Fontblog Artikel im Juli 2009

Kommunikationsdesign an der Uni Wuppertal erhalten

screen 1Hochschulrat und Rektorat der Bergischen Universität Wuppertal haben über­ra­schend entschieden, den Studiengang Kommunikationsdesign am Fachbereich Kunst und Design zum Wintersemester 2009/10 auslau­fend einzu­stellen. Der Studiengang hat eine lange Historie, die von der Barmer Kunstgewerbeschule von 1894 über die Werkkunstschule bis heute reicht.

Seit dem 20. Juni 2009 gibt es eine Online-Petition für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Studiengangs Kommunikationsdesign an der Bergischen Universität Wuppertal. Wer der Ansicht ist, der Studiengang müsse weiter bestehen: Bitte sofort unterschreiben!


FontShuffle 1.1 ist erschienen

FontShuffle 1.1

Soeben im App-Store frei­ge­geben: FontShuffle 1.1 für iPhone und iPod Touch mit vielen Verbesserungen – und weiterhin kostenlos:

• wahl­weise Liste- oder Shuffleansicht
• Lieblingsfonts book­marken und fixieren
• Schriftsuche mit Namensvorschlägen
• Shuffle-Sound An/Aus (Einstellungen)
• anschau­li­cheres Musterwort Ramburgefonstiv
• besseres Schriftmuster-Rendering
• weitere Lokalisierungen (D, US, NL, F, N)

FontShuffle 1.1 mit 2 Ansichten

Links: Listenansicht, Mitte: Lieblingsschriften book­marken, rechts: Shuffleansicht, Alternativen dazu mischen

FontShuffle ist ein visu­eller Typo-Stammbaum, der die Welt der Schriften in 6 Klassen auffä­chert (Sans, Serif, Slab, Script, Fraktur und Headline), jede davon unter­glie­dert in 6 Ordnungen. Durch zwei­ma­liges Tippen erreicht man die Liste der Schriftfamilien, zum Beispiel Klasse Sans ➙ Ordnung geome­trisch ➙ 27 Familien. Und diese Familienübersicht ist schon ein Neuheit in der Version 1.1, die Listendarstellung. Erstmals ist es möglich, alle gefil­terte Schriften zu sehen, anstatt diese zu ständig neuen Sixpacks zusammen zu shuffeln.

Lieblingsschriften in diesen (insge­samt 36) Ordnungen können jetzt fixiert werden, das heißt sie stehen im Shuffle-Modus immer oben, an glei­cher Stelle, hell­grau hinter­legt. Die Alternativen erscheinen darunter nach dem Zufallsprinzip, entweder durch des Betätigen des Shuffle-Buttons oder durch Schütteln des iPhones. Der hierbei erklin­gende Sound lässt sich, eben­falls neu, unter »Einstellungen« an- und abschalten.

Wer direkt zu einer Schrift möchte, zum Beispiel Helvetica, kann in Version 1.1 die Suche auf der Startseite von FontShuffle nutzen. Das ist vor allem hilf­reich, wenn man nicht genau weiß, in welcher Klasse oder Ordnung eine Schrift einsor­tiert sein könnte. Die Suche macht Vorschläge, das heißt sie bietet schon nach dem Tippen des ersten Buchstabens mögliche Schriftnamen an. Auf diese Weise lässt sich rasch fest­stellen, ob eine bestimmte Schrift über­haupt im FontShuffle kata­lo­gi­siert ist.

FontShuffle 1.1 neue Features

Das Musterwort für die Schriftfamilienliste wurde von Hamburgefontis in Ramburgefonstiv geän­dert. Dieses enthält nicht nur den zusätz­li­chen Buchstaben v und das aussa­ge­kräf­ti­gere Versal-R (mit Rundung und Diagonalstrich), sondern auch die in der normalen Schriftwelt häufig auftre­tenden Buchstabenkombinationen st und iv. Die Schriftmusterwörter wurden manuell optisch ange­gli­chen, so dass Suchergebnisse in Version 1.1 harmo­ni­scher aussehen und Schriften jetzt noch besser zu verglei­chen sind. Dies wird vor allem bei den lebhaften Schreibschriften sofort sichtbar.

Schließlich wurde FontShuffle inter­na­tio­naler, denn es präsen­tiert such nun zusätz­lich in hollän­disch, fran­zö­sisch und norwe­gisch. Unser Dank geht an Yves Peters, Jean Francois Porchez, Erik van Blokland und Jacob Øvergaard.

Fshuffle_Suche_iPhone


Plakatwettbewerb Code: Noch bis Freitag

Der Einsendeschluss des Create-Berlin-Plakatwettbewerbs Code endet am kommenden Freitag, 24:00 Uhr. Letzte Woche gab es eine erste Jury-Sitzung. Ich bin zwar zu abso­lutem Stillschweigen verur­teilt, darf aber doch soviel verraten, dass die Chancen für Späteinreicher nicht schlecht stehen, einen der 3 Hauptpreise abzu­sahnen. Über die turbu­lente Geschichte des Wettbewerbs klären die beiden Fontblog-Beiträge Der Code-Plakatwettbewerb ist gestartet und Code Plakatwettbewerb … Restart auf … bitte auch die Kommentare lesen. Hier die Ausschreibungsunterlagen als PDF (0,5 MB) laden …


Die Neue Frutiger bei FontShop [Update]

Adrian Frutiger und Akira Kobayashi

Auf dieser FontShop-Seite steht, was tatsäch­lich neu ist an Neue Frutiger, wie die Familie struk­tu­riert ist und wieviel sie kostet … Jetzt die Einführungspreise nutzen. Informationen aus erster Hand unter www​.neuef​ru​tiger​.com.

neue_frutiger


Smallery, die kleinste Galerie in Berlin-Mitte

PULK_SMALLERY_HausAnfang August eröffnet in der größten Stadt Deutschlands die wahr­schein­lich kleinste Galerie des Landes, die Smallery, in einem eigens für diesen Zweck errich­teten Gartenhäuschen. Auf der knapp 1,5 qm großen Fläche werden 24 Arbeiten inter­na­tional bekannter und erfolg­rei­cher Illustratoren aus
New York, Toronto, Los Angeles, Barcelona, Hamburg, München und Berlin gezeigt.

Die Arbeiten sind, wie könnte es anders sein, unge­wöhn­lich klein. Sie werden jeweils in einer Auflage von 50 Stück hoch­wertig repro­du­ziert und kosten 30 €/Exemplar. Die Einweihungsfeier und Vernissage wird am Freitag, den 7. August, ab 19:00 Uhr im Pulk-Hof, Torstrasse 109 in Berlin Mitte stattfinden.


PdW 30: FontCase (Mac OS X) für 29 € statt 42 €

fontcase_icon_128Unter Designern ist es ein ewiges Thema: Schriften verwalten am Mac. Für den Privatgebrauch sind MacBooks und iMacs in typo­gra­fi­scher (und fremd­sprach­li­cher) Hinsicht perfekt ausge­stattet. Wer jedoch mit einer großen Anzahl von Lizenzschriften arbeitet, kommt an einem zusätz­li­chen Fontmanager nicht vorbei, aus folgenden Gründen:

Performance: Weil der Mac von Hause aus schon mehrere hundert Fonts geladen hat, bremsen weitere 100 bis 200 perma­nent gela­dene Schriften das System aus. Man merkt das beim Starten und Wechseln von Programmen, weil diese ihre Schriftmenüs aufbauen. Also sollten nur die jeweils nötigen Fonts akti­viert sein, man muss also Fonts ein- und ausschalten, was mit einer Schriftverwaltung schnell von der Hand geht.

Übersicht: Viele akti­vierte Schriften heißt endlose Fontmenüs. In diesen die gewünschte Schrift zu finden kostet wert­volle Zeit.

Sicherheit: Wer Dokumente für verschie­dene Auftraggeber gestaltet, muss sicher sein, dass diese Arbeit stets mit den glei­chen Schriften geschieht. Hierfür defi­niert im Fontmanager ein Set. Das Ein- und Ausschalten von Sets stellt sicher, das die rich­tigen Fontversionen (Type 1, OT, …) und die rich­tigen Schnitte (Regular, Text, Book, Medium, …) zum Einsatz kommen.

FontShop hat letzte Woche den von Apple ausge­zeich­neten OS-X-Fontmanager FontCase ins Programm aufge­nommen. Wir haben die Software in den letzten Wochen mit dem Entwickler Pieter Omvlee (Bohemian Coding, Interface-Design: Laurent Baumann) Härtetests unter­zogen und weiter­ent­wi­ckelt mit dem Ziel FontShop-Kunden welt­weit direkt und günstig zu belie­fern. Zum Beispiel im Rahmen unserer beliebten Serie Produkt der Woche.

Vor der Arbeit mit FontCase empfehle ich die Lektüre des Crashkurses Schriften am Mac verstehen und verwalten. Wer FontCase noch nicht kennt, kann hier mehr über das Programm erfahren oder gleich die aktu­elle Testversion zum Ausprobieren laden. Wer FontCase mag und lizen­zieren möchte, besuche die FontCase-Shopseite. Es gibt drei Lizenzangebote – für 1, für 5 und für 15 Arbeitsplätze –, beginnen bei 29 €. Systemvoraussetzung für FontCase: Mac OS X 10.5 Leopard.


Neues »Magazin für alphabete Kultur« der tgm

s_c_h_r_i_f_tEs heißt Escehaeriefte, was sich natür­lich keiner merken kann, also bitte einfach Schrift buch­sta­bieren: S·C·H·R·I·F·T. Herausgeber ist die Tegeem, also die Typografische Gesellschaft München. Die Macher sind Boris Kochan und Horst Moser (plus Team). Am Freitag wurde die Erstaudgabe in München vorge­stellt. Mir ist es gelungen, ein Exemplar zu ergattern.

»Escehaeriefte bringt Schrift als Lebensmittel und Weltprojekt ins Gespräch, als Kunstobjekt und Kulturgut, stellt dabei den Alphabetismus auch mal in Frage oder auf den Kopf und stromert neugierig an den Grenzen der alpha­beten Welt entlang«. heißt es im Editorial. Schrift ist alles, für die Macher des Magazins, die bei der Arbeit schnell erkannten, dass allzu coole Professionalität bei der Verwirklichung eines solchen Projekts eher hinder­lich ist. Also folgten sie ihrer Lust auf Abenteuer. Kollektiv, leiden­schaft­lich, unge­schützt und mitunter streitbar, aber immer mit Blick darauf, Schrift in all ihren Dimensionen erfahrbar werden zu lassen.

lange_wilde_sau_kleinDie Zeitschrift ist auf eine erfri­schende Art normal, mit einem leben­digen Themenmix und vor allem nicht groß­kotzig aufge­macht. Also mal: kein Lack, keine Leuchtfarbe, kein Edelpapier, nix Gestanztes oder Geprägtes, keine Eitelkeiten, kein genüss­li­ches Bohren im eigenen Bauchnabel. Meine Lieblingsgeschichte: »Von der Schulschrift zur Ich-Schrift«, die Entwicklung der Handschrift von Magdalena Wolf zwischen dem 7. und 18. Lebensjahr gepaart mit der Entwicklung von Magdalenas Passfotos. Ebenfalls sehens­wert: Die Foto-Strecke von Wolf-Dieter Böttcher, der nackten Kunststoffflaschen als Paare insze­niert und die wahre Schönheit der Rohlinge in Szene setzt.

Ein ganz spezi­eller Genuss für mich ist natür­lich die letzte Seite, die mein Lieblingszitat von Günter Gerhard Lange aufgreift, entnommen seiner Rede auf der TYPO 96 und immer noch aktuell. Es gibt auch eine FontShop-Anzeige in dem Heft, genauer: eine Parodie auf eine FontShop-Anzeige, deren Schöpfer nicht genannt ist. Eigentlich wollte ich die dort gezeigten 5 Trivialroman-Titelschriften noch iden­ti­fi­zieren und hier in diesem Beitrag mit unserem Shop verlinken. Aber das wäre dann ja Eigenwerbung, die ich mir heute mal verkneife. Denn diese Werbung gilt alleine Escehaeriefte … mehr auf ihrer Homepage.


Toyota-Free-Font, gezeichnet von einem Kleinwagen

Die belgi­sche Werbeagentur Happiness Brussels hat einen aufwän­digen Werbespot für den Kleinwagen iQ von Toyota produ­ziert – »mit zwei Typografen und einem profes­sio­nellen Rennfahrer«. Mit quiet­schenden Reifen fährt das Fahrzeug in einer großen Halle zuvor entwor­fene Buchstaben nach. Am Ende entsteht ein begrenzt brauch­barer Script-Font, den man auf dieser Seite laden kann (sofort laden). (Via CR)

iq_schrift_toyota