Fontblog Artikel im Oktober 2007

Neue Font-Verhältnisse unter Leopard [Update]

Seit Samstag läuft Mac-OS 10.5 auf meinem Rechner, auch Leopard genannt. Ich habe mal die Veränderungen bei der Schriftausstattung sowie die neue Font-Verwaltung unter die Lupe genommen.

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Der tägliche Buchtipp (5): Made with FontFont

Aktueller Anlass für diesen Buchtipp ist die heutige Rezension auf I Love Typography. Auch für den Rezensenten John D. Boardley war »Made with FontFont« keine Neuentdeckung: »I have recently finished re-reading this bright yellow type tome, …« wobei er jedoch beim zweiten Lesen erst zu der Erkenntnis kam: » … and have concluded that it’s one of the very best books on type.«

Weiter schreibt er: »Behind this book, and woven through its pages is a passion for type — I guess that comes as no surprise when one sees Spiekermann’s name on the cover.« Was ihm vor allem gefällt ist die uner­mess­liche Menge lesbarer Texte, den nur selten bedient sich »Made with FontFonts« einem Lorem-Ipsum-Blindtext, viel­mehr müssen inter­es­sante Hintergrundinformationen als Schriftmuster herhalten. Die Buchbesprechung endet mit dem gewagten Angebot: »And finally, finally, if you want a great type book, buy Made With FontFont. If you don’t like it, I’ll give you your money back (did I really say that?).«

Der Autor macht einen Witz, er ist gar kein Buchhändler. der mich zu einem ganz ernst gemeinten Angebot verführt. Ohne meine FontShop-Kollegen einzu­weihen, biete ich an dieser Stelle einfach mal an, bis 30. November 2007: Jetzt »Made with FontFont« bei FontShop versand­kos­ten­frei und mit Geldrückgabe-Garantie bei Nichtgefallen bestellen. Hier geht’s zur Bestellung …

Nur der Vollständigkeit halber: dies ist meine Rezension im Fontblog nach Erhalt eines Vorabdrucks am 24. 10. 2006, und so äußerte ich meine Freude über die Lieferbarkeit am 5. 12. 2006.


Daft Hands: Lettering-Hand-Pantomime

OK, dieses selbst­ge­machte Musikvideo zu Daft Punks Harder Better Faster Stronger wurde schon 6 Millionen mal auf YouTube ange­sehen, doch ich kannte es noch nicht. Fr. Eckle Studios haben sich den Text des Songs auf Handrücken und Finger geschrieben, um ihn in einem unge­schnit­tenen Video parallel zum Gesang einzu­blenden. Man muss es gesehen haben … Der Film ist wohl Kult, wenn es bereits T-Shirts dazu gibt.


Der tägliche Buchtipp (4): geschenkt!

Dieser Tip ist extra für JackJohnJameson, der fragt, ob ich denn auch Bücher empfehlen werde, die es nicht bei FontShop gibt. Wollte ich eigent­lich nicht. Nun tue ich das heute schon zum zweiten Mal. Schließlich macht Slanted auf ein Buch aufmerksam, das meine Handelswelt auf den Kopf stellt. Anders als bei FontShop, wo die Bücher etwas kosten und der Versand frei ist, bietet der Terrashop ein Buch an, das nix kostet jedoch mit 3,95 € Versandpauschale zu Buche schlägt. Es heißt Typo Digital, wurde von Veruschka Götz geschrieben und beschäf­tigt sich mit den Lesesituation am Bildschirm: mit welchen tech­ni­schen Veränderungen lässt sich Schrift besser darstellen, welche Kriterien beim Schriftentwurf für den Bildschirm sind zu beachten und wie über­trägt man Corporate Identities von Papier auf den Monitor.  Hier kann es bestellt werden. Dort steht dann auch jede Menge mehr zum Inhalt des 159-seitigen Werkes.


Der tägliche Buchtipp (3): Playlist-Stories

Heute empfehle ich ein Buch, das nichts mit Design zu tun hat und auch nicht bei FontShop im Angebot ist: Rob Sheffield »Love is a Mix Tape. Eine Geschichte von Liebe, Leid und lauter Musik«. Ich habe es zum Geburtstag geschenkt bekommen, von einem Freund der weiß, das ich einen Teil meiner Freizeit in iTunes damit verbringe, Playlisten zusam­men­zu­stellen. Natürlich habe ich das früher schon gemacht, jedoch bedeu­tend umständ­li­cher mit Radio, Platten und Kassettenrekorder. Dass die Begleitmusik zum eigenen Leben den Stoff für eine Erzählung abgibt, liegt nahe, hat mich trotzdem überrascht.

In »Love is a Mix Tap« erzählt Rob Sheffield entlang von 15 Kassetten die Geschichte seiner kurzen Beziehung zu Renée, einem Mädchen, das eigent­lich viel zu cool für den schüch­ternen Rob war, das sich aber trotzdem in ihn verliebte. Ein Neo-Punk-Girl, wie es sie nur in den 90er Jahren gab, als Pavement, Nirvana und R. E. M. eine Pop-Explosion auslösten. Aber auch Elvis, die Rolling Stones, Missy Elliot, Yo La Teng gehören zum Soundtrack ihrer gemein­samen Geschichte.

