Fontblog Artikel im Januar 2011

BDG-Gehaltsreport 2011 erschienen

Der Berufsverband der Kommunikationsdesigner (BDG) hat heute seinen jähr­li­chen Gehaltsreport der Presse vorge­stellt, der den Zeitraum Jan bis Dez 2010 wider­spie­gelt. Für ganz Eilige bringt der BDG die Situation der Branche auf diese Formel: »Kommunikationsdesigner verdienen kurz mal nicht allzu viel Geld.« 10 Prozent der Vollzeit ange­stellten Kollegen haben im vergan­genen Jahr zwischen 1000 und 1500 € monat­lich verdient. Bei fast einem Drittel liegt der monat­liche Verdienst unter 2100 €. Dabei verfügen weit mehr als die Hälfte der Kollegen und Kolleginnen über einen akade­mi­schen Abschluss, mehr als 80 Prozent haben zumin­dest ein Abitur vorzu­weisen. Zwei Drittel der Kommunikationsdesigner die an der Umfrage des BDG zum Gehalt von ange­stellten Designern teil­ge­nommen haben kommen zu der Erkenntnis, dass sie unter diesen Umständen keine Familie gründen könn(t)en.

»Allein diese Ergebnisse der Online-Umfrage des Berufsverbandes der Kommunikationsdesigner werfen ein bezeich­nendes Schlaglicht auf die Arbeitsbedingungen ange­stellter Designer und Designerinnen, das nicht eben froh stimmt. Trotz stetig wach­sender Umsätze inner­halb der Kreativwirtschaft, die vor allem auf das Kommunikationsdesign zurück­zu­führen sind, zeigen die Antworten der 932 Teilnehmer der Umfrage, dass ihr Beruf für die Mehrheit mitnichten eine gut gestal­tete Lebensperspektive bietet.« heißt es in der BDG-Pressemitteilung.

Die Festanstellung im Kommunikationsdesign – das sagen die Zahlen – sei eine Phase im Leben, die schnell vorüber­geht. Drei von vier Designern sind nicht länger als 6 Jahre ange­stellt. »Da findet eine trau­rige Vergeudung an akade­mi­schen Fachkräften statt, die offenbar keine lang­fris­tige Perspektive als Angestellte haben«, meint BDG-Präsident Henning Krause. Er weiß auch um mögliche Verzerrungen der Ergebnisse, die durch das Medium Internet entstehen können. Es sei nicht sicher, ob ein reprä­sen­ta­tiver Querschnitt aller Kommunikationsdesigner erreicht wurde oder nur eine Gruppe internet-affiner junger Angestellter. Die Beobachtungen des Verbandes bestä­tigten jedoch das allzu frühe Ende von Angestelltenkarrieren.

Führungspositionen werden von den wenigsten Kommunikationsdesignern erreicht. So tragen ledig­lich 6 Prozent aller Teilnehmer der Umfrage den Titel »Creative Director«. Und das ist nach Einschätzung des BDG auch eine Frage der Qualifikation. »Viele Designer sind in kauf­män­ni­scher und in stra­te­gisch ökono­mi­scher Hinsicht nicht gut genug ausge­bildet«, erläu­tert Krause. »Das ist mit Sicherheit einer der Gründe für die begrenzten Karrieren ange­stellter Kommunikationsdesigner. Hier gilt es an den Hochschulen noch erheb­lich nachzubessern.«

Die Dokumentation der Online-Umfrage mit insge­samt 24 Fragen zu diversen Aspekten der Arbeitsbedingungen von ange­stellten Kommunikationsdesigner findet sich als PDF (15 Seiten | 230 KB) unter presse​.bdg​-desi​gner​.de/​B​D​G​-​G​e​h​a​l​t​s​r​e​p​o​r​t​-​2​0​1​0​.​pdf

Siehe auch Fontblog-Beitrag: Sexy und arm – BDG ermit­telt Designer-Einkommen (BDG-Gehaltsreport vor einem Jahr)


Nichtlesen (10): Keine Kampagne!

ie Werbeagentur Auweier Unhold & Partner – die Agentur mit dem Kunden™ – koket­tiert mit dem Gedanken, sich einen Zweitkunden zuzu­legen. Ja, warum eigent­lich nicht! Dann hätte man ja quasi immer einen Reserve-Kunden in der Hinterhand, falls beim Erstkunden mal was kaputt geht und er in die Werkstatt muss oder so.

