Kinotipp: Max Bill – das absolute Augenmaß
Ein neuer Kinofilm (Deutschlandstart in einer Woche, am 4. 12. 2008) widmet sich dem Leben und Werk des wegweisenden Künstlers und Designers Max Bill (1908–94). Der Schweizer erlebte fast ein ganzes Jahrhundert im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik und setzte dieses in seinem Werk um. Als ehemaliger Student am Bauhaus in Dessau blieb er den Grundsätzen der gestalterischen und sozialen Verantwortung treu. Noch bevor die Nazis die Macht ergriffen, galt Max Bill als Antifaschist. Zahlreiche politische Publikationen tragen sein Handschrift. Nach dem 2. Weltkrieg führte er in Ulm die Bauhaus-Idee fort, als Erbauer und Rektor der legendären Hochschule für Gestaltung.
Der Film »Max Bill – das absolute Augenmaß« zeigt ein Leben des Scheiterns und des Erfolgs. Wo immer Bill das Schicksal in die Quere kam, waren es Momente der Herausforderung. Er war einer der ersten, der vom »Umweltbewusstsein« sprach. Später ging er deswegen als Parlamentarier in die Politik. Sechs Jahre lang hat der Regisseur Erich Schmid an seiner Dokumentation gearbeitet. Nun kommt der Film, rechtzeitig zum 100. Geburtstag von Max Bill (22. 12. 2008), auf die große Leinwand, wo er die Augen für bisher Unbekanntes öffnen kann.
Das ausführliche Presseheft macht große Lust auf den Film, hier gibt es einen Trailer zu sehen.
Kalendsadventer 15: Logovolution [Update + Ende]
Nintendo Europe gab gestern per Presse- und Partnermitteilung bekannt, das man sich vom vertrauten Logo (Abbildung) verabschieden möchte. Die Schrift bleibt die alte. Zwei Fragen: Was wird anders? Wie heißt die verwendete Schrift?
Der heutige Preis ist richtig wertvoll (135 €) und stammt aus unserem früheren Leben, als FontShop eine mal Schreibtisch-Accessoires im Programm hatte. Es geht um den berühmten Chromlocher M-200 CT von El Casco, der hier zwar mehrere Jahre im Regal stand, aber als Klassiker sowieso seit Jahrzehnten unverändert angeboten wird (zum Beispiel bei Amazon).
Wenn Eure Antwort in den kommenden Stunden nicht in den Kommentaren erscheint, ist sie möglicherweise richtig. Damit die Spannung lange anhält, legt nämlich mein Quizfilter die richtigen Antworten erst mal zur Seite.
Die Antwort auf die gestrige Frage lautete: Revue. Das Los entschied für Sascha Timplan. Ich gratuliere zum Typo- und Repromaß.
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Kalendsadventer ist der verkehrte Advendskalender von FontShop: bis Nikolaus (6. 12. 2008) 24 mal eine (typo)grafische Frage statt Türchen und täglich ein toller Preis.
[Update] Vielen Dank für die rege Teilnahme … es gab 10 Antworten, denen ich eine intensive Beschäftigung mit der Frage, welche Schrift im Nintendo-Logo eingesetzt wird, entnehmen konnte. Zwei Leser nahmen sogar Kontakt mit Nintendo auf. Mehr kann man nicht tun … das Los entschied aus diesen 10 Kandidaten den Gewinner Nick Blume-Zander.
Font-Karaoke
Wir alle kennen die YouTube-Filmchen, in denen Schüler ihre Stars imitieren und manchmal mit deren Songs mehr Publikum erreichen als die Originalinterpreten. Vielleicht löste diese Video einer Londoner Designstudentin einen Dammbruch aus. Sind Schriftentwerfer die Popstars von morgen? Dass Fran Marchesi für dieses Video die Schrift FF Meta nicht gekauft hat, sondern gezeichnet oder auf einer Webseite gerendert hat, nehme ich ihr nicht übel, weil privates Font-Karaoke keine kommerzielle Nutzung darstellt.
Kalendsadventer 14: Geisterschrift [Update + Ende]
Die heutige Frage kommt von Verena Gerlach, die sich sehr aufmerksam einen Trailer zum ProSieben-Zweiteiler »Der Seewolf« angesehen hat. Der Roman von Jack London beginnt laut Wikipedia so: »Der Schriftsteller Humphrey van Weyden geht 1906 bei einem Schiffsunglück im Nebel in der Bucht von San Francisco über Bord und wird von einem Robbenfänger, dem Schoner Ghost, unter dem brutalen Kapitän Wolf Larsen gerettet …«.
Die Filmausstatter haben das ProSieben-Segelschiff allerdings mit einer Schrift bemalt, die gar nicht in diese Zeit passt … eine von »Plotbuden überstrapazierte Hippieschrift« (Gerlach), die Ende der 60er Jahre gezeichnet wurde. Wie heißt sie? (Abb: ProSieben)
Als Preis winkt heute ein FontShop-Typo- und Repromaß. Wenn Eure Antwort in den kommenden Stunden nicht in den Kommentaren erscheint, ist sie möglicherweise richtig. Damit die Spannung lange anhält, legt nämlich mein Quizfilter die richtigen Antworten erst mal zur Seite.
