Fontblog Artikel im September 2008

Realsatire: Zeitungen und Internet

Die Medienpiraten zitieren aus dem Berliner Kurier von gestern. Das Thema des Tages war der plötz­liche Tod von Thomas Dörflein, der vor andert­halb Jahren den Eisbären Knut aufzog. Die 22-jährige Jennifer trauert: »Als die Meldung im Fernsehen kam, habe ich im Internet nach­ge­sehen, ob es wirk­lich stimmt. Schlimm!« Wenige Seiten weiter berichtet der Berliner Kurier über den Kongress der Zeitungsverleger, auf dem die Zukunft der Zeitung disku­tiert wurde. Fazit des Berliner Kurier ist, »… dass das Internet für die aktu­elle Informationsbeschaffung – ›um auf dem Laufenden zu bleiben‹ – eine unter­ge­ord­nete Rolle spielt. Hier domi­nieren Zeitung und Fernsehen.«


Warum das G1 nicht der iPhone-Killer wird

Vorbemerkung
Zwei Leidenschaften treiben mein beruf­li­ches Tun an: das Interesse für Marketing und für Design. Darum komme ich hier des öfteren auf wegwei­sende Produkte zu spre­chen, die nur indi­rekt mit Schrift und Typografie zu tun haben. Zum Beispiel das iPhone. Wen das stört, der kann diesen Beitrag ohne Erkenntnisverlust oder -gewinn igno­rieren … nur kommen­tieren sollte er ihn nicht.

Viele Köche um einem verdor­benen Brei: erst zur zweiten Fotosession am Ende der gest­rigen G1-Pressekonferenz wurden die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page mit auf die Bühne geholt. In den 30 Minuten davor sonnten sich die Schlipsträger (ohne Schlips) von T-Mobile, Google und HTC im Scheinwerferlicht.

Gestern wurde von T-Mobile USA, Inc. das erste und heiß erwar­tete Google-Handy vorge­stellt. Ein Gerät, das fast alles kann, was das iPhone macht. Und damit zu Recht als schärfster Konkurrent ins Rennen geht. Mir ist noch kein G1 in die Hände gekommen, also kann ich seine Leistungsfähigkeit nicht beurteilen.

Ich habe mir aber das 50-minü­tige Video der Erstvorstellung (Engadget-Live-Blog-Beitrag) ange­sehen (7-min-Kurzfassung). Dieses und seine Wirkung auf mich kann ich durchaus beur­teilen. War das eine ärmliche Vorstellung?! Mit der Leidenschaft eines Kühlschrankverkäufers trugen hoch­ran­gige Manager der betei­ligten Unternehmen T-Mobile, Google und HTC die Vorteile eines Mobilfunkgeräts vor, das immerhin die Kommunikation revo­lu­tio­nieren soll.

Kurz: Die 50 Minuten Pressekonferenz anzu­sehen ist eine Quälerei. Und zwar von der ersten Sekunde an, dem 3-minü­tigen Standbild, unter­legt mit aufmun­ternden Bongotrommeln. Dann folgt eine Art Finanzinvestorenwerbespot, bevor endlich der erste Protagonist die Bühne betritt. In der verstri­chenen Zeit hätte Steve Jobs schon längst die Erfolge des zurück­lie­genden Halbjahres vorgerechnet.

Kann ja sein, dass der ewige Vergleich mit Steve Jobs nervt. Aber wer das iPhone angreifen will, muss sich an Apple messen lassen. Er sollte auch nicht dieselben Fehler begehen wie Apple, zum Beispiel die stan­dar­di­sierte 3,5″-Kopfhörerbuchse vergessen. Das User-Interface scheint den entschei­denden Nachteil aufzu­weisen, mit der Geste des »langen Knopfdrückens« zu spielen, um eine unter­ge­ord­nete Funktion aufzu­rufen. Ich finde: ein geplantes langes Knopfdrücken geht gar nicht.

