Fontblog Artikel im Juli 2011

10 Praxistipps zu Lion (2/3)

(Meine OS-X-Lion-Tipps 1 – 3sind hier zu finden …)

4. Ein PDF hand­schrift­lich signieren

Der Homo Digitalis hat kein Faxgerät zu Hause, und Briefmarken befinden sich allen­falls im Sammelalbum. Konsequenterweise verlassen Bestellungen, Kündigungsschreiben und Briefe an Behörden den Arbeitsplatz als PDF, per E-Mail – ohne Transportkosten und minu­ten­schnell erle­digt. Das einzige Problem: Wie kriege ich eine hand­ge­schrie­bene Unterschrift auf digi­tale Formulare? Nur Photoshop-Experten wissen eine Handschriftzug zu scannen, frei­zu­stellen und auf trans­pa­renten Hintergrund zu stellen. Selbst wer eine solche digi­ta­li­sierte Signatur auf seiner Festplatte als .png-Datei vorrätig hat verzwei­felt spätes­tens dann, wenn er sie in einem Word-Dokument oder einem PDF plat­zieren möchte.

Apples OS X Lion bietet jetzt eine verblüf­fend einfache Methode, ein PDF im Programm Vorschau mit einer sicheren Unterschrift zu versehen, und zwar über die einge­baute FaceTime-Kamera. Zunächst öffnet man das zu signie­rende PDF im Programm Vorschau (wenn ein Dokument noch nicht als PDF vorliegt, lässt es sich ganz einfach über den Drucken-Dialog in ein solches verwan­deln). Ein Klick auf den Stift-Button (»Anmerkungen«) in der Vorschau-Symbolleiste klappt eine zweite Werkzeugleiste auf, in der sich das Signatur-Werkzeug befindet (ein S auf einer Grundlinie). Wenn man darauf klickt, erscheint die Option »Signatur von FaceTime-HD-Kamera (inte­griert) erstellen …«. Wählt man diese Option, schaltet sich die Kamera an und ein Fenster öffnet sich mit einer kleinen Anleitung: »Schreiben Sie Ihren Namen mit schwarzer Tinte auf ein kleines Blatt Papier«. Genau das habe ich getan, anschlie­ßend das Blatt vor die Kamera gehalten, so dass es auf der blauen Hilfslinie steht, und schwupp … wurde die Signatur einge­lesen und für immer gespeichert.

Diese Signatur lässt sich nun mit drei weiteren Klicks plat­zieren, skalieren und sogar einfärben – und natür­lich liegt sie auf trans­pa­rentem Grund. Warum meine im Original zuge­lau­fenen Innenräume der beiden e in der digi­talen Version geöffnet wurden weiß nur Apple und deutet damit an, dass in diesem kniff­ligen Prozess, der so leicht zu bedienen ist, eine Menge Know-how und Patente stecken.

5. Den User/Library-Ordner wieder sichtbar machen

Der Library-Ordner ist so etwas wie die Abstellkammer des OS-X-Betriebssystems. Hier landet all das, was den Benutzer nicht inter­es­sieren muss. Nur wenn es wirk­lich mal hakt, in einer Anwendung oder mit einer Voreinstellung, muss man doch in die Library, um zum Beispiel Plug-ins zu löschen oder den Application-Support-Ordner auszu­misten. Designer schauen auch gerne mal hinein, um im Fonts-Ordner aufzu­räumen.
Dummerweise hat Apple den Library-Ordner seit Lion unsichtbar gemacht. Mit der folgenden Befehlszeile, einge­geben in Terminal-Programm, wird er wieder sichtbar:

  • chflags nohidden ~/Library

Um diesen Vorgang wieder rück­gängig zu machen, gebe man folgenden Befehl ein:

  • chflags hidden ~/Library

Wer nicht im Terminal herum­fum­meln möchte, kommt im Finder über das Menü »Gehe zu« in den Library-Ordner, indem er beim Aufruf des Menüs die alt-Taste gedrückt hält.

6. Die neue Rechtschreibkontrolle

Die Autokorrektur in Lion zeigt jetzt Korrekturvorschläge unter einem Wort an, ähnlich wie auf iPhone und iPad. Tippt man den Wortabstand, wird die vorge­schla­gene Änderungen über­nommen; um die aktu­elle Schreibweise beizu­be­halten klickt man auf das x.