Agentur-Oberhirn Grabowski stellte das Projekt seinen Mitarbeitern vor und diese waren nicht abge­neigt. Man hieß die zustän­dige Chef-Praktikantin sich ans Telefon begeben und mal eben ein paar poten­ti­elle Neukunden anrufen zwecks Business-Meeting.

Wenige Telefonate später stand der erste Termin. (Da sehen Sie mal: So schwer ist’s ja nun auch wieder nicht mit der Kalt-Akquise.) Und wiederum wenige Tage später sollte man sich bei der Marketing-Leitung einer regio­nalen Bank aus Berlin vorstellen. Die Agentur berei­tete sich gewis­sen­haft vor und fand sich wie verein­bart beim Marketingleiter der Bank zur Präsentation ein. Los geht’s:

Marketingleiter: Aha, die Damen Herren von Auweier, Unhold & Partner! Herzlich will­kommen. Jetzt sind wir gespannt auf Ihre Ideen für unsere neue Kampagne.
Grabowski:
Haben wir leider nicht.
Marketingleiter:
Nicht?
Grabowski: Nein, aber wir haben etwas anderes. Schauen Sie, wir haben mal für ein paar Tage gen Ende des Monats Fotos vor einer Ihrer Filialen in Neukölln und einer anderen in Wedding aufge­nommen, und zwar von Ihren Kunden beim Betrachten derer Kontoauszüge.
Long Dong Copy: Derer?
Marketingleiter: Derer?
Grabowski: Genau. Und, was sehen Sie?
Marketingleiter: Hm? Worauf wollen Sie hinaus?

Grabowski: Schauen Sie doch mal in die Gesichter: Ihre Kunden sind einfach unglück­lich nach dem Besuch bei derer, also Ihrer Bank. Ehrlich gesagt, glauben wir nicht, dass eine Kampagne daran etwas ändern könnte.
Marketingleiter: Keine Kampagne?
Grabowski: Nö.
Marketingleiter: Sie wollen wirk­lich keine Kampagne für uns machen? Nicht mal ein kleines Campaignchen?
Grabowski: Nein. Aber wir hätten da eine ganz andere Idee. Zunächst mal glauben wir, das Problem heraus­ge­funden zu haben.
Marketingleiter: Aha, ich bin gespannt.
Grabowski: Wir haben nicht nur Fotos von Ihren Kunden gemacht, sondern auch sach­dien­liche Befragungen vorge­nommen. Das Ergebnis: Ihre Kunden schauen so unglück­lich aus der Wäsche wegen der Zahlen auf den Kontoauszügen. Da liegt doch das Problem!
Marketingleiter: Ach so. Aber da können wir doch nichts machen.
Grabowski: Na sicher! Die Lösung ist ganz einfach: Ihre Kontoauszugsdrucker müssen opti­miert werden. Warum? Weil Ihre Drucker viel zu sehr auf Zahlen mit Minus davor fixiert sind. Das macht doch nur schlechte Laune. Das heißt, wir müssen die Geräte justieren oder kali­brieren oder so, damit die mehr posi­tive Zahlen drucken. Erfreuliche Kontoauszüge sind ein exis­ten­zi­elles Fundament für verstärkte Kundenbindung.
Marketingleiter: Interessant.
Grabowski: Unser Chef-Texter und Auf ne Art Director Long Dong Copy hat schon mal ein paar exem­pla­ri­sche Entwürfe vorbe­reitet. Der kann nämlich sogar Kontoauszüge texten, müssen Sie wissen. Er schreibt auch die Auszüge unserer Agentur; und das macht er sehr gut, obwohl er eigent­lich nur Buchstaben kann und es mit Zahlen nicht so hat.
Long Dong Copy: Hier, schauen Sie mal.
Marketingleiter: Oho! Überall ›Haben‹ statt ›Soll‹. Hübsch.
Grabowski: Genau!
Marketingleiter: Interessanter Ansatz. Werde das mal intern durch­spre­chen. Vielen Dank so weit, meine Herren. Melden Sie sich nicht bei uns. Wir melden uns nicht bei Ihnen. Bis dahin, alles Gute.

Wenig später in der Agentur:
Grabowski: Hee Long Dong, ist der neue Slogan für die Bank schon fertig, für die wir keine Kampagne machen?
Long Dong Copy:
Habe einen: »Die Bank – Wir nehmen Ihr Geld in Zahlung!«.
Grabowski:
Schön, bieten wir an.
____

© Michael Bukowski (freier Konzeptioner/Texter) , mehr davon bei: lektuere​-fuer​-nicht​leser​.de
Abbildungen: © Radius (3), Westend61, OJO, PhotoAlto (2), Image Source, beyond foto­media (alle @ ZOOM)


Startschuss für den Wettbewerb formpreis

Gemeinsam mit den Deutschen Werkstätten Hellerau hat die Leipzig School Of Design den form­preis ausge­rufen: ein Wettbewerb für junge Designer, der Gestaltung und Marketing verbindet. Ab sofort können sich Studenten und Young Professionals unter www​.form​preis​.de bewerben. Gesucht werden die besten krea­tiven Entwürfe eines exklu­siven Möbels in Verbindung mit einem stim­migen Marketingkonzept. Krönung des Wettbewerbs ist die Umsetzung des Siegermodells als Prototyp bei den Deutschen Werkstätten Hellerau. Darüber hinaus kann das Designstück in Abstimmung mit den Dresdnern auch in einer Kleinserie produ­ziert werden.

»Die Teilnahme zahlt sich gleich für acht junge Talente aus. Nach der Vorauswahl durch eine hoch­ka­rätig besetzte Jury eignen sich die nomi­nierten Finalisten bei einem komplett gespon­serten Intensiv-Workshop tiefer gehende Kenntnisse im Bereich Produktion und Vertrieb an. Mit den gewon­nenen Anregungen entwi­ckeln sie ihr Möbel und das Marketingkonzept weiter. Am Ende stehen eine Werkschau und die Prämierung des Gesamtsiegers.« schreibt die Leipzig Scholl of Design in einer Pressemitteilung. Die Industriedesigner Steve Hauswald und Thomas Schneider haben die Leipzig School Of Design im Frühjahr 2010 gegründet. Die Schule besteht aus zwei Bereichen: dem Vorstudium und den Weiterbildungskursen für Professionals.


MoMA nimmt 23 Fonts in Design-Kollektion auf

Nicht ohne Stolz habe ich eben die Meldung zur Kenntnis genommen, dass das New Yorker Museum of Modern Art 23 Schriftfamilien erworben und in seinen Ausstellungsbereich Architecture and Design Collection aufge­nommen hat. Damit nimmt das MoMA bereits zum zweiten Mal Typografisches in seine Sammlung auf (vgl. Fontblog: MoMA »kauft« @-Zeichen). Für einen Menschen, der seit 20 Jahren in der Font-Industrie wirkt, ist dieser Schritt eine (längst über­fäl­lige) wunder­bare Bestätigung des Gegenstandes dieser Arbeit.

Im haus­ei­genen Mitteilungsblog Inside/Out heißt es heute: »MoMA has just acquired 23 digital type­faces for its Architecture and Design Collection. Some are of ever­yday use, like Verdana; others are fami­liar charac­ters in our world, like Gotham, which was used in President Obama’s elec­tion campaign, or OCR-A, which we can find at the bottom of any product’s bar code; and others are still less common, but exqui­si­tely reso­nant, like Walker or Template Gothic. … This first selec­tion of 23 type­faces repre­sent a new branch in our coll­ec­tion tree. They are all digital or desi­gned with a fore­sight of the scope of the digital revo­lu­tion, and they all signi­fi­cantly respond to the tech­no­lo­gical advance­ments occur­ring in the second half of the twen­tieth century. Each is a mile­stone in the history of typography.«

Unter den 23 Schriften sind viele Klassiker der Neuzeit, zum Beispiel Bell Centennial, OCR A, Interstate, Big Caslon, Verdana, Miller und Gotham (alle Links führen zum »ewigen« FontShop-Ranking www​.100bes​teschriften​.de, dessen Relevanz durch die MoMA-Akquisitionen erneut bestä­tigt wird). Andere gehörten zu den Vorreitern der Schrift-Digitalisierung: Oakland, Keedy Sans, Template Gothic und Dead History. Aus der Sicht eines New Yorker Museum ist es durchaus verständ­lich, dass die Auswahl mit US-Brille getroffen wurde. Um so mehr erfüllt es mich mit Stolz, dass auch euro­päi­sche Schriften einen Platz in der Ausstellung gefunden haben (z. B. Jonathan Barnbrooks Mason), darunter sage und schreibe vier FontFonts: FF Meta (Design: Erik Spiekermann), FF Beowolf (Design: Erik van Blokland, Just van Rossum), FF Blur (Design: Neville Brody) und FF DIN (Design: Albert-Jan Pool).

Auf FF Blur bin ich beson­ders Stolz. Neville Brody hatte mir 1992 einen Prototypen der Schrift anläss­lich eines Besuchs in London gezeigt (Laserausdruck). Er war unsi­cher, ob es ein FontFont werden sollte. Ich selbst wusste die Schrift auch nicht richtig einzu­ordnen, dachte mir aber (die Beatles-Strategie*) »wenn Neville das gut findet und sogar sein zweites Buch damit gestaltet will, muss was dran sein an dieser Blur«, die schlicht nur nach jenem Photoshop-Filter benannt war, der ihr die Form gab. Einige Wochen später war Blur unser aller Lieblingsschrift und sie wurde zum Bestseller.
________________________
* Als ich 1968 Beatles-Fan wurde, haben sie mich prak­tisch mit jeder neuen Single über­rascht, ja »scho­ckiert« … nach ein paar Monaten habe ich diesen Überraschungseffekt gera­dezu eingefordert.


Veranstaltungstipp: Ein Abend mit …

All The World’s A Page, am 27. Januar im Glas+Bild, Berlin.

Jedes Wort, jeder Buchstabe eurer Lieblingslektüre auf ein einzelnes Plakat gedruckt – das ist das einzig­ar­tige Versprechen von All The World’s A Page. Stellt Euch vor, alle 200.000 Wörter aus Karl Marx’ Kapital sind mit einem Blick zu erfassen, ohne eine Seite umzu­blät­tern. Wer das sehen will und mehr über die Idee erfahren möchte, besuche das Soiree von All The World’s A Page.


MoMA nimmt 23 Fonts in Design-Collection auf

Nicht ohne Stolz habe ich eben die Meldung zur Kenntnis genommen, dass das New Yorker Museum of Modern Art 23 Schriftfamilien erworben und in seinen Ausstellungsbereich Architecture and Design Collection aufge­nommen hat. Damit nimmt das MoMA bereits zum zweiten Mal Typografisches in seine Sammlung auf (vgl. Fontblog: MoMA »kauft« @-Zeichen). Für einen Menschen, der seit 20 Jahren in der Font-Industrie wirkt, ist dieser Schritt eine (längst über­fäl­lige) wunder­bare Bestätigung des Gegenstandes dieser Arbeit.