Die Dramaturgie der Veranstaltung spricht für sich. Als die Journalisten bereits das Büffet stürmen wollten, holte man erst die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page auf die Bühne. Abgesehen davon, dass sie den Namen des Gerätes noch nicht sicher beherrschten sah man ihnen an, wie wenig sie mit dem Fremdkörper in ihrer Hand anfangen konnten. Leidenschaftslos, das Ganze.


Cottbus sucht Wort-/Bildmarke

Diese Ausschreibung dürfte nur etwas für Designer mit dickem Fell sein. Alle Weichen scheinen bereits gestellt: das Markenprofil von Cottbus ist zwischen Energie und Fürst Pückler ange­sie­delt. Jetzt muss ein passendes Markenzeichen her, mit dem der Stadtmarketing- und Tourismusverband Cottbus e.V. zukünftig national und inter­na­tional für Cottbus werben kann. »Die Wettbewerbsteilnehmer sind aufge­for­dert, Cottbus eine prägnante, Identität stif­tende Wort-/Bildmarke zu geben – kurz, die am besten zu Cottbus passende Kommunikation zu kreieren und Ansätze für eine Kommunikationsstrategie zu formu­lieren.« Die Wunschliste ist nicht gerade bescheiden, wie in einem PDF nach­zu­lesen ist. Als Preissumme winken 8000 €.


Ausschneiden und kostenlos auf die Buchmesse

Nach einem Jahr Pause zeigt der Verlag Hermann Schmidt Mainz in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse wieder die aktu­elle TDC Show in Halle 4.1. Stand Q 155. Am Mittwoch, dem 15. Oktober, wird um 17:30 Uhr die Ausstellung eröffnet. Alle inter­es­sierten Typo-Freunde sind einge­laden. Der Ausdruck der oben­ste­henden Karte berech­tigt Fontblog-Leser plus eine Begleitperson zum freien Eintritt auf das Messegelände am 15. 10. ab 17:00 Uhr (sagt der Verlag Hermann Schmidt). Ein nettes Angebot, der regu­läre Eintritt an diesem Fachbesuchertag beträgt immerhin 38,– €, bis 18:30 läuft der Messebetrieb, bis 19:30 hat man Zeit, die Hallen zu verlassen.


Schriftzug = Schriftname

Eine der origi­nellsten Typografie-Fotogruppen auf Flickr ist LTypI: Lack of Typographic Imagination. Hier werden Logos veröf­fent­licht, deren Name bzw. Namensbestandteile zur Wahl der verwen­deten Schrift geführt haben. Jüngstes Beispiel ist der Market Place in Tegel, gesetzt aus FF Market, wie Ivo Gabrowitsch heraus­ge­funden hat. Ivo hat die Flickr-Gruppe gemeinsam mit Stephen Coles ins Leben gerufen. Wenn Ihr ähnliche Beispiele in Euren Bildarchiven habt, steuert sie zur allge­meinen Unterhaltung der Gruppe bei.


Praktikum bei FSI FontShop International

Unserer Schwesterfirma FSI FontShop International, Herausgeberin von FontFont, ƒStop und FontBook, sucht eine/n Praktikanten/in. Geboten werden:

• Einblick in die Fontproduktion
• Arbeit mit FontLab zum Generieren von Fonts
• Benutzung von Python-Scripts zum Testen von Fonts
• Type-1-Hinting
• Modifikation von Glyphen
• Vervollständigen von Zeichensätzen

Achtung: Gefragt ist nicht das Entwerfen von Schriften, sondern die tech­ni­schen Voraussetzung, aus einem Entwurf die Fontsoftware zu gene­rieren. Ein grafi­sches Auge hilft selbst­ver­ständ­lich bei dieser Aufgabe.

Und das ist fast schon legendär: »Wir bieten einen ange­nehmen Arbeitsplatz mit freund­li­chen Kollegen.« Weiter heißt es in der Stellenausschreibung: »Du studierst Grafikdesign oder ein verwandtes Fach und hast Erfahrung oder zumin­dest großes Interesse an Typografie und Schrifttechnik, kennst Dich mit Grafik- und Textverarbeitungsprogrammen aus und sprichst Deutsch oder Englisch.«

Das Praktikum sollte möglichst 6 Monate dauern. Interessenten melden sich bitte bei andreas@fontfont.de.


