Fontblog Artikel im Januar 2008

Infografik: Wie sich ein Blog-Beitrag verbreitet

Was passiert, wenn ein Blogger den »Veröffentlichen«-Knopf drückt? Am Beispiel eines Werbeblogbeitrags hat das Infografikbüro Built für Wired veran­schau­licht, wie die Worte in den Blutkreislauf des Internets trans­por­tiert werden. Beeindruckende Flash-Animation. (Via)


Berlinale-2008-Plakat: Der Lochverstärker ist der Star

Er gehört ohne Zweifel zu den ausster­benden Helden des Büroalltags: Der Lochverstärker. Kaum jemand blät­tert noch exzessiv in Akten. Elektronische Daten werden weder gelocht, noch abge­heftet. Wie schön, dass die Veranstalter der Berlinale auf den aktu­ellen Plakaten dem Lochverstärker ein Denkmal setzen.

Die Plakatserie für die Berlinale 2008 wurde von der Grafikerin Antonia Neubacher entwi­ckelt. Sei selbst sagt zu den Motiven: »Grafisch gesehen ist die Plakatreihe eine redu­zierte Variation aus Notwendigem und scheinbar Zufälligem. Man kann die Reihe auch als program­ma­ti­sches Statement sehen, in dem der Berlinale Bär als visu­eller Repräsentant des Festivals ständig in Bewegung ist«. Kann man … muss man aber nicht. Immerhin scheinen diese Worte die Berlinale-Veranstalter über­zeugt zu haben, sonst würde sie diese nicht eigens auf ihrer Seite zitieren.

Nachtrag: Das Hauptstadtblog will im Wettbewerbsplakat (oben links) eine Klobrille entdeckt haben. Es ist schon ein Dilemma, mit dem »Notwendigem und scheinbar Zufälligem«.

Nachlesen: Fontblog über die Berlinale-Plakate 2007 und 2006.


Musicbon (2): »Leider noch nicht eingetroffen«

Heute gehe ich zu Saturn. Ich will den 2. Tag der Musicbon-Premiere erleben und einer der ersten Käufer sein. Dafür suche ich die größte Saturn-Filiale Berlins auf, im Europacenter, 10.000 qm über 5 Etagen. Gleich am Eingang gibt es einen Informationscounter, wo ich schon mal probe­weise das Stichwort »Musicbon« fallen lasse … da fällt leider noch kein Groschen. Also frage ich nach Musik-CDs und werde in die 5. Etage verwiesen.

Bevor ich lange suche, gehe ich gleich zur Anspielstation, wo meis­tens recht kompe­tente Angestellte arbeiten. »Musicbon? Habe ich noch nicht gehört. Ich frage mal im Büro nach.« Wenige Sekunden später: »Haben sie die Information aus dem Internet? Ja, richtig. Sollte schon längst gelie­fert sein. Vielleicht am Montag.« Bevor ich die Abteilung verlasse, stelle ich noch einen zweiten Verkäufer auf die Probet. Die Vokabel »Musicbon« sagt ihm auch nichts, aber als ich das Konzept beschrieben habe, folgerte er ganz richtig: »Das steht ja in direkter Konkurrenz zu unseren Saturn-Gutschein-Card.« Richtig! Und in Konkurrenz zur »iTunes-Karte«, die es eben­falls bei Saturn gibt – beides PrePaid-Lösung für Jugendliche bzw. zum Verschenken. Die Vorteile dieser beiden Systeme, im Vergleich zum Musicbon: Der Beschenkte kann seine Musiktitel frei wählen.

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Online-Gesinnungstest »Brauner Peter«

Seit einigen Tagen soll jeder seine Gesinnung mit der Webseite www​.brau​nerpeter​.de testen können. Im Stimmtest kann man natio­na­lis­ti­schen, auslän­der­feind­li­chen oder anti­se­mi­ti­schen Aussagen zustimmen bzw. sie ablehnen. Im Sehtest prüft der Bürger, ob er in der Lage ist, Neonazis anhand ihrer Bekleidung oder an Symbolen zu erkennen. Der Braune Peter wurde im Jahr 2007 im Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universtität Weimar im Rahmen einer Diplomarbeit gestaltet, getextet und program­miert. Betreut wird die Website vom Verein Cultures Interactive.

»Rechtsextremismus ist ein Problem in der Mitte der Gesellschaft. So stimmen z. B. 40 % der Bevölkerung der Aussage zu, Deutschland sei durch die vielen Ausländer in einem gefähr­li­chen Maße über­fremdet«, erklärt Peer Wiechmann, Projektleiter von Cultures Interactive. »Es reicht aber nicht aus, Vorurteile zu bekämpfen und für ein welt­of­fenes Deutschland zu werben. Wichtig ist auch, Mitglieder rechter Jugendkulturen zu erkennen, die geben sich heut­zu­tage nämlich eher unauf­fällig. Hier hilft dann der Sehtest«. Einerseits rüste die Website gegen Vorurteile und dumpfe Parolen, ande­rer­seits proble­ma­ti­siere sie rechts­extreme Einstellungen.


Musicbon: die umständlichste Art Musik zu kaufen

Das Musiklabel Sony BMG und die Schweizer 234 AG haben heute den Musicbon einge­führt. Was die Herausgeber als »völlig neue Art des Musikkonsums« bezeichnen, ist in meinen Augen der wahn­witzig kompli­zierte Versuch, das Tonträgergeschäft in Form eines Phantoms neu zu beleben.

Ich soll also zu einer Saturn-Filiale fahren und dort – statt der Leona-Lewis-CD – für 9,99 € einen kredit­kar­ten­großen Leona-Lewis-Musicbon mit einer 3-stel­ligen Prüfziffer kaufen. Beim Bezahlen erhalte ich einen Kassenbeleg mit einem 12-stel­ligen Code. Damit fahre ich nach Hause, setze mich an meinen Rechner, suche www​.musicbon​.de auf und gebe Code plus Prüfziffer ein, um mir anschlie­ßend die 13 Titel des Leona-Lewis-Albums auf die Festplatte zu laden. Diese kann ich dann auf eine CD-ROM brennen, die exakt in die maßge­schnei­derte Musicbon-Hülle passt. Nie war Musikkaufen mühsamer.

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Diploma 2008 in Aachen

Eine E-Mail aus Aachen: »Ich studiere am Fachbereich Design der FH Aachen und lese regel­mäßig ihre Beiträge auf Fontblog​.de … und so dachte ich, dass Sie die jedes Semester bei uns statt­fin­dende ›Diploma‹ inter­es­sieren könnte. Hier stellen sich alle Absolventen der Bereiche Grafik-, Multimedia-, Objekt- und Interior-Design mit ihren Abschlussarbeiten vor.« Das wird nicht nur mich, sondern alle Designinteressierten in und um Aachen interessieren.
Die Ausstellung findet vom 8. bis 9. Februar 2008, jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr in der FH Aachen statt:
Fachhochschule Aachen
Boxgraben 100
52064 Aachen
Weitere Informationen …


Frist verlängert: Corporate Design Preis 2008

Noch bis zum 31. Januar können sich Designbüros mit ihren Corporate-Design- und Branding-Projekten für den Corporate Design Preis 2008 bewerben. Seit 12 Jahren wird die Auszeichnung vergeben. In diesem Jahr kann man erst­mals seine Arbeiten komplett online einrei­chen … die aufwän­dige Pappen- und Folder-Produktion entfällt. Studenten können mit ihren Semester- oder Diplomarbeiten beim CDP-Nachwuchspreis teilnehmen.


FontStars in den USA erschienen

Heute sind die von FontShop Deutschland und FontShop US ins Leben geru­fenen FontStars (font​shop​.de/​f​o​n​t​s​t​a​r​s​2​007) offi­ziell in den Vereinigten Staaten erschienen (Pressemeldung): glei­cher Inhalt, loka­li­siertes Packaging.

Sie auch im Fontblog: Roter Teppich, die FontStars 2007 kommen!, Das sind die FontStars 2007 und Jetzt lieferbar: FontStars 2007.