Fontblog Artikel im Juli 2008

Type-Mimikri: LED äfft LCD nach

LED meets LCD

Es gibt leuch­tende LED-Anzeigen, basie­rend auf Licht-emit­tie­renden Dioden (»Punktschriften«) und nicht leuch­tende LCD-Anzeigen, basie­rend auf Flüssigkristall-Elementen (liquid crytal display). Bei den Total-Tankstellen werden diese beiden Techniken verschmolzen: Buchstaben im LCD-Waben-Desdign, deren Konturen mit LEDs beleuchtet sind.


Wer hat die wenigsten …?

Angespornt durch einen Beitrag im Fontblog über den Wettstreit der Fonts mit den meisten Vektor-Ankerpunkten, hat form­schub versucht, mit möglichst wenigen auszu­kommen – ohne Rücksicht auf Schönheit oder opti­mierte Lesbarkeit. »Et voilà: 68 Ankerpunkte für das komplette Versal-Alphabet. ›Frugal‹ scheint mir ein passender Name für die genüg­same Studie. Less points, anybody?«

Ich glaube aller­dings, die form­schub-Methode ist – font­tech­nisch – nicht ganz legal. Buchstaben in Fonts müssen durch eine Umrisslinie defi­niert sein. Das Aufspannen eines Bogens zwischen zwei Kurvenpunkten, um ein U zu erzeugen, funk­tio­niert in Fonts nicht.


»Helvetica«-Regisseur dreht »Objectified«

Der Regisseur des Helvetica-Films Gary Hustwit bleibt der Designszene treu. Sein neustes Werk »Objectified« (zu deutsch ›Objektifiziert‹) widmet sich dem Industriedesign. Es geht um die Gegenstände, die uns umgeben und die Gestalter dieser Produkte. Seine Beweggründe fasst Hustwit so zusammen: »One reason that I’m delving into the world of objects in this film is that I, admit­tedly, am obsessed by them. Why do I sali­vate over a shiny new piece of tech­no­logy, or obsess over a 50-year-old plywood chair? What does all the stuff I accu­mu­late say about me, and do I really need any of it in the first place?«

Es gibt auch wieder eine Internetseite zu dem Film, der im Frühjahr 2009 in die Kinos kommen soll. Hier sind auch schon einige Mitwirkende zu sehen Jonathan Ive (Apple, Cupertino), Chris Bangle (BMW Group, München), Hella Jongerius (Rotterdam), Dieter Rams (Kronberg), Marc Newson (Paris), Ronan & Erwan Bouroullec (Paris).


Wer hat die meisten …?

Stützpunkt-Schwanzvergleich

Erik van Blokland schrieb mir am Samstag: »I’ve enjoyed reading the comm­ents on the Trixie post on font­blog. I found the remark on the font with the most points inte­res­ting.« Frei über­setzt: Er mochte die Diskussion zur Trixie, doch die Behauptung von Christian Büning, dass die Stefan-Wolf-Schrift »Lahmer Hund« die meisten Stützpunkte habe, ließ ihm keine Ruhe. OK, wir haben das Wochenende mit einem Schwanzvergleich verbracht.

Fazit: »When compa­ring Trixie Rough – it would take too long to compare it to the HD – and Lahmer Hund, I counted the following:

total trixie: 146,645
total lahmer hund: 129,284
diffe­rence: 17,361
average trixie: 1357.82407407
average lahmer hund: 1197.07407407

Lahmer Hund certainly has a lot of points, there is no doubt about that. But on average it is less than Trixie Rough. In total for the compared glyphs it is less than Trixie. In abso­lute terms, it is a lot less than Trixie.«

Hinweis: Wir nehmen dieses Experiment zum Anlass, um nach­drück­lich auf den kosten­losen Download von Lahmer Hund hinzu­weisen, weil bei Gefallen eine Spende für Ärzte ohne Grenzen fällig ist, was Erik und ich für unein­ge­schränkt unter­stüt­zens­wert halten.


Face to Face »bringt Polen und Deutsche zusammen«

»Gemeinsam mit ihren Auftraggebern präsen­tieren Designer und Architekten aus Polen und Deutschland vom 23. bis 25. Oktober wegwei­sende Projekte der Gestaltung. Das inter­na­tio­nale Treffen mit dem Motto ›In dialogue we trust!‹ findet unter der Schirmherrschaft des polni­schen Botschafters in Deutschland in der Film-, Medien- und Designstadt Ludwigsburg statt.

›Was Unternehmer und profes­sio­nelle Gestalter wurmt‹ – darüber disku­tieren Experten aus beiden Ländern im mode­rierten Podiumsgespräch. Die wirt­schaft­li­chen Zusammenhänge bei der Steuerung von Designprozessen sind neben krea­tiven Aspekten ein zentrales Thema der Konferenz. Über fach­liche und natio­nale Grenzen hinweg werden in schneller Folge Inhalte erör­tert, die von Corporate Design und Markenführung über Produktstrategien und -gestal­tung bis zur Architektur reichen. Etwa 45 Rednerinnen und Redner tragen dazu bei.

Veranstalter ist der Face to Face e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schlesischen Schloss für Kunst und Wirtschaft, Teschen. Neben der Stadt Ludwigsburg fördert das Ministerium für auswär­tige Angelegenheiten der Republik Polen die Konferenz finan­ziell. Der Rat für Formgebung und die führenden Designerverbände in beiden Ländern unter­stützen Face to Face.

Der regu­läre Konferenzbeitrag ist 360 EUR inklu­sive Mehrwertsteuer. Ermäßigte Karten und Tagestickets sind erhält­lich. Anmeldeschluss ist am 10. Oktober. Nähere Information, Programm und Anmeldung unter: www​.face​-to​-face​.eu«


Wir feiern SysAdmin-Tag

Eben habe ich eine Runde Eis spen­diert … weil heute Feiertag ist. SysAdminDay. Echt, kein Witz! Den Tag gibt es wirk­lich. Seit 2000 feiert man ihn jähr­lich am letzten Freitag des Juli. Er soll dazu dienen, dem Systemadministrator, der seine Aufgaben übli­cher­weise im Hintergrund erle­digt, einmal im Jahr für seine gute Arbeit zu danken.

Ich erin­nere an diesen Tag, weil er sich bereits gestern ankün­digte … und ich inzwi­schen aus den Kommentaren weiß, dass mindes­tens ein Dutzend SysOps das Fontblog lesen.


Wenn zu viele in die Gestaltung reinquatschen

Ein köst­li­cher Film auf YouTube wird vielen Designern aus dem Herzen spre­chen. Mailt diesen Link euren nervigsten Kunden.
Die Geschichte geht so: Wir nehmen an, es gäbe noch kein Stop-Schild für den Straßenverkehr. Eine der besten Agenturen im Land soll ein solches gestalten, mit Hilfe eines externen Kommunikationsdesigners. Es kommt zum Briefing, der ersten Präsentation … und dann folgen die endlosen Sonderwünsche aus der ersten Reihe Agenturseite , dem Management: rese­arch, usabi­lity-tests, Partner-Logos und so weiter. Das Ergebnis kann man erahnen … (via: Supertopic und Hoemmerich)


5. Münchner Typotag

Das Programm für den 5. Münchner Typotag, veran­staltet von Kochan & Partner und der Typografischen Gesellschaft München, steht fest. Er findet am 18. und 19. September statt und glie­dert sich in 2 Teile:

1. Mehrwert Design? Von Ramsch und Rausch, von Plagiat und Ornament (Donnerstag, den 18. 9. 2008 von 16:00 – 22:30 Uh)

Guido Wiegand wird sich mit Marke und Plagiat ausein­an­der­setzen, Eric Pfromm und Christian Schüten mit Funktion und Ornament, Martin Summ nimmt sich des Themas Verramschung an und nach einer Einführung von Gabriele Werner wird Nikolas Tüller dem (Design-)Rausch auf den Grund gehen. Der 1. Teil des Typotages mündet in einer Glasprobe mit Abendimbiss, um Form und Funktion, Geschmack und Geschmäcker lust­voll in eine neue Verbindung zu bringen. Gerd Holzheimer wird dazu eigene und fremde Texte präsen­tieren. (Un-)Kostenbeitrag 100,00 €.

2. Reden über Typographie: Vernissage der 54. TDC-SHOW, mit der Langen Nacht der ausge­zeich­neten Typen (Freitag, den 19. 9. 2008 ab 18:30 Uhr mit open end)
Mit Kurzvorträgen u. a. von Herbert Lechner und Prof. Thomas Rempen und der Eröffnung der TDC-SHOW durch das Deutsche Komitee des Type Director Club of New York. Eintritt frei.

Anmeldung und weitere Informationen auf der Webseite www​.typotag​.de.