Akzentbuchstaben lassen sich in Lion leichter eingeben als je zuvor: Man hält einfach den Grundbuchstaben gedrückt (zum Beispiel das s um ein š zu finden), worauf eine kleine Dialogblase mit allen Alternativen und Sonderzeichen aufspringt. Das gewünschte Zeichen kann dann durch Klicken ausge­wählt werden; wer die Hand nicht von der Tastatur nehmen möchte, verwendet die Pfeiltasten und Enter.

Ebenfalls neu ist das direkte Nachschlagen im Mac-Wörterbuch (das sich Lexikon nennt) über das Trackpad. Je nachdem mit welchen Büchern es bestückt ist (es gibt im Internet tolle kosten­lose Wörterbücher für das Lexikon zu laden), hilft einen das Lexikon dabei ein Wort zu über­setzen (Deutsche-Englisch und umge­kehrt), eine ähnli­ches Wort (Thesaurus) zu finden oder die Rechtschreibung zu über­prüfen. Um das Lexikon-Fenster aufzu­rufen, einfach ein Wort mit drei Fingern doppelt antippen.

7. Mit dem Kalender auf Du und Du

Wen schon immer das klein­ka­rierte Formular zum Anlegen eines Kalendereintrags abge­schreckt hat, sollte dem neuen Lion-Kalender eine neue Chance geben. Der versteht nämlich jetzt Umgangssprache. Zum Anlegen eines Eintrags klickt man auf das Pluszeichen oben links und gibt einfach ein paar passende Wörter zum Ereignis ein, wie beispiels­weise »Peters Geburtstagsfeier um 20 Uhr« oder »Mittagessen mit Jan am Donnerstag«, und über­lässt iCal den Rest. Der einge­ge­bene Text wird mit hoher Treffsicherheit in ein Ereignis mit Name, Uhrzeit und Ortsangabe verwan­delt, und wenn was nicht stimmt, lässt es sich sofort leicht nachbessern.


Blick ins Innere der FontBook-App

Weil ich mal genau wissen wollte, wie viel mehr Informationen die FontBook-App im Vergleich zum gedruckten FontBook anbietet, habe ich mir vor drei paar Wochen ein 1:1-Poster aus Screenshots zusam­men­ge­bas­telt. Es war am Ende über 4 Meter breit: die Abbildung oben ankli­cken, um eine stark verklei­nerte, 1200 Pixel breite Komplettansicht zu öffnen; das Poster 1:1 (PDF, 3MB) kann über den Link am Ende dieses Beitrags geladen werden.

Zu sehen ist eine lineare Font-Navigation, begin­nend auf dem Homescreen (links oben) in der Klasse Serif, Unterklasse Französische Renaissance Antiqua (die sich anschlie­ßend öffnende Panorama-Unterklassenseite habe ich in der Abbildung auf die Hälfte gekürzt). Dort habe ich die Schrift FF More gewählt, weil sich mit dieser in den nach­fol­genden Screens fast alle nütz­li­chen Funktionen der App erläu­tern lassen: Subfamilien (Condensed, Wide), Querverweise zu ähnli­chen Schriften (z. B. Mafra und Neue Swift) und verwandten Schriften (z. B. FF Good, die komple­men­täre Sans-Serif … man beachte den Unterschied), andere Schriften des Schriftschöpfers und manches mehr.

Es folgt die Analyse der ausge­wählten Großfamilie FF More, begin­nend mit dem Moodboard (auf Millimeterpapier), gefolgt vom inter­ak­tiven Schriftmuster-Player, der Einzelschnittansicht Headline, der Einzelschnittansicht Text, dem kompletten (!) Figurenverzeichnis (im Fall der FF More einschließ­lich kyril­li­scher Zeichen) und am Ende die Zusammenfassung in Textform. Diesem Recherche-Strang habe ich eine Doppelseite gedrucktes FontBook gegen­über gestellt, denn mehr Raum hätte die Schrift (aus Platzgründen) nicht einnehmen dürfen. Am Ende meiner Berechnungen kam heraus, dass die iPad-Version des FontBooks 620.000 Schriftmuster zeigt (gegen­über 32.000 im letzten FontBook) und die Menge der Seiten/Fläche/Informationen 20 mal so groß ist wie beim FontBook 4.

