Infografik: Gesichtsbehaarung der Regierungschefs
Der Designer und Illustrator Craig Robinson (36, Bartträger) – bekannt durch seine Minipops – hat letzte Nacht eine interessante Untersuchung durchgeführt und die Ergebnisse in seinem Weblog visualisiert: die Gesichtsbehaarung der aktuell Regierenden aller UN-Mitgliedsstaaten (Facial hair of current leaders od UN member states). Seine Erkenntnisse, die er als Tortendiagramme und in einer Weltkarte darstellt: kaum Frauen an der Macht, viele Oberlippenbärte in Afrika, die meisten Vollbärte in Asien und weit weniger Schnauzer in Südamerika als erwartet – nämlich Null.
Weiteres Design-Magazin-Archiv online
Nachdem wir uns zuletzt bereits über 50 Jahre form-Archiv online gefreut haben, zieht das britische Design Journal nach. Im Moment sind die Jahrgänge 1965 bis 1974 verfügbar: als Scans und sogar mit editier-/zitierbaren Texten. Eine tolle Fundgrube und Wissensquelle. (Via Coudal)
Fette Label-Verdienste beim Musik-Download
Die britische Künstler-Organisation MCPS-PRS hat jüngst Umsatzzahlen ermittelt, die in einer 150-seitigen Studie über Urheberrechte zitiert wurden (Website Gowers Review of Intellectual Property, die Studie als PDF). Auf PDF-Seite 56 stößt der Leser auf eine interessante Grafik, in der die Verteilung der Musikverkaufsumsätze aufgeschlüsselt sind, und zwar vom Tonträger-Vertrieb und vom Online-Vertrieb. Was viele schon geahnt haben bestätigt sich hier: die Plattenfirmen kassieren nicht nur kräftig »Schmerzensgeld« bei den Online-Shops, weil diese ihre Produkte erfolgreicher über neue Kanäle vertreiben als sie selbst … sie knöpfen auch noch den Künstlern 11 % ihrer sauer verdienten Tantiemen ab, die von 9 % auf 8 % sinken. (gefunden bei Techcrunch)
Premiere: FontFont-Schriftporträt als PDF
Auf der TYPO 2007 im Mai feierten zwei neue FontFont-Focus-Broschüren Premiere: Absara und Nexus. Sie wurden von FontShop Berlin in Zusammenarbeit mit dem Amsterdamer Designbüro Neon (Artdirektor: Wim Westerveld) für alle FontShops produziert. Ihr könnt die gedruckte Version, falls noch nicht geschehen, jederzeit unter info@fontshop.de anfordern … kostenlos.
Zum ersten Mal veröffentlichen wir die neuen FFF-Broschüren auch als PDF. Den Anfang macht FF Absara, die vierte Schrift des französichen Entwerfers Xavier Dupré, gleichzeitig seine erste Serif–Sans-Sippe. Die Stärke seiner Entwürfe besteht in der Kombination aus ungewöhnlichen und doch funktionalen Formen. So auch die gut ausgebaute FF Absara. Sie bietet – sowohl in der Serif, als auch der Sans-Ausführung – 4 Strichstärken, alle in Komplettausstattung: mit Kapitälchen, Kursiven und mehreren Ziffernarten. Auch die jüngst erschienenen Headline-Pakete (Headline Serif, Headline Sans) sind in der Broschüre gezeigt.
Hier geht es zum Download: FontFont Focus Absara (PDF, 22 S., 4,7 MB)
Kabellose Telekommunikation
FontShop-Beirat-Mitglied Jürgen Huber schrieb mir gestern: »Du hast Ivo Gabrowitsch angeregt, in seinen Interviews für die Slanted die Frage zu stellen ›Findest Du nicht auch, dass alles immer komplizierter wird?‹. Beim Umbau unserer Telefonanlage machte ich das passende Antwortfoto (siehe oben).« Ich gebe zu: Bei mir zu Hause sieht das ähnlich aus. Die Ursache liegt – vereinfacht gesprochen – an der falschen Digitalisierungsstrategie der Deutschen Telekom. Tatsächlich geht es heute ganz einfach und ohne einen Meter Kabel.
1979 beschloss die Deutsche Bundespost, alle Ortsvermittlungsstellen zu digitalisieren. Drei Jahre später entschied man sich für ISDN (Integrated Services Digital Network). Es folgten 1987 zwei Pilotprojekte in Mannheim und Stuttgart. 1989 begann der offizielle Betrieb und die deutsche Post wurde zum Vorreiter für ISDN in Europa. Nachdem bis zum Mai 1994 die Digitalisierung in den Vermittlungsstellen weitgehend abgeschlossen war, wurde ISDN verbrauchertauglich. Fördergeldern in Milliardenhöhe (300 bis 700 DM Zuschuss) »drückten« bis Ende der 90er Jahre ISDN-Anschlüsse in die Haushalte, wobei in über 90 % die digitalen Daten in analoge umgewandelt wurden, damit man die alten Geräte weiter nutzen konnte … denn »echte« ISDN-Geräte waren teuer..
Infolge der Überbetonung von ISDN in der Geschäftsstrategie der Deutschen Telekom entschied diese Mitte der 90er Jahre, sich als weltweit einziger großer Netzbetreiber beim neuen ADSL-Breitband-Standard im gesamten Festnetz das mit Reichweiten- und Bandbreitennachteilen behaftete ADSL-over-ISDN einzusetzen: Kunden mit analogem T-Net-Anschluss sollten keine DSL-Verfügbarkeits- bzw. Bandbreitenvorteile gegenüber T-ISDN-Kunden erhalten.
Heute sind rund 1/3 der Telefonanschlüsse in Deutschland ISDN-Basisanschlüsse. Seit 2003 nimmt der relative Marktanteil von ISDN-Anschlüssen im Verhältnis zu analogen Festnetzanschlüssen wieder ab, weil die Verbraucher durch DSL (40 % der Telefonanschlüsse) entweder surfen und parallel analog telefonieren oder gleich die IP-Telefonie nutzen können, und daher nicht mehr bereit sind, den Aufpreis für einen ISDN-Anschluss zu zahlen.
Wenn ich meinen Haushalt heute komplett neu telekommunikativ ausstatten würde, gäbe es zwei Strategien, die kabellos funktionieren (jeweil ohne Fax-Gerät, das nun wirklich von gestern ist):
• Handys für alle, mit einem Genion-Vertrag (d. h. Festnetznummer + Handynummer), Home-Zone-Flatrate, Surfen via Bluetooth über das Handy im UMTS-Netz; kein DSL, kein Festnetz
• DSL am analogen Festnetzanschluss, Drahtloses Netz, IP-Telefonie
Carlsen lässt über Harry-Potter-Cover abstimmen
Der Carlsen Verlag tut so, als dürften die Leser über das Aussehen der deutschen Ausgabe von »Harry Potter and the Deathly Hallows« mitentscheiden. Dabei stehen lediglich zwei sehr ähnliche Zeichnungen von Sabine Wilharm auf der Internetseite zur Auswahl (in der Abbildung links) … eine Entscheidung zwischen Teufel und Beelzebub. Beim Zwischenergebnis lässt sich Carlsen nicht in die Karten gucken.
In Deutschland wird Folge 7 von J. K. Rowlings Erfolgsromanserie unter dem Titel »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes in 91 Tagen erscheinen. Englischsprachige Leser bevorzugen die US-Ausgabe (Abbildung Mitte), wegen ihrer vorzüglichen Gestaltung und Typografie (Fontblog berichtete). Britische Fans können zwischen einer Erwachsenen- und eine Kinder-Ausgabe unterscheiden (rechts).
FontBook bei der New York Times
Khoi Vinh ist der Design-Direktor von NYTimes.com, wo er ein größeres Design-Team leitet. Seit 2000 schreibt er in seinem Weblog Substraction über Design, Technologie und praktische Erfahrungen.
Eben hat er den Beitrag One Book to Specify Them All (Ein Buch um sie alle zu bestimmen) veröffentlicht. Er schreibt über das FontBook, wo er Anregungen für neue Schriften findet, zum Beispiel Apex Serif (FontBook, Kapitel Slab, Seite 4). Kein geringerer als Stephen Coles (Typographica) – gemeinsam mit Yves Peters verantwortlich für mehrere tausend FontBook-Querverweise – brachte ihm das Nachschlagewerk nahe. Als Dank gibt es ein aktuelles Interview mit Stephen Coles über das FontBook auf Subtraction.
MetaDesign fährt wieder BVG
Nach 10 Jahren Pause betreut MetaDesign wieder das Erscheinungsbild des Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Bereits 1992, nach der Wiedervereinigung und der Fusion der Ost- und Westberliner Verkehrsunternehmen, hatte MetaDesign das Corprate Design für die neu BVG entwickelt. Bis 1997 entstand ein Komplettsystem – vom Informations- und Leitsystem über die Fahrplanbücher bis hin zum Farb- und Innenraumkonzept der Fahrzeuge.
Hieran anknüpfend wird die erste Aufgabe für MetaDesign der Aufbau einer Onlineplattform sein, die alle Kommunikationsmittel für alle Unternehmensbereiche systematisiert und zielgruppengerecht zur Verfügung stellt. Im nächsten Schritt wird eine stufenweise Anpassung des Corporate Designs erfolgen.