Die Antwort auf die gestrige Frage lautete: Adrian Frutiger konstruierte die Ziffern der OCR B etwas höher als die Versalien. Das Los entschied für Felix Beckheuer. Ich gratuliere zum TypoQuiz.
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Kalendsadventer ist der verkehrte Advendskalender von FontShop: bis Nikolaus (6. 12. 2008) 24 mal eine (typo)grafische Frage statt Türchen und täglich ein toller Preis.
[Update] Danke für die rege Beteiligung … es gab 61 richtige Antworten … die letzte Punkt 00:00 Uhr. Die Lösung war: Revue. Das Los entschied für Sascha Timplan. Ich gratuliere zum TypoQuiz und weiteren spannenden Font-Rätseln.
Produkt der Woche (5): Weißt Du noch?
Erinnerst du dich noch an die erste Zigarette? Oder ans Schulschwänzen? Den ersten Blechschaden? Den ersten Kuss? Fragen, zu denen garantiert ein Bilder im Kopf entsteht. Und genau darauf zielt das extrem reduzierte Gedächtnisspiel von Jörg Gätjens + Team ab. Statt Bilderpaare werden schlicht schwarzweiße Sprechblasen verdeckt ausgelegt: »Der blaue Brief«, »Ich kann Fahrrad fahren«, »Weihnachten« oder »Meine erste Schallplatte«. Du greifst Dir ein Stichwort, das Bild dazu liefert Dein Kopf … wenn eine Frage zum zweiten Mal auftaucht, musst Du beide zusammenbringen. Ein echt kniffliges Memospiel, das mehr Gehirnbereiche aktiviert als vergleichbare Spiele..
Roundabout dagegen ist ein echter Familienspaß, jugendfrei und im Schwierigkeitsgrad gut geeignet für die Kleinsten. Kreisrunde Alltagsgegenstände sind ästhetisch in Szene gesetzt und prägen sich gut ein. Ein weiterer Vorteil: die runden Karten und ihre Abbildungen haben keine Orientierung, so dass alle Mitspieler sie aus jedem Winkel gleich wahrnehmen können.
Diese Woche gibt es beide Spiele statt zum Museumstore-Preis (20,- plus 19,– €, macht 39,– €), sondern zum FontShop-Paar-der-Woche-Preis: 29,– € (+ MwSt; ein Buch im Warenkorb setzt die Versandkosten auf Null). Hier geht es zur Bestellseite …
Kalendsadventer 13: Menschmaschine [Update + Ende]
Anfang der 60er Jahre gründeten 13 europäische Computer- und Schreibmaschinenhersteller die ECMA (European Computer Manufacturers Association) mit Sitz in Genf. Die Hauptaufgabe des Verbandes war die Standardisierung der optischen Zeichenerkennung, zum Beispiel für den maschinenlesbaren Zahlungsverkehr. Vor allem wollte man verhindern, dass die kurz zuvor in den USA eingeführte Schrift OCR-A zum Einsatz kommt, die man abfällig als »Roboterschrift« bezeichnete. Gemeinsam mit Adrian Frutiger setzte man dieser nach 2-jähriger Entwicklungszeit die für das menschliche Auge angenehmere OCR-B entgegen.
Die Lesemaschinen der Hersteller werteten unterschiedliche Merkmale der OCR-Schrift aus: den Abstand zwischen den Buchstaben, deren Form, Zeichenhöhe, die Innenräume und andere Eigenschaften. Ein großes Problem stellte die Unterscheidung von B und 8 dar. Vor allem die Maschinen, die die Innenräume auswerteten, konnten beide Glyphen nicht unterscheiden. Da kam Adrian Frutiger eine einfach wie auch geniale Idee. Welche?
Wenn Eure Antwort in den kommenden Stunden nicht in den Kommentaren erscheint, ist sie möglicherweise richtig. Damit die Spannung lange anhält, legt nämlich mein Quizfilter die richtigen Antworten erst mal zur Seite.
Für die richtige Antwort winkt heute das aktuelle TypoQuiz von Susanne Lechner aus dem Schmidt-Verlag (5. komplett überarbeitete Auflage). Es enthält 100 Wissenskärtchen mit neuen kniffligen Typo-Fragen. Die hier gestellt ist allerdings nicht darunter.
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Kalendsadventer ist der verkehrte Advendskalender von FontShop: bis Nikolaus (6. 12. 2008) 24 mal eine (typo)grafische Frage statt Türchen und täglich ein toller Preis.
[Update] Danke für die rege Beteiligung … es gab 37 richtige Antworten. Die Lösung war: Adrian Frutiger konstruierte die Ziffern der OCR B etwas höher als die Versalien. Das Los entschied für Felix Beckheuer. Ich gratuliere zum Typodarium.