St.-Petersburg-Tagebuch (Schluss): Randbemerkungen

Das über­flüs­sigste Hotelzimmerutensil – nach Hosenbügler und Safe – ist das Telefon. Die letzten Male, dass ich ein solches benutzt habe, vor unge­fähr 5 Jahren, sahen so aus: Telefonstrippe raus, Modemkabel rein. Heute surft man drahtlos, tele­fo­niert wird bereits seit Jahren mit dem eigenen Handy.

Direkt gegen­über blicke ich vom Hotelfenster aus in einen fahl beleuch­teten Hinterhof. Er ist nicht groß, und sehr gespens­tisch.  Rechts ein Müllcontainer, sonst nichts. Alle Fenster verdun­kelt. Kein einziger Lichtstrahl dringt von innen nach außen. Gruselig. Trotzdem wird das Anwesen nachts wie eine Theaterkulisse illu­mi­niert. Dann sieht es aus wie ein Gemälde. Ich biete das Foto hier als Wallpaper fürs iPhone an.

Wo fand eigent­lich die ATypi statt? In einem Palast, dem Beloselsky-Belosersky-Palast. Er liegt auf dem Newskij Prospekt, direkt an dem kanal­ar­tigen Flüsschen Fontanka, über­setzt »Fontänenfluss«. Es erhielt diesen Namen, weil es die über 50 Brunnen und Fontäne des Sommergartens mit Wasser versorgte.

Das Wörtchen »Font« steckt im Namen des Flusses, also der Begriff für einen Satz Druckbuchstaben eines Stils und einer Größe. Er stammt aus dem späten 16. Jahrhundert, leitete sich vom fran­zö­si­schen ›fonte‹ ab (ursprüng­lich ›fondre‹ für schmelzen), und beschrieb den Vorgang des Bleigießens.

Weitere Informationen zu dem Palast auf Wikipedia, oder – ideo­lo­gisch aufge­hübscht – sichert bald von Harki in den Kommentaren.

Am Freitagabend besuchte ich die tradi­tio­nelle ATypI-Ausstellung. Auf zwei Wänden waren die Sieger des 1. arme­ni­schen Schriftdesign-Wettbewerbs zu bewun­dern. Hier haben Ivo und ich den besten Schriftentwerfer Armeniens kennen gelernt. Das es einen solchen dort gibt, mögen Borat-Fans jetzt amüsant finden, vor allem auch, weil unser neuer Freund Edik ein biss­chen wie Louis de Funes aussieht.
Doch der Mann ist eine Koryphäe. Er gewann in fast allen Kategorien den ersten Preis, mit unglaub­lich profes­sio­nellen und präzisen Entwürfen und einer enormen Bandbreite: Sans, Serif, Display und Script. Edik ist Mathematiker und entwirft seit 20 Jahren Schriften – am Computer. Sein ersten Schriftprogramm hat er selbst unter C++ program­miert. Danach hat er die Mathematik für immer verlassen. Heute entstehen seine Schriften mit FontLab.

Diese Schrift von unserem neuen Freund enthält nicht nur die arme­ni­schen Zeichen (oben), sondern auch Western, kyril­li­sche und das grie­chi­sche Alphabet.

Eben erhielt ich per E-Mail noch diese beiden Fotos aus St. Petersburg: Werbung für neue Schriften auf Großflächenplakaten in der Metro. Ich vermute, die Motive hat ParaType entwerfen und kleben lassen. Ich konnte es nicht entzif­fern, weil die Originalgröße der Bilder nur 320 x 240 Pixel betrug, fest einge­stellt in der Kamera �?for some reason“. Oh no, Joan ;-)


St.-Petersburg-Tagebuch (2): genauer hinschauen


Sieht auf den ersten Blick aus wie Hamburg, München oder Berlin … vertraute visu­elle Codes: neuer Film, Pop-Konzert, Klassik, Theater. Doch die Vergrößerung (ein Klick auf das Foto) liefert dem »deutsch­spra­chigen Auge« keine vertie­fende Informationen. Ratlosigkeit.

