschäftigt sich mit der menschlichen Anatomie und Bewegung, sowie dem Zustandekommen einer additiven, zwischen mehreren Akteuren entstehenden Interaktion, und was uns diese über unsere Identität verrät. Die Installation spiegelt Bewegungen in Licht und lässt eine dreidimensionale, ›lebendige‹ Skulptur entstehen, die sich aus der Kombination der Gesten der Betrachter zusammensetzt. Ein Teaser-Video auf Vimeo vermittelt einen ersten Eindruck über das Geschehen im Raum.
Wayne McGregor ist ein mehrfach preisgekrönter, britischer Choreograf, der durch Arbeiten bekannt wurde, in denen die physischen Grenzen der Choreografie getestet werden. Er ist künstlerischer Direktor von Wayne McGregor | Random Dance, Mitglied des Sadler’s Wells Theater in London und wurde 2006 zum Choreograph des Royal Ballet ernannt. Im Januar 2011 erhielt er den Ehrentitel CBE (Commander of the Order of the British Empire).
Vorstellung mit Live-Aufführung:
Samstag, 28. April: Premiere, geladene Gäste.
Sonntag, 29. April: Drei öffentliche Aufführungen finden um 12:00, 15:00 und 17:00 Uhr statt. Voranmeldung an futureself@made-blog.com, da die Kapazität begrenzt ist.
★ der Woche: »Symbols, Pictograms, …« 45 € 9,90 €
Abbildung rechts: Ein Buch, das sich nicht gerne fotografieren lässt sondern »zurückschießt« … das verspiegelte »Symbols, Pictograms & Silhouettes«, FontShops Stern der Woche zum Schnäppchenpreis von 9,90 €
Dieser Bildband hat mich ein wenig geärgert. Zunächst wunderte ich mich, warum es beim Verlag nur ein ziemlich unbrauchbares Pressefoto gibt, das aussieht wie eine Illustration in Arbeit. Die Recherche im Internet frustrierte noch mehr, denn jedes Foto dieses Buchs sah anders aus. Als ich es dann bei uns im Lager aus dem Regal zog, sprang mir das Tückische des Umschlags sofort ins Auge: Das Cover ist auf Spiegelfolie gedruckt.
Genug der Vorrede … denkste, ich hab’ noch was. Dieser Beitrag enthält auffällig viele Abbildungen. Das ist schön und informativ für die Leser. Der eigentliche Grund hierfür sind aber grafische Experimente, die ich gestern durchgeführt habe. Ich möchte, dass Fontblog – auf dem neuen iPad betrachtet – so brillant aussieht wie die Website von Apple. Genauer: Wie die Apple-Seiten, die sich dem neuen iPad widmen, denn die anderen sind noch gar nicht für das am Freitag erschienene Tablet optimiert.
Bei den Grafiken kann ich das entschuldigen, aber nicht bei den Schriften. Denn wer seine Website inzwischen auf Webfonts umgestellt hat, muss nichts tun, um Texte in bestmöglicher Auflösung an das Retina-Display des iPad der 3. Generation zu senden. Die Azuro hier im Fontblog sieht atemberaubend gut lesbar auf dem Retina Bildschirm aus. Warum das so kommen musste, habe ich vor 10 Monaten in diesem ausführlichen Beitrag und in einem Interview mit ihrem Entwerfer Georg Seifert erläutert.
Doppelseite aus »Symbols, Pictograms & Silhouettes«: Die Website Colom5, entworfen von der spanischen Designerin Anna Pigem, basiert auf Piktogrammen, deren Erscheinen von der Tageszeit des Website-Besuchs abhängt
Über den Vorteil von Icons, Symbolen und Piktogrammen in der visuellen Kommunikation braucht man nicht lange herumzureden: In vielen Situationen sind sie Worten überlegen, weil Bilder rund um den Globus verstanden werden. Sie regen zudem auf eine sehr raffinierte Art die Phantasie des Betrachters an, der in einem zweiten Verständnis-Durchgang seine eigenen Worte dazu bildet.
Doppelseite aus »Symbols, Pictograms & Silhouettes«: Für das Weblog des Baumarkts Ferrolan entwarf der katalanische Designer Núria Antonijoan eine Collage aus Piktogrammen, die typische Handwerkertätigkeiten zeigen
Piktogramme werden mit zunehmender Globalisierung und Internationalisierung in standardisierter Form verwendet, um Informationen sprachunabhängig und möglichst schnell zu vermitteln, zum Beispiel im Straßenverkehr und auf Airports. Piktogramme sind einerseits visuelle Kurzformen, andererseits eine eigene Sprache. Neben dem standardisierten Verständnis bringt das Buch auch freiere Formen der Bildsprache ins Spiel. Beispiele auf fast 400 Seiten zeigen, wie Piktogramm und Illus komplizierte Botschaften einfach darstellen oder Schriftliches ergänzen. Sie müssen nur eine eindeutige visuelle Sprache sprechen, innerhalb eines Systems mit der gleichen Syntax arbeiten und formal aus einem Guss sein.
Einige der im Buch gezeigten Abbildungen sind auf einer mitgelieferten CD-ROM in digitalisierter Form ansehbar und als Basis für die Weiterentwicklung nutzbar … so auch die hier gezeigten Beispiele (links 2 Piktogramme für die Toiletten-Kennzeichnung)
Die obige und die nachfolgenden Abbildungen sind der mitgelieferten CD entnommen, auf der sich 500 praktische Beispiele von den am Buch mitwirkenden Designbüros befinden.
Als Stern der Woche gibt es »Symbols, Pictograms & Silhouettes« in den kommenden Tagen bei FontShop für nur 9,90 € statt für 45,00 € (Preise inkl. MwSt.; keine Versandkosten). Zur Bestellung auf www.fontblog.de …
ADC schlägt Brücke zwischen Wirtschaft und Kreativen
Vom 9. bis 13. Mai 2012 findet das ADC-Festival des Art Directors Club für Deutschland zum dritten Mal in Frankfurt am Main statt. Das übergreifende Motto lautet in diesem Jahr »Ideen sind das Geld von morgen. Kreative als Vorboten einer neuen Ökonomie.« Das größte Treffen der Kreativbranche im deutschsprachigen Raum soll rund 10.000 Besucher in die Messe Frankfurt locken. Das ADC Festival bietet ein umfangreiches Programm: vom Kongress mit Top-Referenten über die Junior Days für den Kreativnachwuchs bis hin zur Verleihung der begehrten ADC-Nägel und der weltweit größten Ausstellung für kreative Auftragsarbeit.
Das Leitthema des Festivals rückt den Mehrwert von Kreativität für die Wirtschaft in den Mittelpunkt. Es geht um herausragende Kommunikationsideen, um deren Tragfähigkeit und wie Kreative mit dem Blick über den Tellerrand verstärkt zur Wertschöpfung in Unternehmen beitragen. Die Fragestellung »Wie kann eine Ökonomie der Zukunft von kreativen Ideen profitieren?« zieht sich als roter Faden durch das gesamte Programm von Festival und Kongress. Als wichtigstes Branchenforum für Kreative im deutschsprachigen Raum ist das ADC Festival auch Think Tank für andere Unternehmen und Wirtschaftszweige.
Weitere Informationen: ADC Festival 2012