Fontblog Artikel im April 2010

Mittwochmorgen, Berlin: Fassadendrucker in Aktion

Der Fassadendrucker ist eine soft­ware­ge­steu­erte Farbkugelkanone. Sie besteht aus einem Drehtisch und einem Druckluftkopf, der über einen Rechner gelenkt wird, sowie Farbkugelbehälter und Pressluftkartusche. Der Drucker schießt ein Motiv Bildpunkt für Bildpunkt von einer entfernten Position auf die gewählte Fläche. So wird beispiels­weise eine Gebäudewand von der Straße aus mit dem Motiv beschossen, ohne dass ein aufwen­diger Gerüstbau erfor­der­lich ist. Die maxi­male Druckdistanz liegt momentan bei etwa 12 Metern, die maxi­male Druckhöhe bei etwa 8 Metern. Die Kugelfrequenz beträgt derzeit bis zu 5 Punkte pro Sekunde.

Am Mittwochmorgen, den 28. April 2010, gibt es die Gelegenheit, den Fassadendrucker in Berlin live in Aktion zu erleben. Ziel ist eine Wand der Wilhelm-Liebknecht-Bibliothek (am Kottbusser Tor), die vom Zentrum Kreuzberg aus bedruckt werden soll (Adalbertstr. 2). Um 9:00 Uhr morgens soll es los gehen, wenn das Wetter mitspielt. Aktuelle Informationen zu der Aktion auf der News-Seite von faca​de​printer​.org, oder auf Facebook und Twitter.


Campus Spotlight in Köln

Eine Gruppe von Studenten des Studiengangs Mediendesign an der Rheinischen Fachhochschule Köln orga­ni­siert im Rahmen einer Kooperation mit der Creative Business Convention (C’n’B) das Projekt Campus Spotlight. Aktuell findet das Call for paper statt. Die von Studenten einge­reichten Seminar-, Bachelor-, Master- oder Promotionsarbeiten werden im Rahmen des c/o Pop Festivals in Köln prämiert und auf der Convention in einem 15 minü­tigen Vortrag von den Gewinnern vorge­stellt. Die dies­jäh­rigen Themen lauten »Digitalisierung und Internetgesellschaft«, »Neuentwicklungen in der Kreativbranche« und »Neue Businessmodelle«. Einsendeschluss für die Arbeiten ist der 14. Mai 2010. Weitere Informationen unter www​.campus​-spot​light​.de.


Alternatives Fußball-WM-Logo gesucht

Die öster­rei­chi­sche Netz-Community Contator​.net (Tochter des Internet-Vermarkters Tripple​.net) sucht für die anste­hende Fußball-WM wieder per Wettbewerb ein frei verfüg­bares Logo. Bereits 2008 gab es eine solche Aktion für die EM in Österreich/Schweiz, aus dem das rechts gezeigte Emblem hervor­ging (Fontblog berich­tete). »Da das offi­zi­elle Logo zur WM in Südafrika durch Rechte von FIFA, Sponsoren und Austragungsländern in der Verwendung von Medien und Blogs einge­schränkt ist, suchen wir wieder ein freies alter­na­tives Logo zur Fussball WM.« heißt es auf der Wettbewerbsseite von Contator. Jeder kann teil­nehmen und Vorschläge einrei­chen. Das Sieger-Logo wird Ende Mai gratis an Medien und Blogger verteilt.


Bitte Provider-Logo nachbessern, Telekom​.de

Vor 2 Tagen bekam ich eine SMS von der Telekom auf mein iPhone: »Lieber Kunde, T-Mobile und T-Home wurden in der Telekom Deutschland GmbH zusam­men­ge­führt. Die Anzeige in Ihrem Handydisplay ändert sich nach Neustart des Handys in Kürze auf „Telekom​.de“.«

Ich war zwei Tage gespannt, wie das wohl gehen soll, 10 Schriftzeichen auf einer Fläche unter­zu­bringen, die bereits mit 8 Zeichen gut gefüllt ist, wobei i und l in Helvetica nur sehr wenig Platz benö­tigen. Nun ist das neue Provider-Logo da, es heißt kurz ›Telekom‹ statt ›Telekom​.de‹ und trotzdem drän­geln sich die Buchstaben auf unschöne Art. Sie scheinen auch größer als zuvor.


100 Dollar, Superstar

Die US-Regierung ist stolz auf ihre neue 100-Dollar-Note. Es ist der erste Dollarschein, der mit zeit­ge­mäßer Grafik- und Drucktechnik vor Fälschungen geschützt wird. Weil jeder neu heraus­ge­ge­bene Geldschein für Laien erst mal falsch aussieht, wird die Banknote mit allen Details multi­me­dial bekannt gemacht: zum Beispiel auf einer Webseite und in einem Video (siehe oben). Erik Spiekermann findet den Clip pein­lich (»Die 100-Dollar-Note als Superheld …«). Mir gefällt die Animation und ich glaube vor allem: Sie erfüllt ihren Zweck.


Grafischer Greenpeace-Spot zum Earth Day

Zum heutigen Tag der Erde, der die Menschen dazu anregen möchte, ihr Konsumverhaltens zu über­denken, hat Greenpeace einen bemer­kens­werten Motivationsfilm produ­zieren lassen. Buch und Regie: Daniel Bird, Produzentin: Pavla Prunerova, Grafik: Pavel Fuksa und Bara, Sound-design: Hecq, Postproduction: Eva Jindrakova. Die Website zum Film

Eine HD-Version des Videos auf der Internetseite des Regisseurs Daniel Bird, sowie die ausführ­li­chen Credits.


IDZ-Design-Workshops: unternehmerisch denken

Das Internationale Design Zentrum IDZ in Berlin bietet ab sofort ein Weiterbildungsprogramm zur unter­neh­me­ri­schen Professionalisierung von Designern an. Sein Titel ist »Design & Company | unter­neh­me­risch denken und gestalten«. »Wir starten mit einer Workshopreihe, parallel laufen Vorträge, Beratungen und Exkursionen.« fasst die Projektverantwortliche Esther Schaefer das Programm gegen­über Fontblog zusammen. Die Bewerbungsfrist für 15 Teilnehmer ende am 30. April 2010; teil­neh­mende Personen müssen ihren ersten Wohnsitz in Berlin haben.

Zu den Kosten: Die Workshop-Reihe, bestehend aus 6 zwei­tä­gigen Workshops (= 12 Tage Weiterbildung), kostet für Mitglieder von IDZ, Create Berlin oder Rat für Formgebung 570 €. Die Kosten für Nicht-Mitglieder betragen 1100 €. Ratenzahlung ist möglich. In dem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Mitgliedschaft in einem Berliner Design-Netzwerk mit 50 € bis 150 € (IDZ)  bzw. 60 € bis 240 € zu Buche schlägt.

Das Programm kommu­ni­ziert das IDZ über die Design & Company-Website und über den IDZ-Newsletter.