Ich wohne in der Rubinsteinstraße, eine Querstraße zur Shoppingmeile Newskij Prospekt. Ihren Namen konnte ich mir sofort merken. Welch’ wunder­bare Wortmelodie: Rubinsteinstraße. Musik in meinen Ohren. In Umschrift liest sich das »Rubinštejna Uliza«. Auf dem Straßenschild steht »уа. Рубинштеина«. Auch am 2. Tag meines Aufenthalts in St. Petersburg kann ich das noch nicht flüssig entziffern.

Die Rubinsteinstraße erin­nert mich an die Bergmannstraße in Kreuzberg, augen­schein­lich eine gesunde Mischung aus Wohnen, Ausgehen und Einkaufen. Es gibt verzierte Mietshäuser mit großen Hinterhöfen. Dazwischen jede Menge Restaurants mit verschie­denen natio­nalen Geschmacksausrichtungen, darunter fran­zö­sisch, italie­nisch-liba­ne­sisch, japa­nisch und ameri­ka­nisch (you know what i mean). Sie wech­seln sich mit kleinen Geschäften ab. Die Lebensmittelläden liegen meist im Souterrain der 4-geschos­sigen Wohnhäuser.


Logodesigner, aufge­passt: Ein Internationales Unternehmen braucht neben einer Wortmarke immer auch einen visu­ellen grafi­schen Anker, der schrift­un­ab­hängig funk­tio­niert. Ohne gelbes M würden die Fast-Food-Freunde aus dem west­li­chen Ausland ihre Leitmarke in der Russischen Republik nur schwer wieder­erkennen. Diese Filiale befindet sich in der Rubinsteinstraße.

Schaut man genauer hin, dann unter­scheidet sich die Rubinsteinstraße doch sehr von einer deut­schen Großstadtstraße. Die relativ homo­gene Sozialstruktur der ehema­ligen Sowjetunion ist in den letzten Jahren ausein­ander gebro­chen. Auf den Straßen sieht man Menschen, die ihren Lebensunterhalt erbet­teln müssen, daneben Neureiche in Luxusklamotten. Es gibt eine wach­sende Schicht erfolg­rei­cher Jungkapitalisten, aber auch manche am Rand der Kriminalität wirkenden Schieber. Ziemlich schlecht geht es all jenen, die ihr Gehalt vom Staat beziehen und von der Schattenwirtschaft ausge­schlossen sind. Mein Reiseführer schreibt, dass »Lehrer und Ärzte, Busfahrer, Eisenbahner, Polizisten und Postbedienstete mit ihrem Einkommen nahe der Armutsgrenze liegen«.

Der durch­schnitt­liche Monatslohn in St. Petersburg liegt bei 300 Euro. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Stadt zu den teuersten Metropolen der Welt gehört. Das Shoppen in den Edelboutiquen des Newskij Prospekt oder der Besuch eines guten Restaurants ist für den Durchschnitts-Petersburger ein uner­schwing­li­ches Vergnügen. Selbst Lebensmittel aus dem Westen, die in allen Supermärkten (auf west­li­chem Preisniveau) ange­boten werden, sind unbe­zahlbar. Einheimische kaufen entweder auf preis­güns­tigen Märkten ein oder an den Ständen am Straßenrand und in den Metrostationen.


FontShops Corporate-Font-Abteilung predigt seit Jahren, dass man eine Wortmarke in fremden Schriftsprachräumen nicht mit der erst besten Type tran­skri­bieren soll. Wohin das führt, zeigt dieses Bild. Der kyril­li­sche Citibank-Schriftzug sieht wie eine Fälschung aus. War die Bank nur schlecht beraten oder zu knickrig, um sich die 7 verschie­denen Buchstaben ihres Logos von einem Schriftentwerfer ins Kyrillische über­tragen zu lassen. So was kostet weit weniger, als die Installation der 8 Leuchtschriftzüge an diesem Eckhaus im Newskij Prospekt.

Das aktu­elle soziale Gefälle ist der Grund dafür, dass die kleinen Souterrainmärkte in der Rubinsteinstraße bei Einbruch der Dunkelheit von Wachleuten geschützt werden. Irgendwie erin­nert mich dieser Zweiklassenkonsum an die Intershops, damals in der DDR. Auch da gab es Westwaren, unter aben­teu­er­li­chen Umständen, gegen Devisen, zu denen Bürger ohne Beziehungen keinen Zugang hatten, und zu (hoch­ge­rechnet) Luxuspreisen. Heute regelt sich das im ehema­ligen sozia­lis­ti­schen St. Petersburg durch die (freien?) Mechanismen des Kapitalismus.


Mein erster kultu­reller Pflichtbesuch: Die Christi-Auferstehungskirche, die an der Stelle errichtet wurde, wo Kaiser Alexander II am 1. März 1881 einem Attentat zum Opfer gefallen war. Daher ihr zweiter Name »Erlöser auf dem Blute«.

Am Mittag besuchte ich die  Auferstehungskirche am Gribojedow-Kanal. Sie wurde zwischen 1883 und 1907 nach den Entwürfen von Alfred Parland und Archimandrit Ignatij (Malyschew) erbaut, nach Moskauer Vorbild. Auf Wunsch der Öffentlichkeit und mit Unterstützung des Bauherren Alexander III sollte das Andenken an seinen Vater Alexander II verewigt werden, der wich­tige Sozial- und Wirtschaftsreformen einlei­tete. Und so stößt man bei der näheren Begegnung mit der christ­li­chen Auferstehungskirche auf ganz welt­liche Gedenktafeln – eine befremd­liche Mixtur. Auf der einen wird an die Einführung der Telegrafie erin­nert, andere loben die Reform des Steuerrechts und die Beschränkung der Körperstrafen.


Eine von 12 Gedenktafeln am Sockel der Auferstehungskirche, die an verschie­dene Sozialreformen Alexander II erin­nern soll. Auf dieser steht: 17. April 1863 – Beschränkung der Körperstrafen. Ein Klick auf das Foto öffnet eine vergrö­ßerte Ansicht der Beschriftung, die nicht iden­tisch ist mit der aktu­elle kyril­li­schen Schrift.

Die Ausstattung der Kirche verblüfft durch ihren Reichtum. Sie birgt eine der größten Mosaik-Sammlungen der Welt. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 7000 Quadratmetern. Es ist das Werk russi­scher Künstler, die 12 Jahre in der Privatwerkstatt der Gebrüder Frolow und in den Werkstätten der Petersburger Akademie der Künste gear­beitet hatten. Die gemalten Vorlagen dazu lieferten 32 Künstler.

Bis 1917 wurde die Kirche ausschließ­lich für Toten- und Gedenkfeiern für Alexander II genutzt. Danach wurde sie in ein gewöhn­li­ches Gotteshaus umge­wan­delt. 1930 wurde sie geschlossen und als Lagerhalle genutzt. 1970 begannen die Restaurierungsarbeiten, die sich bis zur Wiedereröffnung 1997 hinzogen.

Zum Abschluss noch ein Leckerbissen für die Freunde der »Vintage Typography«. Ich war nicht nur in der Erlöserkirche, sondern auch in der Eremitage. Die dort ausge­stellte Kunst ist über­wäl­ti­gend, darüber kann ich hier nicht schreiben. Aber ich möchte eine schier endlose Reihe von Holzkisten nicht uner­wähnt lassen, über die ich kurz vorm Verlassen des Museums »gestol­pert« bin. In diesen befinden sich mit Sicherheit unbe­zahl­bare Kunstschätze, die demnächst auf Weltreise gehen werden.

Die Kisten sind mit Schablonen beschriftet, echte Cowboy-Fonts und -Brandzeichen, gemixt mit sozia­lis­ti­schem Edelmetall-Design. Die Freunde der kyril­li­schen Schrift werden uns sicher das Siegel über­setzen. Alle 3 Fotos mit darun­ter­lie­gender Vergrößerung: