Welle))ness: Bauhaus-Radio sendet aus Berlin
Morgen geht das experimentelle Radio der Bauhaus-Universität Weimar von 18:00 bis 24:00 Uhr im Berliner Badeschiff auf Sendung. In einer sechsstündigen Show, begleitet von Klanginstallationen, präsentiert die Masterklasse »Experimentelles Radio« unter Leitung von Prof. Nathalie Singer ihre im Projekt »Welle))ness – einschalten wo man abschaltet« entstandenen audiovisuellen Werke zum Thema Wasser.
Inhalt des Projekts, das in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur, der Toskana Therme in Bad Sulza, Müllerschen Volksbad in München und dem Kreuzberger Badeschiff entstand, ist das Entwickeln künstlerischer Konzepte für die akustische Gestaltung verschiedener Bade-, Sauna- und Ruhebereiche, die sich den historischen und örtlichen Begebenheiten der jeweiligen Bäder anpasst.
Gesendet wird aus dem Glashaus des Badeschiffs auf der Frequenz 95,2 Mhz, zu empfangen im Umfeld von zwei Kilometern im Berliner Stadtraum … natürlich auch als Live-Stream im Internet.
(via: BerlinDesignBlog)
… dass sich die Balken biegen
Hier ist man gerne Opfer der Zensur … achtet auf die subtilen typo- und piktografischen Botschaften (via Raketenblog):
Schlagzeile des Tages
»Mann gelang das Drucken mit Windows Vista« (Man gets Windows Vista to work with printer)*
aus: Seattle Post-Intelligencer
*nach einem halben Jahr und mit Hilfe eines Windows-Test-Ingenieurs (Via: Jacqui Cheng@twitter)
Demnächst in Ihrem Font-Menü
Typophile rief die besten Schriftentwerfer der Welt dazu auf, ein Bild ihrer aktuellen Arbeit zu veröffentlichen. Wir sehen dort Work-in-progress von Nick Shinn (Shinntype), Alejandro Paul (Sudtipos), Jürgen Weltin (für Linotype), Jeremy Mickel (Village), Goran Soderstrom (Psy/Ops), Mark Simonson, Sebastian Nagel, Tim Ahrens (Abbildung oben) und vielen anderen Designern.
Da die FontFont-Schriftentwerferinnen und -entwerfer diskret sind, verlieren sie vor der Veröffentlichung ihrer Neuheiten kein Wort über ihre Arbeit. Das ist gut so, danke. Ich werde hier auch keine Neuentwürfe zeigen, möchte aber schon mal den Relaunch zweier Klassiker ankündigen, bei denen die FontFont-Techniker die OpenType-Technik ausgesprochen raffiniert einsetzen.
FF Trixie OT HD (Arbeitstitel)
Die Original-Trixie (links) von Erik van Blokland erschien 1991 im PostScript-Type-1-Format. Um sicher mit der Schrift arbeiten zu können, war die Zahl der Stützpunkte begrenzt. Dabei enthielt Trixie Text noch mal weniger Stützpunkte als Trixie Plain, damit eine DIN-A4-Seite gesetzt aus Trixie (Text) in akzeptabler Zeit aus dem Laserdrucker kam. Ihr kantiger Charme war ein technischer Kompromiss, verhinderte aber nicht den Erfolg der Schriftfamilie.
Heute gibt es diese technische Einschränkung nicht mehr, so dass Erik van Blokland seine Trixie-Familie jüngst komplett überarbeitete und mit intelligenter OpenType-Technik verknüpfte. Die neue Familie gliedert sich in drei Pakete. FF Trixie OT und Pro (2. von links) basiert auf den alten Konturen, ist die Brücke zur Vergangenheit und der Garant für Kontinuität und Kompatibilität (zum Beispiel beim Aktualisieren alter Dokumente bzw. Templates). FF Trixie Rough (3. von links) basiert auf den altbekannten Konturen, weist jedoch ein Vielfaches an Details auf, so dass sie auch auf Plakaten und in Headlines authentisch »wie Schreibmaschine« wirkt. Ein optischer und technischer Leckerbissen wird FF Trixie HD (rechts), die komplett neu gezeichnet ist. Auffälligstes visuelles Erkennungszeichen ist die Farbbandstruktur der Buchstaben. Das ist nicht wirklich neu … doch für jedes Zeichen gibt es 7 alternative Glyphen, so dass Trixie-Headlines und -Texte noch lebendiger aussehen werden; in Adobe InDesign werden die Alternativen automatisch über die OT-Funktion »kontextbedingte Variante« durchgespielt. Weitere zuschaltbare Effekte sind Grundlinienversatz, historische Formen sowie »Zensur«- und »Schmier«-Schnitte. Die HD-Pro-Version bietet neben den reinen kyrillischen und griechischen Glyphen zwei Spaßvarianten, die ich noch nicht verraten möchte. Die neue FF Trixie wird in einigen Wochen erscheinen.
