Kommunikationsdesign an der Uni Wuppertal erhalten
Hochschulrat und Rektorat der Bergischen Universität Wuppertal haben überraschend entschieden, den Studiengang Kommunikationsdesign am Fachbereich Kunst und Design zum Wintersemester 2009/10 auslaufend einzustellen. Der Studiengang hat eine lange Historie, die von der Barmer Kunstgewerbeschule von 1894 über die Werkkunstschule bis heute reicht.
Seit dem 20. Juni 2009 gibt es eine Online-Petition für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Studiengangs Kommunikationsdesign an der Bergischen Universität Wuppertal. Wer der Ansicht ist, der Studiengang müsse weiter bestehen: Bitte sofort unterschreiben!
FontShuffle 1.1 ist erschienen
Soeben im App-Store freigegeben: FontShuffle 1.1 für iPhone und iPod Touch mit vielen Verbesserungen – und weiterhin kostenlos:
• wahlweise Liste- oder Shuffleansicht
• Lieblingsfonts bookmarken und fixieren
• Schriftsuche mit Namensvorschlägen
• Shuffle-Sound An/Aus (Einstellungen)
• anschaulicheres Musterwort Ramburgefonstiv
• besseres Schriftmuster-Rendering
• weitere Lokalisierungen (D, US, NL, F, N)
Links: Listenansicht, Mitte: Lieblingsschriften bookmarken, rechts: Shuffleansicht, Alternativen dazu mischen
FontShuffle ist ein visueller Typo-Stammbaum, der die Welt der Schriften in 6 Klassen auffächert (Sans, Serif, Slab, Script, Fraktur und Headline), jede davon untergliedert in 6 Ordnungen. Durch zweimaliges Tippen erreicht man die Liste der Schriftfamilien, zum Beispiel Klasse Sans ➙ Ordnung geometrisch ➙ 27 Familien. Und diese Familienübersicht ist schon ein Neuheit in der Version 1.1, die Listendarstellung. Erstmals ist es möglich, alle gefilterte Schriften zu sehen, anstatt diese zu ständig neuen Sixpacks zusammen zu shuffeln.
Lieblingsschriften in diesen (insgesamt 36) Ordnungen können jetzt fixiert werden, das heißt sie stehen im Shuffle-Modus immer oben, an gleicher Stelle, hellgrau hinterlegt. Die Alternativen erscheinen darunter nach dem Zufallsprinzip, entweder durch des Betätigen des Shuffle-Buttons oder durch Schütteln des iPhones. Der hierbei erklingende Sound lässt sich, ebenfalls neu, unter »Einstellungen« an- und abschalten.
Wer direkt zu einer Schrift möchte, zum Beispiel Helvetica, kann in Version 1.1 die Suche auf der Startseite von FontShuffle nutzen. Das ist vor allem hilfreich, wenn man nicht genau weiß, in welcher Klasse oder Ordnung eine Schrift einsortiert sein könnte. Die Suche macht Vorschläge, das heißt sie bietet schon nach dem Tippen des ersten Buchstabens mögliche Schriftnamen an. Auf diese Weise lässt sich rasch feststellen, ob eine bestimmte Schrift überhaupt im FontShuffle katalogisiert ist.
Das Musterwort für die Schriftfamilienliste wurde von Hamburgefontis in Ramburgefonstiv geändert. Dieses enthält nicht nur den zusätzlichen Buchstaben v und das aussagekräftigere Versal-R (mit Rundung und Diagonalstrich), sondern auch die in der normalen Schriftwelt häufig auftretenden Buchstabenkombinationen st und iv. Die Schriftmusterwörter wurden manuell optisch angeglichen, so dass Suchergebnisse in Version 1.1 harmonischer aussehen und Schriften jetzt noch besser zu vergleichen sind. Dies wird vor allem bei den lebhaften Schreibschriften sofort sichtbar.
Schließlich wurde FontShuffle internationaler, denn es präsentiert such nun zusätzlich in holländisch, französisch und norwegisch. Unser Dank geht an Yves Peters, Jean Francois Porchez, Erik van Blokland und Jacob Øvergaard.
Plakatwettbewerb Code: Noch bis Freitag
Der Einsendeschluss des Create-Berlin-Plakatwettbewerbs Code endet am kommenden Freitag, 24:00 Uhr. Letzte Woche gab es eine erste Jury-Sitzung. Ich bin zwar zu absolutem Stillschweigen verurteilt, darf aber doch soviel verraten, dass die Chancen für Späteinreicher nicht schlecht stehen, einen der 3 Hauptpreise abzusahnen. Über die turbulente Geschichte des Wettbewerbs klären die beiden Fontblog-Beiträge Der Code-Plakatwettbewerb ist gestartet und Code Plakatwettbewerb … Restart auf … bitte auch die Kommentare lesen. Hier die Ausschreibungsunterlagen als PDF (0,5 MB) laden …
Die Neue Frutiger bei FontShop [Update]
Auf dieser FontShop-Seite steht, was tatsächlich neu ist an Neue Frutiger, wie die Familie strukturiert ist und wieviel sie kostet … Jetzt die Einführungspreise nutzen. Informationen aus erster Hand unter www.neuefrutiger.com.
Smallery, die kleinste Galerie in Berlin-Mitte
Anfang August eröffnet in der größten Stadt Deutschlands die wahrscheinlich kleinste Galerie des Landes, die Smallery, in einem eigens für diesen Zweck errichteten Gartenhäuschen. Auf der knapp 1,5 qm großen Fläche werden 24 Arbeiten international bekannter und erfolgreicher Illustratoren aus
New York, Toronto, Los Angeles, Barcelona, Hamburg, München und Berlin gezeigt.
Die Arbeiten sind, wie könnte es anders sein, ungewöhnlich klein. Sie werden jeweils in einer Auflage von 50 Stück hochwertig reproduziert und kosten 30 €/Exemplar. Die Einweihungsfeier und Vernissage wird am Freitag, den 7. August, ab 19:00 Uhr im Pulk-Hof, Torstrasse 109 in Berlin Mitte stattfinden.
PdW 30: FontCase (Mac OS X) für 29 € statt 42 €
Unter Designern ist es ein ewiges Thema: Schriften verwalten am Mac. Für den Privatgebrauch sind MacBooks und iMacs in typografischer (und fremdsprachlicher) Hinsicht perfekt ausgestattet. Wer jedoch mit einer großen Anzahl von Lizenzschriften arbeitet, kommt an einem zusätzlichen Fontmanager nicht vorbei, aus folgenden Gründen:
Performance: Weil der Mac von Hause aus schon mehrere hundert Fonts geladen hat, bremsen weitere 100 bis 200 permanent geladene Schriften das System aus. Man merkt das beim Starten und Wechseln von Programmen, weil diese ihre Schriftmenüs aufbauen. Also sollten nur die jeweils nötigen Fonts aktiviert sein, man muss also Fonts ein- und ausschalten, was mit einer Schriftverwaltung schnell von der Hand geht.
Übersicht: Viele aktivierte Schriften heißt endlose Fontmenüs. In diesen die gewünschte Schrift zu finden kostet wertvolle Zeit.
Sicherheit: Wer Dokumente für verschiedene Auftraggeber gestaltet, muss sicher sein, dass diese Arbeit stets mit den gleichen Schriften geschieht. Hierfür definiert im Fontmanager ein Set. Das Ein- und Ausschalten von Sets stellt sicher, das die richtigen Fontversionen (Type 1, OT, …) und die richtigen Schnitte (Regular, Text, Book, Medium, …) zum Einsatz kommen.
FontShop hat letzte Woche den von Apple ausgezeichneten OS-X-Fontmanager FontCase ins Programm aufgenommen. Wir haben die Software in den letzten Wochen mit dem Entwickler Pieter Omvlee (Bohemian Coding, Interface-Design: Laurent Baumann) Härtetests unterzogen und weiterentwickelt mit dem Ziel FontShop-Kunden weltweit direkt und günstig zu beliefern. Zum Beispiel im Rahmen unserer beliebten Serie Produkt der Woche.
Vor der Arbeit mit FontCase empfehle ich die Lektüre des Crashkurses Schriften am Mac verstehen und verwalten. Wer FontCase noch nicht kennt, kann hier mehr über das Programm erfahren oder gleich die aktuelle Testversion zum Ausprobieren laden. Wer FontCase mag und lizenzieren möchte, besuche die FontCase-Shopseite. Es gibt drei Lizenzangebote – für 1, für 5 und für 15 Arbeitsplätze –, beginnen bei 29 €. Systemvoraussetzung für FontCase: Mac OS X 10.5 Leopard.
Neues »Magazin für alphabete Kultur« der tgm
Es heißt Escehaeriefte, was sich natürlich keiner merken kann, also bitte einfach Schrift buchstabieren: S·C·H·R·I·F·T. Herausgeber ist die Tegeem, also die Typografische Gesellschaft München. Die Macher sind Boris Kochan und Horst Moser (plus Team). Am Freitag wurde die Erstaudgabe in München vorgestellt. Mir ist es gelungen, ein Exemplar zu ergattern.
»Escehaeriefte bringt Schrift als Lebensmittel und Weltprojekt ins Gespräch, als Kunstobjekt und Kulturgut, stellt dabei den Alphabetismus auch mal in Frage oder auf den Kopf und stromert neugierig an den Grenzen der alphabeten Welt entlang«. heißt es im Editorial. Schrift ist alles, für die Macher des Magazins, die bei der Arbeit schnell erkannten, dass allzu coole Professionalität bei der Verwirklichung eines solchen Projekts eher hinderlich ist. Also folgten sie ihrer Lust auf Abenteuer. Kollektiv, leidenschaftlich, ungeschützt und mitunter streitbar, aber immer mit Blick darauf, Schrift in all ihren Dimensionen erfahrbar werden zu lassen.
Die Zeitschrift ist auf eine erfrischende Art normal, mit einem lebendigen Themenmix und vor allem nicht großkotzig aufgemacht. Also mal: kein Lack, keine Leuchtfarbe, kein Edelpapier, nix Gestanztes oder Geprägtes, keine Eitelkeiten, kein genüssliches Bohren im eigenen Bauchnabel. Meine Lieblingsgeschichte: »Von der Schulschrift zur Ich-Schrift«, die Entwicklung der Handschrift von Magdalena Wolf zwischen dem 7. und 18. Lebensjahr gepaart mit der Entwicklung von Magdalenas Passfotos. Ebenfalls sehenswert: Die Foto-Strecke von Wolf-Dieter Böttcher, der nackten Kunststoffflaschen als Paare inszeniert und die wahre Schönheit der Rohlinge in Szene setzt.
Ein ganz spezieller Genuss für mich ist natürlich die letzte Seite, die mein Lieblingszitat von Günter Gerhard Lange aufgreift, entnommen seiner Rede auf der TYPO 96 und immer noch aktuell. Es gibt auch eine FontShop-Anzeige in dem Heft, genauer: eine Parodie auf eine FontShop-Anzeige, deren Schöpfer nicht genannt ist. Eigentlich wollte ich die dort gezeigten 5 Trivialroman-Titelschriften noch identifizieren und hier in diesem Beitrag mit unserem Shop verlinken. Aber das wäre dann ja Eigenwerbung, die ich mir heute mal verkneife. Denn diese Werbung gilt alleine Escehaeriefte … mehr auf ihrer Homepage.
Toyota-Free-Font, gezeichnet von einem Kleinwagen
Die belgische Werbeagentur Happiness Brussels hat einen aufwändigen Werbespot für den Kleinwagen iQ von Toyota produziert – »mit zwei Typografen und einem professionellen Rennfahrer«. Mit quietschenden Reifen fährt das Fahrzeug in einer großen Halle zuvor entworfene Buchstaben nach. Am Ende entsteht ein begrenzt brauchbarer Script-Font, den man auf dieser Seite laden kann (sofort laden). (Via CR)