Hier das 1:1-FontBook-App-Navigationsposter laden …


Jahresgrafiker der Stiftung Bauhaus werden

Jedes Jahr sucht die Stiftung Bauhaus Dessau einen neuen Grafiker, der das Erscheinungsbild der Institution in ihren Periodika und Drucksachen zwölf Monate bestimmt. Aufbauend auf dem Basisdesign der Agentur HORT, Berlin, ist diese Jahresgrafik für alle Grafikprodukte gedacht, die im Laufe eines Jahres und durch verschie­denste Stiftungsprojekte anfallen. Ausgenommen hiervon sind größere Projekte, wenn für diese eine eigen­stän­dige Grafik beauf­tragt wird.

Notwendig ist im Umgang mit der Stiftung Bauhaus Dessau, die glei­cher­maßen mit der Pflege des Bauhaus-Erbes und seiner Aktualisierung beauf­tragt ist, sowohl eine Bezugnahme auf das histo­ri­sche Erbe als auch eine aktu­elle Positionierung. Kernprojekte des Jahresgrafikers sind unter anderem die Gestaltung von zwei Ausgaben der halb­jähr­lich erschei­nenden Zeitschrift bauhaus und einer Ausgabe des Vierteljahresprogramms der Stiftung. Für die Gestaltung weiterer Kommunikationsmittel (Faltblätter, Plakate, etc. zu den Projekten der Stiftung, wie bspw. Workshop, Ausstellung oder Veranstaltung) gilt es, ein Gestaltungskonzept zu erstellen, auf dessen Basis die Stiftung das Design selbst anwenden und umsetzen kann.

Der Stiftung steht für die Jahresgrafik – sowohl im Honorar wie in der Produktion – nur ein sehr begrenztes Budget zur Verfügung. Bewerben können sich Grafikagenturen und Gestalter mit Erfahrungen in den gefor­derten Bereichen. Die Auswahl trifft eine Jury, der neben Ingolf Kern und Philipp Oswalt von der Stiftung Bauhaus Dessau die Grafiker Markus Dreßen und Eike König ange­hören. Sie wählen unter den Bewerbern den »Bauhausgrafiker des Jahres« aus.


Ganzheitlich: die Zeitung für morgen

Florian Feiter und David Querg sind zwei Kommunikationsdesign-Studenten der FH Aachen und haben im vergan­genen Sommersemester 2011 im Rahmen des Seminars »Books and Magazines on Touchscreens« ein Konzept und einen Prototypen für eine inter­ak­tive Tageszeitung entwi­ckelt. Das Projekt mit dem Titel »Die Kontext – eine demo­kra­ti­sche Leseerfahrung« soll exem­pla­risch die Möglichkeiten von Tablet-PCs wie dem iPad und dem Internet sinn­voll ausschöpfen, so dass durch thema­ti­sche und zeit­liche Vernetzung der Themenfelder ein ganz­heit­li­cher Informationsfluss gewähr­leistet wird.

Die Kontext liefert eine neue Leseerfahrung auf der Mikro- und Makroebene. Artikel können unab­hängig von Redaktion, Herkunft oder Quelle unter­ein­ander vernetzt werden, so dass sich durch die thema­ti­sche und zeit­liche Verbindungen der einzelnen Themenfelder eine neue Sicht auf den Gesamtzusammenhang eröffnet. Die Leserschaft ist durch Verknüpfung eigener Quellen und Debatten ein Teil dieses neuen Gesamtkonzepts Zeitung.


Interview: »Typonerds reiben sich die Finger wund«

Interview mit den Machern der FontBook-App von Yves Peters

Der lang­jäh­rige FontShop-Weggefährte und Chefredakteur des Weblogs Fontfeed, Yves Peters, sprach vor einer Woche mit den Entwicklern der FontBook-App fürs iPad. Lesen Sie hier die unge­kürzte Aufzeichnung seines Gesprächs über die Grenzen gedruckter Schriftproben, zerbro­chene 3-Kilo-Bücher, wie man 620.000 Schriftmuster leicht navi­gierbar macht und von welchen Vorbildern sich die Entwickler inspi­rieren ließen.

Yves Peters: Wann und warum wurde bei FSI FontShop International entschieden, dass es nie wieder ein gedrucktes FontBook geben wird  und wie enstand die Idee für eine iPad-App?