FF Dingbats OT 4C (Arbeitstitel)
Seit über zwei Jahren arbeitet Johannes Erler (Factor Design) an einer neuen FF Dingbats. In den letzten Monaten unterstützt ihn Henning Skibbe, worauf das Projekt einen großen Schritt nach vorne machte. So viel kann ich verraten: alle Symbole wurden neu gezeichnet, vereinheitlicht, ergänzt und sinnvoller sortiert. Selbstverständlich sind auch eine Unmenge neuer Zeichen hinzugekommen. Das Raffinierteste wird die Möglichkeit des einfachen, blitzerfreien Einfärbens der Innenräume und der Konturen sein, wiederum gelöst mit OpenType-Technik. Lasst Euch überraschen. Die neue FF Dingbats wird voraussichtlich zum Jahresende 2008 erscheinen.
Neues NRW-Logo kommt nicht gut an
Der neue Slogan für die 9 Millionen € schwere Werbekampagne von Nordrhein-Westfalen heißt nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung »We love the new – leading region in europe – North Rhine-Westphalia« oder auf Deutsch: »Wir lieben das Neue«. Dabei werde die erste Zeile in der Landesfarbe Grün, die zweite Zeile in Hellgrau und »Nordrhein-Westfalen« in Rot gedruckt.
Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) wollte den Spruch bis Ende der Woche geheim halten – und nannte ihn selbst ihren Kabinettskollegen am Dienstag nicht. In einer Ad-hoc-Meldung heißt es: »Die von der Düsseldorfer Agentur Scholz & Friends Profile für die Landesregierung entwickelte Kampagne soll ab September ausländische Investoren nach NRW locken, aber auch nach innen wirken: Um den Stolz der Nordrhein-Westfalen auf ihr Land zu heben. Daher habe man verständliches Englisch verwendet; im Inland solle der Spruch auf Deutsch erscheinen.«
Der Kölner Express lässt Logo und Claim schon mal von seinen Leser dank polarisierender Fragestellung abkanzeln: 90 % halten ihn für »pure Verschwendung«. Zudem komme die Kampagne spät, meint das Blatt. Die Ministerin habe drei Jahre gebraucht. Da könne der Verdacht aufkommen, dass das Image kurz vor der Wahl aufpoliert werden solle.
Der Westen, das Portal der WAZ stört etwas anderes: »Scholz & Friends verantwortet auch die Imagekampagne für Baden-Württemberg mit dem Slogan ›Wir können alles außer Hochdeutsch‹, was in der Branche mit einiger Verwunderung wahrgenommen wird. Schließlich konkurriert Baden-Württemberg mit NRW auf den internationalen Märkten um die Anwerbung neuer Investoren. ›Das ist genauso, als würde eine Werbeagentur gleichzeitig für BMW und Daimler arbeiten‹, sagte ein Branchenexperte der WAZ.«
Wie man das Farbmanagement in Firefox 3 einschaltet
Pixelgraphix schreibt: »Firefox 3 unterstützt Farb-Management und Farb-Profile. Vorbei sind also die Zeiten, in denen Bilder, die in AdobeRGB bearbeitet wurden, im Browser matt und kontrastarm daherkommen. Leider muss das Farb-Management selbst eingeschaltet werden.« …. was bei Safari default ist. Wie das geht steht dort …
Was wir gerne lesen …
Wenn ein renommiertes Büro für Layout und Schriftsatz in Arabisch auf seiner Webseite schreibt: »… mit der Beratung und der Bestellabwicklung durch den Berliner Fontshop bin ich seit Jahren so zufrieden, dass ich mir gar nicht erst die Mühe gemacht habe, andere Schriftenhäuser anzuschauen.«, dann liest sich das wie ein übertrieben selbstbewusstes Ghostwriting aus unserer Marketing-Abteilung. Jedoch ich schwöre: Wir vom Marketing-Team kannten Orient-X-Press bis eben nicht. Mein Kollege Axel Kleynemeyer, unser Fremdsprachenexperte, hat mich eben auf das Zitat aufmerksam gemacht.
Rezension Q-type
Ich habe mich zu einer ausführlichen Rezension des Pappdeckelbuchs Q-type hinreißen lassen, nachzulesen in diesem Kommentar … dort sollte – auf Wunsch des Gestalters Martin Summ – auch weiter diskutiert werden (nicht hier nach diesem Beitrag).