Kalendsadventer 12: Zukunft [Update + Ende]
Im Jahr 2000 schrieb ein bedeutender deutscher Typografielehrer: »Am meisten Papier wird für Produkte verbraucht, die getrost von der Bildoberfläche verschwinden dürfen, vielmehr: die getrost vom Papier auf den Bildschirm wechseln dürfen. Wenn ich demnächst ein einzelnes Blatt in der Hand halten kann, auf das ich per Klick die Bild-Zeitung – Sensation für Sensation – projizieren lassen kann oder die Fußballergebnisse oder Börsenkurse, und gleich darauf ist per Klick alles wieder verschwunden – wäre das nicht ein Segen für die Menschheit, für die Papierkörbe und die Wälder?« Wer wars?
Als Preis – weil es so schön war – winkt erneut ein Typodarium. Wenn Eure Antwort in den kommenden Stunden nicht in den Kommentaren erscheint, ist sie möglicherweise richtig. Damit die Spannung lange anhält, legt nämlich mein Quizfilter die richtigen Antworten erst mal zur Seite.
Die Antwort auf die gestrige Frage lautete: »Buchstabenhaus« (oder auch Anlauttabelle/-tafel/…), Tinto und Cornelsen Verlag. Das Los entschied für Christopher. Ich gratuliere zum bibliophilen Weihnachtsbüchlein.
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Kalendsadventer ist der verkehrte Advendskalender von FontShop: bis Nikolaus (6. 12. 2008) 24 mal eine (typo)grafische Frage statt Türchen und täglich ein toller Preis.
[Update] Danke für die rege Beteiligung … es gab 15 richtige Antworten. Die Lösung war: Hans Peter Willberg. Das Zitat stammte aus dem Buch »Typolemik«. Das Los entschied für Wolfgang. Ich gratuliere zum Typodarium.
Kalendsadventer 11: Schreibenlernen [Update + Ende]
Jonas lernt schreiben mit Dominosteinen, Gabel und Banane.
Meine Tochter Greta (6) lernt gerade das Lesen, nein – eigentlich lernt sie zuerst das Schreiben. In ihrer Schule geschieht dies mit einer von vielen möglichen Lehrmethoden. Pädagogen unterscheiden zwischen synthetischen und analytischen Methoden sowie aus einer Kombination beider.
Die Kinder in Gretas Klasse verwenden zum Schreibenlernen eine A4-Tafel, zu der sie ständig greifen. Dort sind alle Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung dargestellt, jeder mit einem passenden Bild dazu, also Bb wird mit Banane visualisiert, Zz mit Zaun und das Üü – haltet Euch fest – mit einem Überraschungsei. Die Kinder schreiben nun, was sie hören. Häufig sind die Wörter noch unvollständig. Oft können sie das Selbstgeschriebene am nächsten Tag nicht mehr lesen. Es klingt wie ein Wunder … an Weihnachten, so die Klassenlehrerein, soll Greta lesen können.
Meine Frage(n) heute:
• Wie heißt diese Tafel?
• Wie heißt das schwarzweiße Kätzchen darauf?
• Welcher Verlag bringt das dazugehörige Lehrmaterial heraus?
Wenn Eure Antwort in den kommenden Stunden nicht in den Kommentaren erscheint, ist sie möglicherweise richtig. Damit die Spannung lange anhält, legt nämlich mein Quizfilter die richtigen Antworten erst mal zur Seite.
Als Preis winkt ein außergewöhnliches Weihnachtsbüchlein, ein bibliophiles noch dazu – exklusiv gereimt, entworfen und vertrieben vom Lieben Guten Weihnachtsmann, alias Kai Meinig. Abgebrannt bringt Abwechslung, fackelt jahresendzeitliche Gemütlichkeitssymbole Stück für Stück genüsslich ab. Ob im Angesicht des Weihnachtsmannes oder im Kreise der Familie: Abgebrannt macht aus der stillen eine fröhliche Nacht. Offsetdruck, farbig, 52 Seiten, Hardcover bezogen mit italienischen Buntpapier, Fadenheftung, Wert 15 €. Mehr dazu auf dieser Seite.
Die Antwort auf die gestrige Frage lautete: Peugeot. Aus 57 richtigen Antworten habe ich bereits gegen 17:30 Uhr die Gewinnerin des Dinkellebkuchens ermittelt: Olivia Engelen. Heute bleiben die Kommentare wieder bis 00:00 Uhr geschkossen bzw. geöffnet.
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Kalendsadventer ist der verkehrte Advendskalender von FontShop: bis Nikolaus (6. 12. 2008) 24 mal eine (typo)grafische Frage statt Türchen und täglich ein toller Preis.
[Update] Trotz Sonntag eine gute Beteiligung an meine googleresistenten Frage … es gab 11 richtige Antworten. Die Lösung war: »Buchstabenhaus« (oder auch Anlauttabelle/-tafel/…), Tinto und Cornelsen Verlag. Das Los entschied für Christopher. Ich gratuliere zum bibliophilen Weihnachtsbüchlein.