Jürgen Siebert: Die Restriktionen zeigten sich bereits beim FontBook 4, das 2006 erschien. Die Menge der darzu­stel­lenden Schriften war gegen­über der vorhe­rigen Auflage um 30 Prozent gestiegen, das ergab 32.000 Schriftmuster von 90 Foundries (plus 25 %). Hinzu kamen 100.000 …

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10 Praxistipps zu Lion (1/3)

Warum? Ganz einfach: Ich arbeite seit 1986 an Macs, kenne die Geschichte des Betriebssystems aus dem Effeff, einschließ­lich verloren gegan­gener Funktionen und dauer­hafter Ärgernisse. Und deshalb glaube ich, dass meine 10 Tipss für erfah­rene Mac-Benutzer hilf­reich sein könnten … für Einsteiger sind sie es sowieso.

1. Natürliches Scrollen, Trackpad-Bedienung.

Seit rund einem Jahr verwende ich an meinem MacBook keine Maus mehr, weil die Bedienung über Trackpad-Gesten immer raffi­nierter wurde … voraus­ge­setzt die Voreinstellungen stimmen. Zum Beispiel sollte »Klick durch Tippen« ange­hakt sein und bei »Sekundärklick« die Option »Mit zwei Fingern klicken oder tippen«. Im Ergebnis ergibt dies eine muskel- und gelenk­scho­nende Fingerspitzen-Bedienung, weil man nicht mehr klicken, also das Trackpad nach unten drücken muss.

Mit »natür­li­chem Scrollen« bezeichnet Apple die seit Lion umge­kehrte Laufrichtung des Fensterinhalts nach oben und unten sowie nach links und rechts. Diese entspricht jetzt den Gesten auf den Touchscreens von iPad und iPhone und nicht mehr der Bewegung des Rollbalkens. Dass Rollbalken seit über 30 Jahren in die falsche Richtung laufen, scheint ein Unfall der Computergeschichte zu sein, wenn man diesen neueren Kommentar das Apple-Lisa-Mitentwicklers Larry Tesler richtig interpretiert.

Wer seinen Mac weiterhin mit der Maus bedient, braucht sich weder um natür­li­ches Scrollen noch um Gesten zu kümmern, sondern sollte das neue Scrollverhalten einfach gemäß der bishe­rigen Gewohnheit zurück­stellen (Einstellungen ➔ Trackpad). Ich empfehle bei dieser Gelegenheit zugleich ein Augenmerk auf die rechte Maustaste (Sekundärtaste) und ihre Funktion zu werfen: das einblend­bare Kontextmenü kommt bei mir jede Minute zum Einsatz, ich kenne aber kaum jemanden, der das benutzt … weil schwer zu entdecken.

2. Safari oder Chrome oder Firefox oder …

Seit rund einem Jahr setze ich Google Chrome als Browser ein. Und ich tue es weiterhin, obwohl ich Safari mindes­tens einmal in der Woche eine Chance gebe, zuletzt sogar täglich. Die neuste Version hat drei wunder­bare inte­grierte Funktionen, die ich liebend gerne benutzen würde:

  1. den Reader, für das unge­störte Lesen und Drucken von Texten
  2. blitz­schnelles Rückwärtsblättern im Tab-Fenster (Historie) und
  3. die Leseliste (Seiten ablegen zum Späterlesen).

Es hat aber auch drei Defizite in Bereichen, die ich viel häufiger benutze als Readern, Historie und Späterlesen. Und dabei würde mir Safari – über den Tag gerechnet – Minuten meiner Arbeitszeit stehlen:

  1. Das schnelle Schließen zuletzt geöff­neter Tabs durch das Klicken auf eine Stelle – funk­tio­niert in Safari nicht, weil das Schließkreuz auf der linken Seite der Tabs liegt, und sich ständig verschiebt bei dyna­mi­scher Tabbreite
  2. immer wieder Probleme mit essen­zi­ellen Extensions, zur Zeit mit der von 1Password
  3. Die Performance von WordPress ist uner­träg­lich, genau so wie das Öffnen sicherer Seiten.

Fazit: Wer nicht mit WordPress arbeitet, das tabbed Browsing selten benutzt und seine Passwörter nicht mit 1Password verwaltet, wird mit dem aktu­ellen Safari so glück­lich sein wie nie zuvor. Und Firefox? Steckt in einer selbst verschul­deten Sackgasse.

3. Finder: indi­vi­duell sortierte Spaltenansicht

Darauf habe ich seit 10 Jahren gewartet: Dass sich die Spaltenansicht des Dateisystems im Finder indi­vi­duell sortieren lässt (statt alpha­be­tisch). Dass Spalten die schnellste und platz­spa­rendste Navigation darstellen, war bereits kurz nach Erscheinen von OS X klar. Allein die unver­än­der­bare alpha­be­ti­sche Sortierung war Unsinn. Jetzt kann man nach Art. Grüße, Etikett und einigem mehr sortieren lassen, aber das Nützlichste für den Workflow ist schicht und einfach: Änderungsdatum (oder auch zuletzt geöffnet). Damit stehen die Dateien, an denen man gerade arbeitet, immer ganz oben in den Listen/Spalten. Und da diese Sortierung nicht nur im Finder, sondern auch beim Öffnen-Dialog aus einer Anwendung heraus ange­boten wird (z. B. das Laden eines gerade bear­bei­teten Fotos), bedeutet dies gleich doppelte Zeitersparnis beim Suchen weiter zu verar­bei­tender Dateien.


❤ der Woche: »Swiss Books 2010«, nur € 25

Unser Herz dieser Woche wirkt fast unspek­ta­kulär und bescheiden, aber die Broschüre hat es in sich … eine tolle Entdeckung unseres Einkaufs: die extrem elegante Broschüre »The Most Beautiful Swiss Books 2010«, heraus­ge­geben vom Schweizerischen Kulturministerium. Die Hauptrolle in dem 60-seitigen Heft (plus 32-seitiges Begleitheft) spielen 19 Bücher, die unter der Leitung von Anisha Imhasly vom Bundesamt für Kultur in Bern ausge­zeichnet wurden. In einer drei­tä­gigen Sitzung Ende Januar hatte eine Jury* aus 391 einge­reichten Werken die Sieger ermit­telt. Sie beur­teilte die Eingaben jeweils im Hinblick auf ihre Konzeption, grafi­sche Gestaltung und Typografie. Weitere Kriterien sind die Qualität des Drucks und die buch­bin­de­ri­sche Verarbeitung.

Der Wettbewerb Die schönsten Schweizer Bücher blickt auf eine 67-jährige Geschichte zurück. Er gilt als einer der renom­mier­testen seiner Art und steht trotzdem am Scheideweg, weil ihn das Bundesamt für Kultur ab 2012 nicht mehr fördern wird. Er wird aber fort­ge­setzt, und dies zu recht, wie das vorlie­gende Büchlein beweist.

Der Katalog wurde von Aude Lehmann (Zürich) und Tan Wälchli (Chicago/Zürich) gestaltet. Die vorzüg­li­chen schwarz­weiß Fotografien stammen von Maurice Scheltens und Liesbeth Abbenes aus Amsterdam, die jedes Buch als Monument insze­niert haben. Die Texte sind sehr aufschluss­reich, denn es wird – anders als im vergleich­baren Katalog der Schönsten deut­schen Bücher – detail­liert auf die Stärken und die (wenn es welche gibt) Schwächen der vorge­stellten Bücher eingegangen.

Die schönsten Schweizer Bücher 2010. 60 Seiten mit einem auf der U3 beigesteckten 32seitigen Begleitheft in deutsch/italienisch/französisch; Katalogtext in engli­scher Sprache, 20 Abbildungen in Duplex Grau/Schwarz, Format 22 x 32 cm, Klappenbroschur mit Knotenfadenheftung. Zur Bestellung auf www​.font​blog​.de …

* Cornel WIndlin, Linda van Deursen, Will Holder, Lars Müller, Christoph Schifferli


Ausstellung in Berlin: Neue Schriften aus Europa

Kaum ist die erste Ausstellung in den Räumen der Berliner Schriftschmiede Mota Italic abge­baut, befindet sich schon die nächste im Aufbau: Type Masters. Erstmals werden die Abschlussarbeiten der zwei ange­se­hensten Schrift-Design-Hochschulen in einer Ausstellung zu sehen kann, und zwar der Absolventen 2011 der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten (NL) und die der Schriftklasse der University of Reading (UK).

Die Vernissage ist schon über­morgen, am Donnerstag den 28. Juli um 18:00 Uhr. Danach ist die Ausstellung bis zum 27. August 2011 von Di – Fr 10 – 18:00 Uhr und am Sa 12 – 18:00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen …