★ der Woche: Lush OT, 1650 Glyphen 46,00 35,00 €
»Lush war zunächst eine statische, formale Schreibschrift im Stil der 40er/50er Jahre« erläutert ihr Entwerfer Neil Summerour im Lush-Schriftmuster-PDF (16 S., 700 K), »bis ich mal einen über den Durst getrunken hatte und etwas lockerer wurde.« Dies färbte sich durchaus auf die Schrift ab, so dass eine lockere und trotzdem verbindliche Schreibschrift entstand, verspielt und mit viel Charme. Letztlich liegt es in der Hand der Benutzer, wie viel Charakter Lush entwickelt: bis zu 15 verschiedene Varianten stehen für manche Buchstaben zur Verfügung, von neutral bis exzessiv. Und damit ist Lush nicht nur eine der flexibelsten digitalen Schreibschriften, sie ist auch ein wahrer Verwandlungskünstler.
Als Stern der Woche bietet FontShop die gut ausgearbeitete Lush-OpenType-Script für 35 € statt 46 € an (alle Preise zzgl. MwSt.) Einfach beim Bezahlen auf www.fontshop.com den Promocode DE_star_2012_05 eingeben (gütig bis 05. Februar 2012).
Supermarktblog und Fontblog: Lebensmittel-Verpackungskritik
»Ständig laufen wir im Supermarkt an Regalen vorbei, die mit den unterschiedlichsten Verpackungen vollgestopft sind. Manche erkennen wir schon aus der Ferne, weil wir sie immer wieder kaufen; andere überraschen mit neuen Designs und machen uns neugierig auf das, was drin ist; wieder andere würden wir niemals anrühren, bloß weil uns die Schrift oder die Farbe auf der Packung nicht gefallen.« So beginnt die zweiteilige Verpackungskritik des Supermarktblog von der FAZ, die mit Unterstützung vom Fontblog entstand. Teil 1 ist soeben erschienen …
Kulturwende bei Yello Strom?
Nicht von ungefähr habe ich die Kommunikation von Yello Strom, auch hier im Fontblog, schon mehrfach gelobt. Es fing alles mit der wunderbar übersichtlichen Rechnung an, die ich im März 2006 erstmals erhielt (sie erscheint noch heute in derselben Aufmachung): Rechnungsdesign – ein Riesenlob für Yello. Im März 2007 wies ich auf das Yello-Marken-Buch von Bernd Kreutz hin, das dieser noch mal als PDF und kostenlos zum Download anbot. Zuletzt würdigte ich im November 2009 den einst von FontShop modifizierten Corporate Font von Yello, die FF DIN – Grund zur FFreude im Büro … Im Privatkreis schwärme ich eimal im Jahr vom bequemen Ablesen und Übermitteln des Stromzählerstands auf www.mein-yello.de, mit sofortiger Berechnung meines Jahresverbrauchs und der papierlosen Übermittlung des neuen Abschlags.
Heute kam Post von Yello und ich frage mich, ob im Kölner Hauptquartier eine Kulturbankrott stattgefunden hat. In übelstem PR-Sprech will man mir neue AGBs unter den Hintern schieben, was mit blumigster Prosa verklausuliert wird: »Als Yello Kunde sind Sie es gewohnt, dass wir Klartext reden. Ob am Telefon, per E-Mail oder auch per Brief – einfache und faire Kommunikation mit unseren Kunden steht für uns an erster Stelle.« Ziemlich hohl, aber rein inhaltlich kann ich dem nicht widersprechen. »Das gilt auch fürs Kleingedruckte.« Nun regt sich erste Skepsis in mir: Kleingedrucktes ist selten einfach und fair.
»Wir machen’s kurz.« heißt es dann … ich werfe einen Blick auf das zweite Blatt des Briefes, dann wieder auf den ersten Bogen, dann wieder auf den zweiten (zweiseitig bedruckt), wieder zurück auf den ersten und denke mir: ›Wenn die mir jetzt den Inhalt von Blatt zwei bzw. die Unterschiede in den beiden Spalten auf Blatt zwei mit den verbleibenden drei Sätzen zusammenfassen, dann gebührt ihnen eine Goldmedaille für Kommunikation. Ich lese weiter: »Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen – kurz AGB – sind jetzt noch übersichtlicher und leichter verständlich.« Soll das ein Witz sein? Seite zwei ist in einer drei Punkt großen Schrift zweispaltig, vorne und hinten, komplett vollgedruckt – ohne Lupe nicht lesbar? Was soll der Quatsch? Ob die AGB »leichter verständlich« sind, kann ich gar nicht nachprüfen, ohne Lupe.
Drum heißt es jetzt wahrscheinlich auch: »Für Sie werden diese neuen AGB übrigens ganz automatisch gültig – lehnen Sie sich entspannt zurück. Nur wenn Sie mit der Änderung der AGB nicht einverstanden sind, geben Sie uns bitte bis zum 12. März per Brief oder E-Mail Bescheid.« Hallo?! Darf ich das mal übersetzen? Eigentlich wolltet Ihr doch schreiben: Wir finden es lästig, dass wir rechtlich gezwungen sind, Millionen Kunden mit einem solchen Brief über unsere geänderten Geschäftsbedingungen zu informieren. Viel lieber wäre uns, wir könnten das »automatisch« hinter deren Rücken tun und ein paar Millionen Euro Papier-, Druck- und Portokosten sparen sowie jeglichen Widerspruch im Kein ersticken.
»Haben Sie noch Fragen?« heißt es weiter. Ich denke mir: ›Fragen habe ich keine‹ …, aber ich wünsche mir, das Unternehmen per Gesetzt dazu gezwungen werden, die Änderungen Ihrer Geschäftsbedingungen mit einem Highlighter zu markieren und mir den Grund dieser Änderungen seitenweise und verständlich zu kommentieren. »Dann rufen Sie uns einfach kostenlos unter 0800 – 99999978 an oder schreiben Sie eine E-Mail an immerda@yellostrom.de … wie sind gerne für Sie da. Viele Grüße …« und so weiter.
Das werde ich tun. Der E-Mail füge ich eine PDF dieses Blog-Beitrags bei und den Satz »Ich bin mit der Änderung der AGB nicht einverstanden!« Mal sehen, was passiert. Fortsetzung folgt.
Slide-show: Today’s Creative Morning at BER
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Ausstellung: Umstrittene Straßennamen in Münster
»Ehre wem Ehre gebührt?!« … Absolventen der Fachhochschule Münster entwickelten unter diesem Motto ein Ausstellungskonzept zur aktuellen Diskussion über die Umbenennung von Straßennamen in Münster. Sie ist Teil der vom Ältestenrat der Stadt angeregten Dialog- und Informationsphase, die die Öffentlichkeit über das Leben und Wirken der umstrittenen Namenspatrone und ihre Verbindungen zum Nationalsozialismus aufklären soll. Das Ausstellungskonzept haben Philipp Schwerdtfeger und Johannes Vogt, zwei Absolventen der Fachhochschule Münster, auf die Beine gestellt.
Die Ausstellung zeigt – in Form von elf lebensgroßen Silhouetten – Personen einer von Experten vorgeschlagenen Namensgeber-ListeListe. Aufgedruckte Texte informieren über die Rolle der Dargestellten im Nationalsozialismus. Eine der Figuren zeigt den Reichspräsidenten der Weimarer Republik, Paul von Hindenburg, nach dem seit 1927 der größte Platz Münsters benannt ist. Die Kommission empfiehlt dessen Umbenennung – was derzeit den wohl größten Zankapfel in der Diskussion darstellt. Neben Hindenburg zeigt die Ausstellung einige Personen, die vor allem künstlerisch und kulturell tätig waren. Zu ihnen zählt etwa die Dichterin Agnes Miegel, die laut Kommission eine »Stütze des NS-Regimes im Bereich Kultur war und den ›Führer‹ in ihren Werken verherrlichte«.
Zu sehen ist die öffentliche Ausstellung bis zum 16. März in der Bürgerhalle des Rathauses.
Gute Kulturplakate im Netz
Der Kulturplakat-Wettbewerb guteplakate.de geht in die dritte Runde. Auch 2012 startet die Ausschreibung wieder zum 1. Februar. Aufgerufen sind Museen, Schauspiel- und Konzerthäuser, Kulturinstitute, Literaturhäuser, Musikveranstalter, Clubs, Festivals, Stiftungen, kommunale und privatwirtschaftliche Kulturinstitutionen, die Ausstellungen und Kunstprojekte, Popkultur, Konzerte, Theater- und Operninszenierungen bis hin zu Performances, Tanz-, Film- und Literaturveranstaltungen bewerben. Absicht der Initiatoren ist es, ein Forum zu bilden, um Anregungen für gute Plakatgestaltung zu gewinnen und um den öffentlich meist nur temporär wahrnehmbaren Kulturplakaten eine Stimme im Netz zu geben.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Den Gewinnern winken Kultur-Plakatierungen und andere Medialeistungen im Wert von insgesamt 15.000 Euro. Die Website www.guteplakate.de ist das zentrale Informationsmedium für den Kulturplakat-Wettbewerb. Hier können Plakatmotive hochgeladen, sortiert und bewertet werden. Das beste Kulturplakat wird im Internet per Online-Voting ermittelt. Neben dem bundesweiten Publikumspreis und einem Berlin-Spezial-Preis entscheidet außerdem eine Jury über eine weitere Auszeichnung.
Weitere Informationen sowie Bildmaterial: http://www.artefakt-berlin.de/aktuelle-projekte/guteplakatede.html
»Blaue Stunde« an der Hochschule Augsburg
Unter dem Motto »Blaue Stunde« präsentieren die Absolventen des Wintersemesters 2011/12 in der Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Augsburg am 10.02.2012 ihre Abschlussarbeiten. In den Räumen am Campus am Roten Tor werden Arbeiten aus den Studiengängen Kommunikationsdesign und Interaktive Medien ausgestellt. Die Vernissage findet am Freitag den 10. Februar um 18.04 Uhr zur blauen Stunde statt. Weiterhin kann die Werkschau am Samstag und Sonntag von 14 bis 20 Uhr besucht werden. Weitere Informationen …
»Licht an!« in Konstanz
Mit einem interdisziplinären Symposion unter dem Motto »Licht an!« eröffnen die Konstanzer Studiengänge Kommunikationsdesign ihren Neubau auf dem Campus der Hochschule Technik, Wirtschaft und Gestaltung. »Kommunikationsdesign: Denkmethode und Artistik – Wie Designer Probleme lösen« – über dieses Thema sprechen am Samstag, 25. Februar, renommierte Referenten im Gebäude L der HTWG: Prof. Dr. Uta Brandes, Prof. Dr. Norbert Bolz, Mario Lombardo, Prof. Dr. Arne Scheuermann und Prof. Dr. Peter Heintelbetreten dann das Podium und beleuchten das Thema aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.
Auftakt der Veranstaltung ist ein Prolog der Konstanzer Professoren, abschließend hat das Publikum bei einer Podiumsdiskussion Gelegenheit Fragen zu stellen und mitzureden. Und bei der »Langen Nacht des Designs« kann manches Gespräch im lockeren Rahmen fortgesetzt werden. Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro, für Studenten und Schüler 20 Euro.
Zwei Jahre Bauzeit und rund 7 Millionen Euro Baukosten wurden in das Gebäude L der Hochschule investiert. Das Freiburger Architekturbüro Hotz und Architekten hat mit seinem Entwurf für das leuchtend weiße Gebäude die Grundlage für den lichtdurchfluteten Bau gelegt. Und im August hatte das Warten dann endgültig ein Ende: Rechtzeitig zum Wintersemester 2011/2012 zogen die Designer um. Studenten haben nun nicht nur Unterrichtsräume mit Blick auf den Seerhein, sondern auch die Möglichkeit, mit einer technischen Ausstattung auf dem neuesten Stand zu arbeiten.
Ein bunter Glaskubus sitzt auf dem strahlend weißen Neubau der Konstanzer Kommunikationsdesigner wie das Tüpfelchen auf dem »i«. Der Münchner Künstler Stefan Eberstadt hat das begehbare Kunstwerk mit dem Titel »Freisitz« entworfen. Studenten, Mitarbeitern und Gästen soll es die Möglichkeit bieten, sich herauszunehmen aus dem Alltag, den Blick schweifen zu lassen, eine andere Perspektive zu gewinnen. Schwindelfrei allerdings sollten die Besucher schon sein, denn der Freisitz von Stefan Eberstadt ragt auf einer Höhe von 14 Metern über die Gebäudekante hinaus und hat darüber hinaus einen Gitterboden.