Fontblog Artikel im August 2008

9369 Kronkorken aus 153 Ländern

Die Sammlung des 13-jährigen Sergi, der sich auch schon mit Michael Schumacher, Ronaldinho und Ronaldo foto­gra­fieren ließ.


Sommerspiele (Ende): der letzte Bilderbogen

Noch mal The Big Picture (Borston Globe): 39 bril­lante olym­pi­sche Sportfotos, atem­be­rau­bende Perspektiven, Blut, Schweiß und Tränen … darunter auch Eindrücke von der gest­rigen Abschlussfeier.


Infografik: die beliebtesten Körperteile in Popsongs

Von welchen Körperteilen singen die Folk-, Blues-, Rock- oder Jazz-Musiker. Meist geht es um die Augen und die Hände. Im Hip Hop stehen primäre Geschlechtsorgane weit oben. Eine Infografik auf fleshmap​.com vergleicht das Aufkommen diverser Körperteile in den Texten verschie­dener Popmusik-Genres. Über 10.000 Songs dienten als Datenbasis, die von den auf Sozialstatistiken spezia­li­sierten Dolores Labs ausge­wertet wurden.


NRW-Tag 2008, Wuppertal

HD Schellnack schrieb mir eben: »Christian Hampe und Beate Blaschczok von Clownfisch haben für den NRW-Tag 2008 in Wuppertal einen schönen Event orga­ni­siert, einen der vier offi­zi­ellen Standorte gestaltet und eine hoffent­lich span­nende Mischung aus Kunst, Kulturevent, Party an einer schön verrockten Location in einer alten Fabrik auf die Beine gestellt – dies alles in der Rekordzeit von fünf Wochen, ohne große Fördermittel.«

Die Veranstaltung skiz­ziert er wie folgt: »Disziplinen treffen aufein­ander – Synergien und Probleme, Schnittstellen und Chancen von Architektur, Kunst, Kultur und Design. Während rings­herum ca. 300 Künstler in den Bereichen bildender Kunst, Musik, Theater, Tanz, Performance, Medienkunst, Design usw. ausstellen, werden Referenten die bisweilen harten Grenzen zwischen Kunst, Kultur und Design aus ihrer eigenen Sicht durch­bre­chen und in einer Diskussionsrunde ihre Standpunkte und Erfahrungen aufein­ander prallen lassen. Und wir haben Gäste, für die sich die Anreise lohnt – mit Olaf Bargheer, Markus Hanzer, Mad Eagle, Mason, Chris Rehberger, Björn Syffus, Reinhard Wiesemann und Martin Woodtli sitzen Fachleute aus Design, Kunst, Kulurmanagement und Architektur auf der Bühne und plau­dern, mode­riert von HD Schellnack über die Schnittmengen Ihrer  Bereiche. Für Designer und Typographen sind die Branchengrößen Woodtli (CH), Hanzer (A) und Rehberger (D) schon allein die Anreise wert.«

Das Symposium beginnt um 18 Uhr in der ELBA-Halle, Moritzstraße 14 in Wuppertal. Der Eintritt ist frei. Im Anschluß EinsLive-Plan-B-Party. Weitere Infos …


Datenhygiene beginnt vor der eigenen Tür

Wir beklagen gerade, dass in Deutschland Millionen Kundendaten illegal gehan­delt werden. Auf der anderen Seite geben wir frei­willig unser Daten preis, zum Beispiel auf diversen Webseiten. Wer die Übersicht verloren hat, tippe mal seinen Namen ins Yasni-Suchfeld: www​.yasni​.de. Die Seite will zwar dabei helfen, dass man gefunden wird … natür­lich lassen sich ihre Ergebnisse auch ins Gegenteil verkehren.

Ich war über­rascht durch Yasni zu erfahren, dass meine Amazon-Wunschliste offen­sicht­lich für jeden zugäng­lich ist und habe sie sofort gelöscht. Auch der MySpace-Account, den ich mal vor 4 Jahren zum Spaß ange­legt hatte, exis­tiert nun nicht mehr. Weitere Profile werden folgen.


Wallpaper: FF Trixie HD meets Hemingway

Unsere Freunde vom FontShop USA haben einen neuen Bildschirmhintergrund (Wallpaper) gebaut. Wir sehen die Schreibmaschine von Ernest Hemingway (1899 – 1961), foto­gra­fiert von Shiny Things im Zimmer seines Hauses in Old Town Key West. Heute ist das Gebäude ein Museum. Über das Arbeitszimmer ist auf seiner Webseite zu lesen: »The studio remains as Papa used it – his Royal type­writer and Cuban cigar-maker’s chair, the memen­toes he coll­ected – all are still in place.«

In diesem Zimmer schrieb Hemingway 1932 die Erzählung »Tod am Nachmittag«, in der er den Stierkampf und seine Geschichte in der spanisch spre­chenden Welt reflek­tierte. Zur glei­chen Zeit wurde in den Nürnberger Triumph-Werken die Schreibmaschine Typ »Durabel« produ­ziert, die 60 Jahre später die Vorlagen für Erik van Bloklands FF Trixie liefern sollte. Jüngst wurde Trixie neu aufge­legt, im OpenType-Format mit raffi­nierten Effekten.

Hier gibt es das Trixie-Wallpaper, mit dem Zitat: »Je mehr wir digital werden, desto mehr vermissen wir das Analoge. Je mehr wir das Analoge verlieren, umso besser wird das Digitale in der Simulation des Analogen.«


Wöchentlich eine typografisch exquisite Website

Typesites ist eine wöchent­liche Präsentation von Internetseiten, die mit über­ra­schender typo­gra­fi­scher Gestaltung beein­dru­cken. Weniger eine Galerie … viel­mehr eine kriti­sche Betrachtung.


Jeder Sprachbeitrag eine eigene Telefonnummer [Update]

Die Idee gefällt mir: Boogitel ist ein neuer Internet-Dienst, bei dem man Sprachbotschaften aufnimmt oder hoch­lädt. Anschließend bekommt jede Aufnahme eine eigene Telefonnummer, die frei verbreitet werden kann. Von da an kann jeder Interessierte die Nachricht hören, entweder am eigenen Rechner oder übers Telefon.

Zu den ersten Nutzern von Boogitel, das vor 5 Tagen gestartet ist, gehören Partyveranstalter, Schauspieler, Bands, eine Fußballmannschaft, die SPD Düsseldorf und die Ausstellung »new talents« im Kölner Rheinauhafen. Die Anrufer zahlen den normalen Tarif ins deut­sche Festnetz; wer mit einer Flatrate tele­fo­niert, zahlt gar nichts.

Die Idee für den Service hatte der Kölner Robert Schwermer, der das System dann gemeinsam mit dem Düsseldorfer Theo Janschuk umsetzte. Das Web-Design stammt von Schwermer selbst, für die Programmierung sind die Kölner Daniel Alberts und Jochen Bilagher verantwortlich.

[Update] Unschön die Tatsache, dass die Kosten für das Laden eine Sprachnachricht versteckt werden. »Geringe Gebühren fallen an« heißt im Klartext: 0,99 bis 3,00 € pro Minute über eine 0900-Nummer. Wenn man nicht in den Ruf eines halb­sei­denen Web-2.0-Unternehmens kommen möchte, gehört eine solche Information nach vorne und nicht in die AGBs versteckt.