Sonderurlaub für zu viel Bürokratie
Wenn ich die Meldung der BILD richtig verstehe, dann fordert die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (von den Krankenkassen) bezahlten Urlaub für Angehörige von Pflegebedürftigen, damit diese »alle nötigen Auskünfte, Hilfen, Ratschläge holen können.« Mit anderen Worten: Der vom Staat und Kassen veranstaltete bürokratische Aufwand bei Pflegefällen ist derart groß, dass man von zwei Wochen Schreibarbeit und Behördengängen ausgehen kann. Mindestens!
Ich unterstütze die Initiative der Ministerin … und fordere 3 Tage Sonderurlaub für das Verfassen und Abgeben meiner Steuererklärung!
Erledigte Fälle: nationalsozialismus.de [Update]
Im November 2006 stieß ich auf das »Weblog« nationalsozialismus.de und war erstaunt: Was ist das denn … nationalsozialismus.de? Aus zwei aktuellen Kommentaren erfahre ich eben, dass die Seite abgeschaltet wurde.
[Update: zu früh gefreut]
Neues Glied in McDonald’s-Wertschöpfungskette
Diese Baustelle habe ich während des Heimaturlaubs im Taunus entdeckt. Es handelt sich um den Rohbau eines Ronald Gym Club am Bahnhof Limburg Süd. Der Haltepunkt liegt am Ortsausgang der 34.000-Seelen-Kreisstadt, genau am Kilometer 110,5 der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main, und kämpft ums Überleben: nur 2500 Menschen täglich nutzen den einzigen Bahnhof Deutschlands, in dem ausschließlich ICEs halten.
Das Industriegebiet rund um die Haltestelle wächst langsam, darunter die neuste McDonald’s-Lifestyle-Idee aus Frankreich, der Ronald Gym Club. Vielleicht bringt er den erhofften Boom: rein theoretisch ist der nächste westliche Halt, der 60 km entfernte Rhein-Main-Flughafen, per ICE nur 20 Minuten entfernt. Was das Besondere am Ronald Gym Club sein wird, ist noch nicht bekannt, denn das Konzept ist brandneu. Die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland findet man bei McDonald’s Irschenberg, der seine Kunden allerdings auch mit Restaurant und McCafé lockt. Was man allerdings am Rohbau erkennen kann ist die verblüffende Halbierung des McDonald’s-Logos. Das passt irgendwie zum Thema Abspecken, und trotzdem ist die Herkunft des Bogens klar zu erkennen.
Online-Lexikon für Website-Elemente
Die Pattern-Library des holländischen Web-Designers Martijn van Welie eignet sich wunderbar zur Weiterbildung wie auch zur Mediation. Wenn also ein Auftraggeber behauptet, der Designer habe ihm statt eines Navigation Trees ein Accordion geliefert … die Patter-Library erklärt den Unterschied in Wort und Bild und verweist auf interaktive Quellen. Das Nachschlagwerk bietet die Kapitel: Navigation, Suche, Shopping, Personalisierung, Feedback, Seitenarten und vieles mehr. (Via Swissmiss)
Zuzana Licko überarbeitet Erfolgsschrift Matrix
Matrix II ist eine komplette Überarbeitung der 1985 von Zuzana Licko veröffentlichten Matrix-Schriftfamilie. Das Redesign begann im Januar 2007, anlässlich der Übertragung der Fontdaten ins neue OpenType-Format. Licko nutzte die Gelegenheit, die über mehrere Jahre entstandenen Ursprungsformen zu harmonisieren. So verringerte sie teilweise den Strichstärken-Kontrast und nahm Überhänge zurück. Die Breite einiger Zeichen wurde angepasst beziehungsweise neu abgestimmt. Der Querstrich des f wurde in fast allen Schnitten vereinfacht, auch die Gestaltung des kleinen g überarbeitet die Designerin, wobei sie nun auch ein offenes Alternativzeichen zum OpenType-Zeichensatz hinzufügte.
Tatsächlich war das kleine g vielen potentiellen Kunden ein Dorn im Auge: »Some designers complained they liked the typeface but would pass on using it simply because they disliked the lower case g. Its flat, hook-like tail was seen as a distraction, it stood out too much in text.« Als 2005 auf Typophile einige Schriftenfreunde begannen, alternative gs zu entwerfen, war dies auch für Zuzana Licko der Auslöser, nach einer oder mehreren Alternativen zu suchen.
Das Original-Kleinbuchstaben-g mit seinem flachen, hakenartigen Schweif (links) wurde oft kritisiert. Die alternative, gerundete Version (mitte) entstand 2005 nach einer Diskussion auf Typophile; das offene g (rechts) findet man in der 2007-OpenType-Version, der Matrix II
Doch es kamen auch neue Fonts dazu, und zwar gleich sieben Stück: Semi Narrow, Semi Wide, Semi Tall und Inline Italic sowie drei weitere Kursive. Um die Neuinterpretation von der Ur-Matrix zu unterscheiden (und ungewünschte Vermischungen zu vermeiden), gab ihr Zuzana Licko den Namenszusatz II.
Die ganze Geschichte zum Redesign auf der Emigre-Website: Matrix II – A History.
Craigs Popstar-Dauerlutscher
Neben den bekannten Pixelminiaturen Minipops, die auch als Buch erschienen sind, zeichnet Craig Robinson seit längerem für das Observer Music Magazine gepixelte Popmusiker in einem anderen Stil. Sein Arbeitstitel hierfür war Ommpops. Heute gab er ihnen einen offiziellen Namen, unter dem sie nun eine eigene Galerie auf Flip Flop Flyin’ bekommen haben: Craig Robinsons Lollipops.
Wer für seine eigene Arbeit Craig-Robinson-Illustrationen kommerziell einsetzen möchte, der sei an die fStop-Kollektion Pixel Business erinnert (royalty-free). Die 40 Grafiken sind einzeln oder – zum günstigen Komplettpreis – auf einer CD zu beziehen.
Abschlussfrage: Wer kann alle gezeigten Pop-Größen am schnellsten hier in einem Kommentar niederschreiben.
Redesign bei Boing Boing
Eines der bekanntesten Technologie- und Nerd-Blogs der USA wurde geliftet … und hat einen Ableger bekommen: Boing Boing. Die Homepage verzweigt sich nun in Boing Boing und BB Gadgets. Für die Webseitengestaltung sind Jemma Hostetler und Studio Sans Nom verantwortlich. Das überarbeitete Logo und die Pixelmaskottchen stammen von Eboy. Mehr zum Redesign von den Auftraggebern selbst …
Sehr schöner Ikea-Werbespot
Vielleicht kann ich das Stimmungsruder im Fontblog noch ’rumreißen …
Es geht leider nicht um Typografie, nicht um Papier, einfach nur um einen Werbefilm des dänischen Resisseurs Martin De Thurah für Ikea … der mir sehr gefällt. Wirklich sehr. Nur schade, dass keine Buchstaben drin vorkommen: Home. (Via)