Im haus­ei­genen Mitteilungsblog Inside/Out heißt es heute: »MoMA has just acquired 23 digital type­faces for its Architecture and Design Collection. Some are of ever­yday use, like Verdana; others are fami­liar charac­ters in our world, like Gotham, which was used in President Obama’s elec­tion campaign, or OCR-A, which we can find at the bottom of any product’s bar code; and others are still less common, but exqui­si­tely reso­nant, like Walker or Template Gothic. … This first selec­tion of 23 type­faces repre­sent a new branch in our coll­ec­tion tree. They are all digital or desi­gned with a fore­sight of the scope of the digital revo­lu­tion, and they all signi­fi­cantly respond to the tech­no­lo­gical advance­ments occur­ring in the second half of the twen­tieth century. Each is a mile­stone in the history of typography.«

Unter den 23 Schriften sind viele Klassiker der Neuzeit, zum Beispiel Bell Centennial, OCR A, Interstate, Big Caslon, Verdana, Miller und Gotham (alle Links führen zum »ewigen« FontShop-Ranking www​.100bes​teschriften​.de, dessen Relevanz durch die MoMA-Akquisitionen erneut bestä­tigt wird). Andere gehörten zu den Vorreitern der Schrift-Digitalisierung: Oakland, Keedy Sans, Template Gothic und Dead History. Aus der Sicht eines New Yorker Museum ist es durchaus verständ­lich, dass die Auswahl mit US-Brille getroffen wurde. Um so mehr erfüllt es mich mit Stolz, dass auch euro­päi­sche Schriften einen Platz in der Ausstellung gefunden haben (z. B. Jonathan Barnbrooks Mason), darunter sage und schreibe vier FontFonts: FF Meta (Design: Erik Spiekermann), FF Beowolf (Design: Erik van Blokland, Just van Rossum), FF Blur (Design: Neville Brody) und FF DIN (Design: Albert-Jan Pool).

Auf FF Blur bin ich beson­ders Stolz. Neville Brody hatte mir 1992 einen Prototypen der Schrift anläss­lich eines Besuchs in London gezeigt (Laserausdruck). Er war unsi­cher, ob es ein FontFont werden sollte. Ich selbst wusste die Schrift auch nicht richtig einzu­ordnen, dachte mir aber (die Beatles-Strategie*) »wenn Neville das gut findet und sogar sein zweites Buch damit gestaltet will, muss was dran sein an dieser Blur«, die schlicht nur nach jenem Photoshop-Filter benannt war, der ihr die Form gab. Einige Wochen später war Blur unser aller Lieblingsschrift und sie wurde zum Bestseller.
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* Als ich 1968 Beatles-Fan wurde, haben sie mich prak­tisch mit jeder neuen Single über­rascht, ja »scho­ckiert« … nach ein paar Monaten habe ich diesen Überraschungseffekt gera­dezu eingefordert.


Werkschau der Fakultät Design am »Ohm«

Mit einer großen Ausstellung beendet die Fakultät Design der Georg-Simon-Ohm- Hochschule Nürnberg auch in diesem Jahr wieder das Wintersemester. Die Designabsolventinnen und -absol­venten präsen­tieren in einer Werkschau ihre Arbeiten der Öffentlichkeit. Die Vernissage ist am Freitag, 4. Februar 2011, um 19.00 Uhr. Zu bestaunen gibt es rund 30 Projekte der jungen Kreativen aus den Bereichen Grafikdesign, Illustration, CGI, Film & Animation, Multimedia und Fotografie. Erstmals seit der Studienreform werden die Diplom- und Bachelorarbeiten in einer gemein­samen Ausstellung präsentiert.

»Das Designstudium am OHM hat sich in den letzten Jahren weit über die regio­nalen Grenzen hin- aus einen Namen gemacht«, betont der Dekan Prof. Jürgen Schopper gegen­über der Presse. »Ob Digital Artist in Hollywood, krea­tiver Kopf in einer inter­na­tio­nalen Agentur, freier Fotograf oder Illustrator: Die Nürnberger Absolventinnen und Absolventen sind in der Medienlandschaft welt­weit gut vertreten.«

So präsen­tiert Peter Riedel beispiels­weise die erste Ausgabe des »Temp Magazin«, eine Symbiose aus Website und Printmagazin und im Internet unter www​.temp​-magazin​.de zu finden. Mariya Hristova zeigt den animierten Kurzfilm »The Money Holding People Show«, in dem auf eine groteske Art und Weise die Entwicklung des Materiellen und seine Bedeutung für die Menschen verfolgt wird. Die Abbildung oben zeigt die Titelseite des »Schäufelebuch« von Felix Kerscher, eine Geschichte über die Magie, den Wahnsinn und die große Liebe zu einem kuli­na­ri­schen Schatz, der einen frän­ki­schen Feinschmecker zum Schwärmen bringt.


Schnell geschnittene Diashow mit iMovie

Seit Montag gibt es im TYPOblog die werk­täg­liche Serie Die schönsten Bilder aus 15 Jahren. Gestern stand ich vor dem Problem, 850 Serienfotos von Besuchern der TYPO 2005 zu einem 3:20-Minuten-Filmchen zusam­men­zu­dampfen – auf die Dauer meiner Hintergrundmusik. Bei den meisten Bildprogramme (iView, iPhoto, Aperture, GraphicConverter) ist 1 Sekunde die geringste Standbilddauer, zu wenig für meine Bildmenge, denn auf diese Art ergäbe sich ein 14-Minuten-Film.

Die kleinen weißen Punkte unter der Frequenzkurve (links) sind die Beat-Marker und wech­seln die Dias

Eine kleine Recherche im Netz brachte mich auf iMovie, das ich zum ersten Mal benutzte. Dort lässt sich sehr einfach eine schnell geschnit­tene Diashow erstellen. So geht’s:

  • Neues Projekt starten (⌘N)
  • Auf die Notentaste (♫) klicken und einen Song aus iTunes wählen
  • Im Icon der Musikdatei das Context-Menü (✲) öffnen und …
  • … Clip-Trimmer öffnen
  • Dort die Musik starten (Leertaste) und …
  • … mit der M-Taste rhyth­misch Beat-Marker setzen
  • Menü Ablage ➔ Projekteinstellungen ➔ Zeitverhalten ➔ …
  • … »Ken Burns« gegen »An Rahmen anpassen« tauschen
  • Bilder aus iPhoto/Aperture hinzu­fügen (über die Kamerataste)
  • Ansehen

Meine Begleitmusik ist der Titel »Zum Zum« des des slowe­ni­schen Musikers, Komponisten und Schauspielers Magnifico, bürger­lich Robert Pešut. Ich liebe sein jüngstes Album Magnification (iTunes-Link), das im Herbst 2010 herauskam. Die Musik von Magnifico, der sowohl in Slowenien als auch Serbien seine Wurzeln hat, lässt sich nicht klar verorten. Verantwortlich hierfür ist der wunder­bare Stilmix aus Balkan-Bläser, Disko-Beats, Surf-Gitarren, ameri­ka­ni­scher Folk, ex-jugo­sla­wi­scher Rock, Gypsy-Gesänge und Liebeschnulzen. Dieser Mischung ist es zu verdanken, dass er in keine Schublade passt. Mehr Informationen über Magnifico findet ihr auf der Website unserer Kreuzberger Nachbarn Piranha, die ihn zum Star gemacht haben und mir das OK für die Verwendung des Songs gaben. Von Piranha erfuhr ich auch, dass Magnifico am kommenden Dienstag mit seiner Band im Festsaal Kreuzberg (Skalitzer Str. 130, U-BHF Kottbusser Tor) ein Konzert gibt (25. Januar 2011, um 21 Uhr.) Das schau ich mir an!