Institut für Internet und Gesellschaft eröffnet
Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft ist am vergangenen Dienstag in der Humboldt-Universität zu Berlin eröffnet worden. Dort ist auch der Sitz des neuen Instituts, das nach dem Wissenschaftler und Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) benannt ist. Ziel der Einrichtung, die von Google mit 4,5 Mio. Euro gefördert wird (Fontblog berichtete), ist die Wechselwirkungen zwischen Internet und Gesellschaft besser zu verstehen und allen Gruppen die Mitgestaltung der digital vernetzten Zukunft zu ermöglichen. Dazu zählen insbesondere die Themen Innovation, Internet Policy, Medienpolitik sowie Rechtsphilosophie und Verfassungsrecht. Bei der offenen und integrativen Forschung wird großer Wert auf die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, politischen Entscheidungsträgern, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft gelegt.
Der Berliner Bildungs-Staatssekretär Dr. Knut Nevermann erklärte: »Wir sind froh, dass das Unternehmen Google mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft seiner großen Verantwortung in einer Weise gerecht wird, die wissenschaftliche Unabhängigkeit und freie Forschung garantiert. Für die Wahl des Standortes Berlin sind wir besonders dankbar. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Berliner Akteure die besten Voraussetzungen mitbringen und wünsche dem Institut eine große Zukunft.«
»Das neue Institut wird als zentrale Anlaufstelle zur Beobachtung, Analyse und Bewertung internet-basierter Innovationen dienen. Insbesondere die Rolle des Nutzers im Innovationsprozess soll untersucht werden.“ ergänzt UdK-Professor Thomas Schildhauer, der zum Gründungsteam gehört. Im Anschluss an die Eröffnung startete das Institut für Internet und Gesellschaft sein erstes Berliner Symposium (Fontblog berichtete), das heute zu Ende geht. Unter dem Titel »Exploring the Digital Future« reafen sich rund 250 nationale und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Vorankündigung: Thomas Schildhauer, Mitbegründer des Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, wird unser Sprecher beim kommenden Creative Morning, am 17. November (Donnerstag) sein. Weitere Informationen dazu demnächst auf www.creativemornings.com.
Der (Reklame-)Himmel steht wieder offen
Es war eine deprimierende Nachricht, am 24. Dezember 2007, als der frische und erfrischende Werbeblogger Bernd Kreutz (kreutzundpartner.de) nach 200 Tagen, wie angekündigt, sein Internet-Tagebuch Reklamehimmel schloss. Kreutz machte Yello Strom unverwechselbar, er ist einer der genialsten Markenexperten im Land. Er weiß was gut ist und was schlecht (unerreicht seine Abrechnung mit der dilettantischen Markenführung der Telekom 2001: Die Farbe Magenta und das Verhältnis von Macht und Recht), und dass man, frei nach Stephen Fry (siehe meinen Kommentar zum letzten Beitrag), Form und Funktion genauso wenig trennen kann wie Stil und Inhalt. Dieser Bernd Kreutz also regt sich über den verkorksten Steve-Jobs-Schutzumschlag bei C.Bertelsmann genau so auf wie ich (»… eine Schande für das deutsche Verlagswesen«), und hat deshalb seinen Reklamehimmel wieder geöffnet … Herr Kreutz, es gibt ausreichend Gründe, ihn so schnell nicht wieder zu schießen. Weitermachen!
Warum Steve Jobs ein Kontrollfreak war …
… nein: Warum jeder visuell anspruchsvolle Mensch ein Kontrollfreak sein sollte … beweist der Schutzumschlag der deutschen Ausgabe von »Steve Jobs by Walter Isaacson« (oben links, rechts das britische Cover, das mit dem US-amerikanischen identisch ist). Wer sich ein bisschen mit den Verdiensten des kalifornischen Unternehmers auskennt – das könnte man bei einer Buchcover-Gestaltung voraussetzen, die sicherlich an einem Mac verrichtet wird –, sollte Jobs’ jahrzehntelange Vorliebe für die Schrift Helvetica kennen. Sie ist seit der Geburtsstunde des Apple Macintosh Bestandteil des Betriebssystems und die Display-Schrift des iPhones (seit iPhone 4 und iOS 4: Neue Helvetica).
Diese biografische Tatsache kümmert die Verantwortlichen bei C.Bertelsmann wenig, genau so wenig wie die Proportionen des Titelfotos, das vertikal gestaucht wurde, damit eine weitere Textzeile über dem Portrait Platz findet. Dass sich die Biografie eines Weltstars nicht selbst erklärt sondern in Deutschland mit einer zusätzlichen Zeile gekennzeichnet werden muss liegt möglicherweise am »niedrigen Bildungsstand« (Zitat Schlecker) der Kunden. Ach ja, und wieder einmal bestätigt sich meine These, dass gute Typografie schneller und billiger geht als schlechte.
Typo-Kalender sammelt 15.000 $ bei Kickstarter
Der Frankfurter Typograf Harald Geisler hat eine zweite Kickstarter-Kampagne gestartet. In dem aktuell laufenden Projekt erzeugt der Künstler aus 2012 Computertasten einen Wandkalender. Was 2009 als übergroßer Neujahrsgruß begann, fand nun auf der New Yorker Plattform bereits mehr als 350 engagierte Unterstützer (u. a. aus USA, Italien, Canada, Schweiz, Malaysia, Norwegen, Brasilien, Schweden, Deutschland, und Russland), die das Kunstprojekt mit über 15.000 Dollar finanzieren. Diese Summe übertrifft das ursprünglich gesteckte Ziel das 8-fache. Die Aktion läuft noch bis zum 7. November, danach kann der Kalender über die Webseite haraldgeisler.com/order-prints und ausgewählten Buchläden bezogen werden.
Der »2012 Typographic Wall Calender« ist ein außergewöhnlich großer (70 x 100 cm) Wandkalender der aus genau 2012 gebrauchten Tasten zusammengesetzt wird (Fotografie, Kunstdruck). Liest man die Tasten von links nach rechts, so erschließt sich jeder einzelne Tag des Jahres. Weitere Informationen auf Kickstarter …
✭ der Woche: Letterhead & Logo Design 39,90 14,90 €
Die jüngste Ausgabe der Bestsellerreihe »Letterhead & Logo Design« ist ein spannender Führer durch moderne Arbeiten aus den Bereichen Geschäftspapier- und Logo-Gestaltung. Das Buch inszeniert innovative Vorschläge für Firmenlogos, Aufkleber, Briefköpfe, Visitenkarten und vieles mehr … Die 11. Folge der erfolgreichen Serie wurde von Design Army zusammengestellt und präsentiert über 500 Designlösungen von internationalen Top-Designern.
TYPO London 2011 im Rückblick
TYPO-London-Sprecher Chip Kidd und Neville Brody (Foto: Thorsten Wulff)
Was über die TYPO London geschrieben wurde
Domus: TYPO London 2011: Places –
Slanted:
TYPO London Tag 1
TYPO London Tag 2
Ein König auf der TYPO London
TYPO London Tag 3
The Wanderlust: Typo London Places 2011 review and summary
Eva-Lotta Lamm: TYPO London 2011 Sketchnotes
Sense Worldwide: Tim Fendley at Typo 2011 – Legible London
Design Assembly:
Typo London 2011 – Jonathan Ellery
Typo London 2011 – Dale Herigstad
Typo London 2011 – Gary Hustwit
Typo London 2011 – Andrew Stevens
Typo London 2011 – Neville Brody
Typo London 2011 – Marina Willer
Typo London 2011 – King Bansah
Typo London 2011 – Chip Kidd
TYPO-London-Sprecherin Karin von Ompteda (Foto: Gerhard Kassner)
Creative Review:
TYPO London via Bermondsey, Halifax and New York City
TYPO London – See you next year?