Das Werk enthält bemer­kens­werte Zitate, die mein 40-jähriges Tun lite­ra­risch unter­mauern. Ich habe mal zwei herausgepickt:

Über Broken-Heart-Tapes: »Das beste Broken-Heart-Tape aller Zeiten war der ›Is She Rellay Going Out With Him‹-Mix, den Charles, der Freund meiner Freundin Heather, aufge­nommen hat, als die beiden eine Zeit durch­machten, die man gern verlogen ›Übergangsphase› nennt. Es begann mit ›Please Please Please Do Not Go‹ von den Violent Femmes und wurde dann richtig verzwei­felt – liebes­kranke Jungs, die um weitere Bestrafung betteln: Elvis Costellos ›Why Don’t You Love Me (Like You Used To Do)?‹, ›Hands Off She’s Mine‹ von The Beat, Don Henleys ›Boys of Summer‹. Aber es hat funk­tio­niert – es hat sie wieder zusam­men­ge­bracht. Heather spielte es all ihren Freundinnen vor, in Gegenwart von Charles; sie war stolz darauf, dass er ihret­wegen so leiden konnte, und er war vermut­lich eben­falls stolz. Zwanzig Jahre später leben sie als Ehepaar mit 4 Kindern in Utah, die diesem Tape ihr Leben verdanken. Unheimlich.«

Über Radio-Tapes: »Ein Radio-Tape versetzt einen unmit­telbar, eins zu eins, in die Zeit und an den Ort zurück, als man die Songs zum ersten Mal gehört hat.«

Irgendwo stand noch, dass Mixtapes die Befreiung einzelner Songs aus der Gefangenschaft des Albums seien. Gefällt mir.


Lustiges Verkehrsschilderfälschen

Falls sich jemand lang­weilt: Spiegel Online ruft zur Schilder-Bildmontage per Photoshop auf. Die Redaktion scheint derart berauscht von der Resonanz auf ihre Bitte, Fotos unge­wöhn­li­cher Verkehrsschilder aus aller Welt einzu­rei­chen (Galerieseite), dass sie heute noch mal nach­legt: »Spiegel Online sucht die schrägsten Photoshop-Schilder … Zugelassen sind ausschließ­lich mit Photoshop oder anderen Bearbeitungsprogrammen verfrem­dete, verhoh­ne­pie­pelte oder erzeugte Schilder. Bitte sehen Sie davon ab, echte Schilder zu bemalen, zu zersägen oder zu bekleben. Das verstößt gegen die Spielregeln und gegen das Gesetz.« Wozu das Ganze? Vielleicht für den nächsten Bestseller von Bastian Sick? Oder geht es wieder mal nur um Klickraten. (Foto: Spiegel Online)


Der tägliche Buchtipp (2): Wieder erhältlich

Der erfolg­reiche Titel »Corporate Design – Kosten und Nutzen« war ein Jahr vergriffen, jetzt liert die 2. Auflage vor, voll­kommen über­ar­bei­tete und erwei­tert (45 €). Der Ex-MetaDesigner Rayan Abdullah und der Artdirector Roger Cziwerny erläu­tern die Abläufe und Zusammenhänge eines erfolg­rei­chen Corporate Designs. Viele Designerinnen und Designer beherr­schen zwar ihr Handwerk, jedoch fehlen in der Praxis oft Argumente, um die Bedeutung des CDs im Unternehmen zu kommu­ni­zieren, um den Wert zu vermit­teln und damit nicht zuletzt das eigene Honorar zu sichern.

Abdullah/Cziwerny geben wert­volle Kommunikations-, Akquise- und Rechtstipps. Und sie zeigen Strukturen und Kalkulationsgrundlagen hinter 20 heraus­ra­genden aktu­ellen Corporate-Design-Lösungen von namhaften Agenturen wie Factor Design und Fuenfwerken, den Moniteurs und moskito, von Buttgereit und Heidenreich bis wir design. Natürlich präsen­tieren sie damit auch heraus­ra­gende und anre­gende Beispiele gelun­genen Corporate Designs und verraten, was sie kosten durften.

Zur versand­kos­ten­freien Bestellung bei FontShop …


Der tägliche Buchtipp (1): blau oder rot?

Es war Buchmesse und Weihnachten steht vor der Tür. Ergebnis: viele neue Design-Bücher. Ich möchte in den kommenden Tagen einige vorstellen. Den Anfang macht Ost trifft West, von der chine­si­schen Designerin und TYPO-Sprecherin Yang Liu. Über Ihre Plakatausstellung in Berlin habe ich bereits im Mai berichtet. Inzwischen ist die Schau auf Weltreise gegangen. Wie Yang Liu auf ihrer Webseite berichtet, war sie im August und September in Peking und Nanjing zu sehen, für das kommende Jahr sind 3 Messen und weitere Städte gebucht, unter anderem Dresden (Museum für Technik).

Wer es nicht schafft, die Piktogramm-Plakate von Yang Liu in den kommenden Monaten im Original zu bewun­dern, darf sich über den von der Künstlerin gestal­teten Katalog freuen. Er zeigt alle ausge­stellten Werke (sogar mehr) und wurde vom Schmidt-Verlag ins Programm aufge­nommen (100 S., 13 x 13 cm, 15– €).

Achtung: Es gibt eine rote und eine blaue Variante des Büchleins. Auf der Webseite zeigen wir nur die blaue, doch FontShop liefert auch die rote. Trage Deine Lieblingsfarbe bei der Online-Bestellung einfach ins Kommentarfenster ein. Zur versand­kos­ten­freien Bestellung bei FontShop …