Kira Slepchenkova: Post Time
Megaluna: Ik heb 18 fotos op Facebook geplaatst in het album Typo 2011
Design Week: Typo London – Michael Bierut
That Design:
Marina Willer – Branding and Spaces
Jeff Faulkner – Extraordinary Machines
Morag Myerscough – Belonging
Dan Rhatigan – How I learned to Stop Worrying and Love Bad Type
Toshi Omagari – Creating Linotype Didot
Nadine Chahine – Engaging with the Middle East
Bruno Maag – Collaborating Types
Julian Zimmermann and King Bansah – The King is Customer
Jonathan Barnbrook – Virus
Chip Kidd – What Are You Doing Here?
Theo Inglis: TYPO London 2011 – Michael Bierut
TYPO-London-Sprecher Bruno Maag (Foto: Gerhard Kassner)
TYPO London Blog:
Dale Herigstad: When the rectangle is gone
Nat Hunter – Telling the Right Story
Kutlu Çanlioglu and Titus Nemeth: The raster tragedy
Michael Bierut: A Journey to Ten Locations and Ten Projects
A (Bald) Condensed View on Day One of TYPO London “Places”
Tony Brook: Stalking Your Idol – 5 Handy Hints
Jonathan Ellery: The Here and Now
Dale Herigstad: Media Space – Where is what? What is where?
Gary Hustwitt: We built this City
Antony Harrington: London Typographica
Michael B. Johnson: Pain Is Temporary, Suck Is Forever
Andrew Stevens: Collaboration and Tactility
The Creative Lexicon
Gary Hustwit: Urbanized
Lawrence Weiner: An Artist To The Core
Dylan Griffith: Scale and Reach…
Tom Uglow: The Art of Post Digital
Neville Brody: Education and Experimentation
Morag Myerscough: Belonging
Jeff Faulkner: User Experience and The Point of Singularity
Marina Willer: Branding Spaces
Tim Fendley: Legible London in 10 Headlines
Susana Rodríguez de Tembleque: The Art of Creating an Experience
Bruno Maag: Collaborating Types
Ivo Gabrowitsch: App Fonts – The New Web Fonts
Chip Kidd
King Bansah and Julian Zimmermann: The King Is Customer
Chip Kidd: An Hour of Impeccable Comic Timing, Pauses and Eyebrow Raises
W210 blog: Typo London 2011
Sydney Soan: The first ever TYPO London …
Ben Mitchell: Typo London
Sydney Botting: TYPO London 2011
König Bansah: Königliche Autogrammstunde auf der TYPO London 2011
Interdisziplinäre Tagung »Schrift in der Schule«
Von 28. bis 30. Oktober 2011 findet an der Bauhaus-Universität Weimar die Fachtagung schusterfisch.de zum Thema Schrift in Bildung und Vermittlung statt. Typografen und Grafikdesigner diskutieren gemeinsam mit Lehrenden und Fachdidaktikern, wie an den Schulen der Umgang mit Schrift vermittelt wird und wie neben dem Erwerb von Schreib- und Lesekompetenz auch typografische Grundregeln zur Gestaltung lesbarer Texte einbezogen werden können.
In Vorträgen und Workshops werden praktische Umsetzungsideen für eine Optimierung von Lernprozessen durch gute Gestaltung in Wort und Schrift präsentiert. Referenten sind Friedrich Althausen, Jörg Petri, Ann Bessemans, Albert-Jan Pool, Indra Kupferschmid, Gundel Mattenklott, Eva Maria Kohl, Michael Ritter, Gottfried Pott, Franziska Wilke, Jay Rutherford, Benjamin Dahl, Thomas Heyl, Ulrich Hecker und Florian Hardwig.
Die Teilnahme für Studenten und Referendare kostet 60 €, Mitglieder von BDK e.V., Forum Typografie, AGD oder BDG zahlen 100 €, andere 160 €.
Mehr Informationen oder gleich zur Anmeldung …